Schreibwettbewerb April 2007 - Kommentare

  • wertung:
    Marthas Traum bekommt - 1 Punkt
    Nase weiss bekommt - 2 Punkte
    Max bekommt - 3 Punkte


    begründung:


    martha hatte für meinen geschmack genug menschliche züge und die pointe ist nicht neu, aber ich fand es nett und unterhaltsam erzählt.


    nase weiss fordert etwas viel vorstellungsvermögen, dass nun genau die nase vom gegenverkehr erwischt wurde, aber die idee fand ich einfach klasse. und das wortspiel auch.


    max hatte weder den witz noch die wortgewandheit der beiden anderen, bekam aber trotzdem von mir die höchste punktzahl, weil ich die geschichte nachvollziehbar (ich sah den kleinen jungen, der mit monopoly-geld bezahlen wolte, richtig vor mir) und die idee, künstlich nicht mit natürlich, sondern mit echt in beziehung zu bringen, gut fand.


    allen autoren danke für unterhaltsame leseminuten :anbet :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • So, da sind sie, die bestellten Kommentar-Limericks.


    In der Kürze der fünf Zeilen lässt sich natürlich (? :grin) nur ein minimaler Teil des jeweiligen Textes erfassen. Auf Sachlichkeit wird meinerseits weniger Wert gelegt, weil schon wunderbare sachliche Kommentare vor diesem stehen.


    Bei Rückfragen bin ich natürlich gern bereit, erläuternd in Prosa den Limerick zu deuten ;-)


    Blind Date


    Die Story ist fließend geschrieben.
    Und er wär’ wohl gerne geblieben.
    Es blieb keine Wahl.
    Der Schädel ist kahl.
    Auch mich hat der Schluss da vertrieben.



    Augenblick


    Das Ende ist hier sehr gelungen.
    Tom hat dir ein Loblied gesungen.
    Und da hat er Recht.
    Ich wertete schlecht.
    Drum sei (ohne Punkte) umschlungen.



    Polderitzky


    Hier hab ich den Punkt dann vergeben
    und lag klar (verzeih mir) daneben.
    Das Ende ist schwach.
    Doch ich bin jetzt wach.
    Und werde nach Besserung streben.



    Suizid


    Da will mich wohl jemand verwirren.
    Ich spür die Gedanken entschwirren.
    Der Titel ist Krampf.
    Die Story ein Kampf.
    Nicht weinen! Ich kann mich auch irren.



    Natürlich


    Was and’res als Prosa zu bringen,
    kann schief gehn und manchmal gelingen.
    Die Hälfte fand’s gut.
    Dem Dichter macht’s Mut.
    Das nächste Mal wird er wohl singen.



    Tilly


    Der Text ist besinnlich und rührend,
    vielleicht auch zum Punkten verführend.
    Die Eva ist tot
    und Tilly in Not,
    die menschliche Grausamkeit spürend …



    Leichtsinn


    Die Überschrift passt angegossen.
    Motorrad ins Auto geschossen.
    Das Bein, es ist ab.
    Die Story ist schlapp.
    Der Leichtsinn regiert unverdrossen.



    Endverbraucher


    Wer hilft uns’ren hilflosen Kindern
    bei Kunstfleisch von künstlichen Rindern?
    Von mir keinen Punkt,
    weil’s nicht so recht funkt.
    Doch andere soll das nicht hindern.



    Max


    Ja, Kinder erfreuen uns wieder.
    Sie sind so wie Max: Brav und bieder.
    Monopoly-Geld
    den Spießer erhält.
    Hier klingen die Schulaufsatzlieder.



    Nase weiß


    Was Süskind einst mühsam begonnen,
    wird heut pointiert neu ersonnen.
    Ich spür, dass der Duft
    Nicht einfach verpufft.
    Bei mir hat der Text klar gewonnen.



    Die Schönheit
    Tamara fragt: „Bist du soweite?“
    Verzeih, wenn gar kleinlich ich reite
    auf Fehlern herum.
    Sie sind einfach dumm.
    Die Story voll Kitsch. Eine Pleite.



    Marthas Traum


    Ob abends, ob ganz in der Frühe:
    Ein solcher Text lohnt jede Mühe.
    Sie Jungfrau, er Stier.
    Was sehen wir hier?
    Zwei Punkte für trächtige Kühe ...



    Leben


    Er weiß: Ja, es lohnt sich zu kämpfen.
    Ich muss seine Hoffnung da dämpfen.
    Die Operation,
    sie scheiterte schon,
    beim Schreiben von solcherlei Krämpfen ...



    Künstliches Leben


    Da schreibt man von künstlichem Leben.
    Ja, irgendwann wird es das geben.
    Wie schrecklich die Welt
    moralfrei verfällt ...
    wenn Schreiber am Thema so kleben !

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Also jetzt schreibe ich auch noch einige Kommentare. Es tut mir leid, wenn ich nicht zu jedem Beitrag einen Kommentar/meine Meinung schreiben kann, nur mangelt es mir leider sehr an Zeit.
    @ Chruchill: Wow! Hut ab! :anbet Vielleicht sollten wir eines Tages noch Punkte für die besten Kommentare vergeben! :lache


    Augenblick: ich finde die (wohl übertriebene, aber sehr gut veranschaulichte) Beschreibung des Auges sehr gelungen und die Idee, wie man den Kranken überzeugen könnte, indem die eigene Prothese aus dem Auge geholt wird.


    Polderitzky: Tut mir leid, mir fehlt bei dieser Geschichte die dafür benötigte Intelligenz oder das Hintergrundwissen. Ich verstehe nicht einmal,was mit dem Bild ist!


    Suizid: Die Geschichte ist etwas wirr geschrieben.Der Leser fragt sich immer wieder während der Geschichte, was diese mit dem Thema "künstlich" zu tun hat, bis am Schluss der Wink mit dem Zaunpfahl kommt: "künstlich gewahrte Selbstbeherrschung". Ich finde hier das Thema "künstlich" zu wenig verarbeitet und zu wenig integriert in die Geschichte.


    Natürlich: ein super Gedicht, dass (leider) die Wahrheit und unsere heutige Gesellschaft beschreibt und verdeutlicht.


    Tilly: Hier habe ich als Leser zu früh bemerkt, dass es sich um ein Stofftier handelt, v.a. weil ich noch die ganze Zeit dieses "künstlich" im Kopf herumschwirren hatte. Auch der Tod der alten Frau fad ich zwar verständlich, aber doch irgendwie nicht so passend. Und die ersten Worte "Eva saß aufrecht im Bett", finde ich etwas unpassend. Bei dem Adjektiv "aufrecht" musste ich assoziativ als erstes an ein junges Mädchen als an eine alte Dame denken. Deshalb leider kein Punkt, trotz allem jedoch eine gute Geschichte!


    Endverbraucher: Der Dialogstil gefällt mir und der Text befasst sich mit einem Thema, das leider in unserer Gesellschaft überhand nimmt, viele jedoch die Augen davor schließen, es nicht verstehen oder es ihnen egal ist (jedenfalls habe ich das Gefühl).


    Max: Die Geschichte ist gut, aber ich habe schon etwa bei der Hälfte des Textes bemerkt, dass es sich hier um Monopoly-Geld handelt und das fand ich etwas schade. Ich frage mich vor allem, ob Kinder in diesem Alter nicht schon wissen wie echtes Geld aussieht...


    Zuletzt möchte ich die Mühe aller Autoren und Autorinnen ehren :anbet, den Ideenreichtum und die vielen, guten Geschichten und mich bei denen entschuldigen, deren Texte ich nun nicht mehr kommentieren konnte!


    Liebe Grüße,
    Sonnenblume88

    Das Vielsinnige des Lesens: Die Buchstaben sind wie Ameisen und haben ihren eigenen geheimen Staat.
    (Elias Canetti (1905-94), Schriftsteller span.-jüd. Herk.)

  • Tilly - 3 Punkte
    Nase weiss - 2 Punkte
    Max - 1 Punkt



    Tilly
    Bei dem Text hatte ich wirklich Tränen in den Augen... Ich muss beim Lesen an die vielen alten Leutchen denken, die alleine sind und niemanden mehr haben.


    Nase weiss
    Ein bisschen übertrieben die Geschichte, aber genau das reizte mich.


    Max
    Die Geschichte finde ich eine super gute Idee!


    Noch eine Anmerkung zu Natürlich und dem Kommentar:
    Man kann ja gleich den Autor hinten dran schreiben... Ich kann mich mit dem Stil nicht anfreunden. Ist meine persönliche Ansicht. :-)

  • Sinela : Zum Mai-Thema hätte "Max" ja gepasst wie die Faust aufs Auge. :-)
    Da hätt es eventuell sogar von mir Punkte gegeben...



    Bei "Polderitzky" verstehe ich nicht recht, was man daran nicht verstehen kann. oder habe ich da was nicht verstanden? Vielleicht könnte der Autor mal für etwas Aufklärung sorgen? :gruebel

  • Zitat

    Original von flashfrog
    Bei "Polderitzky" verstehe ich nicht recht, was man daran nicht verstehen kann. oder habe ich da was nicht verstanden? Vielleicht könnte der Autor mal für etwas Aufklärung sorgen?


    Auch :dafuer




    Mist... für's neue Thema hätte ich eine Geschichte, aber die habe ich leider schon mal eingestellt. Da muss ich wohl was Neues schreiben.

  • Sorry...ich mal wieder :rolleyes


    Wo findet man denn das neue Schreibthema für den Monat Mai?

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Danke Dir Eny...ich habe es gefunden

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
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