Warum glaubt Ihr NICHT an "Gott"?


  • Oder anders ausgedrückt (und nicht so lang, ausführlich und ein wenig erschlagend ;-)...):


    ...weil ich gelernt habe, dass es wesentlich besser ist, an mich selbst zu glauben. Da weiß man wenigstens, was man für einen fehlerhaften Müll bekommt :-)


    :wave

  • Wenn ich Tom jetzt richtig verstanden habe, will er bewirken, dass ich mein Antworten auf das, was er et al. im "anderen" Fred posten hier gebe?


    Nun gut.


    Ich habe die Erfahrung gemacht und das zeigt Toms Posting nur mal wieder, dass wer behauptet nicht zu glauben doch glaubt. Und der Glaube, der diese Gläubigen auszeichnet wird dann leicht gefährlich, wenn man nämlich geistig nicht so weit ist wie Tom, der trotzdem (zumindestens manchmal- im gefährlichen Grenzbereich immer) in der Lage ist zu differenzieren, so droht der Glaube, den ich meine, nämlich der Glaube nur an sich selbst und die eigenen gewonnenen Erkenntnisse schnell abzugleiten an den Glauben im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein- ein Anspruch, den zumindestens die christliche Religion in dieser Absolutheit bereits überwunden haben dürfte.


    Da dort im "anderen" Fred niemand darauf eingeht, was ich dort gepostet habe- copy and paste- mal hierhin.

  • Seltsam ... :gruebel ... auf mich machte Tom (als wirklich einer der ganz seltenen Exemplare der Spezies Mensch) immer den Eindruck, als ob er genau das nicht täte? Gott und die Welt mit Hilfe kurzer Statements quasi von einer abgeklärten Ebene herab zu erklären, meine ich?!


    Alles was er immr tat und tut kommt bei mir jedenfalls als Aufforderung an, dass man selber denken, hinterfragen, in Zweifel ziehen sollte ... die Möglichkeit einräumen sollte, dass etwas sein kann, aber nicht zwingend muß...niemals nie sagen sollte, eben.


    Und das ist doch das Wichtigste, finde ich jedenfalls :-)

  • hi, beowulf,


    ich habe es gelesen, gestern schon im anderen Thread.
    Aber ich habe es nicht verstanden.


    Du hast die Erfahrung gemacht, daß jemand, der behauptete nicht zu glauben - was? woran? - doch glaubt - was? woran?


    Überzeugungen jeglicher Art, ob metaphysisch gebunden oder nicht, sind in Gefahr in absolute Wahrheitsansprüche abzugleiten. Jederzeit.
    Das sagt nichts darüber aus, ob es Wahrheit ist oder nicht.
    Wahrheit ist so individuell, wie der jeweilige Mensch, der irgendetwas als solche postuliert.


    Zur Philosophie:


    ich habe nie begriffen, was das Postulat der Existenz einer Schöpferkraft für mein persönliches Leben bedeutet.
    Für mein Handeln kann ich nichts daraus ableiten.


    In meinen Augen geht es vielen Menschen so, deswegen hätten sie gern einen Gott, der etwas bewirkt. Gute Ernten, gute Noten, Gesundung, einen Arbeitsvertrag, einen Funken Vernunft in Politikerköpfen.
    Sie suchen eine direkte Verbindung.


    Ich halte sie deswegen übrigens weder für dumm noch für schwach. Ich sage gleich mal, daß mich diese Einteilung, die hier untergründig durchschwebt: intelligent gläubig versus dumm gläubig resp. intelligent nicht-gläubig versus dumm nicht-gläubig grundsätzlich stört.


    Ich selber glaube nicht, daß es eine einwirkende Schöpferkraft gibt. Um das mal klar zu sagen.
    Deswegen gehöre ich auch keiner christlichen Glaubensgemeinschaft an.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Ich halte sie deswegen übrigens weder für dumm noch für schwach. Ich sage gleich mal, daß mich diese Einteilung, die hier untergründig durchschwebt: intelligent gläubig versus dumm gläubig resp. intelligent nicht-gläubig versus dumm nicht-gläubig grundsätzlich stört.
    .


    Da stimme ich absolut zu. Umgekehrt sehe ich hier eher den Versuch vieler, die eigene Haltung als "intelligent" bestätigt zu finden, was ja wieder zutiefst menschlich ist, denn die wenigsten, die sich hier äußern, werden sich ja für dumm halten (auch wenn nicht jede(r) kluge Artikel im Online-Lexikon verfasst ;-) )

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Uiii, churchill,


    666 Beiträge!


    Und der Gebrauch von 'absolut'.


    SCNR!



    Der beste Artikel im deutschsprachigen Wikipdia war lange, lange der über Joghurt :gruebel


    :grin


    Zurück zum Thema!

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Einmal darüber geschlafen und meine Antwort auf die Frage


    Warum glaubt Ihr NICHT an "Gott"?


    gefunden:


    What or who the hell is "Gott"?



    fragt Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • beowulf,


    das klingt in meinen Ohren wie die Aussage eines überzeugten Christen, der gerade seine Hühneraugen spürt.
    Keiner will Dir hier etwas wegnehmen.


    Für den Thread an sich ist die Aussage nicht hilfreich.
    Und meine Fragen wären auch noch da. :-)


    dyke


    in Charlottes Thread 'Warum glaubt Ihr an Gott' gibt es Antworten darauf, wer/was Gott ist. Besonders die von Bernard ist so gut formuliert, daß das Lesen ein Genuß ist. Wenn Du sie noch nicht gelesen hast, tu es.
    Wenn Du viel Zeit hast, lese Dich durch die älteren Threads dazu. Iris hat auch einige lesenswerte Antworten dazu geliefert.


    Den Begriff 'Hölle' zu gebrauchen, ist etwas gefährlich
    :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Tom
    Ach, Waldlaeufer.




    Diese "Du darfst nichts gegen Religion sagen weil Du nichts darüber weißt"-Scheiße kann ich nicht mehr hören.



    Hallo Tom,


    zur Sache selbst sage ich nichts auf Grund des Thread Titels (sei nur bitte du in Zukunft auch so nett, und kotze nicht in Zimmer rein, in denen gerade ein paar Betende zusammensitzen), aber doch etwas zu oben stehendem Zitat:


    So leid es mir tut, es ist einfach wahr, dass du in Sachen Glauben über ein Thema faselst, von dem du - wie dein Eingangsposting eindrucksvoll aufzeigt - nicht den blassesten Dunst hast. Du hast dich mit dem Thema nie ernsthaft beschäftigt, aber das hält ja bekanntlich niemanden davon ab, eine klare Meinung zu haben.


    Deine eingangs angeführten Begründungen haben im Wesentlichen eine vergleichbare Qualität wie die Begründungen, warum angeblich doch niemand auf dem Mond war.


    Lesen bildet. Auch in der Theologie.


    Grüße


    Rabarat

  • Nur kurz: Die plakativen Eingangsstatements stellen selbstverständlich keine wissenschaftlichen Abhandlungen über die Gottesfrage dar, sondern bestenfalls extrem verkürzte Schlußfolgerungen oder eben ganz persönliche Auffassungen.


    Ach, Rabbi.


    Immer dasselbe. Wer nicht genug über irgendeine Religion weiß, Deiner hochqualifizierten Auffassung nach, darf nicht "dagegen" sein. Du begreifst nicht, daß es darum überhaupt nicht geht. Mögen sich zehn Milliarden alte Säcke mit jeweils hunderten von Titeln und Professururkunden unglaublich schlaue Gedanken über diesen Scheiß gemacht haben. Es bleibt Scheiß.

  • Tom


    können wir andere Begriffe finden?
    Ich bin nicht der Ansicht, daß es sich grundsätzlich um 'Scheiß' oder 'Unfug' handelt.


    Wenn man es als eingültige Wahrheiten verkauft, wird Unfug daraus.


    Grundsätzlich sind es aber Leistungen menschlicher Denktätigkeit.
    Als solche finde ich sie erstmal interessant und faszinierend. Spaziergänge in Denkräumen.
    Wie Literatur oder andere Kunstformen auch.


    :gruebel



    Übrigens:


    LeibniZ. Gottfried Wilhelm. Nicht der Keks.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Ach Tom,


    du darfst Leberknödelsuppe Scheiße finden, ohne je eine gegessen zu haben,
    du darfst Fußball Scheiße finden, ohne je ein Spiel gesehen zu haben,
    du darfst die Relativitätstheorie Scheiße finden, ohne sie zu verstehen,
    du darfst Buchen Scheiße finden, ohne sie von Eichen unterscheiden zu können,
    du darfst Kirschsaft Scheiße finden, ohne je einen getrunken zu haben,
    du darfst Mozart Scheiße finden, ohne je etwas von ihm gehört zu haben,
    du darfst Sex Scheiße finden, ohne je einen gehabt zu haben


    also kannst du natürlich auch Glaube, Gott und Religion Scheiße finden, ohne dich damit zu beschäftigen, aber erspar dir die Peinlichkeit auf Leute zu schimpfen, die wissen, wie Leberknödelsuppe schmeckt, die Fußball kennen, sich mit Einstein intensiv beschäftigt haben, die die Pflanzen im Wald kennen, die Kirschsaft schon probiert und Mozart gehört haben, die Sex nicht nur aus Büchern kennen, und diejenigen, die sich mit dem Themenkreis Glauben, Gott und Religion intensiv auseinandergesetzt haben.

  • Hallo, Magali.


    Zitat

    können wir andere Begriffe finden?


    Käme auf einen Versuch an. Ich stufe hiermit offiziell auf "grober Unfug" herunter. :grin


    Zitat

    Grundsätzlich sind es aber Leistungen menschlicher Denktätigkeit.


    Erstaunlicherweise aber selten der eigenen. Statt zu antworten, wird mit Zitaten und Buchempfehlungen hantiert. Kann es sein, daß Gläubige grundsätzlich niemals selbst nachdenken? Ist nur eine Hypothese. ;-)

  • @ Rabarat
    Danke für Deine Äußerung, die mir aus der Seele spricht. Eigentlich wollte ich hier nichts mehr sagen, aber diesen Dank muß ich noch loswerden.


    @ Tom
    "...über diesen Scheiß gemacht haben. Es bleibt Scheiß."
    Aua, das tut weh (in anderen Gegenden der Welt sagt man dazu "Verletzung religiöser Gefühle anderer"). Wenn in dieser Art weiter "argumentiert" wird, werde ich dann wohl auch das Mitlesen einstellen. Schade, denn eine Antwort, im Sinne, wie Bernard sie erwartet (Zitat: "Ich bin einfach nur an Antworten auf die Ausgangsfrage interessiert und würde mich daher freuen, wenn noch mehr davon kämen.") würde mich auch interessieren. Wirklich. Aus ehrlicher Neugier.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich finde schon, dass man auch eine Meinung über Dinge haben kann, die man nicht bis ins Letzte analysiert hat. Tom fängt das zugegebenermaßen ungeschickt an, weil er, wenn ich es recht verstanden habe, eine ganz grundsätzliche Aussage treffen möchte ("Es gibt keinen Gott" oder "Die Frage nach einem Gott stellt sich nicht"), dabei aber Detailfragen mit zu speziellen Voraussetzungen heranzieht (z.B. das Konzept des Martyriums. Dieses Konzept ist im spirituellen Sinne nur dann sinnvoll, wenn es eine göttliche Kraft gibt, die dafür belohnt. Der Umkehrschluss ist aber nicht gültig - wenn ich das Konzept des Martyriums ablehne, folgt daraus keinesfalls, dass ich auch die Existenz Gottes für unmöglich halten muss).


    Das ist aber für mich eher ein Grund, warum dieser Thread für mich potenziell interessant ist. Nicht wegen den von Tom gebrachten Ausführungen (die er eben vor seinem Hintergrund bringt, was legitim ist - auf welcher Grundlage sollte er auch sonst argumentieren), sondern wegen derer, die vielleicht andere Atheisten noch bringen könnten. Darauf bin ich gespannt - also lasst die Leute doch bitte mal zu Wort kommen und verschreckt sie nicht gleich! Es geht doch nur um Meinungen, nicht um Doktorarbeiten.
    :keks

  • Hallo Bernhard,


    mal abgesehen davon, dass Tom nicht der leicht verschreckbare Typ ist ...


    Vielleicht hätte ich das Zitat, das mich dazu veranlasste, etwas dazu zu schreiben doch gleich ganz bringen sollen. Es lautete wie folgt:


    Zitat

    Original von Tom
    Ach, Waldlaeufer.



    Diese "Du darfst nichts gegen Religion sagen weil Du nichts darüber weißt"-Scheiße kann ich nicht mehr hören. Es geht hier auch um etwas anderes. Also geh mit Deinem Teekränzchen-Bildungsbürgertum bitte woanders hausieren. Danke. :knuddel1



    Es war der dritte Satz, der mich zu den Tasten greifen ließ, auch wenn ich mich dann inhaltlich auf den ersten bezogen habe.


    Und natürlich geht es nicht um hochakademisches Wissen. Aber auch als laienhaft interessierter Astrophysiker erhebe ich mich auf diesem Fachgebiet nicht über die zuständigen Professoren.

  • Zitat

    Original von Tom
    Kann es sein, daß Gläubige grundsätzlich niemals selbst nachdenken? Ist nur eine Hypothese. ;-)


    Es kann sicher sein, dass es Gläubige gibt, die sich auf das verlassen, was andere gedacht haben oder denken. Als Grundsatz ist der Satz natürlich Sch..., Entschuldigung, grober Unfug. Diese Antwort musste ich jetzt in diesem Thread geben, weil ich ja ein Gläubiger bin und somit direkt von dir angesprochen wurde. Diese Antwort kannst du dir ja nun wirklich nicht selbst geben :-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • [quote]Original von Sisi
    (...)
    Ich betrachte die Natur, mit ihren unerklärlichen Gesetzen - das Universum, welches so unendlich ist, als "göttlich" - weil nicht kopierbar und damit einzigartig. Die Religionen der Naturvölker, die diese Natur verehrten, die ist mir näher als der christliche Glaube.
    Ethik kann man auch ausserhalb vom Glauben lernen und danach leben.
    (...)
    [quote]


    danke sisi, ganz genau so sehe ich das auch :write