Kurzbeschreibung:
Missionare wie Bonifatius, Kyril, Method oder Vicelin versuchten im frühen Mittelalter, die heidnischen slawischen und germanischen Stämme für den christlichen Glauben zu gewinnen. Nicht selten kam es dabei zu gewaltsamen Konflikten – denn hinter religiösen Anliegen verbarg sich bisweilen eiskalte Machtpolitik. Der Autor führt den Leser von Irland über das Frankenreich, Skandinavien, das Baltikum, bis nach Russland und zeigt, wie Europa im Mittelalter zu einem christlichen Kontinent wurde. Mit lebendigen Texten und vielen Fotos von Kultgegenständen, Buchmalereien und Kirchen zeichnet der Band ein facettenreiches Bild dieser frühen Zeit Europas.
Über den Autor:
Lutz E. von Padberg, geb. 1950 ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Paderborn.
Meine Meinung:
Ein reich und schön bebildertes Buch, das mir gut gefällt- ob es aber so ganz den Forschungsstand wiedergibt? Universität Paderborn, das spricht schon deutlich dafür, dass es sich um einen Professor handelt, der zur katholischen Kirche sicher keine kritische Distanz wahrt. Etwas drängt sich auch der Verdacht auf, das Buch könnte im Zusammenhang mit der Präambeldiskussion zur europäischen Verfassung entstanden sein, beschäftigt sich doch das Schlußkapitel mit dem Thema "Ergebnis: Das christliche Europa". Dabei umspannt das Buch die Geschichte vom Ende des (christlichen)römischen Westreiches und der Taufe der Frankenkönige, der Merowinger im fünften Jahrhundert, bis zum Abschluß der Christianisierung im 14. Jahrhundert im Baltikum. Angenehm ist, dass der umfangreiche Anmerkungskatalog nicht in Fußnoten, sondern zusammengefasst am Ende des Buches steht, auch die Quellenangaben sind dort übersichtlich zu finden.
Fazit: Lohnt sich als Einstiegsmittel, für mich einfach anch den historischen Romanen wie "Die Regentin" ein sinnvolles Sachbuch.