Nachdem ich Heikes Bericht gelesen habe, ist mit was eingefallen. Vor Jahren habe ich mich mal mit einer Lehrerin unterhalten (ich glaube, Gymnasium), die hat mir was ähnliches berichtet. Auf ihrer Schule wurde es so gehandhabt, dass die Lehrer sich (im Geheimen) die Justins, Kevins und Chantals untereinander aufteilen. Sodass die Belastung sozusagen "gleich" verteilt ist. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie die gleichen Gründe genannt, wie Heike.
ZitatAusnahmen bestätigen die Regel, aber Lehrer machen durchaus ihre Erfahrungen, und die sind nun einmal so, wie in dem zitierten Artikel aufgeführt. Ist traurig, aber wahr. Wenn ich einen Justin in einer Klasse sitzen habe, ist der mit 80% Wahrscheinlichkeit ein Schüler, der erhöhter Aufmerksamkeit bedarf. Eine Marie ist mit der gleichen Wahrscheinlichkeit ein braves, strebsames Mädchen aus gutbürgerlichem Hause. Und bei einem Maximilian steht sehr wahrscheinlich eine Akademikerfamilie dahinter, die den Filius notfalls mit teurer Nachhilfe und viel Druck zum Abi treibt - was bei Justin nicht geschieht, auch wenn er an sich nicht dümmer sein mag als Maximilian. Außerdem stehen Maximilians Eltern sofort beim Schulleiter auf der Matte, wenn der junge Mann im Klassenzimmer randaliert und Fünfklässler verhauen hat, während Justins Eltern sich eher überfordert fühlen und den Sprössling lieber auf die Realschule schicken.
Eigentlich ist das schon tragisch, denn die Kinder können ja nichts für ihre Eltern, bzw für das, was andere mit den Eltern aufgrund der Namenswahl ihrer Kinder assoziieren. Trotzdem kann ich diese Aufteilung der Lehrer auch irgendwo verstehen...obwohl es im Grunde genommen eine ziemlich miese Diskriminierung darstellt.