'Straße der Sterne' - Seiten 219 - 324

  • Zitat

    Original von taciturus
    Nein, ich hatte diese Szene falsch interpretiert. Später wirft Diego Blanca vor ihre Taufe verhaut zu haben. Also hätte es keine Ehe werden sollen, sondern eine Taufe.


    Aah diese Szene meintest du, ich dachte schon ich hätte etwas überlesen.


    Zitat

    Original von taciturus
    Ist das wirklich die gleiche Angelita? Ich hatte zwischen den beiden gar keine Verbindung gesehen. Könnte aber passen.


    Ich glaube schon, zumindest die gleiche Beschreibung ihres Aussehens (Zähne, Haare) hat mich das vermuten lassen.

  • Zitat

    taciturus
    Ist das wirklich die gleiche Angelita? Ich hatte zwischen den beiden gar keine Verbindung gesehen. Könnte aber passen.


    Doch, müßte die gleiche sein; siehe Buch Seite 242 (TB Ausgabe Diana Verlag, 12/2006):

    Zitat

    Buch „Straße der Sterne“ Seite 242:
    „Glaub es ruhig!“, sagre sie. „Genau gegen diese Sehnsucht des Lebens habe ich gefrevelt. Ich konnte es nicht ertragen, dass andere glücklich waren, während das Glück mich nicht einmal gestreift hat. Und es hat mir sogar Freude bereitet. Weil ich nicht wusste, wie wertvoll Leben an sich ist. Und weil Neid und Schmerz damals die einzigen Gefühle waren, die ich kannte...“

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Pilars Wiedersehen mit ihrer Mutter hatte ich nicht erwartet, aber hat mich schon sehr beeindruckt. Leider war es etwas kurz.


    Im Zusammenhang mit Estrella wird immer wieder ein grüner Stein erwähnt. Oswalds Geschenk an Blanca war ein goldener Reif mit grünem Stein und der Inschrift Baldur von Lichtenfels. Als Pilar ihrem verstorbenen Vater den Reif mit gleicher Inschrift abnahm, besaß dieser einen blauen Stein. Gab es zwei Reifen oder ist es ein und derselbe mit nun unterschiedlichen Steinen? Wie ist Estrella an diesen Stein gekommen – in welcher Beziehung steht sie zu Pilar?


    Noch viele Fragen und Geheimnisse, die gelöst werden wollen ?(


    Ich finde es übrigens schade, dass es keine Landkarte im Buch gibt, auf der man die verschiedenen Wege verfolgen kann :-(

  • Zitat

    schatzkiste
    Ich finde es übrigens schade, dass es keine Landkarte im Buch gibt, auf der man die verschiedenen Wege verfolgen kann


    Ja, das ging mir auch so. Die historische Karte, auf der "halb Europa" zu sehen ist, hilft direkt zum Buch recht wenig.


    Zitat

    schatzkiste
    Pilars Wiedersehen mit ihrer Mutter hatte ich nicht erwartet, aber hat mich schon sehr beeindruckt. Leider war es etwas kurz.


    Ja, aber was hätte hier noch kommen sollen? Die Handlungsentwicklung fand ich hier, trotz des traurigen Endes, logisch und folgerichtig. Und für Pilars Entwicklung wohl auch notwendig.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Noch ein Wort zur Landkarte: eine Karte, auf der "halb Europa" abgebildet ist, ist doch interessant, weil sie nämlich zeigt, dass die "Jakobswege" eigentlich durch ganz Europa gingen. Es waren schlechthin die wichtigsten Fernstraßen, die genutzt werden mussten, weil es keine anderen gab.
    der eigentliche "camino", der von den Pyrenäen bis nach Santiago geht (manche, auch ich, sagen ja: eigentlich bis "finis terrae" - siehe Prolog und Epilog - ) kann unter "camino" mit einem Klick im Internet abgerufen werden.
    Mir hat die Idee gefallen, dass die alten Straßen Europa wie eine Flussdelta durchziehen und sich erst auf den letzten 700 Kilometern (von vielen tausend anderen) zu dem EINEN Weg bündeln.
    Ultreja!

  • Zitat

    Brigitte
    Wo seid Ihr Eulen alle abgeblieben?
    Wegen Arbeitsüberlastung in den Bäumen abgetaucht?


    Könnte man so sagen, da ich in den nächsten Wochen meine Website neu machen muß. Und das sieht nach verd... viel Arbeit aus. ;-)


    Ansonsten bin ich schon noch hier, wenn sich was tut. Z. B.:


    Zitat

    Brigitte
    eine Karte, auf der "halb Europa" abgebildet ist, ist doch interessant, weil sie nämlich zeigt, dass die "Jakobswege" eigentlich durch ganz Europa gingen.


    Ja, ist schon interessant. Inzwischen habe ich gelernt, daß es ganz hier in der Nähe einen Jakobsweg gibt; und ohne daß mir das früher so recht bewußt war, hatte ich (als ich noch im Außendienst war) einen Kunden in Überlingen mit einer „Jakobswegstation“ direkt neben seinem Haus.


    Die Sache hat aus meiner Sicht nur den Haken, daß die Personen im Buch ja jede einen bestimmten Weg zurücklegen, bevor sie sich treffen. Und ich bin in Geographie nicht ganz so fit, daß mir die Ortsnamen gleich was sagen, in Spanien schon gar nicht. Da hätte ich - ggf. zusätzlich - eine Karte, auf der nur das im Buch behandelte Gebiet (und das ist ja groß genug - Regensburg bis Finis Terre) enthalten ist, und dann die Wege der einzelnen Personen eingezeichnet. Sollte es mir jemals gelingen, Zeit für so was zu haben, werde ich mir mal selbst so eine Karte erstellen. Aber wie gesagt, Zeit haben ist so eine Sache...


    Im übrigen ist das Buch bei mir noch immer am „gären“, und ich bin am Sekundärliteratur suchen (und Internetrecherchieren, soweit...Zeit da ist). Bzw. habe das aus meiner „Privatbibliothek“ geholt, was ich zum Thema Katharer / Ketzer habe. Da ich nun innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal auf das Thema „Katharer“ gestoßen bin, werde ich mich damit wohl doch mal näher befassen. Vor allem diese Bemerkung ist mir aufgefallen:

    Zitat

    Brigitte 04.05.2007
    Lange dachte man, sie wären ganz besonders frauenfreundlich gewesen (siehe auch mein Nachwort!). Dabei haben einfach ein paar Historiker am Anfang des letzten Jahrhunderts falsch abgeschrieben und aus lateinischen Endungen mit _i (männlich) versehentlich -ae (weiblich gemacht). So dachte man lange Zeit, dieser "Glauben" seit sehr frauenfreundlich gewesen und Frauen hätten hohe Postionen erklimmen können.
    Denkste!
    Dies in der Geschichte von Blanca und Diego zu widerlegen, hat mir ganz besonderen Spaß gemacht ...


    und will doch mal meine vorhandenen Titel wie auch den empfohlenen „durcharbeiten“.


    Und zum Jakobsweg sei nur gesagt, daß ich eigentlich gar nicht mehr gerne verreise; und mir auf Grund einer ungünstigen Erfahrung vor vielen Jahren vorgenommen habe, nie mehr in ein Land zu fahren, ohne Grundkenntnisse der Sprache zu haben. Was soll ich sagen, habe mir einen Spanischkurs bestellt... (... und "Die sieben Monde des Jakobus" liegen seit soeben auf dem SuB ganz oben, so ab dem 22. Mai etwa sind die lesemäßig eingeplant).


    Schönen Tag noch!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • Zitat

    Original von Brigitte Riebe
    Wo seid Ihr Eulen alle abgeblieben?
    Wegen Arbeitsüberlastung in den Bäumen abgetaucht?


    Ich habe mich jetzt in die nächste Leserunde gestürzt, möchte aber nicht versäumen, mich noch für die hervorragende Leserundenbegleitung bei der Autorin und natürlich auch den Mitgliedern der Leserunde herzlich zu bedanken. :bluemchen

  • Wie toll - Bücher sind eben doch Eintrittskarten in ferne Welten - so war das f. mich schon mein ganzes Leben lang!


    Und zum "spanischen Jakobsweg" kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, dass Spanischkenntnisse SEHR günstig sind. Die Leute aus Burgos, Léon und den anderen Orten sind stolze Kelten und nicht besonders fit in anderen Sprachen.
    Das ändert sich natrülrlich im wunderschönen Santiago, das sehr weltzugewandt und polyglott ist - und eine Stadt mit einer wunderbaren Ausstrahlung, wie ich finde!


    Außerdem hab ich dort nach Herzenslust Fisch und Meeresfrüchte genossen (nicht umsonst ist die Muschel das Symbol von Jakobus - kennt Ihr eigentlich seine Legende? Sonst kann ich sie kurz aufschreiben!), und nach all dem Frittierten und Schweren von Aragon und Kastiliena, dem ich unterwegs manchmal schwer zu kauen und zu verdauen hatte, war es für rein kulinarisch schon für mich die Erlösung!

  • Na ja, wie Herr Palomar sagte, bin auch ich eigentlich schon in der nächsten Leserunde; aber ich werde vermutlich erst morgen beginnen können. (Drum „Die sieben Monde des Jakobus“ auch erst in ca. 2 Wochen, obwohl das Buch jetzt schon neben mir liegt.) Das hindert mich allerdings nicht daran, auch hier immer noch „rumzustreunen“.


    Zitat

    Brigitte
    dass Spanischkenntnisse SEHR günstig sind. Die Leute aus Burgos, Léon und den anderen Orten sind stolze Kelten und nicht besonders fit in anderen Sprachen.


    Ich war vor VIELEN Jahren mal in einer französischsprachigen Gegend, spreche selbst aber überhaupt kein französisch. Nicht mal nach dem Weg fragen ging, denn die Leute haben sich schlicht geweigert, was anderes als französisch zu sprechen (und mein Englisch war damals schon ganz akzeptabel). Da habe ich mir vorgenommen, nie mehr in eine Gegend zu fahren, ohne rudimentäre Kenntnisse der Landessprache zu haben.


    Fisch und Meeresfrüchte sind nicht so ganz mein Ding. Mal zwischendurch, ja. Aber dauernd?

    Zitat

    Brigitte
    Jakobus - kennt Ihr eigentlich seine Legende? Sonst kann ich sie kurz aufschreiben!)


    Die ist mir jetzt irgendwo in Kurzform begegnet, ohne mich entsinnen zu können wo. Gegen eine Aufschreibung hier hätte ich durchaus gar nichts einzuwenden :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hoffe, daß ich das nun richtig auf die Reihe kriege, hab mir mal meine Bücher hergekriegt... wie um jede Legende gibt es auch hier mehrere Versionen, die nebeneinander existieren.


    Also, Jakobus starb als einer der ersten Apostel im Jahre 44 nach Christus. Seine Jünger schafften ihn heimlich zum Hafen von Jaffa und schifften sich mit ihm ein, ohne Mannschaft, ohne Segel, unter der Führung des Herrn und eines Engels.


    Nach sieben Tagen erreichte dieses Boot die Küste Galiciens. Dort landete das Schiff an, über und über mit vieras bewachsen, den Jakobsmuscheln. Eine andere Erzählweise berichtet, daß dem Boot ein junger Mann samt Pferd im Meer entgegenritt, der nach Verlassen des Meeres mit den Jakobsmüschen bewachsen sein soll. Seitdem gilt die Viera als Symbol des Jakobsweges.


    Die Jünger jedenfalls wollten ja Jakobus begraben. Als sie einen großen Stein fanden, legten sie Jakobus darauf (ich möchte ja mal nicht wissen, wie der inzwischen gerochen haben muß), und der Stein verformte sich wie Wachs unter dem Körper des Jüngers.


    Die Jünger Jakobus mußten, je nach Variante der Legende, noch mehrere Abenteuer bestehen, bis sie ihn endlich auf einem Hügel begraben durften (das diente wohl dazu, die heimischen, keltischen Legenden mit dem Christentum zu verweben).


    Dort lag Jakobus nun erstmal und geriet ziemlich lange in Vergessenheit.


    Zu neuem Ruhm gelangte Santiago (so der spanische Name), als im 9. Jahrhundert ein Einsiedler eine Vison hatte: Dieser Eremit, Pelayo, fand das Grab des Apostels in mitten vieler leuchtender Lichter (daher der Name Compostela, das ist eine verkürzte Form von Campo de Estrellas, Sternenfeld, dabei muß ich grade schmunzeln, Estella ist natürlich auch eine Version des Namens, diesen hat Brigitte ja in ihrem Buch benutzt).


    Die Kunde dieses Heiligengrabes verbreitete sich sehr schnell im damaligen Spanien, und die Herrscher des Landes machten es sich zunutze, da die Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren, die Reconquista, grade ziemlich in war. Mit Hilfe der Legenden um Jakobus, der selbst auf einem Schlachtroß erschien und seither als matamoros (Maurentöter) bekannt war, wurde die historische Schlacht von Clavijo gewonnen.


    Und wie die Legende um Jakobus, so reiht sich auch auf dem Camino eine Geschcihte an die nächste...


    So. Ich hoffe, ich habe nichts wesentliches vergessen, sonst bitte ergänzen.


    Viele liebe Grüße
    Caia

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Caia ()

  • @ Caia
    Von mir schon mal vielen Dank!



    Camino, Estella - oh je, ich "fürchte", das Buch kann man eigentlich erst dann richtig genießen und verstehen, wenn man ein großes Hintergrundwissen zum Jakobsweg und dem Drumherum hat. Ein Grund mehr, sich mit der Thematik noch weiter zu befassen!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")