Schreibwettbewerb April 2007 - Kommentare
-
-
Dann mach ich mal den Anfang:
Blind Date: Gut geschrieben, aber das Ende ist leider nicht sehr schön vorbereitet. Die "Pointe" nimmt deshalb einiges vom ansonsten vorwiegend positiven Eindruck.
Augenblick: Die Geschichte hätte in ihrer Mildheit und leisen Lebensbejahung mehr als 500 Wörter verdient. Gefällt mir sehr gut. Drei Punkte. Ich hätte auch zehn gegeben. Die beste und/weil unprätentiöseste Story. Schön, mal mit einem schlüssigen Ende konfrontiert zu werden und nicht mit einer vermeintlich lustig-überraschenden Haudrauf-Deus-ex-machina-Pointe.
Polderitzky: Elfmal "Kunstwerk", schon beachtlich bei 500 Wörtern insgesamt (2,2%). Nunwohl. Diese Geschichte funktioniert überhaupt nicht. Der Versuch, Spannung aufzubauen, geht in Nebensächlichkeiten unter, und die Pointe verpufft, weil sie keine ist. Zudem unsauber und ein wenig krautig erzählt, liest sich jedenfalls nicht gut.
Suizid: Dieses Rätsel konnte ich nicht lösen. Ich vermutete allerlei, zum Beispiel, daß die Erzählerin tot ist und aufgebahrt in der Leichenhalle liegt, und mit "er" ist ER gemeint. Sicher war ich allerdings nicht. Wirkt ein wenig beliebig, hängt in der Luft und läßt sich nicht so recht greifen. Tip: Beim Schreiben auf Drogen verzichten! (Nur ein Scherz. Wirklich nur ein Scherz.)
Natürlich: … schreibt man Prosa, kein Gedicht. Well said! Aber diese lyrische Abhandlung über unsere künstliche Doppelmoral macht durchaus Spaß. Sogar mir als Lürikverächter. Zwei satte, total prosaische Punkte.
Tilly: Hier hapert's handwerklich (noch) ziemlich, zudem ist die Story redlich klischeegeladen. Nicht so gut.
Leichtsinn: Heidiedei. Es geht im Eiltempo ab. Kaum ist Mike verunfallt, da rennt er auch schon seiner Laura prothetisch entgegen. Prämisse und vergleichbares scheinen mir zu fehlen. Dramaturgisch nicht sehr gut aufgebaut und viel zu hastig erzählt. Dabei beliebig und so gut wie empathiefrei.
Endverbraucher: Gute Idee, auch weitgehend ganz gut gemacht, aber etwas mutlos umgesetzt. Oder, anders gesagt: Nicht überspitzt genug für eine Satire. Trotzdem wird's wahrscheinlich ein Pünktchen geben oder gegeben haben, für die Idee. Ja, ein Punkt.
Max: Schlechter Titel! (Aber "Monopoly" wäre natürlich noch schlechter.) Anfangs ist die Story wirklich fließend, schön und stimmig erzählt, dann wird die Pointe früh erahnbar, was die Wiederholung des Scheiterns auch noch verstärkt. Handwerklich zwar solide, aber ein ganz klein wenig lahm und eben zu vorhersehbar im Abgang. Der völlige Verzicht auf die Pointe (bzw. Aufklärung) wäre m.E. besser gewesen.
Nase weiß: Ich weiß nicht so recht. Hat was, dann aber auch wieder nicht. Immerhin recht solide erzählt. Oder?
Die Schönheit: Oh je. "Er schnappte sie an der Hüfte, riss sie an sich und küßte sie verlangend." Mal von den fielen Vehlern abgesehen - erzählerisch und dramaturgisch stimmt hier fast überhaupt nichts, und von szenischer Glaubwürdigkeit kann keine Rede sein. Dabei ist die Idee vom Prinzip her gut - eine Frau, die sich prostituiert, um Schönheitsoperationen für lau zu bekommen. Aber, wie gesagt. Oh je.
Marthas Traum: Juhu, ne Kuh. Leider hatten wir das schon sehr oft, dieses: Die Figuren sind überhaupt keine Menschen, hähä. Aber die Geschichte ist brauchbar geschrieben und hätte was, gäbe es diesen hohen Wiedererkennungswert nicht. Außerdem einen Tick zu menschlich angelegt, das Rindviech.
Leben: Böser Tempuswechsel im zweiten Teil. Und kein Mensch bekommt noch eine Lebensversicherung nach dem ersten Herzinfarkt, jedenfalls nicht gegen eine bezahlbare Prämie. Der Versuch, die Situation liebevoll und einfühlsam zu schildern und nach hinten offen zu lassen, ist meines Erachtens eher mißlungen, weil viel zu bemüht und pathetisch umgesetzt. Aber die Story hat durchaus schöne Momente.
Künstliches Leben: Scheint mir von "Endverbraucher" inspiriert zu sein. Leider schon dagewesen, diese Idee, und sehr viel besser umgesetzt (in der SF-Literatur allgemein). Wenn man versucht, im Reportagestil zu schreiben, sollte man sich von prosaischen Wendungen u.ä. verabschieden. Wirkt ein bißchen wie eine So-stelle-ich-mir-diese-Art-Schreibe-vor-Story. Holprig. So fangen zwei Sätze nacheinander mit "Laut …" an. U.v.a.m. Wirkt insgesamt sehr steril, zu wenig Distanz zur Idee.
-
14 Geschichten.
Bitte verzeiht mir, dass die Kommentare kürzer ausfallen, als die Autoren es verdient hätten.Blind Date
Positiv: Meine 3-Punkte-Geschichte. Ich mag die geschaffene Atmosphäre, das leere Restaurant kurz vor Ladenschluss, die dunkle, stille Straße. Der Wendemoment, als sie ihn vor der Haustür stehen lässt. „Küss ihn“, will man sagen, aber dann tut sie es nicht und man weiß nicht, warum. Bis...
Negativ: ...zu den letzten vier Zeilen. Vielleicht lag es an der Zeichenbegrenzung (die Geschichte ist laut Word nur fünf Worte daruntergeblieben), aber die Auflösung war mir zu schnell, zu plötzlich. Vielleicht auch ein wenig zu dramatisch. Letztendlich habe ich aber keine Geschichte gefunden, die mich mehr überzeugt hat. Von daher drei Punkte für die übrigen 31 Zeilen.Augenblick
Positiv: Der unbarmherzige Erzählstil. Mit der Beschreibung einer solchen Augeninfektion zu beginnen, muss man sich erst mal trauen.
Negativ: Da waren mir zu viele Augen drin. Sie bluten, tränen, werden geschlossen, zusammengekniffen, wieder geöffnet, rausgenommen und wieder reingesetzt. Am Ende konnte ich das Wort „Auge“ nicht mehr sehen. Der Titel ist zu gekünstelt (vielleicht lag’s am Thema). Wurde da das nächstbeste Wort mit „Auge“ aus dem Duden gekramt?Polderitzky
Positiv: Schräg. Irgendwie... schräg. Ja, das trifft es. Schräg ist gut. Knut-gut auf Neueisbärendeutsch.
Negativ: Ja was war’s denn jetzt, das Kunstwerk? Weg? Hässlich? Die Pointe ist mir am Auge vorbeigesprungen. Sprichwörtlich. Ein paar Absätze weniger hätten übrigens es auch sein können.Suizid
Positiv: Sprachlich durchaus ansprechend. Und auch das Verrätselte hat mir gefallen.
Negativ: Wenn ich „Suizid“ über einer Geschichte stehen sehe, habe ich eigentlich keine Lust mehr, sie zu lesen. Ich tat es dann doch und fragte mich, wo das Thema geblieben ist. Ich habe jedes Wort umgedreht, aber nichts Künstliches gefunden.Natürlich
Positiv: Dichten kann er auf alle Fälle, der unbekannte Autor (wie wäre es eigentlich mal mit einer Autorenrate-Börse?). Natürlich gab’s hier Punkte. Für Ikarus sogar zwei.
Negativ: Thema und Antonym des Themas gegeneinanderzustellen ist ein bisschen einfallslos (Anmerkung: die Grundidee, nicht die Umsetzung). Deshalb nur zweite Wahl.Tilly
Positiv: Diese traurig-überraschende Wahrheit, dass Tilly “nur” ein Kuscheltier ist.
Negativ: Es gibt einen Bruch in der Geschichte, vor dem vorletzten Absatz. Davor erscheint mir Eva recht normal, wie sie ihre Lebensgeschichte erzählt. Dann plötzlich erscheint sie mir verwirrt, psychisch meine ich. Die Sätze werden kurz und irgendwie kindlich. Ist das eine altersbedingte Krankheit, wo sich der Geisteszustand sprunghaft ändert? Die letzte Zeile hat mich sehr gestört. Es mag daran liegen, dass ich Selbstmordgeschichten (ich gehe jetzt einfach mal nicht davon aus, dass Eva vor Gram gestorben ist) nicht leiden kann. Aber für nötig halte ich sie nicht.Leichtsinn
Positiv: Eigentlich ja die Perspektivwechsel (aber, ach, wären sie doch nur durch Absätze gekennzeichnet...). Dafür, dass es die inzwischen dritte Prothesengeschichte war, kann der Autor ja nichts.
Negativ: Einige Rechtscheibfehler. Und die unruhige Schreibweise gefällt mir nicht, einige Punkte, oder zumindest Semikola, hätten dem Text gutgetan. (Zu) viele altbekannte Wendungen, wie „halsbrecherisches Tempo“ oder „der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben“. Ich weiß, manchmal kommt man nicht ohne sie aus, aber hier ist es mir extrem aufgefallen.Endverbraucher
Positiv: Diese hübsche Verwirrung... ist das jetzt ein Zeitungsartikel?
Negativ: Mit journalistisch-satirischen Texten ist bei mir nichts zu holen. No points. Definitiv.Max
Positiv: Sprachlich gut. Und irgendwie niedlich. Erinnert mich an meine kleinen Brüder. Wenn die Pointe nicht so voraussehbar gewesen wäre, hätte es vielleicht noch Punkte geben können.
Negativ: Den Minuspunkt habe ich eben schon vorweggenommen. Es gibt die Geschichte mit dem Monopoly-Geld zu häufig. Bei den bunten Papierfetzen wusste ich, was los ist.Nase weiß
Positiv: Sprachlich ebenfalls sauber. Und der Titel passt wie die Faust auf’s Auge.
Negativ: Es war mir a) zu abgedreht und b) zu gemein. Schon die Vorstellung, wie er sich aus dem Zugfenster lehnt und dann der andere Zug kommt... da schüttel ich mich.Die Schönheit
Positiv: Die erschreckende Grundidee der Geschichte und die (generelle) Art der Ausführung, die grausame Sachlichkeit.
Negativ: Dass ich generell geschrieben habe, hat seinen Grund, denn die sprachliche Ausführung hapert. Kleine Fehler in Zeichensetzung und Rechtscheibung, sind das erste, der Schreibstil an sich das zweite. Besonders böse gestolpert bin ich über den letzten Satz. („den“, „nur noch“, „Zusätze“...)Martha’s Traum
Positiv: Es ist eine Kuh? Oh Mann... Ich bin der geborene Pointentod. Jetzt ergibt es einen Sinn.
Negativ: Okay... Vielleicht war ich nur zu blöd, um den Text zu verstehen. Dickes Sorry von mir dafür. Trotzdem würde ich auch jetzt keine Punkte vergeben. Da gefielen mir drei andere einfach besser.Leben
Positiv: Die schöne Mischung aus Angst und Hoffnung hat mich berührt. So sehr, dass ich das unter Negativ Verzeichnete beiseite gelassen und einen Punkt vergeben habe.
Negativ: Arghh... dicker, fetter Tempussprung. Der kann nicht gewollt sein. Auch der Schreibstil ist nicht ganz sauber. Irgendwie ein bisschen wuselig.Künstliches Leben
Positiv: Die Idee Wunschkinder vom Fließband, nicht neu, aber interessant.
Negativ: Siehe Endverbraucher. Wobei ich jenen Vorgänger handwerklich ansprechender finde.Alle Angaben frei von literarischem Fachwissen und ohne Gewähr. Aber mit Senf.
Liebe Grüße. Eny -
Zitat
Original von Eny
Martha’s Traum
Positiv: Es ist eine Kuh? Oh Mann... Ich bin der geborene Pointentod. Jetzt ergibt es einen Sinn.Mach dir nix draus, das hab ich auch erst nach 3 mal lesen geschnallt. Und die gleichen Schwierigkeiten hatte ich bei Polderizky...du bist also nicht die Einzige!
-
Diesmal ist es mir bei der Bewertung wirklich schwer gefallen, mich zu entscheiden, weil so viele wirklich gut gemachte Geschichten dabei waren. Kompliment an die Autorinnen und Autoren!
Zum Zweck der Übersichtlichkeit sortiere ich die Texte mal ein bisschen um:Natürlich:
Ein Gedicht, gereimt und sprachverspielt, witzig, ironisch, handwerklich gut gemacht. Der Autor beherrscht offenbar die Sprache und das Genre, sodass er damit leicht und souverän spielen kann, allein das hätte für meine 3 Punkte gereicht.
Inhaltlich spielt der Text mit verschiedenen Varianten der Künstlichkeit, metareflektiert zwischendrin auch noch das eigene Genre. Dafür gibts 3 Punkte vom Literaturwissenschaftler.
Und das Ende:"Ja, manchmal macht’s mir Spaß, mich aufzuregen.
Natürlich nicht natürlich. Aber gern."Da wird dem Leser eben nicht aufgedrängt, dass man sich KÜNSTLICH aufregt, während in einigen anderen Texten dem Leser dieses Wort mit dem Holzhammer aufs Auge gedrückt wird, um sicherzugehen, dass es nun wirklich auch der Letzte verstanden hat. Hier darf der Leser die Assoziation selbst herstellen Das ist wunderbar und dafür gibt es von mir 3 Punkte. Also insgesamt 9.
Polderitzky:
Ich mag Satire. Und kenne diese lokalen Kulturpolitiker aus eigener Anschauung. Ich finde die Geschichte herrlich realistisch.
Allerdings wurde spätestens bei der zweiten Nennung der Frauengruppe für mich "enthüllt", worum es sich bei dem Kunstwerk handelt. Was aber wiederum herrlich zu der Aufgeblasenheit des Bürgermeisters und dem aufstrebenden Provinzkaff passt. (Wenn es anderen Lesern nicht so geht, umso besser. :-))
Auch das Thema habe ich gleich auf zwei Ebenen in der Geschichte wiedergefunden, ohne expliziten Holzhammerverweis: In der (veralteten) Bedeutung der Wortes "künstlich" für "künstlerisch" und in der ganzen künstlich hochstilisierten Inszenierung des Events. 2 Punkte.Marthas Traum:
Ich gebs zu, ich bin drauf reingefallen, und dafür gibts einen Punkt.
Sprachlich ist das Ganze schön umgesetzt:
"Immerhin, sie war Jungfrau, er Stier. Die perfekte Konstellation." - herrlich!
Die Pointe ein einfaches "Muh" – genial!
Außerdem muss man so ein sensibles romantisches Rindvieh einfach ins Herz schließen...Von den Prothesengeschichten hat es keine bei mir in die Punkteränge geschafft, vermutlich auch aus dem Grund, weil sie zu gehäuft auftraten. Vielleicht tue ich der einen oder anderen von ihnen damit Unrecht, denn es waren einige dabei, die mir wirklich gefallen haben.
Blind Date:
Handwerklich gut und einfühlsam erzählte Geschichte. Ich habe nichts zu meckern.Augenblick:
Auch eine tolle Geschichte, die mich berührt hat. Sprachlich gut gemacht. Der letzte Satz ist sehr schön.Leichtsinn:
Die Gschichte erinnert mich ein bisschen zu sehr an diese Verkehrserziehungsfilme mit erhobenem Zeigefinger, die es früher immer gab. Zu vorhersehbar. Der Zeitsprung zwischen dem Unfall und dem Aufwachen wird nicht klar herausgearbeitet. (Mir hätte es gefallen, wenn der erste Teil tatsächlich Mikes Traum(a) gewesen wäre, der ihn seit dem Unfall quält. Dann fiele die Lastwagenfahrer-Perspektive raus, die ich allerdings ohnehin für verzichtbar halte.)Nase weiß:
Ohje, noch eine Prothesengeschichte.
Aber diese ist für mich schreibtechnisch von allen am besten gemacht. Die Szenen und Schnitte sind gut gewählt. die Details gut gesetzt. Das ist ja eine der größten Schwierigkeiten, wenn man nur 500 Wörter zur Verfügung hat. Schön ist auch die Perspektive (Brians Sicht).
Ein bisschen platt finde ich das Titel-Wortspiel, zumal ich die Wortbedeutung "naseweiß" im Text nicht wiederfinde.
Darf ich mal raten, welches der letzte Film war, den der Autor im Kino gesehen hat?Die Schönheit.
Ich mag solche dummen Weibchen nicht. Sie regen mich in der Realität auf und auch in Geschichten.
Das ist das Positive.
Sprachlich sind leider viele Unsauberkeiten drin, und auch diverse Rechtschreib- und Zeichenfehler wären da noch weg zu operieren.
Im letzten Satz wird die Geschichte völlig überflüssigerweise noch einmal erklärt. *argh* Entweder ist bis dahin klar geworden, was die Geschichte erzählen will (ich denke das ist es), oder eben nicht, und dann wird diese "künstliche" Erklärung auch nix mehr retten.Leben
Einen "künstlichen Herzschrittmacher" – da isses wieder, das furchtbare K-Wort. Was bitte ist ein natürlicher Herzschrittmacher?
Dunkle Stunden, glückliche Stunden – tut mir leid, das ist mir zu abstrakt, um mich wirklich mitfühlen zu lassen und dadurch eine Identifikation mit der Hauptfigur aufzubauen. Ich will Details.
Ich hätte mir ein offenes Ende gewünscht. Leider wird dem Leser durch Wendungen wie: "Einer plötzlichen Eingebung folgend" und durch die Lebensversicherung eine allzu eindeutige Interpretation aufgedrängt.
Sprachlich: das "Tuuuut.....tuuuut......" bitte streichen! Ist überflüssig und unelegant. (Kennt noch jemand das Lied: Ich liebe mein Tut-Tut?)Künstliches Leben:
Das Thema ist sicherlich spannend, der Text sprachlich und wissenschaftlich an vielen Stellen leider unpräzise bis sachlich falsch. Ich finde hier viele Klischees von der Angst vor einem künstlich designten Menschen, aber leider nichts, was ich nicht anderswo schon (besser) gelesen hätte.
Sprachlich: Der Autor sollte versuchen, unnötige Wortwiederholungen zu vermeiden.Die restlichen Geschichten:
Suizid:
Ich habe ehrlichgesagt keinen Schimmer, worum es in diesen Geschichte geht.Tilly:
Ein schrecklicher Unfall, die ganze Familie ausgelöscht, die irdische Habe verloren bis auf ein kleines Kuscheltier, die böse böse Pflegerin hasst sie und am Ende wird tragischst gestorben.
Diese Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, dass maximale Melodramatik nicht immer den bestmöglichen Effekt erzielt.
Dabei gefällt mir die Geschichte an sich gut: Für die Regressionin in ein kindliches Stadium der Hilfs- und Liebebedürftigkeit im Alter ist die Kuschelkatze eine wunderbare Metapher!
" Sie sagte zu Eva, dass böse Menschen keine Tiere brauchen, auch keine künstlichen aus Stoff." Und da isses wieder das gruselige K-Wort. Die Erklärung der Pointe. Dieser Satz verdirbt mir die ganze Geschichte.Endverbraucher:
Das ist keine Satire.
Es ist alles wahr.
Bis auf die Markteinführung in Deutschland.
Kommt aber bald.
Versprochen.Max:
Hübsche Geschichte.
Hat nur leider auch nicht im Entferntesten etwas mit dem Wettbewerbsthema zu tun. Thema verfehlt.
(Mich wundert schon ein bisschen, wie manche Leute iher Punkte vergeben...) -
Hallo, flashfrog.
Zitatzumal ich die Wortbedeutung "naseweiß" im Text nicht wiederfinde
Ginge ja auch nicht, weil es die nicht gibt. Das von Dir assoziierte Adjektiv lautet "naseweis".
Edit:
ZitatHat nur leider auch nicht im Entferntesten etwas mit dem Wettbewerbsthema zu tun.
Max versucht, mit unechtem (künstlichen) Geld zu bezahlen.
-
Zitat
Original von Tom
Max versucht, mit unechtem (künstlichen) Geld zu bezahlen.
Was ist dann bitte natürliches Geld? Das, was beim Goldesel aus dem Allerwertesten kommt? Nee, sorry, "künstliches Geld" ist grober Unfug.
-
flashfrog : "künstlich" für "unecht" als Gegenteil von "echt". Man könnte, wenn man wollte, und nicht so ein Korinther wäre wie Du :grin, Falschgeld als "künstliches Geld" bezeichnen (stimmt natürlich nicht, weil nur echtes Geld auch tatsächlich Geld ist). Aber geschenkt. Ich kann Deinen Standpunkt nachvollziehen.
Was verteidige ich hier eigentlich? Ist nicht einmal meine Geschichte.
-
ein bisschen off-topic...
Wie wäre es eigentlich mit einem Fred fürs gemeinsame Autorenraten? Ich bin schon eine ganze Weile am Rätseln und hätte bestimmt Spaß daran, was andere so denken.
Natürlich kann das erst nach Ende der Punktevergabe stattfinden, aber während der Kommentare dürfte es eig. kein Problem sein (oder?).:waveEny
-
-
Eigentlich auch nicht. Wenn keiner darauf besteht, dass der Kommentar-Fred nur seiner wortwörtlichen Bestimmung dient...
Es wäre mE amüsanter, wenn wir ein kleines Spiel draus machen. Mit virtuellem Schampus für den Bestratenden.
-
Spielen wir doch mal Autorenraten, ich mach den Anfang:
Endverbraucher von Flashfrog
Augenblick von Lotta
Nase weiss von Tom
Natürlich von Churchill
Max von EnyBekomme ich jetzt den Schampus?
-
Ich finde Autorenraten ok, allerdings nur, wenn dabei nicht die Kommentare und die sich daraus ergebenden Diskussionen untergehen.
-
Bitte seid nicht böse, wenn ich euch beim völlig falschen Text einordne. Ich mache die Auswahl im Ratebereich eig. nur an meinem Bauchgefühl fest, was frühere Texte und diese angeht.
Natürlich - churchill (99%)
Nase weiß - Tom (90%)... jetzt kommt auch schon der Ratebereich.
Max - polli?
Endverbraucher - flashfrog?
Blind Date - Roxane??hmm... Lotta ist nicht dabei? Das wirft meine Ratestrategie gehörig durcheinaner...
Beim Rest habe ich keine Ahnung.
Wilma ... musst dich gedulden
-
Ich liefere noch Kommentare. Aber heute schaff ich es nicht mehr(fertig)
Zum Raten: Ich stelle bei den bisherigen Tipps gewisse Gemeinsamkeiten fest. Aber wenn ich Lotta richtig verstanden habe (verzeih bitte, wenn ich das verrate), ist sie diesmal nicht dabei. Leider.
Dafür versuche ich, Lottas Wunsch bezüglich meiner Kommentare zu erfüllen. Das ist allerdings verdammt anstrengend
-
Was war denn das für ein Wunsch? 14 Zwölfzeiler? Dem würde ich mich anschließen.
-
Nee...Limericks
-
Zitat
Max:
Hübsche Geschichte.
Hat nur leider auch nicht im Entferntesten etwas mit dem Wettbewerbsthema zu tun. Thema verfehlt.
(Mich wundert schon ein bisschen, wie manche Leute iher Punkte vergeben...)Für mich ist alles, was nicht echt ist, künstlich. Ist vielleicht etwas krass ausgedrückt, aber meine Meinung.
Den Satz in Klammer finde ich allerdings total daneben! Es gab auch früher Geschichten, wo man sich gefragt hat, wo das Thema denn nun vertreten sei und auch diese bekamen Punkte. Vielleicht sehen die Punktegeber ja mehr als wir....
Zum Autorenraten:
"Natürlich" würde ich Churchill zuordnen,
"Endverbraucher" Tom.Ansonsten habe ich irgendwie keinen Plan, welche Geschichte von welcher Büchereule verfasst worden ist. Aber in drei Tagen bin ich ja schlauer.
LG, Inge
-
-
Zitat
Original von churchill
Nee...Limericks
War das meine Idee? Nein. Ich habe darauf aufmerksam gemacht. Habe die Möglichkeit erneut in den Raum gestellt. Habe dich vor Zwölfzeilern behütet.Dieses Mal war ich tatsächlich nicht dabei ... ob leider oder nicht, darüber lässt sich disputieren. Wir wollen keinen Server zum Einsturz bringen, der an der Anzeige von Kommas und Adjektiven scheitert.
Und bevor dieser wertvolle Thread mißbraucht wird, noch meine Kommentare, etwas kurz geraten:
Blind Date
Anfangs finde ich die Geschichte gut, das zaghafte Herantasten zweier potentieller Liebender wird schön beschrieben, und man fragt sich fortlaufend, was nun der Haken an der Sache ist. Die Auflösung versperrt sich mir nicht völlig, allerdings finde ich sie ein wenig abrupt und heftig. Die plötzlichen Tränen, die Überstrapazierung des Wörtchens „Hass“ – ich hätte mir eine Protagonistin mit mehr Selbstvertrauen gewünscht, ein bisschen Hoffnung, etwas, das einem das Gefühl gibt, dass es vielleicht doch noch was wird. Ein klitzekleines Happy End.Augenblick
Eigentlich schließe ich mich Eny an. Dann spare ich mir die Ausformulierung.:grin
Der Anfang erregte gleich meine Aufmerksamkeit, ich mag das, wenn der Beginn der Geschichte fesselt, aber das Ende sanft und hoffnungsvoll ausklingt. Teilweise stören mich die Sprache und einige Sätze, von denen ich nicht weiß, warum sie wichtig sind.Polderitzky
Ich lese und lese, aber irgendein wichtiges Detail entgeht mir mit jedem Mal. Verstehe ich nicht. Besonders das Ende. Hm.Suizid
Ich und er und sie. Aber wer ist wer? Dieser Text gehört auch zu denjenigen, die sich mir entziehen. Und generell bin ich bei Geschichten dieser Länge skeptisch. Warum die 500 Worte nicht ausnutzen, wenn man sie schon zur Verfügung hat?Natürlich
Klasse. Natürlich. Ich mag die Schnelligkeit, die ironischen Elemente, dass das eigentliche Thema – „künstlich“ – mit keinem Wort erwähnt wird, aber trotzdem aus jeder Zeile springt. Und ich gebe es ja ungern zu, aber ein bisschen Tempo tut zwischen der vielen Rührseligkeit ganz gut. Drei Punkte.Tilly
Die Idee ist super. Ich musste spontan an Tom Hanks und seinen Volleyball denken. Hab’ vergessen, wie der hieß. Manchmal sind Gegenstände nicht mehr Gegenstände. Am liebsten hätte ich Punkte verteilt, aber die Ausführung überzeugt mich nicht. Ich hätte mir eine „liebevollere“ Umsetzung gewünscht, und kein Ende mit dem Tod.Leichtsinn
Der Text ist mir zu kurz. Mir fehlen die Details, die Szene wird nur kurz angerissen und schnell abgehandelt. Sturz, Krankenhaus, Rollstuhl. Aha.Endverbraucher
Habe mich ein bisschen gelangweilt und die Geschichte auch mit dem zweiten Mal erst richtig durchzulesen geschafft. Der Interviewstil ist zwar abwechslungsreich, mit dem Inhalt konnte ich nichts anfangen.Max
Zugegebenerweise, Kindergeschichten haben bei mir sowieso schon mal einen Vorteil, ich könnte ein ganzes Buch über derartige Sequenzen lesen. Oder mehrere. Deswegen finde ich auch die Idee mit dem Sandschaufelwettbewerb gut, die zwei Jungen habe ich vor Augen, besonders dieses „Ne, kein Bock“ kann ich ganz genau hören. Habe mal auf zwei Brüder aufgepasst. Die waren nur daran interessiert, mit Absicht von der Schaukel zu fallen, mich über das Oktoberfest auszufragen und sich zu prügeln. Und alle sinnvollen Vorschläge wurden genau auf die Art und Weise abgelehnt! Dass mit dem Monopolygeld ist zwar früh erkannt, aber das stört meiner Meinung nach nicht. Zwei Punkte.Nase weiß
Was man nicht alles riechen kann. Sprachlich gefällt mir der Beitrag besonders gut. Zu Beginn der Geschichte war ich skeptisch, die Sache mit der Nase ist schon sehr weit hergeholt, der arme Kerl, und so dicht fahren Züge nun wirklich nicht aneinander vorbei. Trotzdem - die verschiedenen Gerüche wurden toll beschrieben und die Schlusspointe reißt alles wieder ein bisschen heraus. Ein Punkt.Die Schönheit
Funktionierte für mich überhaupt nicht. Absolut unrealistisch und ich kann mir keine Frau vorstellen – korrigiere, ich will mir keine Frau vorstellen – die sich so verhält. Und ich hab auch gar kein Mitleid, dass der wohlhabende Arzt kein Gefühl zeigt.Marthas Traum
Ich mag keine zwanghaften Pointengeschichten. Auch nicht, wenn die Erzählerin sich schließlich als Kuh herausstellt. Versuche gerade, mir eine Kuh auf Knien vorzustellen …Leben
Die Passage ist mir wieder mal zu kurz, zu unausführlich. Alles wird irgendwie angerissen, man versteht, da ist ein Mann, der seine Frau und Kinder liebt und weiterleben möchte, aber gleichzeitig über sein bisheriges Leben reflektiert. Mehr Details wären schön gewesen, mehr Winzigkeiten, dann hätte mich auch die fehlende Handlung nicht gestört.Künstliches Leben
Obwohl ich generell Geschichten, Texte, Satiren etc. zu diesem Thema gerne lese, war ich – wie bei „Endverbraucher“ – gelangweilt. Der Text birgt in sich nichts Neues.