Paul Zsolnay-Verlag 2006, 395 Seiten
Originaltitel: The promise of happiness
Aus dem englischen von Werner Löcher-Lawrence
Handlung:
Voller Meer sind die Gerüche am Strand von Cornwall im Süden Englands, wohin sich Charles und Daphne Judd aufs Altenteil zurückgezogen haben. Die Judds sind eine glückliche Familie mit erfolgreichen Kindern. Vor allem Tochter Juliet, promovierte Kunsthistorikerin und Expertin bei Christie's in New York, verkörpert den Erfolg schlechthin. Wäre da nicht die Geschichte mit den gestohlenen Tiffanyglasfenstern, für die Juliet ein gefälschtes Gutachten erstellt, wofür sie zwei Jahre ins Gefängnis wandert. Nun wird sie entlassen, und die Wiedervereinigung der Familie steht bevor...
Leseprobe aus dem Roman:
http://files.hanser.de/zsolnay…127_3-552-05344-1_129.pdf
Zum Autor:
Justin Cartwright wurde in Südafrika geboren, wuchs in den USA auf und studierte in Oxford. Er schrieb zahlreiche Romane, von denen "Leading the Cheers" (1998) mit dem renommierten Whitbread Novel Award ausgezeichnet wurde. Er lebt mit seiner Familie im Norden Londons.Das Glücksversprechen ist sein erster Roman auf deutsch.
Meine Meinung:
Romane über problematische Familienbeziehungen der Mittelschicht gibt es viele, auch in so manchen Filmen wurde das thematisiert. Darum muss sich ein weiterer Roman sehr anstrengen, um aus der Masse heraus zustechen.
Bei das Glücksversprechen lässt sich der Autor Zeit. Obwohl er einigermaßen gut schreiben kann, ist ein spannender Handlungsbogen nicht seine Sache. Ehrlich gesagt, habe ich mich am Anfang schon sehr gelangweilt und brauchte ziemlich lange, um einen Draht zu den Figuren zu finden.
Die Handlung spielt größtenteils in Cornwall, aber Rosamunde Pilcher Fans haben in diesem Buch nichts verloren.
Etwas hat mich gestört, dass Autoren wie Philip Roth oder William Faulkner gerne mal im Roman erwähnt werden. Der Autor träumt wohl!
Will er sich wirklich in die Nähe zu diesen Giganten stellen?
Obwohl der Autor Engländer ist, erinnert er mich manchmal in seine gelungeneren Szenen an den Amerikaner Stephen O´Nan. Nur, dass ich Justin Cartwright bei aller Zurückhaltung und Understatement im Stil diese dann doch zu rührselige Geschichte nicht abkaufen kann.