'Straße der Sterne' - Seiten 219 - 324

  • Liebe Caha, perfetto!
    Man könnte noch erwähnen, dass diese unwirtliche Küste von einer - natürlich - heidnischen Königin namens Lupa (Wölfin?) beherrscht war, die dem toten (und kopflosen) Apostel gar nichts Gutes wollte, aber das natürlich nur zunächst und bald musste sie auch sich der Glorie der Ereignisse beugen ...


    Diese "Entdeckung" des Jakobsgrabs im 9. Jahrhundert war für die Reconquista der kommenden Jahrhunderte ziemlich "praktisch": Ohne sie - und ohne die Hilfe ihrer "ausländischen" (wenn ich das mal so flapsig formulieren darf) Ritterkollegen, diese diese heilige Stätte der Christenheit schützen wollten, hätten die spanischen caballeros die Mauren sicherlich nicht so effektiv zurück gedrängt.
    Dann trügen wir heute in Mitteleuropa vielleicht alle Kopftücher und würden zu Allah beten ...



    Und: liegt er wirklich da, in Santiago?
    "Wunder werden nicht diskutiert. Wunder sind wahr." (Punkt!). Schön, oder? Hab ich irgendwo gelesen und zitiere es seitdem immer gerne.


    Aber diese janusartige Doppelfunktion von Jakobus könnt ihr heute noch in vielen Statuen sehen (entlang des camiono - und nicht nur da!). Meist wird er zwar als frommer Pilger mit Muschel, Pilgerhut und Peleriea dargestellt (von peregrinus = Pilger), aber manchmal auch hoch zu Pferd, kriegerisch, ein Schwert in der Hand - dann ist Jakobus der "matamoros", der Maurentöter, hat deren abgeschlagene Köpfe am Sattel hängen und sieht gar schrecklich aus ...


    Ich persönlich mag die sanfte Version sehr viel lieber ... und denke, ihr bestimmt auch ...


    Ultreja!
    Wann pilgern wir eigentlich zusammen durch "Die sieben Monde des Jakobus"?
    Eure Brigitte

  • Liebe Brigitte,


    hab ich gerne gemacht :knuddel1


    Danke für die Ergänzungen. Die sieben Monde hab ich ja auch schon gelesen, außerdem interessiere ich mich schon lange für den Camino, mal sehen, ob ich den irgendwann mal laufe, hab ja die besten Voraussetzungen, ich spreche nämlich Spanisch :grin


    Schönes Wochenende allerseits!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Danke für die Legende!


    "altes Keltenland!" - Noch ein Grund sich auf den Weg zu machen. Nächstes Jahr habe ich einen "runden" Geburtstag. Feiern tue ich schon seit Jahren nicht mehr; aber das wäre doch ein Anlaß, mal was "verrücktes" zu unternehmen? Und mein (inzwischen auch schon elf Jahre altes) Auto würde sicherlich gerne nochmal heimatliche (französische) Luft schnuppern, bevor es irgendwann den Weg allen alten Eisens geht. (Denn von hier aus bis nach Santiago laufen, wäre doch etwas weit. Aber den Wagen an der spanischen Grenze stehen lassen und dann zu Fuß, das könnte ich mir schon vorstellen.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Caia
    Oh, stimmt. Aber vielleicht geht es ja auch per Bahn bis zur Grenze (bzw. einen Bahnhof, wo das Auto dann steht) zurück? Wird sich ja wohl irgendwie einrichten lassen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Der Traum am Anfang des Kapitels hat für mich irgendetwas Mystisches. Und dass der Tod des Vaters Pilar auch im Schlaf verfolgt, das ist sehr gut nachvollziehbar.


    Endura = Bei diesem Wort musste ich erst mal googeln. :gruebel


    Ich habe immer wieder versucht genannte Orte auf der Landkarte zu finden. Manchmal war ich erfolglos.


    Es gibt Handlungen in dem Buch, die sind so grausam. Auf S. 271 erzählt Tariq was seiner Mutter widerfahren ist, nachdem sie ein totes Kind geboren hatte. Als wäre das nicht schon Strafe genug gewesen. Oder auch wie Rena von Diego „gehalten“ wurde. Tariq hat mir richtig leid getan, dass er ihr Bewacher sein musste.


    In dem Teil des Buches kam viel ans Licht, was in der Vergangenheit geschehen war. Pilar „findet“ ihre Mutter, die aber kurz darauf stirbt. Irgendwie könnte man meinen das Buch endet auf den nächsten paar Seiten. Aber da das nicht der Fall ist, muss ich gleich weiterlesen.

  • Zum Thema Tariq:
    Im Zuge der Reconquista hat sich das Verhältnis von Christen und Mauren sehr verschlechtert, nachdem sie ja Jahrhunderte eigentlich ganz friedlich (vor allem auch die Mauren und Juden) zusammen gelebt haben.


    Ein toller Roman zu diesem Thema ist von Frank Baer: "Die Brücke von Alcantara", der meines Erachtens den "Medicus", mit dem er damals zeitgleich erschienen ist, um Lichtjahre in den Schatten stellt.
    (als Taschenbuch und in x-Sonderausgaben bei Goldmann zu haben)


    Wunderbare Figuren, schöne Liebesszenen (hab sie selten von einem Mann so erotisch geschrieben gefunden!), aber auch sehr realistische Grausamkeiten von allen Seiten, die nur zeigen, wie es damals war ...


    Sorry, aber historische Romane können und dürfen nicht beschönigen, finde ich!
    Allerdings müssen sie auch nicht alle 50 Seiten eine neue Vergewaltigung enthalten ...
    So jedenfalls meine Meinung!

  • Und wieder ein Eintrag auf meinem Wunschzettel.... *Seufz


    So bekomme ich meinen SuB nie in den Griff!


    @ SiCollier, ich hab Dir ein PN geschickt, sonst wird es hier zu off topic

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Brigitte
    Sorry, aber historische Romane können und dürfen nicht beschönigen, finde ich!
    Allerdings müssen sie auch nicht alle 50 Seiten eine neue Vergewaltigung enthalten ...
    So jedenfalls meine Meinung!


    Dem kann ich mich nur anschließen! Und Grausamkeiten kann man auch so beschreiben, daß man sie zwar nicht verfilmen, aber ohne, will mal sagen, Ekelanfall lesen kann. Ich denke da z. B. an den Zweikampf zwischen Axis und Borneheld in der Axis-Trilogie (dt. Reihentitel „Unter dem Weltenbaum", Fantasy), der das grausamste und brutalste ist, was ich je gelesen habe. Und übrigens von einer Frau (Sara Douglass) geschrieben wurde.


    Und danke für die Buchempfehlung!

    Zitat

    Caia
    So bekomme ich meinen SuB nie in den Griff!


    Ich auch nicht! Seit ich hier bei den Büchereulen bin, ist der schon fast ins unermeßliche gewachsen.



    @ Caia
    Danke, melde mich noch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe nun diesen Teil auch fast beendet und ich muss sagen, es gefällt mir zunehmend besser.


    Camino ist wohl der Vater von Pilar? Warum nennt sich Blanca nun Rena? Kommt das von den Reinen? Noch so viele offene Fragen, hoffentlich kommt bald die Antwort.


    Zu viele Vergewaltigungsszenen mag ich auch nicht. Aber bis jetzt gehts doch eigentlich oder?