Warum glaubt Ihr NICHT an "Gott"?

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Nein..irgendwann in deinem Leben bist du mit Frommen Leuten zusammengekommen, die haben dir was vom, in deinem Falle, Christentum erzählt, fandste gut und glaubst dran...fertisch


    Diese "Ferndiagnosen" finde ich amüsant. :lache


    Wenn ich farbenblind wäre, käme es mir merkwürdig vor, wenn ich andere Leute über den Unterschied zwischen Gelb und Rot reden hörte. Ich könnte nicht nachvollziehen, was an Rot "wärmer" sein sollte als an Blau. Ich könnte sogar Untersuchungen anstellen, eine (angeblich) rote Wand berühren und dann eine (angeblich) blaue und verkünden: "Die sind beide gleich warm."
    Dennoch hätte ich nicht recht - allenfalls für meine Informationslage.
    Ich hätte vielmehr einfach einen "Wahrnehmungskanal" weniger.


    Rabarat hat offenbar einen freien Kanal, den Du entweder gar nicht hast oder zumindest noch nicht benutzt hast. Ihm zu unterstellen, er hätte die Informationen nur von Dritten gehört erscheint mir... gewagt.

  • Zitat

    Original von Rabarat


    Denn wenn die Aussage stimmt, dass man von Gott nur etwas wissen kann, wenn einem davon erzählt wird, dann stellt sich doch die Frage, woher der erste Mensch, der etwas von Gott wusste sein Wissen bezogen hat. Da bliebe dann ja nur noch Gott.


    :grin


    Das ist Quatsch


    es wurden schon immer Märchen und Geschichten erzählt um die Leute bei Laune, bzw. bei der Stange zu halten.


    Nehmen wir mal Jesus, möglich dass er gelebt hat, ein ungewöhnlicher Mensch war..nehmen wir dann mal den Nachrichtenfred hier, aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht, Gerüchte, Übertreibungen u.u.u.


    Wahrscheinlich brauchen die Menschen sowas, ist ja auch okay, manche brauchens aber nicht, das ist auch okay.

  • Zitat

    Original von Rabarat


    Bitte lies doch, was da steht! Der Specht klopft, gleich ob du hinhörst oder nicht. Wenn du ihn aber hören willst, musst du hinhorchen.


    Übersetzt: Gottes Existenz hängt nicht davon ab, ob du an ihn glaubst, ob du ihn irgendwo findest oder nicht. Aber wenn du ihn finden willst, musst du dazu auch bereit sein.


    Nach Gespentern gucken kleine Kinder auch nur wenns raschelt oder Schatten zu sehen sind. also doch vergleichbar, ne. ;-)


    Ich will hier niemenden seinen Glauben nehmen, aber hier gehts doch darum warum man nicht glaubt. Und bisher kamen viele Argumente die man auch völlig anders interpretieren kann.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • @ Alex


    aber das ist doch nicht speziell religiöses; das trifft doch praktisch auf alles zu, was wir via erziehung mitbekommen.


    woher willst du etwas von amerika wissen, ohne dass es dir jemand erzählt hat?


    woher willst du etwas über hitler wissen, ohne dass es dir jemand erzählt hat?


    usw. usf.


    außerdem bringst du schon wieder Gott und Religion durcheinander.


    Muss ich dir jetzt deine eigene Frage erklären?


    Wie will man etwas von "Gott" wissen ... lautetet sie. Das hat nichts mit einer bestimmten Releigion zu tun.


    Hättest du aber gleich nach dem Jesuskind gefragt, dann ist es doch klar, dass das tradiert ist.


    Das Jesuskind finde ich nicht in mir, wenn ich mich hineinhorche ...

  • Bernhard, ich gehe jetzt mal ganz stark davon aus, dass Rabarat und auch du in unserer christlich geprägten Kultur aufgewachsen sind, oder?
    Man kommt gar nicht umhin da was mitzukriegen, was der Einzelne daraus macht, ist ihm überlassen.


    Und ich bin nicht farbenblind, was das Thema hier angeht, ich habs in etlichen Freds schon beschrieben...hab mich sehr stark mit diesem Thema beschäftigt.

  • Zitat

    Original von Heaven


    Gerade DAS wäre doch vollkommen widersprüchlich. ;-) Die Anwesenheit eines Gottes lässt sich so bisher nicht erklären. ;-)


    Im Widerspruch wozu?
    Dass es "einen Gott" (nicht notwendigerweise den christlichen, nicht notwendigerweise einen gütigen, wohl kaum einen mit Bart, der auf einer Wolke thront) geben muss, halte ich für den aktuellen Stand der Wissenschaft, wie mehrfach ausgeführt.
    Siehe dazu diverse vorherige Postings, sowohl von mir als auch von anderen.
    Wurde hier auch eigentlich nicht ernsthaft bestritten, auch von Tom nicht - er meinte nur, dass meine Überlegungen denen eines Atheisten recht ähnlich wären, was er wohl als Kompliment meinte.
    Es gibt lediglich Viele, für die die Frage irrelevant ist wie der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umfällt.

  • Zitat

    Original von Heaven


    Ich will hier niemenden seinen Glauben nehmen, aber hier gehts doch darum warum man nicht glaubt. Und bisher kamen viele Argumente die man auch völlig anders interpretieren kann.


    Danke für diesen Satz!!


    Genau darum drehen sich ja Diskussionen. Der eine sieht es so, der andere anders.


    Ich denke, dass keiner der Gläubigen in der Runde bisher einen Absolutsanspruch an seine These geknüpft hat.


    Die Unfehlbarkeit beansprucht bisher nur Tom für sich, der defintiv weiß, dass alle Gläubigen auf dem Holzweg sind.



    Rab

  • Die Offenbarung ist tatsächlich kein Nachweis für die Existenz "Gottes".


    Aber das Argument, es müßte eine Schöpfung gegeben haben, und also auch einen Schöpfer, wird ja immer wieder gebracht.


    Muß es das?


    Die Beweiskette (quasi ein Gottesbeweis) sieht so aus: Wenn ich einem komplexen Gegenstand begegne, der auch noch eine Funktionalität hat, sagen wir: Einem Faxgerät (und ich habe derlei noch nie gesehen), welche Erklärung ist dann plausibler? Diejenige, daß es einen Faxgerätebauer gibt oder die, daß das Faxgerät durch Zufall entstanden ist? Etwa durch Erosion oder so? Natürlich ist plausibler, daß es einen Faxgerätebauer gibt. Auch unsere erlebbare Welt ist ein komplexer und offenbar sinnreicher Gegenstand. Ergo: Der Faxgerätebauer ist Gott! Oder, einfacher gesagt: Alles, was kompliziert und sinnreich ist, muß einen Produzenten haben.


    Wenn das aber gilt, dann muß es auch einen Schöpfer für Gott geben, denn Gott wäre dann ein sinnreicher und komplexer "Gegenstand". Wenn man aber erwidert, daß Gott nicht geschaffen werden mußte, dann ist auch gleichzeitig die Grundannahme (alle komplexen Dinge müssen einen Schöpfer haben) falsch, denn Gott würde zweifelsfrei zu den "komplexen Dingen" gehören. Der Beweis kippt. Genaugenommen beweist er sogar das Gegenteil.


    Das ist ein sogenannter "Zirkelschluß", weil was zu beweisen war als Voraussetzung für den Beweis angenommen wird.


    Davon abgesehen besteht das Universum aus einfachen Bausteinen. Dem Argument, etwas so komplexes könnte nicht zufällig entstanden sein (was an dieser Stelle auch nicht behauptet wird), kann man leicht dieserart begegnen: Wie erkenne ich eigentlich, ob ein Gegenstand komplex oder "einfach" ist? Ein Sandkorn scheint einfach zu sein, das erkennen wir anhand eines Vergleichs. Ein Faxgerät scheint komplex zu sein, derlei gab es vor seiner "Schöpfung" (durch den Menschen) nicht.


    Mit wievielen Universen haben wir das unsrige eigentlich verglichen, um auf seine Komplexität zu schließen?


    Bernard : Habe ich irgendwo behauptet, daß sich Wissenschaft und Glauben ausschließen? :wow

  • Zitat

    außerdem bringst du schon wieder Gott und Religion durcheinander.



    Ich bringe gar nix durcheinander


    Ob der Eingeborene in Papaneuguinea nun an die sechschwänzige Kröte glaubt, die unter einem hohlen Baum leben soll, oder an die Dreifaltigkeit, oder an Buddha, der Aborigines an seine Traumwelt..oder einfach an ein nichtzufassendes höherstehendes Wesen, völlig egal derjenige glaubt da feste dran dass ihm das Heil bringt.
    Andere eben nicht!!


    Weder das eine noch das andere kann bewiesen werden und daran glaube ICH

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Bernhard, ich gehe jetzt mal ganz stark davon aus, dass Rabarat und auch du in unserer christlich geprägten Kultur aufgewachsen sind, oder?
    Man kommt gar nicht umhin da was mitzukriegen, was der Einzelne daraus macht, ist ihm überlassen.


    Und ich bin nicht farbenblind, was das Thema hier angeht, ich habs in etlichen Freds schon beschrieben...hab mich sehr stark mit diesem Thema beschäftigt.


    Sorry, unsere Postings hatten sich überschnitten. Die Einschränkung auf den christlichen Glauben hatte ich nicht gelesen, als ich geantwortet hatte. Diese Einschränkung stärkt in der Tat Deine Position.
    Ich meinte "farbenblind" nicht beleidigend und hoffe, es ist auch nicht so aufgefasst worden. Auch als Farbenblinder kann ich mich (in der Theorie) mit Farbenlehre beschäftigen. Es kann mich auch faszinieren. Ich habe aber keinen praktischen Zugang.
    Übertragen auf unsere Thematik: Du hattest vermutlich noch nie ein Offenbarungserlebnis (Tom würde wohl sagen: "Eine überzeugende Halluzination"). Das ist eben so. Das macht Dich nicht zu einem schlechteren Menschen.
    Diejenigen, die solche Erlebnisse haben, sind aber auch keine schlechteren oder dümmeren Menschen. Sie machen Erfahrungen, die Du nicht machst, und bauen diese in ihr Weltbild ein. Alles Andere wäre ja auch Verdrängung.

  • @ Alex


    ich kann nur für mich sprechen. Natürlich entstamme ich dem christlichen Kulturkreis und das dürfte - nach langen Umwegen - der Grund sein, warum ich heute Katholik bin.


    Aber die christliche Kultur ist nicht dafür verantwortlich, dass ich an Gott glaube. Ich stand viele Jahre innerlich in starker Opposition zur kath.Kirche und kenne daher viele Argumente der Releigionsgegner hier nur zu gut.


    In anderen Kulturkreisen würde ich vermutlich einer anderen Religion angehören. Ich haben nie behauptet, dass ich die christliche Religion für richtiger halte als andere.

    Sie ist lediglich für mich richtig.


    Gruß


    Rab

  • Zitat

    Original von Alexx61



    Weder das eine noch das andere kann bewiesen werden und daran glaube ICH


    Das steht dir frei, aber wenn du schon philosophisch wirst, dann solltest du dir im klaren darüber sein, dass es nichts, aber auch absolut nichts gibt, was du mir beweisen kannst. Nicht einmal deine Existenz!


    Also kann ich dir natürlich erst recht nicht die Existenz Gottes beweisen.

  • Also, ich hab gerade meinen Jüngsten mal befragt


    Er ist von uns NICHT religios erzogen, was die Allgemeinheit darunter versteht.
    Ich fragte ihn eben unvermittelt, glaubst du an eine höhere Gottheit, die irgendwie alles richtet und "geschaffen" hat


    Seine ANtwort, und in meinen Agen die logischste:
    "Nö, " dann nach einer Pause,
    "Woher soll ich das wissen!

  • Zitat

    Original von Tom
    Wenn das aber gilt, dann muß es auch einen Schöpfer für Gott geben, denn Gott wäre dann ein sinnreicher und komplexer "Gegenstand". Wenn man aber erwidert, daß Gott nicht geschaffen werden mußte, dann ist auch gleichzeitig die Grundannahme (alle komplexen Dinge müssen einen Schöpfer haben) falsch, denn Gott würde zweifelsfrei zu den "komplexen Dingen" gehören. Der Beweis kippt. Genaugenommen beweist er sogar das Gegenteil.


    Das ist ein sogenannter "Zirkelschluß", weil was zu beweisen war als Voraussetzung für den Beweis angenommen wird.


    Du hast wiederum eine Annahme (<--- bitte durch den von Dir gewünschten Begriff ersetzen) gesetzt, die nicht zulässig ist.
    Innerhalb des Universums ist es zulässig, anhand bekannter Naturgesetze zu argumentieren.
    Außerhalb des Universums ist dies nicht zulässig.
    Wie ich bereits mehrfach vergeblich zu erläutern versuchte, ist das Wesentliche hier der Zeitbegriff. Wenn es keine Zeit gibt, gibt es auch kein "Davor". Wenn Gott im Jenseits = "außerhalb von Raum und Zeit" existiert (m.E. notwendige Voraussetzung für einen Schöpfergott), gibt es "da, wo er ist" (und spätestens jetzt haben wir das Limit unserer Vorstellungskraft erreicht) kein "Davor" oder "Danach", also auch kein "Vor Gott". Er war dann sozusagen "Immer" (katholische Variante: "Von Ewigkeit zu Ewigkeit"), obwohl oder gerade weil "Immer" keine Zeiteinheiten umfasst. Man könnte auch sagen, er war "Nie", was aber mit unserem Begriff von "Sein" (denn die Existenz ist ja notwendig) gedanklich schwieriger zu verbinden ist.


    Anders ausgedrückt: Dein Faxgerät gehorcht gewissen Gesetzmäßigkeiten. Diese treffen auf seinen Konstrukteur aber nicht zu. Der spuckt kein bedrucktes Blatt Papier aus, wenn er seine Finger in eine Steckdose steckt. :lache

  • Zitat

    Nicht einmal deine Existenz!


    Die kann man nur sich selbst beweisen. Das ist, wie schon häufig gesagt, die einzige Gewißheit, die es gibt. Es sei denn, man ist Gläubiger.


    Alexx hat darauf verwiesen, daß die Annahme eines Gottes/meherer Götter/einer göttlichen Kraft überlieferte "Kenntnis" ist. Viele Kulturen der Erde kommen und kamen ohne derlei aus. Auch wenn Rabbi behauptet, der Glaube, der in ihm ist, sei "von ihm selbst", so ist das "gefühlt" wahrscheinlich richtig, aber der gleiche Rabbi als Oberhaupt irgendeines Buschvolks, der nie in Kontakt mit solchen ... Hypothesen (Glaube ist keine Hypothese) gekommen ist, würde es nicht tun.


    Bernard : Die weltliche Komponente der Kirche gehört zu ihrem Immunisierungskonzept. Die Befassung mit rationalen Theorien, also der Naturwissenschaft, widerspricht aber nicht der Irrationalität der eigenen Grundauffassung. Ein Psychiatriepatient, der sich für Helmut Kohl hält, ist auch nicht ganzheitlich verrückt. In Bezug auf diese Annahme vielleicht, aber der Rest seines Körpers und seines Bewußtseins wird sehr wahrscheinlich zu überaus vernünftigen Handlungsweisen in der Lage sein.


  • Dein Jüngster ist ein schlaues Kerlchen! :-)