Liza Marklund: Nobels Testament

  • Annika Bengtzon, Redakteurin des Stockholmer Abendblattes, erlebt einen bezaubernden Abend bei der alljährlichen Nobel-Gala, dem kulturellen Top-Ereignis Schwedens – bis sie auf der Tanzfläche Augenzeugin des Mordes an der Vorsitzenden des Nobel-Komitees wird.


    Von der Polizei mit Redeverbot belegt, kann sie ihre Erlebnisse nicht in ihrer Zeitung veröffentlichen. Aber Annika bleibt am Ball und recherchiert in wissenschaftlichen Dunstkreis der ach so noblen Stiftungshüter. Wer steckt hinter der Tat? Als sie eine heiße Spur verfolgt, geschieht noch ein zweiter Mord.


    Auch privat läuft einiges schief: Ihr Mann Thomas zickt rum, denn seit seinem Seitensprung ist das Verhältnis zwischen ihnen gestört. Der Umzug von der Stadtwohnung in die Vorstadt-Villa hilft da nicht wirklich weiter – die Kinder haben Probleme im neuen Hort und der neue Nachbar macht Schwierigkeiten. So hat Annika an mehreren Fronten zu kämpfen.


    Erpressung und handfeste finanzielle Interessen rund um den Nobel-Preis sind die Themen von Liza Marklunds neuem Thriller, einer spannend geschriebenen Story mit packendem Finale. Dabei spielt für sie die soziale Komponente immer eine große Rolle, denn ihre Heldin ist nicht nur Reporterin, sondern auch Mutter zweier Kinder und stets darum bemüht, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Eine gute Mischung und wieder ein klasse Skandinavien-Krimi.

  • Ich weiss nicht, ich kam diesmal mit dem Buch so gar nicht recht voran. Das Persönliche trat viel zu stark in den Vordergrund und die Handlungen konnte ich manchmal so gar nicht richtig nachvollziehen. Der Nachbar war einfach nur schräg und ihre privaten Probleme - weder ihr noch sein Verhalten dem anderen gegenüber war verständlich, sie kamen mir immer vor wie trotzige, egoistische Kinder. :fetch Am Schlimmsten fand ich auch in dieser Hinsicht ihr Verhalten auf der Weihnachtsfeier seiner Mutter - nein, ich will da nicht hin, nein, ich finder ÜBERHAUPT nichts positives - nein, die kann ich eh alle nicht leider - ohne Ausnahme. Die Krimihandlung an sich war recht interessant, aber...


    Das Ende lässt schliessen, dass es bestimmt noch ein weiteres Buch mit Annika geben wird, immerhin ist ihre private Situation noch nicht endgültig geklärt.


    LG
    Patty

  • @ tinkerbell
    Ich fand die marklund-Bücher bis jetzt immer recht gut, wenn ich da an Olympisches Feuer denke- aber so wie du schreibst, muss man dieses nicht gelesen haben.
    @ sisch
    Du bist dem Buch gegenüber ja eher positiv eingestellt. Welches der anderen Marklund -bücher hat dir denn am besten gefallen? (Ich hab aber nicht alle gelesen)

  • Olympisches Feuer fand ich auch absolut klasse, genauso wie Paradies und Studio 6, die hab ich alle verschlungen. An den roten Wolf hingegen kann ich mich kaum noch erinnern, auch da ist mir nur das persönliche hängengeblieben. Aber als Marklund Fan sollte man das Buch schon lesen, es ist recht interessant hinter die Vorgänge beim Nobelpreis zu schauen - und natürlich, wie es mit Annika und Thomas weitergeht. Da solltest du dir schon eine eigene Meinung bilden, vielleicht ging es ja nur mir auf den Geist :pille.


    LG
    Patty

  • Studio 6, ja das war das andere, das mir sehr gut gefallen hat. die persönliche Geschichte von Annika, finde ich passt meiner
    einung nach gut in die handlungen, überhaupt haben skandinavische Kommissaare und ermittler häufiger "Probleme" in der fAmilie, ist also wirklichkeitsnaher als viele amerikanische, bei der diese Seite wenig Beachtung findet. Mal sehen, ob ich meine Gutschein für das Buch einsetze ?

  • Hallo zusammen!


    Sisch Rezi hört sich viel versprechend an, hält sich an die Fakten, ohne alzuviel zu verraten.
    Aber mir ergeht's genau wie Tinkerbell: ich mag mit der Story nicht wirklich warm werden und obwohl alles sehr interessant ist emfinde ich das Buch beim Lesen wenig spannend.


    Ich hatte dies Gefühl bisher aber bei ALLEN Liza Marklunds-Bücher, wenn sie auch zum Schluß alles meist nochmal richtig spannend werden.


    Was mir persönlich mißfällt sind die Hauptproganisten Annika und Thomas.
    Boah, die beiden keksen mit an, warum können sie sich nicht mal ordentlich zoffen, dann ausprechen und aus ihren Fehler lernen.... :fetch


    Gruß SilkeS.

  • Also vorneweg, das beste Buch war für mich auch Olympisches Feuer


    Dann habe ich einmal ein TV-Portrait von ihr gesehen, das mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin selbst ist auch Journalistin, hat zwei Kinder und fährt zum Schreiben jeden Tag in ein Büro, um dort diszipliniert zu schreiben, eben wie als Journalistin.


    Deshalb ist m. E. ihre Hauptprotagonistin auch Journalistin mit 2 Kindern ..........


    In die Geschichte bin ich auch nicht sehr gut reingekommen, es war teils schon spannend und für mich das Private teils wirklich nervig.


    Ich denke auch, daß es eine Fortsetzung geben wird, weil ..... (hier wollte ich doch tatsächlich war aus dem Buch schreiben, habs schnell gelöscht, damit niemandem die Spannung genommen wird)

  • ich habe es heute beendet und fand es sehr gut. Zum einen die Fortsetzung Annikas privater Geschichte und die Handlung rund um Alfred Nobel. Für mich eine gute und spannende Mischung, die Lust auf mehr macht


    LG Zen-71

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Als Liza Marklund diesen Roman zu schreiben begann,
    muss der Rahmen der Story fest abgesteckt gewesen sein, denn der Leser erfährt neben Details aus dem Privatleben Alfred Nobels Interessantes über die literarischen Ambitionen des Mannes, dessen Stiftung weltbekannt ist.
    In die Rahmenhandlung eingebettet ist ein Kriminalfall, der durch die aus Vorgängerromanen bekannte Journalistin Annika Bengtzon begleitet und aufgeklärt wird.
    Die eigentliche Kriminalhandlung, die sich mit dem Tod von Wissenschaftlern auseinandersetzt, spielt ebenso wie die Rahmenhandlung nur eine untergeordnete Rolle. Beherrschendes Thema ist in diesem Roman das Leben der Journalistin Bengtzon, die von einer Frauenfalle in die nächste tappt und sich von Ehemann, bester Freundin und Arbeitgeber ausnutzen lässt. So manches Mal möchte der Leser der Protagonistin helfend zur Seite springen, doch schon nach der ersten Hälfte der gelesenen Seiten
    kann Bengtzon nicht mehr auf Leserunterstützung hoffen, da die Autorin den Dramaturgiebogen überspannt und sich Langeweile einstellt.
    Insgesamt kein schlechtes Buch, aber mehr Nobel und weniger Bengtzon hätten dem Stoff sicherlich gutgetan.