Die Bernsteinfrau von Jo Schulz-Vobach
Inhalt
Vor dem Hintergrund der wechselvollen deutschen Geschichte entspinnt sich das Schicksal zweier Schwestern - und einer kleinen Figur aus Bernstein, die in der Familie seit Jahrhunderten für Eifersucht und Zwist gesorgt hat...
Johanna und Charlotte sind Schwestern und entstammen einer ostpreußischen Familie, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Westen geflüchtet ist. Für Johanna lebt die verlorene Heimat weiter in den Geschichten von der Bernsteinfrau, die ihre Großmutter ihr einst erzählte. Und sie lebt weiter in jenem kleinen Schmuckstück, das in ihrer Familie von einer Generation an die nächste weitergegeben und stets von der ältesten Tochter getragen wurde. Immer wieder war es Anlass für Streit und Hass unter den Schwestern der Familie - auch zwischen Charlotte und Johanna. Denn wer die Bernsteinfrau besitzt - so will es die Legende - dem ist eine besondere Kraft verliehen...
Autor
Jo Schulz- Vobach ist freischaffende Journalistin und Schriftstellerin. Sie lebt und arbeitet seit 1992 in Österreich. Sie hat zahlreiche Artikel und Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und Romane und Kurzprosa geschrieben. Bei Knaur erschien von Jo Schulz- Vobach "Ich hab dich nie so lieb gehabt wie jetzt" und "Die Bernsteinfrau"
Meine Meinung
Eine packende liebevoll erzählte Familiensaga. Da meine Oma mir auch immer über ihre Ostpreußische Heimat erzählt hat fand ich dieses Buch geradezu prädestiniert von mir gelesen zu werden.
Die Geschichten mit ihren Hauptfiguren, beginnen im 14 Jahrhundert und werden bis heute von Johanna erzählt.
Und immer sind es die Schwestern die viel Zwischenmenschliches, Schwerwiegendes
und Auseinandersetzungen durchleben. Und natürlich geht's immer wieder um die Bernsteinfrau.
Diese Geschichten hat Johanna von ihrer Großmutter die sie liebevoll Omchen nennen.
Die Autorin schafft es hervorragend die Darstellung der Problematik der ostpreußischen Flüchtlinge nach Ende des 2. Weltkrieges. Mit geeigneter Aufrichtigkeit bringt sie in einer äußerst anschaulichen Sprache den Lesern mit ihren Figuren als Sprachrohr das Schicksal dieses Volkes nah, welches bereits leicht in Nichtigkeit geraten ist.
Gegen Ende des Buches wird das Geschehen sehr ergreifend und offenbart ein Gefühlsleben, welches von der Autorin in einmaliger Weise dargelegt ist.