Kinderkorn - Doris Gercke

  • 6. Band der Bella Block-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Schauplatz: das heruntergekommene Arbeiterviertel "Hoffnungsberg" in Hamburg. Die rätselhaften Todesfälle einer Reihe kleiner Mädchen ruft Bella Block auf den Plan, obwohl sie eigentlich dem detektivischen Dasein abgeschworen hat. Wie immer begibt sie sich direkt ins Zentrum des Geschehens. Schnell stößt sie auf dunkle Machenschaften türkischer Jugendbanden, die den Drogenhandel und Kinderprostitution organisieren. Doch all ihre Versuche, Licht in die Sache zu bringen, scheitern entweder an der Gleichgültigkeit der Anwohner oder an der Polizei, die nicht sieht - oder nicht sehen will -, was da gespielt wird. Immer mehr verfängt sich Bella in den gnadenlosen Gesetzen der Unterwelt.


    Über die Autorin:
    Doris Gercke, 1937 in Greifswald geboren, lebt seit 1949 mit einer Unterbrechung von zehn Jahren Provinz in Hamburg. Nach ihrer Lehre als Verwaltungsbeamtin war sie Hausfrau und Mutter, arbeitete als Büroangestellte, machte das Begabtenabitur und absolvierte ihr Juraexamen. Ihre Serienfigur Bella Block wurde schnell berühmt und viele der Fälle fürs ZDF verfilmt.


    Auszeichnungen:
    1990 Mimi (deutscher Krimi-Oscar) für den besten Kriminalroman des Jahres ("Die Insel")
    2000 Ehrenglauser


    Meine Meinung:
    Bella Block, ehemalige Polizistin und mittlerweile ehemalige Privatdetektivin hat sich aus dem Berufsleben mehr oder weniger zurückgezogen, als eines Tages eine Polizistin auf Anraten des Polizeipsychologen Kranz bei ihr auftaucht und sie um Hilfe bittet. Im ärmlichen Hamburger Arbeiterviertel mit dem zynischen Namen Hoffnungsberg häufen sich in letzter Zeit die Todesfälle von jungen Mädchen. Zunächst lehnt Bella ab, doch dann beschließt sie, sich vor Ort umzusehen...
    Bella Block ohne Arbeit ist ungefähr so wie eine Großstadt ohne Autos, russische Lyrik und Wodka können zwar den Alltag etwas erhellen, aber ersetzen auf keinen Fall die Ermittlungsarbeit, an der Bella mehr hängt, als sie zugeben möchte. Die Todesfälle der Mädchen sind als Unfälle bzw. Selbstmorde deklariert, aber in ihrer Art und Häufung erregen sie durchaus das Misstrauen der Polizistin, die in dem Viertel Streife fährt. Anders als die Polizistin und Bella weiß der Leser zwar nicht explizit um die Hintergründe, doch zumindest erhält er Einblick in den Alltag eines 13jährigen Mädchens, das wohl ein ähnliches Leben führen könnte als die Toten. Wie immer nüchtern und beklemmend wird ein Szenario eines Teenagerlebens beschrieben, das von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist und seinen Horror vor allem durch die nicht ausgesprochenen Episoden erhält, die der Leser in seiner ganzen Tragweite nur erahnt. Diverse andere kleine Episoden aus dem Leben einzelner Menschen vom Hoffnungsberg tragen zum Gesamteindruck bei, der Gefühle zwischen Ärger und Resignation auslöst und die Frage nach gesellschaftlicher und politischer Verantwortung aufwirft, mit der man natürlich bei Bella und ihrer immer noch durch und durch kommunistischen Mutter Olga an der richtigen Stelle ist, die aber wie einige andere offene Fragen auch, unbeantwortet bzw. der Fantasie des Lesers überlassen bleiben.

  • 1992 gelesen - lange her! Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, ob ich ihn gut oder weniger gut fand :wow

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich habe mir dieses Buch aus der Bella Block Reihe als erstes Gekauft und bin Restlos begeistert. obwohl die Sprache nicht einfach ist kann man sich doch richtig gut hineinfühlen gerade den Anfang im Kaufhaus diese Atomsphäre kenne ich als ich einmal Arbeitslos war und ich zwischen Bewerbungsgesprächen und Depremierenden Absagen mich in ein Center bei mir um die Ecke verdrückt. Oft war ich eine der ersten und keines der Geschäfte hatte Geöffntet und genau das Gefühl vermittelt mir das Buch wider. Ich kann es nur jedem empfehlen :anbet

  • Das ist bislang die einzige Serie wo ich es bedauer, dass ich alle Bände gekauft habe ohne ein Buch davon zu lesen.
    Nach dem 7. Band habe ich die Reihe abgebrochen. Dieses Buch hier habe ich noch mit einer 3 benotet, danach ging es steil bergab.

  • @ Sabine D: Was genau gefiel dir an den andern Bänden nicht? Und welche Titel fandest du besonders schlecht? habe mir gerade ein zweites Buch von ihr geholt mit dem aller ersten Teil und noch Ein Fall von Liebe.Sind beide in einem Band nur das ich nicht jetzt auch die ganzen Teile hole und sie mir am Ende auch nicht gefallen.