Kurzbeschreibung
Zwei Tage undeine Nacht im Mai in einem aufwendig renovierten Haus am Waldrand: Per und seine Freundin Rafa, erfolgreich und mittleren Alters - Per sucht allerdings gerade eine neue Stelle, und Rafa wohnt nicht bei ihm -, erwarten den Besuch von Pascal, Pers bestem Freund aus früheren Zeiten, und seiner Begleitung, der deutlich jüngeren Spanierin Inita. Es gab einmal eine Situation, in der sich Rafa zwischen Pascal und Per entscheiden mußte und Per gewählt hat. Allerdings erfuhr Per nie, was sich wirklich zwischen Rafa und Pascal abgespielt hat. Jetzt bricht alles wieder auf, treten alte Spannungen zutage und kommen neue hinzu, etwa Pascals Angebote an Rafa und Pers Lust auf die kühle, sehr anziehende Inita. Die zwei Tage dort im Haus werden alles auf den Kopf stellen, ein Junge, der sich immer in der Nähe herumtreibt, wird von sich reden machen und Inita verschwinden - In seinem neuen, subtil erzählten und raffiniert, auf zwei Zeitebenen arrangierten Roman schafft Thomas Lang eine Art Laborsituation, er stattet seine Figuren mit dem Sprachgebrauch des Bescheidwissens aus und überantwortet sie einer umso größeren Unwissenheit.
Meine Meinung
Ein wahres Kleinod ist mir das zwischen die Finger gekommen. Die 3 Stunden die ich für das Lesen des Buches gebraucht habe sind mir vorgekommen als wären Sie wie im Fluge vergangen...
Es gibt selten solche Bücher in die man eintauchen kann und man hat Angst beim Umblättern das das Ende des Buches immer näher kommt.
Zur Story:
Rafa und Per sind beide Anfang 40 - Rafa lebt in Köln, Per auf dem Land. Sie kann sich nicht dazu entschließen zu ihm zu ziehen - ihre Unabhängigkeit ist ihr wichtiger. Pascal ein Freund der beiden kommt zu Besuch für ein Wochenende. Er bringt seine "Freundin" Inita mit - die mit 26 Jahren um einiges jünger als alle anderen Beteiligten ist.
Alte Geschichten werden aufgewärmt, neue gestrickt - Per und Pascal buhlen beide - nach 15 Jahren - wieder um die Gunst von Rafa. Rafa ist hin- und hergerissen. Ereignisse schwallen herein wie Wellen. Inita verschwindet, bleibt verschwunden - Per, Rafa und Pascal kommt dies gerade recht. Warum, weshalb und wieso es dennoch alles anders kommt, als man mein Lesen erwartet verrate ich an dieser Stelle nicht... nur soviel: eine groteske Beziehungssituation in phantastische Worte und Sätze gepackt...
Fazit: Wer einmal sprachlich ungewöhnlich Sätze und richtig gute Story über eine groteske Dreier"beziehung" lesen möchte, ist mit "Unter Paaren" vollends zufrieden gestellt. Sehr gute Literatur!