Rezensionsmissbrauch bei Amazon

  • Hallo Roma,


    Zitat

    Original von Roma
    An die Variante, dass ein Buch gezielt und geplant verrissen wird, habe ich ehrlich gesagt, noch gar nicht gedacht und muss dir recht geben. Das ist echt eine Schweinerei! Vermutlich ist das dann die "Konkurrenz", oder?


    Nicht unbedingt, können auch Neider sein. Ich habe auch schon gesehen, dass ein Streit aus einem Forum zu einer Art Rachebewertung bei Amazon führte. Es ist eben sehr einfach, einen Autor damit nicht nur zu ärgern, sondern sogar zu schaden.


    Das bringt mich auch zu einem größeren Problem. Amazon hat keine nennenswerte Redaktion und vor allem keine Diskussion. Das heißt, falsche Behauptungen können da ewig stehen bleiben, für einen Laien sind sie oft nicht nachprüfbar. Den Vorschlag von Beowulf befürworte ich also, halte ihn aber für so realistisch wie einen Gottesbeweis/Nichtgottesbeweis.
    Ich denke, dass Rezensionen in einem Bücherforum wie die Eulen letztlich sehr viel besser aufgehoben sind :-)


    :wave
    Marcel

  • Hallo, Roma.


    Zitat

    Vermutlich ist das dann die "Konkurrenz", oder?


    Bei Fach- und Sachbüchern vermutlich in den allermeisten Fällen. Wenn man zum Beispiel ein Buch über Windows Vista sucht, findet man x Angebote, und wie will man sich da als Kunde für das beste entscheiden, wenn nicht auf Basis der Rezensionen? Also schreibt Verlag X beim Buch von Verlag Y: "Keine Insidertips, einfach nur die Doku abgeschrieben, viele inhaltliche Fehler" - oder so. Plups, und schon nimmt man Abstand davon, dieses Windows-Buch zu kaufen.


    Bei Belletristik ist es ein bißchen anders. Kein Mensch braucht zwei Bücher zu Windows Vista (eigentlich braucht man kein einziges :grin), aber zwei historische Romane kann man ja nacheinander lesen. Oder drei. Oder dreißig. Trotzdem scheint es Neider unter den Autoren zu geben. Handfeste Beweise dafür gibt es zwar wenige, siehe Spiegel-Artikel, aber die Dunkelziffer ist möglicherweise sehr hoch. Vielleicht vergleichen solche Leute auch ihren Sternchenschnitt mit denen anderer Bücher und verdrängen dabei, daß sie ihn selbst gefälscht haben. Übrigens bietet Amazon neuerdings auch die Möglichkeit "inakzeptable Rezensionen" zu melden, und wenn das mehrere (voneinander unabhängige) Leute tun, werden Rezensionen auch gelöscht. Möglich allerdings, daß sich auch hier wieder ein Mißbrauchsweg findet.

  • Tja,
    wenn jeder immer nur auf den anderen hört...


    LEUTE BILDET EUCH SELBST EURE MEINUNG!!!!!


    Ich meine damit, man sollte ein Buch lesen weil einen der Inhalt anspricht und nicht weil Rezensienten und damit meine ich auch Prominente es empfohlen haben. Wenn Euch der Inhalt gefällt, lest es. Sollte Euch die Sprache nicht zusagen, hört halt wieder auf. Wenn ich hier oder in anderen Foren Bücher vorstelle, tue ich das aus Spaß an der Freude. Ich freue mich darauf, Gleichgesinnte in JEDER Hinsicht zu finden.
    Meine Erfrahrung zeigt: man lernt aus den Inhalten und den Kurzbiographien der Autoren ziemlich schnell, welches Buch einem zusagt.


    Gruß
    Leseratte

    ...Dann sagte ein Lehrer: Sprich uns vom Lehren.
    Und er sagte:
    Niemand kann Euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern Eures Wissens schlummert.


    Khalil Gibran
    Der Prophet

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Leseratte4 ()

  • Naja ... so ganz aus der Welt ist Leserattes Empfehlung nicht. Seid ihr alt genug, euch an die Prä-Internet-Ära zu erinnern? Damals haben wir es notgedrungen so gemacht ... uns an Klappentexten orientiert und an dem, was wir von dem Autor wussten.


    Ich besaß in den 80-er Jahren ein dickes Heyne-Lexikon über SF-Literatur und habe mich anhand der Inhaltsangaben und der Zusatzinfos im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten durch den einschlägigen Buchmarkt gekauft und gelesen. Und auf gut Glück in die Wühltische gegriffen.


    Ich habe damals wohl prozentual mehr Schrott gelesen als heute, aber da hatte ich auch mehr Zeit und weniger Vergleichsmöglichkeiten, da hat mich das nicht so gestört.


    Heute bin ich wählerischer und orientiere mich durchaus an der Meinung anderer, so sie mir fundiert erscheint. Wenn 7 von 9 Leser schreiben, die Handlung sei hanebüchen und unlogisch, brauche ich mir das Buch trotz interessanten Klappentextes nicht anzutun.


    Wenn Leute, von denen ich ahne, dass ihr Geschmack meinem ähnelt, sagen, Buch ist geil, musste lesen, dann greife ich auch gerne zu - und mache so saukomische Entdeckungen wie "E-Mail für alle" - was ich auf Anregung der hiesigen Rezensenten gekauft habe und nun meinerseits in anderen Foren weiterempfehle.


    Sind die Amazon-Rezis und Forumsempfehlungen nicht im Grund moderne Nachfahren der guten alten Mundpropaganda?

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam


    Sind die Amazon-Rezis und Forumsempfehlungen nicht im Grund moderne Nachfahren der guten alten Mundpropaganda?


    Nur das ich bei der Mundpropaganda früher und bei Bücherforen heute in der Regl weiß, dass der Tipp vom größten Zyniker, oder jener gar vom größten A.. unter dem Himmel kommt und ich bei amazon oft nicht weiß wer dahinter steht. Natürlich kann ich bei jemand der mehrer Rezensionen geschreiben hat mit alle meine Rezensionen ansehen einen Eiblick in deas Rezensionsverhalten und den LEsegeschmack bekoomen, tatsächlich ist aber auffällig, dass gerade bei amazon viel Neid oder Bösartigkeit auftaucht- gab es hier auch schon (wenn sich jemand an die drei ??? erinnern kann), aber wird in der Diskussion eben schnell enttarnt.

  • @ Leseratte:
    ICH bilde mir schon meine eigene Meinung - ich weiss ja, was ich gern lese und was nicht. Aber ich hätte z. B. niemals "Jane Eyre" gelesen, wenn ich nicht die mit Herzblut geschriebene Rezi gesehen hätte. Denn durch eine Rezi bekommt man auch noch mehr mit als den reinen Inhalt. Der Klappentext kann mir nicht das bieten, was ich im Forum lesen kann.
    Aber meine Meinung, ob ich das Buch lesen will, bilde ich mir immer noch selber!

  • Bei nur wenigen Amazon-Rezis zu einem Buch wird es natürlich schwierig, die Qualität der Aussagen einordnen zu können, weil man, wie du sagst, ja nicht weiß, woher's kommt.


    Wenn's viele Rezis hat - beruflich schau ich in Deutschland, UK und USA und noch auf diversen anderen Seiten - ist schon ein Trend zu erkennen. Da ist bei mir bislang noch nie ein krass falscher Eindruck eines Werks entstanden. Die wenigen meinungsmäßigen Ausreißer nach oben und nach unten lernt man zu ignorieren ... das statistische Mittel zählt.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • @geli
    Guter Artikel. ^^ Sogar die Klassikerleserunde wird erwähnt. Es ist einfach so, dass man sich ein bestmögliches Bild von einem interessanten Buch dadurch machen kann, dass es von jemandem bewertet wird den bzw. dessen Geschmack man kennt und somit weiß wie diese Rezension einzuordnen ist. Seit ich hier im Forum bin geb ich gar nichts mehr auf die Amazon-Rezensionen. Wenn es nur genug sind wird man zu jedem Buch sowohl totale Begeisterung als auch tiefe Enttäuschung finden und dann weiß man wieder nicht, nach wem man sich richten soll. Wenn man hier eine Zeit lang aktiv ist merkt man schon, wer in etwa den gleichen Geschmack hat und wer gar nicht. Und kann sich entsprechend austauschen. ^^

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()

  • Ich denke doch mal, dass wir uns hier alle unsere eigene Meinung bilden können. Aber wenn ich nach der Empfehlung von Leseratte4 handle, braucht es keine Rezensionen mehr. Denn dann können sich ja alle einfach jedes Buch kaufen, dass sie auf Anhieb interessiert und es lesen. Wenn es ihnen gefällt, gut, wenn nicht, dann eben nicht. Dafür braucht es keine Rezensionen mehr. Dabei finde ich gerade toll, dass man sich eben anhand von Rezensionen einen Eindruck des Buches machen kann und herausfinden kann, ob es einem gefallen könnte.


    Auch, um etwaige Enttäuschungen zu verringern.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Ich verlase mich bei Rezensionen nur zum Teil auf Amazon, der größte Anteil an meinen Buchkäufen haben die Büchereulen, ist einfach so. Damals habe ich mich auf Freunde und die Buchhändler verlassen oder aus der Bücherei ausgeliehen.

  • Hallo Eulen der Nacht


    Also für mich sind schon die Rezensionen ziemlich ausschlaggebend, denn


    wenn von 20 Lesern , davon 15 negative und 5 positive Rezensionen


    über ein und das selbe Buch geschriebern wird , dann kann man auch davon ausgehen, das es sich auch um ein nicht so interessantes Buch
    handelt!!!


    Na klar gibt es auch mal die Ausnahme , aber trotzdem haut es meistens


    hin !!!


    L.G. teufelchen

  • Also ich schaue überhaupt nicht auf Rezensionen! Ich schau auf den Inhalt und wenn mir dieser gefällt, dann wird das Buch gekauft!!!


    Ausserdem hab ich ja jetzt euch Eulen, wenn ich mal nicht weiß was ich mir als nächstes zu Gemüte führe... :grin

    Starr mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur.


    :lesend
    Ich lese zur Zeit
    Erlösung - Jussi Adler-Olsen