Kurzbeschreibung:
Regensburg 1246: Pilar, die blinde Tochter eines reichen Händlers, begibt sich auf die Straße der Sterne, jenen Pilgerweg, der zum Grab des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela führt. Die junge Frau ahnt, dass Gefahren lauern, und dennoch schließt sie sich einigen Weggefährten an. Ein großes Geheimnis verbindet die Pilger, deren Lebenslinien eng miteinander verschlungen sind. Sternförmig brechen sie auf und begegnen sich auf schicksalhafte Weise - bis sich Pilars Hoffnung auf Heilung erfüllt.
Über die Autorin:
Brigitte Riebe, 1953 geboren, ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Zu ihren bekanntesten historischen Romanen zählen "Die Hüterin der Quelle", "Schwarze Frau vom Nil" sowie die beiden erfolgreichen Jakobsweg-Romane "Straße der Sterne" und "Die sieben Monde des Jakobus". Zuletzt erschienen bei Diana die Romane "Liebe ist ein Kleid aus Feuer" und "Auge des Mondes", die im Mittelalter bzw. im alten Ägypten spielen. Für ihre Romane stellt Brigitte Riebe sehr umfangreiche Recherchen an und reist auch immer an die Orte des Geschehens. So begab sie sich auch nach Kreta, auf den Spuren des Minotaurus. Ihr Schreibtisch aber steht in München, wo sie auch geboren und aufgewachsen ist.
Meine Meinung:
Gemeinsam mit ihrem maurischen Diener Tariq macht sich die blinde Pilar nach dem Tod des Vaters auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela, wo sie sich Hilfe vom Heiligen Apostel Jakobus erhofft. Doch sie ist nicht die einzige Pilgerin, aus allen Himmelsrichtungen wagen Menschen den beschwerlichen Weg, um am Grab des Heiligen Hilfe zu bekommen. Ihre Motivationen sind so unterschiedlich wie ihre Geschichte, und doch verbindet sie alle etwas...
Brigitte Riebes Straße der Sterne ist ein anspruchsvoller und spannender historischer Roman, der einmal zur Hand genommen erst wieder weggelegt werden kann, wenn die letzte Seite gelesen ist. Gemeinsam mit Pilar begibt sich der Leser auf Pilgerreise und bangt mit ihr, ob sich ihre Wünsche und Sehnsüchte erfüllen. Die Personen, die ihr auf dem Weg begegnen sind allesamt interessant, komplex und glaubwürdig gezeichnet, weil sie Stärken und Schwächen besitzen, Gutes und Böses an ihnen haftet, und haben ihrerseits eine spannende Geschichte. Brigitte Riebe erzählt detailreich und in authentischer Atmosphäre, ohne überladend zu wirken, verschiedene Handlungsstränge aus der Gegenwart und der Vergangenheit fordern zu Beginn eine gewisse Konzentration des Lesers, die sich aber im Laufe des Buches auszahlt, zu schade wäre es um die geschickt eingewobenen Informationen aus der damaligen Zeit mit all ihren politischen und religiösen Irrungen und Wirrungen. Langsam verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart, Personen, Ereignisse und Orte nähern sich an und vor dem Leser entsteht ein fein gesponnener Teppich aus dem Schicksal der Figuren.
Ein echtes historisches Lesevergnügen, das mich auf den Geschmack gebracht hat und für weitere Bücher dieser Autorin in meinem Bücherregal sorgen wird!
Von mir volle 10 Punkte!