Damenwahl - Georgette Heyer

  • Zitat

    Original von Uta
    Von 'Quiet Gentleman' muss ich nachher auch mal den Anfang lesen. :grin


    Bei diesem Satz musste ich an Magali denken:


    Der Sechste Earl of St. Erth, möglicherweise der Ansicht, dass sich sein Stammsitz schon zu sehr in der Gegend ausbreitete, mit größerer Wahrscheinlichkeit aber von den harten Zeiten, in denen zu leben er das Mißgeschick hatte, daran gehindert, einen Flügel im Stile Palladios anbauen zu lassen, begnügte sich damit, die Ställe neu aufbauen, eine große Zahl von Zimmern tapezieren und in der riesigen Küche einen Herd aufstellen zu lassen, der nebenbei bemerkt, von einem entzürnten Diener als das einzige Anzeichen moderner Zivilisation in dem ganzen Gebäude bezeichnet wurde; aber der Oberkoch, der für moderne Errungenschaften nichts übrig hatte, benützte den neuen Herd ausschließlich dazu, um von einem seiner Untergebenen darauf Gemüse kochen zu lassen, während er selbst nach wie vor über seiner Feuerstelle mit ihren riesigen Spießen, eisernen Kesseln und veralteten Back- und Bratöfen das Zepter schwang.


    :wow


    :grin

  • Zitat

    Original von Deutschebea
    UTA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Du hast Georgette Heyers Regency World??????????????????????????
    Sofort lesen und besprechen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :blume


    Ich hab nämlich auch grade bei amazon danach gesearched. Da gibts auch ne Rezension dazu. Die Leserin findet das Buch ganz toll, aber sie hält der Autorin vor, dieselbe altmodische Sprache wie GH zu benutzen. Und man müsse die Regency-Romane schon kennen, sonst müsse man zuviel nachschlagen. Hast dus gebunden oder als TB? Wahrscheinlich ist TB wg der vielen Bilder nicht gut. Ich habs auf jeden Fall mal auf meine Wunschliste gesetzt.


    Ich habe das Gebundene, das Taschenbuch ist noch gar nicht erschienen, das kommt erst 2008. Kannst Du Dich noch ein paar Wochen gedulden? Ich lese gerade schon drei andere Bücher. Wenn ich es gelesen habe, bekommst Du Deine Rezi. :wave

  • Delphin


    Du denkst an mich bei diesem Satz? You are so sweet.
    ich denke an eine Nilpferd-Herde.
    :lache


    Nein, Heyer wird nicht bissiger, sie wird ernster. 'Quiet Gentleman' ist ein ungewöhnlich melancholisches Buch, besonders in Hinblick auf die Beziehungen innerhalb einer Familie.



    Uta


    entschuldige, mein Fehler, Du hast Miles ja verteidigt!
    Falsch gelesen. Dabei habe ich eh schon zwei Brillen. :augenreib


    Rule ist der aus 'Vernunftehe', der aus Vernunftgründen um Elizabeth anhält, aber das macht sie 'so fürchterlich unglücklich', weswegen Horatia-Horry eingreift. ;-)


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Sorry magali, ich war das mit den "alternden Wüstlingen". Denn wenn man ein Mädchen von kurz über 20 schon an der Schwelle zur "alten Jungfer" sieht, dann sind für mich Männer um die 40 "alternd" (wg. Verhältnismäßigkeit). :grin


    Und stimmt: Ravenscar gehört auch in diese Kategorie (obwohl der doch erst Mitte 30 ist??)


    An die Vernunftehe kann ich mich nicht mehr erinnern -- muss ich mal schauen.


    Wenn wir hier noch länger diskutieren - und vor allem die Bücher wieder lesen --, kommt sicher noch das eine oder andere Beutestück in Sicht.


    Und ich muss mir die ganzen englischen Ausgaben zulegen :gruebel
    Gruß
    bea

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Kitty Charing bekommt ein unmoralisches Angebot von ihrem geizigen Vormund, Onkel Matthews: Sie erbt sein märchenhaftes Vermögen, wenn sie einen ihrer Vettern heiratet. Zu diesem Zweck hat der garstige Onkel die Herren Vettern zu sich einbestellt, und in seinem Salon antreten lassen. Doch ausgerechnet Jack, der eine in den Kitty schon seit langem verliebt ist, ist nicht erschienen.
    Erbost und gekränkt über ihren Vormund und dessen Bedingungen (denn wenn sie keinen der Vettern heiratet, geht sie leer aus, und das Vermögen wandert in ein Waisenhaus) flüchtet Kitty in der Nacht aus dem Schloss. Sie will ihren eigenen Weg gehen und sich als Erzieherin ihr Brot verdienen. Unterwegs trifft sie in einem Gasthaus auf Vetter Freddy, ein verspäteter Besucher Onkel Matthews' Abendgesellschaft, der über die Umstände seiner Einladung im Dunkeln gelassen wurde. Als Kitty sich bei ihm ausweint ist er empört, und verspricht ihr zu helfen. Das hätte er besser nicht tun sollen, denn Kitty nimmt ihm das Versprechen ab, das er sich zum Schein mit ihr verlobt. So kann sie endlich nach London, und sich eine Arbeit - und womöglich auch einen Gatten suchen. Nebenbei möchte sie den treulosen Jack eifersüchtig machen, der es gewagt hat, nicht zu erscheinen.
    Mit der Verlobung beginnt ein kunterbuntes Tohuwabohu, denn Kitty blüht in London buchstäblich auf, mischt sich in sämtliche Angelegenheiten fremder Leute, stiftet Hochzeiten, während sie durch die Londoner Abendgesellschaften tanzt.
    Freddy, der es bisher gewöhnt war nur für sich selbst zu sorgen, kommt kaum mehr zur Ruhe und sieht sich rasch in die Rolle des verantwortungsvollen Gatten gedrängt. Zu seiner grossen Überraschung gefällt ihm das, und er weiss bald nicht mehr, wie er in sein altes Leben zurück- und Kitty gehen lassen soll.


    Auch dieser Roman von Georgette Heyer war wieder ein grosses Lesevergnügen mit Schmunzelgarantie. Die Vettern sind ähnlich schrullig wie Onkel Matthews, und wenn sie sich miteinander unterhalten, bleibt kein Auge trocken. Und dann ist da noch Jack, ein liebenswert arroganter Schurke, der seine Felle davonschwimmen sieht, denn Kitty verliert immer mehr das Interesse an ihm, und wendet sich statt dessen Freddy zu, der sie sorgsam behütet. Ein hinreissend-bezaubernder Roman, nicht nur für Heyer-Liebhaber.

  • Zitat

    Original von Uta
    Also, falls noch jemand außer uns auf "alternde Wüstlinge" steht. :grin


    Venetia - Venetia und der Wüstling - Lord Damarel


    Ihr seid mir welche... ich lese jetzt gerade "Venetia" und bin hin und weg; der Einzige, der mir bisher nicht gefällt, ist Lord Damarel. :lache

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Hallo,
    gibt es wirklich Leute, die noch Georgette Heyer lesen? Das finde ich klasse. Ich habe sie als Teenager verschlungen und besitze ein Regalbrett voll von ihr. Vielleicht sollte ich mir mal wieder eins vornehmen. Leider ist mein SuB auch so noch hoch genug. Viel Spaß noch beim Lesen!!!
    Gruß Dea

  • *entstaub*
    Ich habe Georgette Heyer vor kurzem für mich entdeckt und mit diesem Buch begonnen. Nach "Damenwahl" ist klar, von ihr will ich definitiv mehr lesen.
    Obwohl, Anfangs tat ich mich etwas schwer mit dem Buch, viele Personen und der Schreibstil war etwas ungewohnt. Aber, nach einigen Seiten hatte mich das Buch dann gepackt. Die Geschichte las sich sehr flüssig, Georgette Heyer verstand es, einem Buch Atmosphäre zu geben , ihren Figuren Leben einzuhauchen und so den Leser zu bannen.
    Das Ende der Geschichte war für mich keine Überraschung, aber das war auch nicht so wichtig. Wichtig war, dass mich das Buch gut unterhalten hat und mir Lust auf mehr gemacht hat.