Alexandra Jones - Die Magie des Herzens

  • Klappentext:


    Ein Roman voll Farbenpracht und Liebe


    Die junge Engländerin Angela reist mach Burma. Sie will dort ihren langjährigen Verlobten heiraten. Im viktorianischen England nach strengen Grundsätzen erzogen, schließt sie sich im fernen Land als Erstes einer Gruppe von Missionaren an. Sie werden jedoch von Banditen überfallen. Angela gelingt die Flucht, nachdem sie den Anführer der Banditen getötet hat. Dann lernt sie Kapitän Nathan Vorne kennen, einen skrupellosen Amerikaner, und verliebt sich in ihn.


    Über die Autorin:


    Alexandra Jones wuchs in Indien und Burma auf und arbeitete auf britischer Seite mit am Übergang Pakistans zu einem eigenständigen Staat. Später kehrte sie mit ihrer Familie nach England zurück. Heute lebst sie mit ihrem Mann und drei Söhnen in Devon. Sie ist Autorin zahlreicher historischer Romane.


    Meine Meinung:


    Über verfehlte Titel und Covergestaltungen haben wir uns ja schon oft aufgeregt. Dieses Buch ist doppelt bestraft. Der Roman ist keineswegs eine reine Liebesgeschichte und spielt allein in Burma und keine Sekunde in der mitteleuropäischen Landschaft, die den Umschlag ziert.


    Im Original und in der ersten deutschen Ausgabe hieß das Buch Mandalay. Ein viel passenderer Titel, denn diese Stadt und ihre Geschichte stehen für mich im Mittelpunkt des Buches. Zu Beginn der Geschichte ist Mandalay die Hauptstadt des letzten noch unabhängigen Teils von Burma , dem heutigen Myanmar. Der Tod von König Mindon Min führt zu einem Machtgerangel um seine Nachfolge. Mit ungeheurer Brutalität werden potentielle Konkurrenten ermordet und ein eher schwaches und korruptes Königspaar erlangt den Thron. Als dieses anfängt die Franzosen den Engländern vorzuziehen und Handelsabkommen zu schließen, erobern die Engländer das Land und machen es zu einem Teil der großen britischen Kolonie Indien.


    Mittendrin in diesen turbulenten Zeiten die Hauptfiguren Nathan und Angela.
    Nathan als Besitzer von mehreren Schiffen und einem Handelsimperium mit guten Beziehungen zum Königshaus und Angela als Nichte des britischen Konsuls erleben sowohl die Thronfolgeauseinandersetzungen als auch die Eroberung durch die Briten aus nächsten Nähe. Dabei kommen auch die häßlichen Seiten der Machtausübung vor: Folter und menschenverachtende Zustände in den Gefängnissen , sinnloses Töten und Plündern von unbeteiligten Frauen und Kindern, der Tod vieler Soldaten nicht durch Kriegshandlungen, sondern durch Krankheiten und schlechte ärztliche Versorgung.


    In dem Zeitraum von fast 20 Jahren in denen der Roman spielt gibt es natürlich auch friedliche Phasen und wir lernen einiges von der burmesischen Lebensweise kennen. Nathan und Angela sind beide auf ihre Art Wanderer zwischen den Welten. Nathan kennt wie kein anderer Weißer die Burmesen , wird von ihnen aber immer mit den Kolonialherren gleichgesetzt. Für die Kolonialbeamten bleibt Nathan suspekt, er ist Amerikaner, Kaufmann und hat auch noch eine einheimische Frau.
    Angela kann, nachdem sie sich in Nathan verliebt hat , keine Zweckehe mehr eingehen, auch seine Geliebte zu werden ist für sie nicht vorstellbar. In ihrer Faszination für den Buddhismus tritt sie für einige Jahre in ein Kloster ein.


    Der Roman wurde mir von einer lieben Büchereule zur Vorbereitung auf eine Burmareise empfohlen. Ich habe das Buch nun im Nachgang der Reise gelesen und vieles wiedergefunden.


    Ein schöner Schmöker für alle, die das Land besuchen wollen und solche , die Kolonialromane mögen.

  • Bravo Klio! Besser hätte man das Buch nicht beschreiben können!


    Es ist nicht unbedingt ein total fesselndes Buch, aber trotzdem sehr schön zu lesen!
    Da das Buch in einem Zeitraum von ca. 20 Jahren spielt streifen Angelas Leben viele Personen. Es sind sorgsam zusammengestzte Puzzelteilchen, die die Autorin da verwendet...so wie im richtigen Leben: Man lernt Leute kennen und dann trennen sich die Wege wieder.


    Die politischen Verhältnisse werden z.T. sehr genau beschrieben. Es war mein erstes Burmesisches Buch und ich habe so einen kleinen Einblick in die Geschichte Burmas gewonnen. Es hat mich neugierig gemacht und ich möchte eines Tages dorthin reisen.


    Liebe Grüße
    Spreequell70

  • Ich habe das Buch gestern abend noch beendet und bin jetzt ziemlich zwiegespalten.


    Anfangs fand ich es echt klasse, spannend und genau das richtige für das heiße Sommerwetter der letzten Tage.


    Aber leider ließ das Buch immer mehr nach.


    Vor allem die Hauptperson, Angela.
    Anfangs wird sie als temperamentvolle, starke Frau dargestellt, die mit dem Gewehr umgehen kann und sich wehrt.
    Von einem Moment auf den anderen ändert sich dies - nämlich als sie Nathan Vorne trifft.
    Von da an für den Rest des Buches erschien Angela mir nur noch als verwöhntes Kleinkind, die sich nicht entscheiden kann, was sie will. Und sich daher erstmal in einem buddhistischen Kloster verkriecht...


    Die Geschichte Burmas wird zwar ausführlich dargestellt, aber war mir manchmal etwas zu verwirrend - was allerdings auch an meinem eingeschränkten Denkvermögen bei 30 Grad im Schatten (so man denn welchen hat...) liegen kann.
    Leider hatte ich auch nie wirklich das Gefühl, in Burma zu sein. Es fehlten mir irgendwelche Beschreibungen, wie es aussieht, wie die Luft ist, wie es sich anfühlt... nur dass es warm war, weiß ich, aber das war es hier auch.


    Und, letzter Kritikpunkt:
    Warum müssen eigentlich alle sterben?
    So in der Rückschau...


    Alles in allem ein schön lesbares Buch, das nach dem tollen Anfang leider stark nachlässt.


    7/10 Punkten

  • Mich hat es gerade icht erstaunt, dass ich eine Rezi zu diesem Buch hinterlassen habe! Ich habe es wohl tatsächlich gelesen und es noch nicht so lange her (gut 1 Jahr). Wenn ich in einen Buchladen gegangen wäre, hätte ich's mir vielleicht aus Versehen nochmal gekauft und zu Hause dann das Erwachen!
    Was ich jetzt rückblickend dazu sagen will:
    Das Buch bleibt nicht hängen. Ja, wo ich mir die Rezis nochmal durchgelesen habe, konnte ich ich auch wieder an die Handlung erinnern, aber sonst, sagen einem die Buchnamen irgendetwas auf anhieb, woran man sich erinnert, aber hier garnicht! Es war mir wirklich entfallen, dass ich's gelesen habe.


    Grübel Grübel...oder werd' ich älter?????


    LG Spreequell70