Petra Oelker - Der Klosterwald

  • Klappentext


    Vor dreißig Jahren hatte Felicitas Stern ihre Heimatstadt verlassen. Nun ist sie als Äbtissin des evangelischen Möldenburger Klosters zurückgekehrt. Sechs Monate nach ihrem Amtseintritt hat sie sich an ihre neue Aufgabe gewöhnt und ist mit sich, Gott und der Welt zufrieden: Die neun Konventualinnen respektieren ihre neue Leiterin, und endlich werden dank eines spendablen Mäzens die spätgotischen Wandmalereien im Refektorium restauriert. Der Herbst ist idyllisch - bis eines Nachts im Klosterwald eine Leiche gefunden wird, oder das, was nach Monaten unter modrigem Laub von ihr übrig ist...


    Irgendwie habe ich Petra Oelker immer mit historischen Romanen verbunden (obwohl ich auch noch keinen von ihr gelesen habe), deswegen war ich – aber erst nach einigen Seiten – eher überrascht, dass dieser Krimi in der Gegenwart spielt.


    Es ist eine recht beschauliche Geschichte in einem beschaulichen Kloster im beschaulichen Möldenburg. Die Protagonistin – Äbtissin Felicitas Stern ist die perfekte Frau schlechthin. Sie hat den frühen Tod ihres Mannes verwunden, als Alleinerzieherin ihre Kinder nahezu zu perfekten Menschen gemacht, und kehrt nun – nach getaner Aufgabe – zu ihren Wurzeln zurück und leitet ein evangelisches Frauenkloster – natürlich mit Rücksicht, Einfühlungsvermögen, Menschlichkeit und unendlicher Freundlichkeit. Sie ist immer zur Stelle, wenn Not am Mann (oder der Frau) ist, sie findet immer eine Lösung und spart nicht mit aufmunternden und tröstenden Worten. Ohne viel Zutun wird sie in diesen Kriminalfall, der sich im Wald des Klosters ereignet, verwickelt und ohne viel Zutun wird dieser Fall auch gelöst.


    Der Krimi liest sich gut weg, der Plot ist wenig phantasievoll, das Ende vielleicht doch ein wenig überraschend. Hauptbestandteil sind die Schilderungen über das alltägliche Leben im beschaulichen Möldenburg, wo jeder jeden kennt, Gerüchte in die Welt gesetzt werden und überhaupt viel getratscht und gespeist wird.


    Alles in allem kein großer Wurf, eine mir eher unsympathische – weil zu sehr Gutmensch – Protagonistin und vorerst mein letztes Buch von Petra Oelker.

  • ich hab das auf dem bücherflohmarkt mitgenommen eben weil ich "Tod am Zollhaus" noch gut in Erinnerung hatte.


    Dies ist nun ein eher behäbiges Buch oder soll ich sagen beschaulich?
    Gut der angebliche Freitod geistert ja lange in der Geschichte rum, allerdings erst nachdem man im Klosterwald einen Toten findet, kommt die Geschichte langsam in Gang.
    Ich finde es ganz nett zu lesen, die Charaktere sind gut beschreiben, die Äbtissin empfinde ich jetzt nicht so sehr als Gutmensch, eher als normale Frau, die mit sich im Reinen ist und deshalb ein Augenmerk auf die Nöte anderer haben kann. Für eine Frau ihrer Stellung unabdinglich.


    Dass sich im achso idyllischen Möldenburg Abgründe auftun kommt so nach und nach ans Tageslicht.


    Ich gebe 6 Punkte

  • Im Moment mag ich das Ruhige, da das Buch ausstrahlt, es erinnert mich ein wenig an die Beginenroman von Andrea Schacht.
    Ich bin jetzt so mittig und es ist richtig spannend, nicht nägelkauend, aber doch ganz gut.