Der siebte Tod - Paul Cleave

  • Bei mir ist es zwar schon eine ganze Weile her (ca 3 Jahre), aber ich möchte dennoch mal meinen Senf dazu abgeben ;). Ich hab mir das Buch am Bahnhof geholt, weil ich was zum Lesen für die 5h lange Bahnfahrt brauchte.
    Auf dem Klappentext stand was von wegen "der neue Lecter" und ich dachte, naja, versuchen kann man's ja.


    Da ich ein recht sturer Leser bin, hab ich das Buch sogar bis zum Ende durchgelesen, kann mich aber auch nicht mehr wirklich daran erinnern. Was ich noch weiß, ist dass es mit eines der schlechtesten Bücher war, die ich je gelesen hab. Es war nichts weiter als ein anspruchsloser "Gewalt-Porno", der Charakter war (in meinen Augen) wahnsinnig und debil und nicht genial wie es auf dem Klappentext geheißen hat. Sympathisch konnte ich an dem Kerl auch nichts finden.


    Genau weiß ich aufgrund der Jahre die dazwischen liegen leider nicht mehr, was mich noch alles gestört hat, aber ich weiß, dass dieses Buch für mich auf einer Skala von 1-10 (10=ausgezeichnet) nur eine 1 wert war. Von diesem Autor lese ich sicher nie wieder ein Buch.

  • Ja, so sind die Geschmäcker verschieden.


    Ich habe dieses Buch verschlungen und geliebt. Für mich war es eines der genialsten Thriller überhaupt, weil Paul Cleave die normale Rollenverteilung von Protagonist - Antagonist auf den Kopf gestellt hat.
    Und trotz dem dass der Prot ja wirklich ganz, ganz böse ist, hat Cleave es geschafft, dass ich sogar Mitleid mit ihm hatte und mit ihm mitgefiebert habe (dort, wo er in Bedrängnis geriet).
    Außerdem hat er einen ganz feinen schwarzen Humor einfließen lassen.


    Sein zweites Buch kam lange nicht an sein Debüt heran. Von dem war ich enttäuscht - vielleicht weil meine Erwartungen so hoch gesteckt waren.
    Und das dritte, das liegt halt irgendwo dazwischen. Besser, als das zweite, aber nicht so gut, wie "Der siebte Tod".


    LG Berta

    Berta Berger - "Die Prinzessin, die von der Liebe nichts wissen wollte" 2008 Autumnus Verlag
    "Kunigund kugelrund" Autumnus Verlag 2009


    Valentina Berger - "Der Augenschneider" Psychothriller, Piper Verlag August 2010

  • Ein außergewöhnlicher Thriller, den ich vor etwa einem Jahr gelesen habe. Da das ganze Buch aus der Perspektive von Joe erzählt wird, wirkt er für den Leser sympathisch und man fiebert mir ihm mit - obwohl er eigentlich der Bösewicht sein soll. Richtig fies von Paul Cleave!
    Die Handlung ansich war zwar nicht weltbewegend neu, aber der sarkastische Schreibstil macht das Buch dennoch zu etwas Besonderem. Ich musste beim Lesen nicht nur einmal schmunzeln oder lachen. ;-)
    Zu bemängeln hab ich - wie viele andere vor mir - die kranke Hoden-Szene. Die wäre meiner Meinung nach wirklich nicht nötig gewesen.
    Fazit: 6 von 10 Punkten

  • Ich liebe dieses Buch. Habs zwei mal gelesen und zwei mal gehört. Find die Story und den Kerl super. Wieder mal ein kranker Typ den mag mögen muss - wie z.b. auch Dexter^^.
    Umso kränker umso besser - für mich. :-)
    Hab den anderen Cleave schon ewig hier liegen und trau mich nicht ran, da ich denke, dass es gegenüber diesem Buch enttäuschen wird.

  • Mir hat das Buch wieder weniger gefallen, weil mir dieser Joe, der sich für so superschlau hält, einfach auf die Nerven gegangen ist. Und sympathisch konnte ich diesen Psychopathen schon gar nicht finden.

  • Hi,


    ich lese auch gerade dieses Buch und bin total begeistert. Mir gefällt die Story und ich finde die Ich-Perspektive des Killers echt gut ausgebaut. Ob man Joe nun mag oder nicht, das muss jeder selbst für sich entscheiden. Sagen wirs mal so: Ich mag ihm jedenfalls nicht begegnen. :-)


    Grüße,


    Marypipe

  • Zitat

    Original von Marypipe
    Hi,


    ich lese auch gerade dieses Buch und bin total begeistert. Mir gefällt die Story und ich finde die Ich-Perspektive des Killers echt gut ausgebaut. Ob man Joe nun mag oder nicht, das muss jeder selbst für sich entscheiden. Sagen wirs mal so: Ich mag ihm jedenfalls nicht begegnen. :-)


    Ich lese es auch gerade ... :grin Und du hast sehr schön zusammengefasst, wie es mir gerade geht! :chen

  • Ich gehe davon aus, dass ich von Paul Cleave künftig kein Buch mehr anfassen werde. Falls mir irgendwann der Lesestoff ausgehen oder ich doch plötzlich erneutes Interesse für „Der siebte Tod“ entwickeln sollte, dann werde ich das Buch vielleicht noch einmal lesen. Ich bezweifele allerdings, dass dieser Zeitpunkt einmal eintreffen wird.


    „Der siebte Tod“ beginnt stark. Die anschaulichen und detaillierten Beschreibungen aus Joes Perspektive sind einfach nur gut, seine nüchterne und eiskalte Art zu erzählen faszinierend und irgendwie „unheimlich“ – obwohl ich beim Lesen das Gefühl hatte, überhaupt keinen Stress zu haben, war ich aufgrund dieser Erzählweise dennoch angespannt ohne Ende. Teilweise wird die Umgebung so intensiv beschrieben, dass ich sie fühlen, beinahe atmen konnte. Auch der unterschwellige Sarkasmus, eher schon Zynismus, ist genial, manchmal musste ich wirklich lachen. Kurz: Ein Buch aus der Perspektive eines Mörders zu schreiben ist für mich völlig neu und – zumindest anfangs – verdammt gut umgesetzt.


    Allerdings gibt es bereits in der ersten Hälfte Abschnitte, die mich unendlich genervt haben – einerseits die Szenen aus Sallys Perspektive; ich habe mich bis zum Ende gefragt, welchen Zweck sie eigentlich haben – andererseits die Szenen mit Joes Mutter; tut mir Leid, aber ich habe mir zwischenzeitlich gewünscht, dass Joe sie endlich erledigt!


    Zur Mitte des Buches hin wird es noch einmal richtig spannend und auch brutaler, also nichts für zarte Gemüter – das ist ein Teil des Buches, der mich fesselte ohne Ende.


    Und dann war Schluss. Es folgen noch einige interessante Seiten, bis Paul Cleave sich in endlosen, überflüssigen und viel zu detaillierten Beschreibungen verliert. Ich war immer wieder bereit abzubrechen. Joe, der mir anfangs trotz, ähm, kleiner Fehler :grin, irgendwie sympathisch war, verlor diese Sympathie mit jeder neuen Seite und schaffte es nicht, sie wieder zu erlangen. Obwohl er mir zum Ende hin doch irgendwie Leid tut.


    Als dann eine sehr anschauliche Beschreibung des Loswerdens von Körperflüssigkeiten folgt, war sein Ende so gut wie besiegelt. Dennoch wollte ich wenigstens das Kapitel zu Ende lesen und den Rest überfliegen. Und plötzlich wird es wieder interessant und spannend …


    Die letzten fünfzig Seiten ließen sich halbwegs gut lesen, das letzte Kapitel ist in meinen Augen beinahe besser als der gesamte Rest dieses Buches.

    Im Nachhinein stelle ich allerdings fest, dass ich die zweite Hälfte mehr oder weniger „herunter gelesen“ habe – in meinem Fall bedeutet es, zumindest „so interessant, dass ich weiter lesen, aber eher wenig im Gedächtnis behalten werde“.


    Interessant finde ich Joe als Person: Er selbst hält sich für menschlich, andere Menschen für grausam, aber Tiere mag er. Er hält Sally für geistig behindert, warum, ist mir nicht klar geworden. Während der Rest der Welt ihn für ihn einen Psychopathen hält, meint er, intelligenter als der Durchschnitt zu sein. Einerseits legt er „Fallen“ aus, um seine Mutter umzubringen, kann sich sein Leben ohne sie allerdings nicht vorstellen – ich glaube, über Joes Charakter könnte man ein ganzes Buch schreiben. Ob dieses Buch spannender als „Der siebte Tod“ wäre, hm, gute Frage.


    Abgesehen davon, dass meine Gedanken von Zeit zu Zeit zu „Submarino“ von Jonas T. Bengtsson wanderten – ich weiß nicht, warum mich „Der siebte Tod“ auf eine gewisse Art und Weise an dieses Buch erinnerte –, habe ich die Band Lostprophets für mich entdeckt, denn ihr Song begleitete mich während des Lesens und brachte eine zusätzlich Stimmung in Joes Geschichte, die mir „Der siebte Tod“ irgendwann nicht mehr geben konnte.


    Mein Fazit: Drei von sechs Sternen. Hätte die zweite Hälfte die Spannung der ersten Hälfte gehalten, wären es sogar vier Sterne. Ich denke, Paul Cleave hätte seinen Thriller ruhig noch etwas straffen können. Fünfzig bis hundert Seiten weniger wären super gewesen … Aber, wie gesagt: Das war wohl mein erster und letzter Thriller Paul Cleaves.

  • Glückwunsch, Iszlá! Du hast es geschafft :grin


    Zitat

    Original von Iszlá
    Aber, wie gesagt: Das war wohl mein erster und letzter Thriller Paul Cleaves.


    Ist auch besser so. Die beiden anderen Bücher von ihm ("Die Stunde des Todes" und "Die Toten schweigen nicht") sind nicht besonders spannend.
    Da hat mir dieses hier sehr viel besser gefallen :grin

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Glückwunsch, Iszlá! Du hast es geschafft :grin


    Es wurde ja auch Zeit ... :rolleyes :lache


    Zitat

    Original von Jasmin87


    Ist auch besser so. Die beiden anderen Bücher von ihm ("Die Stunde des Todes" und "Die Toten schweigen nicht") sind nicht besonders spannend.
    Da hat mir dieses hier sehr viel besser gefallen :grin


    Die anderen beiden Rezensionsthreads habe ich mir vorhin mal durchgelesen und zu "Die Toten schweigen nicht" habe ich mir sogar die Leseprobe angetan ... Ich überlege ernsthaft, ob es sich nicht vielleicht doch lohnen könnte.


    Aber andererseits habe ich keine Lust, mir noch mal so eine Quälerei anzutun, dafür gibt es zu viele gute Bücher ...

  • Nun, das Buch hat mich nicht so begeistert.


    Mir gefallen definitiv keine Geschichten, die in der Ich - Form geschrieben sind. Der schwarze Humor hat mich ja Anfangs ja gefallen, aber je weiter ich beim Lesen war hat es nur noch genervt. Und der Plot mit dem überschlauen Mörder und den dummen Polizisten, der unmögliche Aufbau und dann noch diese Lösung.... ich weiss nicht, es war nicht mein Fall.
    Für mich war es vorerst das Letzte, daß ich von Cleave gelesen habe.


    Ich werte mit 6 Punkte.

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Nachdem das Buch nun schon seit fast 3 Jahren bei mir auf dem SUB liegt, habe ich mich mal an das Buch rangetraut. Bereits vor dem Lesen hatte ich gemischte Gefühle, weil ich hier einerseits viele gute und begeisterte, andererseits aber auch viele vernichtende Kritiken gelesen habe.


    Das Buch fängt ja gleich sehr spannend an, aber nach den ersten zwei Kapiteln hatte ich eine Art Hänger. Ich empfand es schwer, wirklich in das Buch reinzukommen und auch mit dem schwarzen Humor wusste ich nicht so viel anzufangen, da er mich genervt hat.
    Doch nachdem die ersten 150 Seiten gelesen waren, ging es ziemlich flott weiter, da es nun auch spannender wurde. Und die letzten Seiten habe ich regelrecht verschlungen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.


    Der Ich-Erzähler hat mich nicht gestört und ich finde, dass er gut zur Geschichte passt. Es ist interessant einen Thriller aus der Sicht des Serienmörders zu lesen und zu sehen, wie er die Polizisten an der Nase herumführt.
    Joe ist ein sehr spannender Charakter. Auf der einen Seite ist er einem sympathisch und man hat als Leser auch Mitleid mit ihm. Aber auf der anderen Seite war ich auch angewidert und habe gehofft, dass er gefasst wird. Das ist wahrscheinlich auch das Reizvolle am Lesen, dass man eben so hin- und hergerissen ist. Zudem bekommt man mal einen guten Einblick in das Innenleben eines solchen Mörders, was man in Thrillern ja auch nicht so oft bekommt bzw. nicht in dem Ausmaß.
    Mit Joe's Mutter Evelyn hatte ich zwischenzeitlich auch etwas Mitleid, aber manchmal konnte ich sehr gut nachvollziehen, warum Joe so von ihr genervt ist.
    Sally war mir allerdings von Anfang an sympathisch. Es hat mir auch gefallen, manche Kapitel aus ihrer Sicht zu lesen. Es ist traurig, wie sehr sie unter dem Tod ihres Bruders leidet und sich schließlich auf Joe vernarrt und sich um ihn kümmern will. Dieser allerdings nutzt sie nur aus. Warum Joe Sally aber für dumm hält, habe ich aber auch nicht so genau verstanden.


    Fazit:
    "Der 7. Tod" ist ein spannender Thriller, der aufgrund dessen sehr interessant ist, da er aus der Sicht des Mörders erzählt wird und das Katz-und-Maus-Spiel hier umgedreht wird. Insgesamt lesenswert!


    8 von 10 Punkten

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Hab jetzt die ersten 50 Seiten gelesen und finde das Buch mehr als amüsant. Gerade die Ich-Perspektive hat es mir sehr angetan, habe ich in der Form bisher selten gelesen.


    Bewertung kann ich ja noch nicht abgeben, wenn es aber so weiter geht, werden es mindestens 8 / 10 Punkten :fingerhoch

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • Heute zu Ende gelesen und ich bin irgendwie froh. Nicht weil ich es nicht gut fand. Ich fand es sogar ausgesprochen gut, aber so unheimlich und intensiv, dass ich seit 2 Tagen wieder mein Haus abschließe :)


    Die leicht sarkastische Sprache fand ich total gut. Es war auch sehr spannend zu lesen, wie der Täter sich selbst sieht und was er von sich denkt.


    Einer der besten Thrillen, die ich bisher gelesen habe.

  • Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Es war einfach mal was anderes. Ein Thriller aus Sicht des Täters geschrieben, gewürzt mit viel schwarzem Humor.


    So richtig eine Abneigung, wie man sie eigentlich zu einem Schlächter haben musste, hatte ich nicht ( na gut, als Katzenmama natürlich bei den Szenen mit den Katzen :rolleyes ).
    Im Gegenteil, oftmals wußte ich nicht ob ich mit ihm Sympathie empfinden oder mehr Mitleid haben sollte. Ich denke aber mal das kommt davon, weil die Verbrechen irgendwie immer nur kurz erwähnt wurden, während sich sehr viel um Joes Leben und die Ermittlungen drehte.


    9 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Meine Meinung


    „Der siebte Tod“ ist das Debüt von Paul Cleave und ist erster Teil der Christchurch-Serie, allerdings ohne Theo Tate. Die Geschichte wird in zwei Handlungsstränge erzählt, wobei Joe die Hauptfigur ist. Er ist Hausmeister bei der Polizei und stellt sich doof. Denn er hat etwas zu verbergen: Sein Hobby ist es, Menschen zu töten. Eingestreut sind Kapitel, der aus der Sicht Sallys, einer Kollegin und Bekannten von Joe. Sie macht es Joe schwer, da sie an ihn einen Narren gefressen hat, erinnert er sie doch an ihren verstorbenen Bruder. Nur macht sie es Joe schwer, da dieser keine Aufmerksamkeit wünscht.


    Nachdem ich von den späteren Thrillern des Autors begeistert war, musste nun auch endlich das Debüt her. Leider wusste ich durch die späteren Bücher wie es letztlich ausgeht und was mit Joe passieren wird. Das hat mir nur bedingt die Lesefreude getrübt, aber es war auch interessant, schon hier spätere Nebenfiguren wie Tates Kollegen Schroder zu begegnen.
    Insgesamt habe ich es schnell und gerne gelesen und schon das letzte, noch nicht von mir gelesene Thriller von Paul Cleave liegt bei mir bereit.

  • Endlich ein Thriller / Krimi der "etwas anders aufgebaut" ist:


    Die umgekehrte Perspektive, also aus Sicht eines Mörders, finde ich klasse.

    Dem Autor ist es sehr gut gelungen das Bild eines Psychopathen zu zeichnen - ohne die üblichen Klischees der Literatur und Film. Eben der "nette Nachbar von nebenan ", nur das er freiweg mordet und dies ohne jegliche Emotion.
    Das letztenendes die etwas eigenartige und in ihn verliebte Sally zu seinem Schicksal wird, konnte man nicht vorhersehen.


    Alles in allem ein sehr gelungenes Debüt.


    Ich bin wirklich von dem Buch begeistert und werde mal schauen, welche Fortsetzung es noch gibt.




    Viele Grüße


    René