Titel: Vermiss mein nicht
Autor: Cecelia Ahern (www.ceceliaahern.ie)
Seiten: 500
ISBN: 3810501433
Inhalt:
Als Sandy Shortt zehn Jahre alt ist, verschwindet ein Mädchen aus ihrer Klasse. Seit dieser Zeit sucht sie leidenschaftlich nach allem, was vermisst wird: nach Socken, Schlüsseln und später auch nach Menschen. In ihrer Suchagentur macht sie Angehörigen Mut, denn sie gibt niemals auf.
Doch als Sandy den Auftrag bekommt, den Bruder von Jack Ruttle wiederzufinden, verirrt sie sich im Wald und verschwindet selbst - an einen geheimnisvollen Ort, den alle nur "Hier" nennen. Dort begegnet sie Menschen, die sie schon lange gesucht hat, und auch jemandem, den sie fast vergessen hätte: sich selbst.
Währenddessen macht sich Jack auf die Suche nach Sandy ...
Meine Meinung:
Es ist ein bisschen schwierig, über dieses Buch zu schreiben, denn anders als ihre anderen - in denen ein Ereignis dem nächsten folgte und die Atmosphäre immer irgendwann im romantischen Bereich festhing - passiert hier, schon nach den ersten hundert Seiten fiel es auf und wurde langsam zur Gewissheit, nichts. Oder zumindest sehr wenig.
Die Idee der Geschichte, dass es einen Ort geben muss, an dem alle verlorenen Gegenstände, Menschen und auch Erinnerungen, an Gerüche, Gefühle, Klänge, irgendwann auftauchen, finde ich einfach nur schön. Wem der Vorgänger, Zwischen Himmel und Liebe, gefallen hat, der wird bis zu einem gewissen Punkt auch dieses mögen, da bin ich mir sicher. Auch hier wird das Übersinnliche mit der Realität verwoben. Und jeder, der irgendwann mal gedacht hat, diese eine Socke, die die Waschmaschine verschluckt zu haben scheint, muss doch irgendwo sein, wird sich bestimmt wiederfinden.
In der Kurzbeschreibung oben ist eigentlich schon das meiste erzählt. Nur die angedeutete Liebesgeschichte (oder hab nur ich die herausgelesen?) taucht nicht auf, überhaupt spielt Liebe, also diese ewig der Schublade, in die auch Aherns Romane gesteckt werden, zugewiesene sentimental-romantische, alle Schwierigkeiten überwindende Liebe, keine, oder nur eine kleine Rolle. Vielmehr geht es um das Suchen und (Wieder-)finden, um das Vermissen, um Hoffnung, um das Verlorensein, und um das Nachhausekommen. Das alles wird mit wenig Handlung, aber in einem sanft anmutenden Ton erzählt, wer Dramatik erwartet, wird enttäuscht sein. Wer den Stil der Autorin mag, wird ihn wiederfinden. Ich weiß auch nicht, warum jedes einzelne ihrer Bücher, was Aufmachung und Titel betrifft, so hofflungslos verkitscht wird. Für mich passt das nicht.
Insgesamt ein leiser Roman, der ab und an vielleicht etwas zu sehr dahin plätschert, keine unermessliche Tiefe erreicht aber auch nicht nur an der Oberfläche kratzt. Ich habe ihn innerhalb eines Tages durchgelesen und habe mich unterhalten gefühlt. Auf eine stille Art und Weise.