Der Joker – Markus Zusak (ab 14 Jahre)

  • Nachdem ich lediglich Lobeshymnen über die Bücherdiebin äußern kann, war das Lesen von "Der Joker" nur eine Frage der Zeit.


    Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut und habe es auch nicht bereut zu lesen. Allerdings ist es ein ganz anderer Stil als die Bücherdiebin und insofern nicht zu vergleichen.


    Es ist doch sehr flapsig in der Ausdrucksweise und hat einen recht jugendlich gehaltenen Stil.
    Die Hintergründe und Moralvorstellungen sind auf eine sehr angenehme Art und Weise geschrieben und werden für den Leser auf eine einfühlsame Art dargestellt. Die Idee hinter der Geschichte finde ich wirklich gut.


    Einzig das Ende - auch wie hier vorab schon kritisiert - hat mir überhaupt nicht zugesagt. Der Dreh- und Angelpunkt wirkt hier sehr unrealistisch und nicht nachvollziehbar. Dies ist sehr schade und rundet die Story leider nicht ab.


    Daher 8 von 10 Punkten

  • Da ich viele negative Kritiken über das Buch gelesen habe und auch das Buch öfter bei den Buchabbrechern genannt wurde, hab ich das Lesen Woche für Woche vor mich hergeschoben.
    Jetzt nach dem Lesen des Buches ärgere ich mich darüber, weil mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es scheint auch sehr zu polarisieren, entweder man liebt es oder man haßt es.


    Ed mit seinen Freunden erweckt gleich Sympathie bei mir. Kein Wunder, alle wirken wenig selbstbewußt und leben ihr Leben etwas planlos und lassen sich vorantreiben. Aber irgendwie fehlt allen der Tritt in die richtige Richtung.
    Sehr gefallen hat mir auch das Verhältnis von Ed zu seinem Hund Türsteher. Gemeinsam trinken sie Kaffee und obwohl Türsteher zum Himmel stinkt, nimmt Ed ihn immer wieder in Schutz und sorgt sich um ihn. Die sprachliche Formulierung der Gedanken von Türsteher hat mich oft zum Schmunzeln gebracht.


    Die Auflösung war etwas überraschend, aber mir gefällt der Grundgedanke des Buches. Wenn man wirklich was erreichen will, dann kann man es auch schaffen.


    9 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Nachdem "Die Bücherdiebin" mein erstes Buch von Markus Zusak war, bin ich mit entsprechenden Erwartungen an den Joker herangegangen.
    In dieser Hinsicht hat mich dieses Buch aber leider enttäuscht.


    Die Story gefällt mir im Grunde dennoch. Ich finde, dass Ed eine erstaunliche Wandlung in diesem Buch vollbringt.
    Von einem Menschen, der nichts so recht mit sich anzufangen weiß in einen zielstrebigen Mann - eine nicht zu verachtende Leistung.
    Die Idee Aufgaben durch Spielkarten an den Protagonisten weiterzuleiten finde ich ebenfalls sehr gelungen und das Rätselns an sich auch schlüssig.
    Ein paar Situationen in die Ed gerät sind dennoch meiner Meinung nach zu sehr in Richtung der Fiktion angesiedelt.
    Dies wäre kein Problem wenn von Beginn des Buches der Eindruck geschaffen werden würde, der Autor wolle einen Anstoß zu einer bestimmten Handlung schaffen - eben ein allgemeines Vorbild schaffen. Die Erwartung meinerseits war allerdings ein realitätsgetreues Buch zu lesen.


    Das Ende des Buches ist meiner Ansicht nach etwas eigenartig.
    Einige Aspekte davon habe ich zugegebenermaßen auch erst verstanden nachdem ich mich hier durch die Rezensionen gelesen habe (Autor und Vater - welchen Zusammenhang habt ihr?).


    Im Grunde genommen ein Jugendbuch, welches gut lesbar ist - wer aber einen Roman im Format der Bücherdiebin erwartet wird sicherlich enttäuscht werden.


    Fazit: Angenehm zu lesen, aber kein Buch, welches ich nochmal lesen würde.


    7/10 Punkte

  • Für mich war das irgendwie nix....... es hatte ein paar gute Denkansätze, mehr aber auch nicht.
    Insgesamt fand ich das Ende extrem zu dick aufgetragen (die Auflösung wer die Karten geschickt hat und die Botschaft selbst).
    Gegen Ende wurde es immer wirrer


    Und sympathisch war mir eigentlich nur der Türsteher (der dafür aber ganz dolle).


    Vor allem auch die sogenannten Lösungsansätze selber waren irgendwie nicht so dolle...



    Auch "Die Bücherdiebin" war nicht wirklich was für mich..... ich fürchte ich habs whl nicht so mit dem Autor.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Titel: Der Joker
    OT: The Messenger
    Autor: Markus Zusak
    Übersetzt aus dem australischen Englisch: Alexandra Ernst
    Verlag: CBT
    Erschienen als TB: November 2008
    Seitenzahl: 448
    ISBN-10: 3570305392
    ISBN-13: 978-3570305393
    Preis: 8.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    In Eds Briefkasten liegt - eine Spielkarte. Ein Karo-Ass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei unerträglich schwere Schicksale, Menschen, die sich nicht selbst aus ihrem Elend befreien können. Etwas in Ed schreit: "Du musst handeln! Tu endlich was!" Dreimal fasst er sich ein Herz, dreimal verändert er Leben. Da flattert ihm die nächste Karte ins Haus. Wieder und wieder ergreift Ed die Initiative - doch wer ihn auf diese eigenartige Mission geschickt hat, ist ihm völlig schleierhaft.


    Der Autor:
    Markus Zusak, 1975 geboren, lebt und arbeitet in Sydney, spielt Fußball und schreibt Romane, die international für Furore sorgen. Er erhielt für seine Romane zahlreiche Preise. Zusaks Bücher wurden bis jetzt in über zwanzig Sprachen übersetzt.


    Meine Meinung:
    Welch ein grandioses Buch! Schon nach wenigen Seiten mochte ich dieses Buch nicht mehr aus den Händen legen. Welch eine Atmosphäre! Zusak versteht sein Handwerk. Und er schafft es darüber hinaus seinen Lesern auch etwas mit auf den Weg zu geben. Manchmal braucht es nur einen kleinen Anschubser um seinen Weg zu gehen. Ein Buch das ohne Frage in die Gruppe der „Jahreshighlights“ gehört. Und es war auch eines der wenigen Bücher, dessen Schluss man kaum abwarten kann – doch wenn man die letzte Seite dann gelesen hat, dann möchte man des es weitergeht, da will man sich weiter von dieser ganz besonderen Stimmung gefangen nehmen lassen. Zusak schafft das, was bei mir nur sehr wenige Autoren schaffen – er lässt mich sehr, sehr nachdenklich werden.
    Vielleicht sei noch dieses erwähnt – ohne das ich dem jetzt viel an Bedeutung beimessen möchte. Eigentlich hatte ich dieses Buch gar nicht bestellt, es wurde mir irrtümlich geliefert. Und ich wollte das Buch schon zurückschicken und habe es nur kurz angelesen. Und daraus ist ein fulminantes „Festlesen“ geworden.
    Ein wunderbares, ein großartiges Buch. Mehr als lesenswert. 10 Eulenpunkte. Und dieses Buch wird es sicher spielend verschmerzen, dass es Leser gibt die es nicht verstehen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin durch einen anderen Beitrag heute auf diesen Rezi-Thread zu diesem wunderbaren Buch gestoßen.
    Obwohl ich auch "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak sehr, sehr gerne und auch schon mehrfach gelesen habe, ist dieses doch mein Lieblingsbuch des Autors.


    Es ist eines dieser Bücher, bei denen man die letzte Seite zuschlägt und traurig ist, weil es schon vorbei ist, obwohl man beim Lesen gar nicht abwarten kann, wie es weiter geht. Das Buch hat diese besondere Stimmung, wie Voltaire es in seiner Rezi geschrieben hat. Die Geschichte wirkt noch lange nach. Natürlich ist das Ende ein wenig seltsam, aber so muss es auch sein, denn nur so war es für mich passend und vor allem schlüssig.


    Ich warte schon lange darauf, dass Markus Zusak noch einmal etwas ähnlich grandioses schreibt.
    10 Punkte!

  • Ich fand das Buch sehr unterhaltsam. Von der Idee her war es erfrischend und man hat mal wieder einen schönen Anti-Helden kennengelernt.


    Manchmal waren die Aktionen ein bisschen zu übertrieben. Würden Menschen wirklich so reagieren bzw. die Sache so lösen? :gruebel


    Am Anfang war der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Die ganze Sätze, die durch Punkte zerhackt wurden. Irgendwie. Grausam.
    Die sonstigen poetischen Umschreibungen fand ich teilweise gelungen. Teilweise hat es aber überhaupt nicht zu Ed und seiner Clique gepasst.


    Die Auflösung fand ich... mau. Da hätte ich mir schon was besseres erhofft.



    Unterhaltsames Buch über einen kaputten Heranwachsenden. Hat seine Momente.


    7 Punkte

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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    SuB: 48

  • Ein gutes Buch, welches von mir als Teenager volle 10 Punkte erhalten hätte.
    Zusak schreibt in der Sprache der Jugendlichen, locker und cool.


    Die Kernbotschaft ist klar:
    Öffne die Augen, sei hilfsbereit, unterstütze Nachbarn, Freunde und auch Fremde.


    Die ganze Lesezeit stellte sich mir die Frage: Vom wem stammen die Karten ?
    Zuerst tippte ich ja auf "seine" Freundin, die jedoch lediglich "eine" Freundin ist.
    Die Mutter hatte ich mal im Verdacht, und am Ende war ich mir sicher, der Türsteher (Hund) steckt dahinter.


    Der Anfang war köstlich, doch dann war ich mal kurz davor, es zu beenden.
    Zu banal und einfach erschien es mir dann.
    Klar, es ist ein Jugendbuch.
    Doch ab etwa der Hälfte hat es mich wieder gepackt und ich war einfach nur noch neugierig.
    Welche Rätsel sind jetzt wieder zu entschlüsseln und wie werden die Probleme gelöst ?


    Ein fantasievolles Buch, welches zum nachdenken anregt.


    Von mir 8 Punkte

    "Es gibt Dinge, die sind einfach gesetzt: die Existenz Gottes, das Pferd als schnellstes Transportmittel, die gesellschaftliche Funktion der Frau und die Beschaffenheit des Geldes." Samuel Bernard, frz. Bankier, 1716

  • Zitat

    Clio
    Die Art und Weise, wie Ed seine Probleme löst, ist mir oft zu einfach. Das wirkt einfach nur kitschig. Schenke einer armen Familie eine Lichterkette und alle sind glücklich bis ans Lebensende. So ist das Leben einfach nicht.


    Beim "Abhaken" des 4. Falles hat Ed finanziell ganz tief in die eigene Tasche gegriffen. Das hat mich furchtbar aufgeregt.
    Aber Fall 5 und 6 haben dann noch alles getoppt - im negativen Sinne.


    Für mich ist dieses Buch ein sozialromantisches Kitsch-Märchen. "Cinderella-Ed"


    Fall 1 war hingegen top. :anbet Superspannend!