Ella, verzaubert von Gail Carson Levine (ca. ab 11)

  • Bei ihrer Geburt wird Ella von einer Fee verzaubert:
    Lucinda. Trotz guten Willens gehen ihre wünsche meist in die Hose, wenn ich das mal so ausdrücken darf. :-)
    Die Fee wünscht Ella ´Gehorsam´. Das ist ja an sich nicht übel, aber leider hat das Ganze nicht ganz die gewünschte Wirkung:
    Ella ist fortan gezwungen allen Befehlen zu gehorchen. Dieser Fluch soll noch schwere Folgen nach sich ziehen ...



    Ich will nicht behaupten, dass dieses Buch weltklasse ist, aber bestimmt ein Lesevergnügen!
    Ich muss zugeben, dass es schon etwas her ist, dass ich das Buch gelesen habe, aber meine Erinnerungen sind ausnahmslos gut.
    Das Buch hat sehr viel Spaß gemacht, aber man darf nicht mit zu hohen Erwartungen daran gehen. Es ist doch eher für jüngere Leser (und junggebliebene ;-))
    Nunja, was mich doch ein bisschen geärgert hat, war die übertriebene Ähnlichkeit mit dem Märchen Aschenputtel. Aber der Aschenputtellose-teil ist klasse :chen


    Ein Buch das Spaß macht und empfehlenswert!

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • ich selbst habe "ella, verzaubert" mit 16 gelesen, als ich hörte, dass dieses Buch verfilmt werden sollte. und märchenähnlichen geschichten bin ich generell nie abgeneigt. :schuechtern
    trotzdem muss ich ganz ehrlich zugeben, dass ich von "ella, verzaubert" enttäuscht war. vielleicht waren ja meine erwartungen einfach zu hoch. ich empfand das Buch zwar als nett und unterhaltsam, aber auch nicht mehr. es ist auf jeden fall ein buch für etwas jüngere leser, die sich für die stetig dahin plätschernde geschichte wahrscheinlich eher begeistern können.
    dafür war der film ein absolutes vergnügen.

  • Meine Meinung:
    Eher enttäuschend.
    Die arme Ella wird das ganze Buch über nur schikaniert.


    Ich brauche in den Büchern die ich lese einfach ein bisschen mehr Freude.
    Wie gesagt das geht bestimmt nicht jedem so ,das ist meine Meinung!


    LG Juu

  • Findest du das es zu wenig Freude war?
    Also, bei mir ist es ja schon ein bisschen her, aber ich habe es doch eher als locker-leichtes Friede-Freude-Eierkuchenbuch in Erinnerung. :zwinker


    Klar, die erwartungen dürfen nicht zu hoch sein. Ayara hat das schon ganz treffend zusammen gefasst, finde ich.

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • das nur teilweise gelungen umgesetzt wird.


    Die Neuinterpretation des Aschenputtel- Themas ist klasse, ebenso der "Fluch" der Gehorsamkeit.


    Die Szenen mit den Riesen und den Menschenfressern: genial,
    im Film allerdings viel besser umgesetzt als im Buch.


    Ich fand die zahllosen Briefe und Tagebucheintragen langatmig und störend.
    Ein bisschen mehr Tempo hätte den Lesegenuss erhöht.

  • Es ist schon langer her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich weiß das ich damals begeistert und von der Geschichte verzaubert war. Dummerweise ist es eines von den Büchern die ich verliehen habe, und nicht mehr weiß an wen. Vielleicht schaue ich noch mal in der Bücherei, denn eigentlich würde ich es gerne noch einmal lesen.

  • Ella Enchanted – Gail Carson Levine


    Ella, einzige Tochter des Kaufmanns Peter von Frell und seiner Frau Eleanor, könnte ein ziemlich sorgloses Leben führen, hätte eine Fee ihr nicht eben dieses Leben durch einen Wunsch mit Haken verdorben. Ella ist dazu verurteilt, umgehend und punktgenau zu gehorchen, sobald ihr jemand eine klare Anweisung gibt. Ihre entsetzte Mutter konnte sie nur insoweit schützen, als daß sie Ella verboten hat, diesen schrecklichen Segen jemals zu erwähnen. Dem Zufall aber bleibt Ella ausgeliefert und das macht ihr Leben schwierig, je älter sie wird. Sie rebelliert gegen den Fluch, doch das hilft nichts. Ebenso wenig kann ihr die gute Fee helfen, die seit langer Zeit ihre Hand schützend über Haus und Familie Frell hält.
    Als Ellas Mutter stirbt, schickt ihr Vater sie in ein Mädchenpensionat. Eine unsympathische Mitschülerin, die Tochter einer guten Bekannten von Ellas Vater, stolpert über das Geheimnis. Ella, die schon sehr unter dem Tod ihrer Mutter leidet, erkennt, daß nur noch eines hilft, nämlich die Suche nach jener Fee, die ihr Leben so unglücklich gemacht hat. Also stürzt sie sich ins Abenteuer.


    Die Geschichte ist eine moderne Version des Aschenputtel-Märchens und ihre Grundidee ist unwiderstehlich verführerisch. Leider hält die Lektüre nichts von dem, was die Idee verspricht.
    Die Erzählweise ist schwerfällig, der Witz bemüht, viele Details einfach nur platt. Ella spricht, aber sie beschreibt viel zu viel und hängt Episode an Episode an Episode. Die Wendungen in Handlungsverlauf sind deutlich gewollt, nichts ist organisch, nichts ergibt sich handlungslogisch. Das einzige Gerüst ist das des alten Märchens, aber Levine schreibt zielsicher an den Haltepfosten vorbei und sucht ebenso zielsicher die schwächsten Zweigchen als Halt aus.


    Die Figurenzeichnung ist bescheiden. Die Guten sind über Gebühr gut, die Bösen böse. Männer haben grundsätzlich recht, selbst wenn die im Unrecht sind, wird ihnen das nicht wirklich angekreidet, daß sie sich einmal für etwas entschuldigen, was sie verbockt haben, scheint im Kosmos von Levine nicht vorzukommen. Frauen sind entweder lieb und gütig oder Karikaturen. Stiefmutter und Schwestern sind eher verdreht, als echte Bedrohungen. Das wird vor allem fatal, als die Geschichte auf die Lösung zuläuft.
    Die Stellen, an denen Ellas Ausgeliefertsein an machthungrige Gleichaltrige geschildert werden, gehören zu den besten, hier wird die Hilflosigkeit deutlich, die Kinder und Jugendliche empfinden, wenn sie gemobbt werden. Das ist hin und wieder beklemmend genug, daß man auch als erwachsene Leserin die Ausweglosigkeit spürt.


    Die Verbindung zwischen Levines eigener Geschichte und dem Märchen hakt im weiteren Verlauf immer mehr. In der zweiten Hälfte des Buchs kommt einer Levine regelrecht unwillig vor, ihre Geschichte zugunsten des Märchens zurückzustellen. Die Aschenputtel-Versatzstücke sind demensprechend merkwürdig oder wirken gleich ganz fehl am Platz, z.B. das überraschende Finden der Schuhe aus Glas.
    Was die Ausgestaltung ihrer Fantasy-Welt angeht, so hat Levine eine Menge guter Ideen, aber wieder verbleibt sie beim Beschreiben und Abhaken von Episoden. Sie hat deutlich Tolkien gelesen und füllt die Seiten mit Versatzstücken verschiedener erfundener Fremdsprachen, die die Heldin natürlich bald fließend beherrscht, vornehmlich, um die Leserin damit zu nerven.
    Die präsentierte Version von Magie, kleine und große, die man wirken darf oder nicht als Fee, ist allerdings bescheiden und die Ausrede etwa der guten Fee, warum sie Ella nicht grundlegend hilft, peinlichst rückwärtsgewandt, sprich: nur nicht einmischen, es könnte etwas passieren. Auch das, was die ‚böse‘ Fee letztlich zum Einlenken bewegt, wird nur behauptet, aber nicht erzählerisch eingesetzt.


    Ella ist als modernes Mädchen gezeichnet, mit eigener Meinung und einem eigenen Kopf. Zugleich muß sie die romantischen Heldin sein, klar daß das schiefgeht. Der Prinz wiederum ist so verständnisvoll, rücksichtsvoll, wohlerzogen und überhaupt eine Verkörperung aller Tugenden, daß er den Orden für die langweiligste männlichste Hauptfigur verdient, die es seit langem gab. Merkbefreit ist er außerdem, er ist nämlich der einzige weit und breit, dem einfach nicht auffällt, daß mit seiner Angebeteten etwas nicht stimmt und sie darunter leidet. Der Briefwechsel zwischen den beiden gehört in kitschig-süße Schmonzetten und paßt weder zu Levines eigentlicher Geschichte noch zum Märchen.


    Die Lösung schließlich ist nicht mehr nur altmodisch, sondern regelrecht antiemanzipatorisch, daß sie aus dieser bis dahin mäßig gelungenen Fantasy-Geschichte für junge Mädchen einfach nur ein schlechtes Buch macht. Verzicht auf das eigene Glück, ah, die wahre Seligkeit des Weibs! Die Bezahlung folgt gleich auf dem Fuß, die falsche Münze des rosakitschigen papiernen Glücks. Jane Eyre war moderner. Und der Roman erschien glatte 150 Jahre zuvor.


    Banaler Unsinn. Für ein Jugendbuch von 1997(!) einfach ärgerlich.



    Ich habe die englische Taschenbuchausgabe gelesen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus