Kurzbeschreibung
Was hat das Christentum auf die Grundfragen des Menschseins heute zu sagen? Die Antwort darauf hängt unmittelbar zusammen mit der Frage: Wer ist Jesus von Nazareth? War er nur ein großer Mensch oder ist er mehr?
Sein Leben lang hat Joseph Ratzinger sich mit Jesus von Nazareth beschäftigt, ihn als Professor, als Bischof, als oberster Glaubenshüter, als Papst zu verstehen gesucht. Als Kardinal hatte er vor einigen Jahren mit dem Buch begonnen. Nach seiner Wahl zum Papst nutzte er jede freie Minute zum Weiterschreiben. Dieses Werk zieht die Summe eines großen Theologenlebens. Es ist wohl das persönlichste Buch, das Joseph Ratzinger und das überhaupt je ein Papst geschrieben hat.
Benedikt XVI. ist überzeugt: Historisch-kritische Vernunft und Glaube sind kein Widerspruch -- im Gegenteil: Es geht darum, "den Evangelien zu trauen". Das heißt, wirklich und existentiell dem Zeugnis zu glauben, das die Bibel gibt. Denn Jesus war nicht nur wahrer Mensch, sondern auch Gottes Sohn. Aus dieser Perspektive eröffnet das von der kritischen Forschung erarbeitete historische Faktenwissen ein tiefes Verständnis des Jesus von Nazareth -- tiefer, als es jemals in der Geschichte vorstellbar war. Und: Es führt auch zu tiefen Einsichten.
Eigene Meinung:
Es ist gar nicht einfach über ein Buch, wie dieses etwas zu schreiben, deswegen werde ich nur den Versuch wagen zu schildern, was den Lesenden von Joseph Ratzinger bei seinem ersten Band über Jesus erwartet.
Aus manchen Medienberichten könnte man den Eindruck gewinnen, dass es sich hierbei um eine Biographie über Jesus handelt. Der Begriff einer Biographie weckt meiner Meinung nach aber falsche Erwartungen an das Buch, weil es das nicht ist. Es ist vielmehr eine wissenschaftliche Auslegung der Bibelstellen zum Leben Jesus.
Ratzinger formuliert den Gegenstand des Buches selbst folgendermaßen (S. 269): „… dieses Buch, das den Weg Jesu auf Erden und seine Verkündigung zu verstehen sucht …“
Der erste Band behandelt dabei den Zeitraum von der Taufe Jesu bis zur Verklärung Jesu.
Vor einem allfälligen Schwierigkeitsgrad des Buches sollte man sich nicht abschrecken lassen. Es handelt sich dabei zwar natürlich um eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Jesus von Nazareth, aber mit etwas Geduld und dem Willen manche Fremdwörter nachzuschlagen, wird man dabei vor keinem unlösbaren Problem stehen.