Hmmm... ich bin da noch eine etwas jüngere Altersgruppe und stelle ein ähnliches Verhalten auch bei mir fest. Ich suche mir immer mehr Bücher mit ganz ausgefallenen Themen, weil ich den ewigen Einheitsbrei auch irgendwie satt habe. Das wenigste davon sticht wirklich heraus. Gestern gings mir so bei der Leseprobe zu "Die Flamme von Pharos" von Michael Peinkofer. Die ersten paar Seiten fand ich ganz gut geschrieben, hatte so nen Indy-Jones-Abenteuer-Touch, und dann plötzlich *WUTZ* "Ätsch, ist nur die Vision eines übersinnlich begabten Mediums in Paris" Äh... wat soll dat denn? Die restlichen Seiten haben mich von dem Charakter auch nicht überzeugt. Überhaupt finde ich in letzter Zeit erschreckend viele Buchcharaktere regelrecht hohl, auch wenn die Geschichte selbst mir vielleicht sogar gefällt, aber es fällt mir immer schwerer Sympathien zu den Protagonisten aufzubauen weil ich z.B. anfange zu denken: Mei, diese naive Gans, geschieht ihr doch ganz recht! (so im Moment in "Das Perlenmedaillon" ^^; ). Naja... vielleicht bin ich im Moment auf einfach "mit der Gesamtsituation unzufrieden".
Schwer zu begeistern - eine Alterserscheinung?
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Vandam, dem ist nichts mehr hinzuzufügen
edit: obwohl ich geimpft bin, hat mich die Apostrophitis befallen
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@ PL:
ZitatNaja... vielleicht bin ich im Moment auf einfach "mit der Gesamtsituation unzufrieden".
das denk ich mir auch immer.
gut, wenn ich nicht satiren oder fantasy lese, lese ich meist politisches oder fachliteratur, das ist das einzige, dass mich noch beim buch bleiben lässt - sogar bei klassikern, brauch ich leserunden, um am ball zu bleibenbelletristik und vor allem historische romane müssen schon extrem ausgefallen oder brutal sein, dass sie mich noch halbwegs begeistern, und in letzter zeit werden sie immer weniger. Bei liebesgeschichten ist mir schon immer das magenwasser gekommen, weil ich null romantik in mir habe. 'Die ...in'-ermüdet bin ich schon seit ich die Päpstin abgebrochen habe.
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Zitat
Original von MagnaMater
Bei liebesgeschichten ist mir schon immer das magenwasser gekommen, weil ich null romantik in mir habe.Jaaa genau. So kommts mir auch immer vor. Obwohl, eigentlich bin ich schon romantisch... irgendwie. Aber meine Art von Romantik kommt in den Büchern irgendwie nur sehr selten vor. Da lese ich dann doch schon fast lieber so einen Nackenbeißer, da weiß ich wenigstens von vorne herein was mich erwartet und kann nebenher so richtig schön ablästern.
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Hmm. Jetzt wo du's sagst... brutal-romantik bzw gewalt-erotik oder alle-bis-auf-eine/n-tot&niedergemetzelt-romantik, gebrochene, verletzte, zerstörte figuren als helden, bei denen wirklich nichts gut ausgeht oder zusammen geht... naja mit sowas kann ich mich halbwegs anfreunden, das ist für mich lesbare 'frauenliteratur'... aber vielleicht hab ich blos ein helfersyndrom, mei, du armer held - magst ein
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Die Zeit ist einfach zu kostbar, um sie mit dem Lesen schlecht geschriebener Bücher zu vergeuden.
Wenn ich ein Buch anlese, das mir nicht gefällt, kaufe ich es erst gar nicht. Die ersten angelesenen Sätze (oder auch irgendwo in der Mitte des Buches) müssen schon richtig gut geschrieben sein, sonst bleibt das Buch in der Buchhandlung. Ansonsten kaufe ich auf Empfehlung von Leuten, von denen ich meine, dass sie durchaus gute Bücher empfehlen können (auch hier aus dem Forum).
Was den Anspruch anbelangt: Ich mag einen guten Schreibstil, Ungenauigkeiten und Unstimmigkeiten nerven mich, ebenso das Benutzen falscher Tempi. Da bin ich schon recht intolerant geworden.
Das Thema muss nicht unbedingt so ausgefallen sein, dann aber sollte die Auseinandersetzung mit dem Thema neue Aspekte aufzeigen. Auch ein außergewöhnlicher Schreibstil kann ausschlaggebend sein für ein positives Empfinden während des Lesens. Da habe ich in sehr jungen Jahren vielleicht noch nicht so drauf geachtet, da war wohl der Inhalt wichtiger.
Grüße
Corinna -
Hallo
doch begeistern kann mich noch jedes Buch.
Früher war ich in einer Lesegruppe mit drei Generationen. Da ergab es sich automatisch, das alles gelesen wurde- von schwierig bis seicht.
Unsere Dozentin hat mal gesagt, wir lesen eigentlich nur das was wir erfasssen können, und bei schwierigeren Bücher gibt man dann auf.
Das ist irgendwie hängen geblieben, und ich lese mich seitdem durch alles. Da ich auch selber schreibe, kann ich in den unterschiedlichen Schreibweisen viel lernen.
Und wenn es mir absolut nicht gefällt, verkaufe ich es halt wieder.Das kann in unserer Bücherkiste schon mal passieren. Irgendwie muss ich ja eine Entscheidung treffen,welche ich Bücher mitnehme. Das ist bei sechs Räumen voll gebrauchter Bücher nicht so einfach.
Liebe Grüße
Zofie -
Endlich wieder Zeit zum Lesen!
Also, durch die Vielzahl von Büchern (Genre) finde ich noch genügend Lesestoff.
Da ich nun auch weiß, was eine SUB ist, freue ich mich endlich einen aufzubauen:) -
Eindeutig und entschieden: nein! Das ist keine Alterserscheinung, sondern eine Mentalitätsfrage m.M.n....sowohl, was das Begeistern für Bücher betrifft als auch alles andere.
Jedes Alter ist nur auf andere Art begeisterungsfähig, würde ich sagen, was nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Intensität ziehen läßt
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Ich bin über 40 und lese immer noch mit Begeisterung, wenn auch ein wenig andere Sachen als vor 20 Jahren.
Mir kommt ja vor, der Buchmarkt ist in den letzten Jahren explodiert, und dabei entsteht auch sehr viel Schönes. Man sehe sich hier nur die Sparte Zeitgenössisches" an, da gibts so viele tolle Bücher zu entdecken, und wenn ich mir vorstelle, dass das nur die Spitze eines Eisbergs ist und soviel mehr gute Bücher existieren, überkommt mich ja fast schon die Panik, weil ich nie alles lesen werde können, was mich anspricht.
Ich mag halt jetzt andere Sachen als früher, aber der Genuß ist möglicherweise noch größer geworden, gerade weil ich schon über ein paar Vergleichsmöglichkeiten verfüge.
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Vandam, das kommt davon wenn man zu viel liest.
In der Literatur soll es genauso sein wie in der Musik - irgendwann wiederholt sich alles.
Ich finde immer wieder Bücher die mich mitreißen können. Auch ältere. Für Wolf Haas, zum Beispiel, kann ich mich begeistern.
Aber auch für Uwe Timm, oder Bernhard Schlink.
Das Problem ist, einen Autor zu finden, den man mag, dessen Stil einem gefällt.Dank solcher Foren wie diesem hier, wird die Suche erleichtert.
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Ja nu, Charly ... lesen ist mein Hobby, und die Bücher sind dazu noch seit Jahrzehnten mein Job. Da bleibt es nicht aus, (zu) viel zu lesen. Wahrscheinlich isses ein Fehler, sein Hobby zum Beruf zu machen.
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(wegen dem Beruf:) Nein, das glaube ich ganz und gar nicht!!! Ich finde das toll=))
(wegen dem Thema:) Ich bin noch nicht soo alt und bei mir ist das mit der "Begeisetrungsunfähigkeit" auch noch nciht ganz so krass aber auch ich habe Phasen, wo ich mich frage, welcher Trottel denn bitte alles Bücher schreibt... Aber im Moment und auch gerade wegen diesem Forum les ich nur gute bis sehr gute Bücher... und arbeite mich langsam aber sicher durch meinen SUB durch... (zumindest hab ich mir das vorgenommen*g*)