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'Straße der Sterne' - Seiten 001 - 109
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Hallo,
Dann werde ich einmal zu schreiben beginnen. Ich habe heute in der Nacht die ersten 40 Seiten gelesen und komme langsam in die Geschichte hinein, wenn es auch noch etwas schleppend vorangeht. Durch die vielen Andeutungen wird mein Interesse langsam geweckt, was es mit dem Geheimnis rund um Rena auf sich hat und wie es Pilar, als Blinde, schaffen wird nach Santiago de Compostela zu pilgern. Vielleicht pilgert sie aber auch zum Dank, weil das nächste Heilmittel wider Erwarten doch funktionieren wird.
Überrascht war ich vor allem über Minka. Ich hätte mir um 1245 noch keine Katze als Haustiere erwartet, aber es folgte dann auch die Erklärung, dass mit ihr ein Heilungsversuch gemacht wurde.
Das Katzentürl war auch recht eigenartig. Einfach ein Loch in die Tür zu machen stelle ich mir im 13. Jh. vor allem im Winter als recht unpraktisch vor. -
Ich habe ebenfalls die ersten 40 Seiten geschafft.
Mein erster Eindruck:
Mit der reichen freien Reichsstadt ist ein guter Schauplatz für den Anfang gewählt.
Obwohl blind, hat Pilar es verhältnismäßig komfortabel, da ihr wohlhabender Vater, der Kaufmann ist, sie sehr durch Bedienstete umsorgen lässt und sie in sicherer und gewohnter Umgebung lebt. Für Pilar wird der komende Pilgerweg sicherlich eine Umstellung.Sie ist eine vielversprechende Hauptperson.
Besonders Tariq ist für Pilar auch mehr als nur ein Diener. er ist ihr vielleicht mehr Bezugsperson als ihr Vater, der sicherlich sehr tüchtig und erfolgreich ist, aber mir kommt er auch etwas ruhelos vor, außerdem ist er oft auf reisen..Der Stil gefällt mir bis jetzt. Er ist ruhig, aber genau und angenehm zu lesen. Die Charaktere kommen mir so realistisch vor, dass ich ihre Gefühlslagen gut nachvollziehen kann.
Wie schon im Traum im Prolog wird einiges geheimnisvoll gehalten, z.B. warum die Mutter Rena die Familie verlassen hat.
Sicherlich hängt es mit iherer Abstammung zusammen. Sie ist anscheinend spanischstämmig und hat ein anderes Naturell als die Regensburger.
Der Maure Turaq weiß mehr als er Pilar bisher verraten hat, zumindest hat er vermutlich Renas Vermächtnisse an Pilar, die voraussichtlich noch eine große Rolle spielen werden. Vielleicht kommt es zum Schluß ja doch zu einem Wiedertreffen von Pilar und ihrer Mutter. -
habe jetzt auch di ersten 40 Seiten gelesen.
Bis jetzt gefällt's mir sehr gut, ich kann mir das ganze sehr gut vorstellen.
Die Andeutungen in Bezug auf Rena machen mich doch sehr neugierig, was da wohl in der Vergangenheit geschehen ist und vielleicht im Laufe des Buches passieren wird.
Was mich auch juckt ist der Grund, warum eine Blinde, die ein gutes Zuhause hat sich auf den Pilgerweg nach Santiago begibt, das war damals ja kein Spaziergang.So ich werd mich jetzt mal an die nächsten Seiten machen, solange meine Kinder ihren Mittagsschlaf halten
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Zitat
Original von streifi
Was mich auch juckt ist der Grund, warum eine Blinde, die ein gutes Zuhause hat sich auf den Pilgerweg nach Santiago begibt, das war damals ja kein Spaziergang.
Sowohl in "Die Pilgerin" von Iny Lorentz als auch in Ulrike Schweikerts "Das Siegel des Templers" begeben sich die Heldinen hauptsächlich nur aus Not auf den Pilgerweg. Jeweils war der Vater der Grund. Bei Pilar vermute ich auch einen äußeren Einfluß der sie zum Pilgern bringen wird. -
Liebe Streifi,
naja, so ganz "freiwillig" wird Pilar nicht auf Pilgerschaft gehen ... aber bitet weiterlesen!
Wollte euch alle hier noch einmal extra begrüßen: 2 Milliarden Schritte - soweit wäre es ungefähr von Deutschland aus. Vor allem notwendig: Gutes Schuhwerk (hab ich selber leidvoll ausprobiert!), gute Kleidung (heute Gorotex, damals Pelerine - kommt von "peregrinus"= Pilger), leichtes Gepäck (damals hatten sie ohnehin nicht viel dabei!), eine Kalebesse zum Trinken, und einen Stock (gegen böse Menschen und Tiere - "Nordic Walking war noch nicht erfunden!):
Und dann kann es losgehen!Der Vergleich mit Lorentz' "Pilgerin" gefällt mir übrigens nicht so gut: erstens war ich mit dem Thema fünf Jahre früher dran und zweitens durchforste ich für meinen historischen Hintergrund jedesmal zwischen 300 und 450 Bücher (und nicht wie der Lorentz-Mann sich im Interview bei amazon brüstet, doch immerhin "zehn(!).
Unterschiede beleben das Geschäft ...
Freue mich auf den Weg mit Euch!
Brigitte -
Guten Morgen zusammen,
das Buch habe ich schon vor zwei Monaten gelesen und mir hat es gut gefallen - ich werde also ab und an mal bei Euch reinlinsen!
¡Buen Camino, Peregrinos!
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Mittlerweile bin ich bis Seite 85 vorgedrungen und das Buch gefällt mir immer besser. Jetzt komme ich in die Geschichte immer mehr hinein und es liest sich sehr gut.
Mein einziger größerer Kritikpunkt bis jetzt ist, dass mir die "Historizität", damit meine ich das, was den historischen Roman von einer normalen Geschichte abhebt und das historische ausmacht, noch etwas zu lexikonartig einfließt und nicht handlungsgetragen ist. Um diesen wirren Satz zu verdeutlichen, möchte ich ein Beispiel nennen: z.B. als Jona die Situation der Juden anspricht, wird das in der wörtlichen Rede mit Heinrich getan (wußte das Heinrich nicht, wenn er viel herumkommt und anscheinend mit Jona näher bekannt ist?) oder die Situation der Katharer in Südfrankreich in einem Art Gedankenmonolog reingeschrieben wird.
Ich gehe aber davon aus, dass dies eher am Anfang verwendet wird, damit die Situation einmal berichtet werden kann und später solche Phänomene mehr handlungsgetragen eingebaut werden. Jedenfalls beginnt es jetzt um Seite 80 langsam zu werden.
Die Themenvielfalt ist auch schon besonders reichhaltig vorhanden: einerseits die Situation der Juden um Jona nach den Pogromen, die Katharer in Südfrankreich und Spanien und auch die Mauren, wurden bereits kurz angesprochen.
War es zur damaligen Zeit so einfach für einen Mauren im deutschen Reich? Bisher wurde im Buch "nur" soziale Ausgrenzung geschildert. Ich hätte mir in der damaligen Zeit ein solches "Zusammenleben" bisher eher nicht vorstellen können.
Hallo Brigitte Riebe,
Schön das du die Leserunde begleiten wirst. "Die Pilgerin" von Iny Lorentz habe ich auch gelesen und nachdem das Thema ähnlich ist, wird ein Vergleich sicher stattfinden. Eine ausführliche Recherche ist immer schön, trotzdem finde ich die Art dieses Vergleiches mit Iny Lorentz nicht wirklich fein. Die Beiden haben schon viele Leserunden hier begleitet, wo wir uns immer vom historischen Wissen der beiden überzeugen konnten. Bisher sind sie auch immer ohne solcher Kritik an der Konkurrenz ausgekommen.
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So, bin jetzt bei Seite 109 angelangt
Das man damals nicht aus Spass losgepligert ist war mir schon klar, ich denke auch heute noch macht das niemand nur aus Spass.Es hat sich nun schon einiges getan, das erklärt warum Pilar wohl auf ihre Pilgerreise gehen wird.
Was mir natürlich erst am Schluss aufgefallen ist, ist das die Teile in Ich-Form ja deutlich früher spielen (wie war das, wer lesen kann ist klar im Vorteil :-)) Dabei ist mir dann schon einiges klar geworden.Ich habe mich vorher gar nicht mit anderen historischen Büchern zum Jakobsweg beschäftigt, das einzige was ich hierzu gelesen habe ist der Kerkeling. Von daher habe ich auch keinen Vergleich.
Ich denke die historischen Hintergründe sind in einem Buch wie diesem eh nur schwierig einzubringen, ausser eine der Hauptpersonen steckt mitten in den Ereignissen drin.
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Auch von mir ein Dank an die Autorin, dass sie die Leserunde begleiten wird.
ZitatOriginal von taciturus
"Die Pilgerin" von Iny Lorentz habe ich auch gelesen und nachdem das Thema ähnlich ist, wird ein Vergleich sicher stattfinden.
Da der Roman von Iny Lorentz auch noch ziemlich neu ist, liegt ein rein thematischer Vergleich auf der Hand.
Stilistisch sind Brigitte Riebe- und Iny Lorentz-Romane sehr unterschiedlich und ich käme nicht auf die Idee sie direkt miteinander zu vergleichen.Bis jetzt gefällt mir sehr gut, wie die Charaktere entwickelt werden.
Zum Beispiel: Magda spielt ein wenig die Rolle der bösen Stiefmutter.
Dabei ist sie kein schlecht gemachter Charakter. Sie tritt ziemlich fordernd und trotz körperlicher Versehrtheit selbstbewusst auf, dadurch wirkt sie etwas aggressiv.
Bei der Abfuhr durch Heinrich tat sie mir Leid. Ihr Abgang zu Matteo ist nur konsequent. -
Hm, Magda ist mir ziemlich unsympathisch.
Sie ist ja im Prinzip diejenige, die bewusst Unheil über die Familie bringt.
Und das sie sich mit Matteo tröstet ist verständlich, auch wenn ich es ziemlich daneben finde, da er ihr ja nur fürs Bett gut genug ist....
Wobei ich es schon erstaunlich finde, dass Heinrich seine Cousine so schlecht kennt, obwohl er ja wohl mit ihr gross geworden ist.
Irgendwie macht er mir den Eindruck als würde er mit ziemlichen Scheuklappen durch die Welt laufen. -
Magda ist mir bisher auch eher unsymphatisch aufgefallen. Sie kommt bisher so rüber, als ginge es ihr vor allem die Herrin im Haus zu werden. Auch wenn sie diese Stellung zwar faktisch gegenüber den anderen vermutlich schon besitzt, will sie auch ehelich legitimiert werden und sozusagen abgesichert sein, dass nicht einmal eine andere daherkommt und sie verdrängt.
Irgendwo ist es daher auch verständlich, dass sie sich um ihr Fortkommen kümmert. Gerade weil Heinrich oft auf Reisen ist, könnte ihm leicht was passieren und sie stünde auf der Straße.
@ Herr Palomar:
Ich meinte bei einem Vergleich auch eher, wie das Thema Jakobsweg, Pilgern etc. umgesetzt wird. -
Heinrichs beruflichen Tätigkeiten sind ziemlich interessant.
Bei einigen Punkten blicke ich nicht ganz durch.Etwas unklar ist mir z.B. die Stellung des Hansgraf.
Er ist eine Art Vorsteher der Kaufleute in Regensburg , nehme ich an.
Aber welche Befugnisse und Macht hat er?
Ist Heinrich an die Entscheidung des Hansgrafen, 200 böhmische Silbergroschen an die Wahlenwacht zu zahlen, gebunden?Die Papierherstellung ist wohl auch den Zünften vorbehalten?
Bei der Wahlenwacht bin ich auch ahnungslos, leider!
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Google gibt leider auch nicht viel her. Ich hab auf die schnelle nur eine Seite gefunden (http://www.erlangerhistorikerseite.de/netzsem/referat4.html), wonach ein Hansgraf der Vorsteher der Fernkaufleute ist. Welche Befugnisse der hat, steht leider nicht dabei.
Ein Glossar hätte dem Buch ganz gut getan. Vor allem auch die vielen Begriffe rund um die Messe der Reinen etc. wäre in einem Glossar gut gewesen. So muss man auf gut Glück zusammenreimen, was es sein könnte.
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Der Hansgraf hatte sehr umfangreiche Machtbefugnisse.
Und Papierherstellung gab es damals in Deutschland noch gar nicht. Ich habe mir erlaubt, sie zeitlich etwas vorzuverlagern (steht im Nachwort). Deshalb konnten auch die Zünfte sie noch nicht f. sich beanspruchen.
Sind also erst die Anfänge ...
Und weil es so war, waren die anderen Händler ganz und gar nicht interessiert daran, dass sie überhaupt in Gang kam ...Der Vorschlag m. dem Glossar ist prima. Hätte ich mir auch sehr gewünscht . Aber ich denke, das Meiste der "Reinen" wird sich aus der Geschichte heraus erklären, und wenn nicht: beantworte gerne jede Frage.
Liebe Grüße Brigitte
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Zur Wahlenwacht:
Eines der größten Probleme der mittelalterlichen Städte war die Feuerbekämpfung. Denn wenn ein Haus brannte, waren auch die anderen in schwerer Gefahr. Es gab deshalb eine Art freiwilliger Feuerwehr, zu der jeweils die einzelnen Stadtviertel oder Straßenzüge beizutragen hatten. Nach dem Standort des Kaufmannshauses ist es in diesem Fall die "Wahlenwacht", die löschen sollte - und dies doch nur bedingt tun konnte.
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Mittlerweile bin ich schon etwas weiter als Seite 109, komme aber erst jetzt zum Schreiben.
Die Teile, in denen es um Pilar geht, mochte ich von Anfang an. Mit den anderen wechselnden Figuren habe ich mich etwas schwer getan. Ich habe einfach nicht so richtig in die Geschichte reingefunden. Und dann zusätzlich noch die Teile in der Vergangenheit.
Angedeutet wird ja so einiges, da bin ich schon gespannt, wie sich alles weiterentwickelt und auflöst!ZitatOriginal von streifi
Was mir natürlich erst am Schluss aufgefallen ist, ist das die Teile in Ich-Form ja deutlich früher spielen (wie war das, wer lesen kann ist klar im Vorteil :-)) Dabei ist mir dann schon einiges klar geworden.
Obwohl ich solche Jahreszahlen sonst auch oft überlese, habe ich dieses Mal besonders darauf geachtet, weil diese Teile ja im Inhaltsverzeichnis extra aufgeführt sind. Und obwohl ich Inhaltsverzeichnisse in Romanen eigentlich nicht mag, gucke ich sie trotzdem an. -
Nun habe ich den gesamten Abschnitt gelesen. Magda entwickelt sich ja noch zu einem wirklichen Scheußal. Da versucht man gerade noch etwas wohlwollend ihr Verhalten zu interpretieren und dann treibt sie die Familie ins Unheil.
So kann er natürlich eine behauptete Vaterschaft nicht bestreiten. Ich frage mich, ob sie die Tollkirschen als Liebeszauber oder bewusst zum Töten von Heinrich einsetzen wollte? Im Endeffekt war es aber egal, weil ihre andere Schandtat über Umwege auch zum Mord an Heinrich geführt hat.
Was mir nicht ganz klar wurde: Wer ist Agnes und wie ist sie warum gestorben und warum gibt der gedungene Brandstifter dafür Heinrich die Schuld?
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Habe mich lediglich auf ein amazon-Interview bezogen. Und wenn man sich da schon öffentlich und in aller Breite äußert, ist dieser Bezug durchaus legitim.
Aber lass uns lieber über den Roman reden ... -
Agnes ist die Frau des Brandstifters. Papier in früherer Zeit herzustellen, war eine scheußliche, schmutzige, sehr gesundheitsschädigende Sache (alte Lumpen!). Der Umgang damit hat sie krank gemacht. und schließlich ist sie daran gestorben (noch dazu die schlechte Ernährungslage am Ende des Winters, die viele Menschen auf dem gewissen hatte). Deshalb beschuldigt er den Weltenpurger.
Gruß B.