Palast der Tränen - Alev L. Croutier

  • Über die Autorin


    Alev Lytle Croutier, geboren in Izmir (Türkei), lebt in San Francisco und Paris. 1998 erschien ihr hochgelobtes und in 22 Sprachen übersetztes Buch Harem. Die Welt hinter dem Schleier. Palast der Tränen ist ihr erster Roman. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit leitete sie viele Jahre den Verlag Mercury House und arbeitet außerdem als international renommierte Journalistin, Drebuchautorin und Regisseurin.


    Homepage der Autorin


    Kurzbeschreibung

    Frankreich, 1868


    Casimir de Châteauneuf, Sproß aus altem französischem Weinadel, ist 35 Jahre alt, verheiratet und Vater dreier Kinder, als er, wieder einmal auf Geschäftsreise in Paris, eine Entdeckung macht, die ihn für immer verändert. Auf dem Weg zu seiner Mätresse zieht ihn in einem kleinen Laden das Miniaturporträt einer hinreißenden Odaliske in seinen Bann und läßt ihn fortan nicht mehr los. Nachts träumt er von ihr, ohne zu wissen, daß zur selben Zeit sie auch von ihm träumt. Wer ist sie, und welcher Zauber liegt in ihren Augen, das eine blau, das andere bernsteinfarben? Casimir verläßt Familie, Mätresse, Besitz und sein Land und macht sich auf in den Orient, sie zu suchen: Doch erst viel später - während der Eröffnung des Suezkanals und als Begleiter der Kaiserin Eugénie - wird er ihr schließlich begegnen. »La Poupée« ist ihr Name, die lebende Puppe der Sultanin Aimée de Rivery, die aus der französischen Karibik kam, von Sklavenhändlern an den Sultan verkauft und schließlich in den Palast der Tränen, den Harem der Unerwünschten, verbannt wurde. Casimir und »La Poupée« finden einander, doch schon bald darauf wird im Westen eine Welt untergehen und im Osten das Donnern von Kanonen zu hören sein ...


    Meine Meinung


    „Palast der Tränen“ ist ein sehr kurzweiliger Kurzroman, eine Mischung aus Märchen, Liebesgeschichte und historischem Roman.
    Mit 197 Seiten gehört dieser Roman zu den kürzesten, die ich gelesen habe und bietet wunderbare, märchenhafte Stunden.


    Ein wenig skeptisch bin ich schon an „Palast der Tränen“ heran gegangen, vor allem, weil das Buch so dünn ist. Anders als bei umfangreichen Büchern, beginnt hier die Autorin aber zum Glück sehr rasant mit ihrer Geschichte und hält das Tempo auch bis zum Ende durch.


    Schön, farbenprächtig, aber auch schlicht, dabei ein wenig märchenhaft erzählt Alev L. Croutier die Geschichte von Casimir, der sich auf der Suche nach seinem Schicksal, seinem Kismet befindet und meint, es in der Liebe zu einer ihm unbekannten Frau gefunden zu haben.


    Sehr gut gefallen haben mir die schwarz-weißen Illustrationen innerhalb des Buches, geben sie dem Roman noch ein wenig mehr märchenhaftes Flair und haben für mich persönlich das Buch abgerundet.


    Leider bleibt nicht viel Zeit, um eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen, vor allem, weil nicht nur Casimirs Geschichte erzählt wird, sondern u.a. auch die des Sultans und der französischen Kaiserin Eugénie. Alev L. Croutier verbindet alle Handlungsstränge gekonnt miteinander und es ergibt sich ein sehr schönes, stimmiges und glaubwürdiges Gesamtbild, auch wenn vieles frei erfunden ist.
    Stoff für einen richtig dicken Wälzer bietet der Roman reichlich, von daher finde ich es doch schade, dass sich die Autorin auf einen so kurzen Roman beschränkt hat. Trotz der Kürze bleiben keine Fragen offen und man schließt das Buch wehmütig, aber auch zufrieden.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten