Martina Brandl ~ Halbnackte Bauarbeiter

  • Kurzbeschreibung
    Wenn deine Sexfantasie sich an der Dönerbude vor dir materialisiert und fragt: "Willst du heute Nacht meine Fremdenführerin sein?", und du antwortest: "Ach, danke, vielleicht ein andermal, ich will gerade mit meiner Mitbewohnerin Golden Girls gucken", dann kannst du dir selbst eine reinhauen - oder dich auf die Suche machen ...


    Meine Meinung
    Ute ist 38 und noch immer auf der Suche nach dem richtigen Mann. Den denkt sie in "Johnny Depp" - dem "Dönermann" gefunden zu haben. Beide haben sich nur sehr kurz gesehen und er ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, anstatt eines netten Kennenlernens zog Ute die Konversation der Kurzbeschreibung (siehe oben) vor. So kann das ja nichts werden... bis Michael in ihr Leben tritt. Michael passt ihrer Meinung nach so gar nicht zu ihr, zu jung, zu dünn, zu...


    Egal ob man 28 oder 38 ist, in Sachen Männer scheint sich bei Ute nix zu ändern, aber lest selbst, die ein oder andere Überraschung ist vorprogrammiert.


    Fazit: Ein paar lustige Lesestunden sind zu erwarten.

  • Zitat

    Original von Lilli
    Fazit: Ein paar lustige Lesestunden sind zu erwarten.


    Wie jetzt? Mehr nicht?


    Wenn ich über ein Buch nur einen Satz verlieren würde, wäre es auch nicht mehr Atem wert. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Dieses Buch habe ich mir bereits bestellt und hoffe darauf, dass es morgen hier eintrifft.


    Ich finde jedenfalls das Cover schon mal richtig gut! Mal was anderes...!

  • Zitat

    Original von Batcat


    Wie jetzt? Mehr nicht?


    Wenn ich über ein Buch nur einen Satz verlieren würde, wäre es auch nicht mehr Atem wert. ;-)


    Meine Meinung + Fazit lesen. Das ist mehr als ein Satz... :-)

  • Martina Brandl ist eine komische Frau. Wer sie beim "Sonntagsbrandl" im Berliner Kookaburra-Club oder einem ihrer sonstigen Liveauftritte erlebt hat, weiß das. Sie ist selbstironisch, sprachbegabt, musikalisch, spitzfindig, charmant und außerordentlich talentiert. Zu den Programmen gehören auch immer kurze, eigene Texte. Im Rahmen einer solchen Veranstaltung funktionieren die auch gut.


    Hier leider nicht.


    "Halbnackte Bauarbeiter" erzählt von der Layouterin Ute, 38, die mit einer etwas nervigen Frau eine Art WG betreibt. Ute sieht ganz gut aus, hat aber - wie die meisten Frauen dieses Alters? - Cellulitis und ein etwas ausladendes Gesäß. Auf dem Weg zum Dönerstand begegnet sie einem Johnny-Depp-Double, das sie energisch anmacht und ambulanten Sex anbietet, und obwohl der schöne Mann Utes Idealen entspricht, entzieht sie sich. Fortan ärgert sie sich über diese Entscheidung, flüchtet sich in eine fade Beziehung mit dem lahmen, aber herzigen, viel zu jungen Koch Michael, und sucht parallel nach dem mysteriösen Dönermann. Zwischendrin erlebt sie dies und das, aber leider nichts Bemerkenswertes. Und auch die Wiederbegegnung mit Johnny Depp versandet eher. Wie das meiste in diesem Roman. Vor allem, leider, die Figurenzeichnung.


    Susanne Fröhlich trifft Sven Regener, und das schlechteste beider Welten findet sich in diesem Buch. Anfangs gibt es einige lesenswertende Selbstbetrachtungen, aber dieses "So sehen sich Frauen also selbst, wenn sie zu Ironie in der Lage sind" hat es schon oft gegeben, zu oft, und meistens in besserer Form. Die Handlungsstränge sind eher Fetzen, zwischendrin, etwa bei der Betrachtung eines Schokoladenhasen, hat man das starke Gefühl, Teile aus Texten zu lesen, die zu anderen Anlässen verfaßt wurden, und gegen Ende des zweiten Teils wird es verstörend larmoyant und ziemlich langweilig. In den Danksagungen schreibt Brandl, daß sie sich Schriftsteller als barttragende Eremiten vorgestellt hat, die im Kämmerlein hocken und der Welt entsagen. Sie schließt mit den Worten, "am Bart noch zu arbeiten", aber das stimmt nicht, denn "Halbnackte Bauarbeiter" hat einen. Sogar einen ziemlich langen. Alles schon dagewesen, und dieses Buch ist leider nicht originell genug, um die Vorgänger auszustechen. Ganz im Gegenteil.


    Aber das Cover ist schön.

  • Zitat

    Original von Tom


    Susanne Fröhlich trifft Sven Regener, und das schlechteste beider Welten findet sich in diesem Buch.


    Tom
    Ein geiler Satz! Wunderbar auf den Punkt gebracht. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Voltaire.


    Danke! :wave


    Hast Du das Buch gelesen?



    Drin geblättert, einiges angelesen - und dann weggelegt. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Tom


    Susanne Fröhlich trifft Sven Regener, und das schlechteste beider Welten findet sich in diesem Buch.


    In diesem Fall ist das Buch auf gar keinen Fall was für mich - ich mag beide nicht. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich stimme mit Toms Meinung über dieses Buch voll überein.


    Mich hat es ziemlich gelangweilt. Es war nicht witzig und es wirklich nicht viel passiert. Mich hat es auch nicht interessiert, wie eine frustrierte, humorlose Enddreisigerin ihre Mitbewohnerin mit ihrer schlechten Laune anzustecken versucht und wie sie vor lauter Torschlußpanik eine Affäre mit einem viel jüngeren Mann anfängt, ihn eigentlich nicht wirklich will, sondern einen Depp-Verschnitt. :rolleyes


    Ne, ne, das war nichts. Jedenfalls nichts für mich.


    Ein paar winzig kleine Stellen hat das Buch, an denen mal ein wirklich guter Satz steht oder in der etwas wirklich lesenswertes passiert. Aber selbst für einen Frauenroman ist der Stil und der Inhalt nicht stark genug.


    Habe mich leider auch vom Cover und Titel blenden lassen... Die beiden sind wenigstens wirlich gut!

  • @ Tom


    Ich dachte Michael wäre Schmied (vielleicht irre ich mich auch).


    Vorgestern konnte ich das Buch aus der Bücherei abholen und habe mal einen Blick ins Buch geworfen. Bis jetzt finde ich das Buch ganz nett (vorallem wie Protagonisten einen Osterhasen verspeist...). 12,90 € für ein Taschenbuch finde ich ziemlich happig, vorallem da es relativ dünn ist. :-(

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • :wow
    Also ich lese jetzt, so als Zwischenlektüre zwischen der Leserunde.


    Bis jetzt (Mitte etwa) find ich es ziemlich gut.
    Wortwitz ist da und die Geschichte ist halt eine typische Frauenbuchsache.
    Klar nichts unbedingt Neues, das Rad wird nicht eckig, aber es ist erfrischend zu lesen.
    Schade, finde ich auch hier, daß die Protagonistin, wie in jedem Frauenroman, meiner Meinung nach mal wieder strunzendoof ist und eine Sozialkompetenz von Minus 12 hat. Das ist aber das einzig Negative und damit hab ich halt (wie immer) schon gerechnet.


    Meine Clubausgabe ist übrigens ein Bestbook (also mit härterem Einband als ein TB) und hat 7 € und ein paar Gequetschte gekostet. Fand ich ok, auch wenn der Einband schrecklich orange ist.


    Edit:
    So nun bin ich durch und ich muß sagen, war nette Unterhaltung, kein Hammer, aber nett. Die Begegnung zwischen Ute und dem Dönermann ist tatsächlich ein wenig, hm....fad? Aber den Rest fand ich doch ganz nett...