Die Königsdame. Die Osmanin am Hofe von August dem Starken.
457 Seiten
Kurzbeschreibung
Als junges Mädchen kommt Fatmah nach Dresden. Angstvoll und alleingelassen muss sie die fremden Sitten am sächsischen Hof erlernen. Sie wird Zofe von Augusts mächtigster Mätresse, Constantia von Cosel. Bis Fatmah selbst das Interesse des Königs erregt und für Constantia zur Rivalin wird. Wem kann Fatmah am Hofe trauen? De Villeroy, dem französischen Gesandten, der sich elegant über Augusts mangelndes Kriegsglück lustig macht? Oder dem jungen polnischen Grafen Worowski, der im Geheimen für die Freiheit seines Volkes kämpft? Da gerät Fatmah in eine Intrige um Magie, Mord und Verrat. Kann die Königsdame ihr Schicksal wenden?
Über die Autorin
Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet als Ausstellungsplanerin in Museen.
Meine Meinung
Das Buch erzählt die Geschichte von Fatmah, der osmanischen Mätresse von August dem Starken. Sie kommt als junges Mädchen als Kriegsbeute an seinen Hof und wächst vom König unbeachtet bei Constancia von Cosel auf. Sie spricht nicht und tut sich schwer mit den Gewohnheiten am Dresdener Hof.
Nach Jahren gelingt es ihr, aus ihrer inneren Gefangenheit auszubrechen und sie wird zu einer selbstbewussten Frau, auf die auch der König aufmerksam wird...
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: mal aus Fatmahs Sicht, mal in alten Briefen, Tagebucheinträgen oder Hofprotokollen und mal als ganz normale Erzählung.
Die alten Dokumente sind dabei in alter Schreibweise geschrieben, was das Lesen am Anfang es bißchen mühsam macht, mit der Zeit hat mir das aber gut gefallen.
Überhaupt hat es ein paar Seiten gedauert bis ich im Buch drin war, durch die wechselnden Perspektiven musste ich mich erstmal in die Geschichte hineinfinden - dann aber wollte ich gar nicht mehr aufhören zu Lesen. Es war spannend und farbenprächtig.
Besonders genossen habe ich die Memoiren des französischen Gesandten de Villeroy, er beschreibt das Leben am Dresdener Hof einfach sehr treffend und amüsant.
Auch Fatmahs Kapitel waren wunderbar, es wurde sehr deutlich wie schwer es ist, mit einer völlig anderen Lebensweise zurechtzukommen. Vorallem die unterschiedlichen Auffassungen zur Körperhygiene wurden sehr anschaulich dargestellt.
Im Nachwort erklärt die Autorin, welche Figuren und Ereignisse historisch belegt sind und was sie erfunden hat.
Von mir erhält das Buch 10 Punkte! Auf jeden Fall lesenswert!