"Maria, ihm schmeckt's nicht - Geschichten von meiner italienischen Sippe"
Das Buch wurde neulich bei Jürgen von der Lippe in "Was liest du?" vorgestellt (siehe auch hier), und ich habe mich über Annette Frier und ihren pseudoitalienischen Akzent so kaputtgelacht, dass ich es haben musste.
Kurzbeschreibung von Amazon:
»Als ich meine Frau heiratete, konnte ihre süditalienische Familie leider nicht dabei sein. Zu weit, zu teuer, zu kalt. Schade, dachte ich und öffnete ihr Geschenk. Zum Vorschein kam ein monströser Schwan aus Porzellan mit einem großen Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt. Menschen, die einem so etwas schenken, muss man einfach kennen lernen.«Die herrlich komische Geschichte einer unglaublichen Verwandtschaft aus dem unbekannten italienischen Bundesland Molise, das laut seiner Bewohner »am A… der Welt« liegt.
Und dann hatte ich nach den ersten etwa 100 Seiten erst mal genug, denn so ewig bleiben die Geschichten um die italienische Verwandtschaft auch nicht lustig, es fing an zu plätschern, und ich war ein bisschen enttäuscht.
Dann aber schlug der Autor auf einmal einen anderen Ton an, erzählte die Lebensgeschichte seines Schwiegervaters, der in den sechziger Jahren als "Gastarbeiter" nach Deutschland kam, das Ganze kriegte Tiefgang, ohne im Geringsten schwerfällig zu werden.
So las ich die weiteren Erzählungen über die italienische Nonna und ihren Clan mit grösserem Vergnügen, weil das Buch nicht mehr nur witzig, sondern auch sehr menschlich geworden war.
Vier Sterne von mir - und die einzige inhaltliche Kritik: Panettone ist weder optisch noch geschmacklich "der Versuch, aus Bauschaum, Rosinen und Zitronat einen Kuchen zu backen" - er ist köstlich!