Klappentext:
Die Geschichte des Nahostkonflikts, von den ersten zionistischen Aufbrüchen nach Palästina bis zur Gegenwart, dargestellt auf Basis der neuesten Literatur.
Über den Autor:
Rolf Steininger ist ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean-Monnet-Professor.
Eigene Meinung:
Das Buch hat einen zweigliedrigen Aufbau. Zuerst wird in einem ersten, grundlegenden, Teil der Konflikt vom Beginn des Zionismus mit Theodor Herzl 1896 in Wien bis zur „Road Map“ 2005 dargestellt. Dabei gelingt es Steininger gut den Nahostkonflikt mit Fokus auf den israelisch-arabischen Streit auf nur 72 Seiten sehr kompakt darzustellen. Daneben wird auch der Irakkonflikt eher kurz angesprochen.
Meiner Meinung nach gelingt es dabei – unter Einbezug der Quellen – ein sehr realistisches Bild vom Konflikt wiederzugeben, welches nicht einseitig dargestellt ist. Dabei wird vor allem der Ausbruch des Konflikts geschildert und der lange Weg zum Versuch einer Friedenslösung, sowie dessen „Stolpersteine“.
In einem zweiten Teil, der sich Vertiefung nennt, werden einzelne Phasen genauer herausgenommen und detaillierter behandelt, denn das ein Buch, welches auf knapp 110 Seiten Text diesen Konflikt erhellen will, Mut zur Lücke braucht, erscheint klar.
Dabei geht Steininger genauer auf die Balfour Deklaration, den ersten israelisch-arabischen Krieg, den Suezkrieg, den Sechstagekrieg, den Irak und auf die UNO ein.
Diese Unterteilung empfand ich zwar nicht als störend, wirklich als gewinnbringend empfinde ich sie aber auch nicht, da man diese Informationen durchaus auch in den „normalen Text“ eingliedern hätte können. Man könnte durch Markierungen im Buch aber auch jeweils nach dem Kapitel im grundlegenden Teil in die Vertiefung springen.
Sprachlich lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Es werden auch immer wieder Quellen – wie Briefe zwischen den Politiker, Dokumente, Beschlüsse internationaler Organisationen – eingebaut.
Als etwas schade empfand ich das doch eher abrupte Ende. Es wird die Road Map nur in einem Satz ganz kurz von ihrem Ziel her geschildert, der Inhalt bleibt ausgeklammert. Gerade dieses Thema wäre für die Gegenwart des Konfliktes sehr interessant gewesen.
Ebenso kam mir die Rolle der UNO etwas zu kurz dargestellt vor. Es wird zwar im letzten Kapitel zur UNO einiges genannt, dabei wird aber eher schlagwortartig auf die Entwicklung hingewiesen, ohne diese genauer zu beleuchten.
Fazit: Um einen Überblick rund um den Nahostkonflikt zu erhalten, eignet sich dieses Buch hervorragend.
Ausstattung:
Karten, Zeittafel, Glossar, Personenregister, Literaturhinweise