Ich habe Lesen geliebt und das wurde auch von meinen Eltern total gefördert. Sie lesen selbst total viel und haben mich schon früh mit Büchern versorgt und ich konnte auch schon lesen, bevor ich zur Schule kam.
Den Deutschunterricht habe ich trotzdem gehasst, weil ich mündlich einfach schlecht war und mich nicht so gut verkaufen konnte wie einige meiner Mitschüler. Um eine gute Note zu bekommen, musste man musste möglichst viel und möglichst lange rumsülzen können. Meine Interpretationen waren auch oft nicht richtig, d.h. sie wichen von der Meinung des Lehrers ab. Irgendwann war Deutsch nur noch der reine Horror für mich, obwohl ich zu Hause nach wie vor viel gelesen habe. Das waren für mich zwei verschiedene Dinge, aber manche Klassiker verbinde ich immer noch mit dem verhassten Deutschunterricht. Ich glaub, es hat 25 Jahre gebraucht, bis ich mich wieder an Thomas Mann getraut habe. Die englischen Klassiker haben es da wohl einfacher, weil ich da keine unangenehmen Erinnerungen habe.