Welche Überzeugung habt Ihr in Bezug auf Gott?

  • Ach, Du lieber Himmel, schon wieder das Argument mit den Feiertagen.


    Cathrine


    :anbet :write


    Das ist ein überzeugender Beitrag.



    crycorner


    gute Sicht auf die Realität




    Die christlichen Feiertage sind ein klägliches Argument für die behauptete Bedeutung des Christentums hierzulande. Ist das alles?
    Hätten wir die nicht, hätten wir andere. Es gibt auch staatliche Festtage.
    Zudem arbeiten sehr viele Menschen an diesen Tagen, Sonntagsöffnungszeiten in Läden setzen sich zunehmend durch.


    Wir brauchen keine Sonntage, weil es 'Sonntage' des christlichen Wochenlaufs sind.
    Wr brauchen einfach geregelte freie Tage und Arbeitstage. Völlig wurscht, ob es Montag, Dienstag oder Freitag ist.
    Ich habe Jahre in Rom gelebt, da war Karfreitag kein Feiertag und Sonntags vormittags waren die Läden geöffnet, damit die Leute, auch nach dem Kirchgang, ihr frisches Brot kaufen können. Der beliebteste Wochenschließungs- und Ruhetag war Montag.


    Zudem sind wir ein Staat, in dem angeblich Trennung von Kirche und Staat festgeschrieben ist. Wieso haben wir dann so etwas wie öffentliches Tanzverbot?
    Wer christlich ist und an Karfreitag trauert, tanze nicht.
    Wie kommt man denn auf die Idee, das von Leuten zu fordern, die einen anderen Glauben haben?


    Das einzige, das ich nicht verstehe, ist, daß das Wissen über die Bedeutung der christlichen Feiertage tatsächlich zu schwinden scheint. Es gubt seit den 1950er Jahren verpflichtenden Religionsunterricht an deutsche Schulen.
    Irgendwas muß die Kirche da falsch gemacht haben.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Wenn jemand sich darauf freut ist das ok....aber nur weil einige sich darüber aufregen, dass die Disko zu hat den Feiertag zu streichen und ich muss mir dann urlaub nehmen um den feiern zu können, also adas fänd ich mehr wie daneben.


    Ich gehe in keine Discos oder zu Tanzveranstaltungen. Mir ist es wurscht, ob die Disco auf oder zu hat. Ich finde es nur prinzipiell falsch, dass sie zu ist. Und ich finde auch - so sehr ich die Freizeit auch genieße - dass religiöse Feiertage streng genommen keine allgemein bindenden Feiertage sein sollten. Wer sie feiern will, gerne. Warum nicht? Ich habe nichts gegen Religionen, aber wenn ich schon über das Thema nachdenke, finde ich eben auch, dass Kirche und Staat da zu sehr zusammen hängen.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -


  • Find Deinen ganzen Beitrag prima.
    Zum Zitat: Religionsunterricht war aus meiner Sicht immer ein Witz. In der Grundschule war ich total interessiert am alten und neuen Testament und wusste sehr viel über die Bibel. Und ich wusste ganz genau, Schläge mit dem Lineal oder mit dem Rücken zur Klasse in der Ecke stehen, hat nichts mit Christlichkeit zu tun.
    Im Gymnasium schienen die Lehrer eine Benotungsskala zu haben, die hieß: Wenn Du meinen Unterricht nicht schwänzt, bekommst Du eine Zwei. Beteiligst Du Dich ab und zu, bekommst Du eine Eins. Ich hatte ab der Mittelstufe immer Zweien.
    Während der Ausbildung hatte ich dann wieder Religionsunterricht. Hatte da meine verspätete Rebellenphase und habe dem Lehrer echt das Leben schwer gemacht mit meiner Ansicht, dass das Christentum nichts weiter ist, als der Sieger in einem grausamen Verdrängungswettbewerb der Religionen, und das auch nur, weil der Staat die Religion als wichtiges Werkzeug zur Steuerung der Bevölkerung entdeckt hat.
    Insofern war Jesus durch seine Überzeugungskraft der Wegbereiter für das Römische Reich, sich den christlichen Glauben nachhaltig zu Nutze zu machen. Und dass die Religion generell so viel Macht über die Menschen hatte, lag und liegt auch heute meines Erachtens daran, dass man viele Geschehnisse, bzw. das eigene Schicksal einer übergeordneten Macht zuschustern will, um sich nicht mit unbeantworteten Fragen (wie z.B. was passiert nach dem Tod) im Kreis zu drehen.



    Upps... sorry für die ausschweifende Antwort...

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Dass es verpflichtenden Religionsunterricht an deutschen Schulen gibt, ist nicht ganz richtig. Bildung ist Ländersache, und in dem Bundesland, in dem ich Abitur gemacht habe, gab es verpflichtenden Ethik-Unterricht und Religion als wählbare Alternative.


    Grundsätzlich halte ich konfessionell gebundenen (nicht aber allgemeinbildenden) Religionsunterricht an öffentlichen Schulen für einen Skandal. Da es in Deutschland aber keine Trennung von Staat und Kirche gibt, wird uns das aber noch auf absehbare Zeit begleiten.

  • In den 50er Jahren war Religionsunterricht verpflichtend. Inzwischen ist, selbst in Bayern, nur noch die wahlweise Teilnahme an Ethik oder Religion verpflichtend.
    Dass der Religionsunterricht heute anders ist, als 1960, konnte ich bei meinen Kindern verfolgen. Lehrstoff waren bei ihnen z.B. die Grundsätze und Feste anderer Religionen mit deren Bedeutung, ebenso Umweltschutz und Soziales.

    In meiner Schulzeit wäre niemand aus der Schule gekommen, der nicht das Vater unser, das Ave Maria und das Glaubensbekenntnis auswenig konnte. :engel :grin
    Dafür wussten wir aber leider gar nichts über Ramadan oder Jom Kippur.

  • Zitat

    Original von solea
    Dass es verpflichtenden Religionsunterricht an deutschen Schulen gibt, ist nicht ganz richtig. Bildung ist Ländersache, und in dem Bundesland, in dem ich Abitur gemacht habe, gab es verpflichtenden Ethik-Unterricht und Religion als wählbare Alternative.


    Grundsätzlich halte ich konfessionell gebundenen (nicht aber allgemeinbildenden) Religionsunterricht an öffentlichen Schulen für einen Skandal. Da es in Deutschland aber keine Trennung von Staat und Kirche gibt, wird uns das aber noch auf absehbare Zeit begleiten.


    In Brandenburg gibt es keins von beidem, weder Ethik noch Religion. Ich habe in Brandenburg mein Abitur gemacht und könnte den dämlichen Kultusminister erwürgen, der das zu verantworten hat! :schlaeger

  • Zitat

    Original von arter
    Es gibt doch das Fach LER? Gab es das zu deiner Gymnasialzeit noch nicht, Dori? :gruebel


    Nicht in einem Bundesland, in dem nicht genug Geld für Lehrerstellen für dieses Fach bereit gestellt wird. Vielleicht bildet der Raum Königs Wusterhausen, speziell die Realschule und das Gymnasium, auf denen ich war, eine Ausnahme. :-(

  • Zitat

    Original von Tom
    Das Wort "Religionsunterricht" ist ein Oxymoron.


    Und es macht Riesenspaß, im Rahmen dieses Oxymorons beruflich tätig zu sein ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Dori


    Nicht in einem Bundesland, in dem nicht genug Geld für Lehrerstellen für dieses Fach bereit gestellt wird. Vielleicht bildet der Raum Königs Wusterhausen, speziell die Realschule und das Gymnasium, auf denen ich war, eine Ausnahme. :-(


    Ich bin zwar schon lange aus dem Schulalter raus, aber zumindest vor ein paar Jahren ( 4-5 Jahren ) hatte die Tochter meiner Arbeitskollegin in der Realschule das Fach LER. Und wir kommen aus dem NW vom Bundesland Brandenburg. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich habe mit Gott, Muhamed, Buddha meinen Frieden gefunden. Alle hat es in dem Sinn, den man verkauft, nicht gegeben.


    Sie heißen bei mir alle "Harry Potter"....und sie waren mit meiner Antwort zufrieden.


    Seither gehen wir uns freundlich aus dem Weg. Ich ihrem Marketing, sie meinem :chen

  • Zitat

    Original von crycorner
    Naja, ich bin da zwiegespalten. LeSeebär sagt damit ja im Prinzip: Beisst nicht in die Hand, die Euch füttert. Sicherlich, die Feiertage sind eine tolle Sache, weil man da frei hat. Darüber hinaus finde ich sie persönlich völlig überflüssig.


    Sorry, daß ich das Thema auch nach Ostern nicht ruhen lasse. Crycorner hat es ganz richtig ausgedrückt, und wenn die Piraten sich bei Ihrer Demo statt gegen das Tanzverbot ganz allgemein gegen die Feiertage ausgesprochen hätte, wäre das aus meiner Sicht als politisches Statement auch akzeptabel (das heißt nicht, daß ich dieser Meinung zustimmen würde!). Mich hatte hauptsächlich die Rosinenpickerei dabei gestört: Feiertag ja, aber bitte ohne Tanzverbot. Ganz oder gar nicht, Feiertage ohne Sinn und Grund brauchen wir imho nicht. Ich glaube auch nicht, daß der Staat nach einer potenziellen Abschaffung der kirchlichen Feiertage (die Kirchenmitglieder in unserer Gesellschaft werden ja in der Tat immer weniger) neue nicht-kirchliche Feiertage erfindet. Man wird zum Wohle der Wirtschaft die Feiertage ersatzlos streichen wie anno schon den Buß- und Bettag.


    Auch Magalis Aussage bezüglich der Sonntage kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich wird weiterhin jedem Arbeitnehmer ein Ruhetag gegönnt werden, aber wenn die Geschäfte erstmal jeden Tag geöffnet haben und die Fließbänder der Fabriken auch am Sonntag nicht still stehen, wird Mama Dienstags, Papa Donnerstags und die Kinder Sonntags allein zu hause sitzen. Sicher gibt es auch heute schon nicht wenige Familien, bei denen man sich nicht mal am Sonntag sieht, aber wollen wir das wirklich für alle und dauerhaft einführen (die Regel ist doch, das selbst die Mitarbeiter von Einrichtungen mit Sonntagsarbeitszeiten regelmäßig freie Sonntage haben)? Ich glaube nicht, daß es eine deutsche Regierung schafft, einen beliebigen Tag als freien Tag für alle zu installieren, ohne auf die Religion als Begründung zurückzugreifen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • crycorner


    was Du von Religionsunterricht erzählst, war bei mir nicht anders. Allerdings war ich als Schülerin eine Zeitlang sehr überzeugte Christin. Die modernen Religionslehrer waren für mich deswegen Laberonkels und Schlaffis, die ihren Glauben nicht ernst nahmen. Mit sechzehn hatte ich genug von den klampfenden Weicheiern und habe mein Recht wahrgenommen, den Religionsunterricht aufzugeben.
    :lache




    LeSeebär


    zu Deinem letzten Abschnitt:


    ich lebe in der Hauptstadt und da ist es schon genauso, wie Du sagst. Es gibt kaum noch Ruhezeiten. Familienleben ist richtig schwierig geworden, man muß Organisationsgenie sein, wenn man mal zusammensein will. Sicher hast Du als Schichtarbeiterin auch mal freie Sonnntage, aber das heißt nicht, daß Dein Mann dann auch frei hat. Da verbringt man auch den freien Sonntag allein. Von der Urlaubsplanung gar nciht anzufangen.
    Und es ist nicht nur das Familienleben, viele Menschen sind dadurch auch von der Teilnahme am kulturellen Leben ausgeschlossen, sich müssen sich auf wenige Termine beschränken.
    Ich bin gegen diese Entwicklung.


    Aber icn bin ebenso dagegen, freie Tage nur deswegen haben zu dürfen, weil sie irgendwann einmal eine religiöse Bedeutung hatten.
    Die Bedeutung eines freien Tags ist das Ausruhen. Nicht die Anbetung einer wie auch immer gearteten Gottheit.
    Und schon gar nicht als wachsweiche Ausrede dafür.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Freie und Feiertage, die für die gesamte Gesellschaft zugleich gelten, haben längst nicht nur religiöse Bedeutung, sondern ziemlich große wirtschaftliche und soziale. Der überwiegende Teil der arbeitenden Bevölkerung hat mindestens sonntags frei, wodurch sich gemeinsame Termine leichter oder überhaupt erst wahrnehmen lassen. Das gilt auch für gesetzliche Feiertage. Ein rotierendes System abweichend vom Sonntag hätte tatsächlich wirtschaftliche Vorteile; nicht wenige Industriezweige nutzen hier aktiv Bestimmungen, die eigentlich nur für Sonderfälle gedacht sind, zahlen dann aber wenigstens kräftig Zuschläge. Die meisten Arbeitgeber respektieren aber immerhin den Sonntag, dessen Wegfall etwa zugunsten einer individuellen Rotation auch Konsequenzen hätte, die selbst energische Atheisten nicht wünschen.
    Nichtsdestotrotz ist das System der freien und Feiertage zweifelsfrei christlich geprägt; Feiertage, die nicht Nationalfeiertage sind (Maifeiertag, Tag der Deutschen Einheit) sind durch die Bank christliche. Und auch der Sonntag als regelmäßiger "Wochenfeiertag" hat hier seinen Ursprung - der Tag, an dem der vermeintliche Schöpfungsgott ruhte und sich den Krempel anschaute, den er da gebaut hat.


    Das System der freien und Feiertage zeigt aber auch - eisbergspitzenmäßig -, dass Deutschland weit von einer säkularen, gar laizistischen Gesellschaft entfernt ist. Die angebliche Trennung von Kirche und Staat gibt es faktisch nicht. So existieren Konkordate, also Staatskirchenverträge, die dem Völkerrecht (!) unterliegen und damit den Kirchen eine ganz besondere Bedeutung zukommen lassen. Das Steuerrecht kennt viele Sonderfälle für die Kirchen. Kirchensteuer zahlt beispielsweise jeder Deutsche, auch wenn er kein Kirchenmitglied ist, weil die Kirchensteuer irrsinnigerweise steuerabzugsfähig ist (!) und der abgesetzte Betrag aus den sonstigen Steuern ausgeglichen wird, die alle zahlen (rund 6 Milliarden € pro Jahr werden auf diese Weise ausgeglichen). Die Kirchen haben ihre gesetztlich festgelegten Plätze in vielen Gremien, nicht zuletzt etwa in den Rundfunkräten. Hiervon abgesehen gehört beispielsweise die katholische Kirche zu den größten privaten Arbeitgebern in der Republik und stellt eine mächtige Lobby dar. Wenn die Kirchen etwas gut können, dann ist es Besitzstandswahrung.


    Das Tanzverbot an Karfreitagen (und übrigens auch am Volkstrauertag) ist tatsächlich ein originelles Konstrukt, das sich nicht direkt auf christliche Gepflogenheiten bezieht - das Grundgesetz verweist in Artikel 140 auf die Weimarer Verfassung, die diese Tage allgemein als Tage der "Besinnung und der Arbeitsruhe" deklariert (Artikel 139 der Weimarer Verfassung). Feinheiten regeln hier die Bundesländer; in Berlin etwa gilt lediglich ein "Tanzverbot" am Karfreitag zwischen 4 und 21 Uhr. Nach meiner Kenntnis wird ein Verstoß hiergegen jedoch nicht verfolgt. Ich kann mich jedenfalls an diverse Karfreitage erinnern, an denen ich auch bei Großveranstaltungen aufgelegt habe. Diese besonderen Regelungen der Bundesländer dürften auch verhindern, dass eine Verfassungsklage gegen das Tanzverbot von Erfolg gekrönt wird - die Verfassung schützt diese Tage eben nicht aus religiösen Gründen.

  • magali :


    Ich sagte ja bereits, das wir das System ohne Sonntag in Teilen unserer Gesellschaft schon haben. In unserer nahezu industriefreien Hauptstadt, wo jeder Supermarkt wegen seines eigenen Gleisanschlusses auch Sonntags öffnen darf, ist das natürlich noch schlimmer ausgeprägt als in der Fläche. Aber genau das spricht imho doch dafür, diesen Zustand nicht noch weiter zu produzieren, indem man den arbeitsfreien Tag abschafft.


    Sicher könnte man auch einen beliebigen anderen Tag als Tag der Arbeitsruhe nehmen (eine Trennung vor der Kirche wäre das imho trotzdem nicht, jeder Pastor wäre dämlich, wenn er auf den Wechsel der Gottesdienstzeit vom Arbeitssonntag zum beispielsweise allgemein freien Mittwoch verzichten würde), aber ich fürchte, daß sich die Wirtschaft nicht auf solch ein Spielchen einläßt. Das Argument "Kirche" ist nämlich, zumindest aktuell, noch nicht so wachsweich, wie Du meinst. Ich glaube schon, daß man mit dem Argument Sonntag = Kirche deutlich mehr erreicht als mit einer Diskussion über einen allgemein freien Wochentag, der von der Kirche abgekoppelt sein soll um nur ja nicht in den Verdacht der Religisiösität zu kommen.


    Edit:
    Vergessen zu erwähnen: Artikel 140 GG bzw. der darin aufgeführte Artikel 139 der Weimarer Verfassung, der bereits von Tom erwähnt wurde, bezieht sich auf alle Sonn- und Feiertage - sie sind als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzliche Feiertage und als solche im juristischen Sinne eigentlich keine "kirchlichen" Feiertage.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von LeSeebär ()

  • Das ist auch so ein Thema:


    der Wegfall von religiös assoziierten Leistungen an der Gesellschaft muss doch nicht gleich bedeuten, dass die Barbarei ausbricht. Ob ein Sonntag nun generell frei ist, weil Gott da eine Pause brauchte, ist doch im Grunde unerheblich. Auch der Mensch braucht eine Pause. Sowohl der, der Gott zugeneigt ist, wie der, der die Regenbogenschlange anbetet (australische Aborigines). Dabei bin ich auch da der Meinung, dass es keinen wirklichen Grund gibt, Sonntags NICHT zu arbeiten. Wer sich auf eine Stelle bewirbt, die Sonntags- Arbeit voraussetzt, weiss, worauf er sich einlässt. Das bedeutet ja trotzdem nicht, dass er 7 Tage die Woche arbeitet.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • LeSeebär


    ja, das ist alles schön und gut und klingt fein fortschrittlich, trotzdem höre ich das Argument, daß diese Tage eigentlich religiöse Tage sind und wir deswegen den Christen dafür dankbar sein sollen, zu oft.


    Weltliche Ruhe- und weltliche Feiertage, bitteschön.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von crycorner
    Wer sich auf eine Stelle bewirbt, die Sonntags- Arbeit voraussetzt, weiss, worauf er sich einlässt. Das bedeutet ja trotzdem nicht, dass er 7 Tage die Woche arbeitet.


    Genau, und hat in Zeiten von Hartz 4 natürlich auch die Qual der Wahl, welchen Tag er gerne frei hätte... :gruebel


    Sorry, Crycorner, aber dieses "man weiß, worauf man sich einläßt" ist eben gerade das, was wegfällt, wenn wir nicht mehr den allgemein freien Sonntag haben. Dann entscheidet in den allermeisten Fällen der Arbeitgeber, wann wer frei hat - nach Dienstplan.


    magali :
    Ich habe nicht behauptet, daß diese Tage nicht religiös seien, sondern lediglich zitiert, daß Du Dir das, wenn es Dir lieber ist, aus dem Gesetz rausziehen kannst. Ich glaube immer noch, daß wir, wenn wir die christlichen Gründe für die Feiertage verleugnen, schon bald von der Wirtschaft hören werden, daß es keinen Grund gibt, diese Tage zu begehen und in vielen Wirtschaftsbetrieben z.B. über Ostern vier Tage lang die Räder still stehen zu lassen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)