Ich habe hier vor mir die Version von TCM (Tchibo - leider ohne ISBN) liegen, in der beide Romane zusammengefasst sind. Da die meiner Meinung auch zusammen gehören, möchte ich Euch gleich beide vorstellen.
Die ISBN-Nr für den zweiten Teil lautet: 3426619938
Klappentext:
"Ich kehre zurück nach Afrika
Als die junge Henrietta Ende der fünfziger Jahre von ihren eltern nach Südafrika geschickt wird, gelingt es ihr gegen alle Widerstände, sich ein glückliches Leben aufzubauen. Als sie den Schotten Ian kennen lernt, scheint ihr Glück vollkommen - doch bald geraten die beiden mit dem System der Rassentrennung in Konflikt.
und
Ins dunkle Herz Afrikas
Jahre nachdem Henrietta mit ihrem Mann und ihren Kindern aus dem von Rassenhass zerrissenen Südafrika fliehen musste, siegt die Sehnsucht über die Sorge um die eigene Sicherheit: Sie folgt dem Ruf des Schwarzen Kontinents ein zweites Mal..."
Stefanie Gercke
Stefanie Gercke wurde auf einer Insel in Guinea-Bissau, als erstes weißes Kind geboren. Sie verbrachte ihre Jugendjahre in Lübeck und Hamburg und wanderte nach ihrer Heirat nach Südafrika aus. Ende der siebziger Jahre mußte sie zusammen mit ihrem Mann das Land aus politischen Gründen verlassen und durfte es erst wieder betreten, nachdem Nelson Mandela Präsident geworden war. Stefanie Gercke wohnt heute mit ihrem Mann auf dem Land in Schleswig-Holstein.
(amazon)
Meine Meinung
Vorweg: ich war bereits zweimal in Südafrika und ich bin infiziert - ich liebe dieses Land und seine Menschen.
Im Gegensatz zu ihrer Trilogie um die Farm Inquaba ist dies nicht einfach nur ein Roman über eine junge Frau im schönen Afrika und alles Friede, Freude, Eierkuchen. Stefanie Gercke verarbeitet in diesem Roman ihre eigene Biographie. Sie selbst musste mit ihrem Mann aufgrund ihrer politischen Einstellung aus Südafrika fliehen. Das Buch stellt die Geschichte des Landes der letzten 50 Jahre dar - einerseits sehr bedrückend, aber andererseits voller Hoffnung. Und man lernt die Menschen dieses Landes kennen: Weiße Südafrikaner, untereinander sehr hilfsbereit und freundlich, ihren schwarzen Mitmenschen gegenüber zum Teil sehr grausam - schwarze Südafrikaner, die es nach jahrhundertelanger Unterdrückung schaffen, bewundernswert friedlich in eine neue Zeit aufzubrechen und doch ihre alte Kultur nicht zu vergessen. Ich finde es faszinierend, wie gut es Stefanie Gercke schafft, die Konflikte darzustellen und doch einen wunderbar lesbaren Roman zu präsentieren.
Die Sprache des Buches ist relativ einfach, man kommt sehr gut mit und es liest sich zügig - allerdings für mich manchmal nicht einfach, inhaltlich zu verdauen. Es hat mich sehr tief berührt und es ist wirklich mein Lieblingsbuch geworden.
Perfekte Leseumgebung
- ein ungestörtes, gemütliches Plätzchen
- eine Tasse Rotbusch-Tee dazu
- wer Musik beim Lesen mag, sollte UNBEDINGT eine CD des Soweto Gospel Choir dazu auflegen
Filmempfehlung
Zur Zeit läuft gerade "Goodbye Bawana" in den Kinos. Den möchte ich Euch bei weiterem Interesse noch ans Herz legen.
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