Der Joker – Markus Zusak (ab 14 Jahre)

Jetzt habe ich leider alle Zusak Bücher gelesen und mal wieder hat er es geschafft, mich zu bezaubern. Bisher habe ich noch keinen Autor entdeckt, der es besser vermag, einen solchen Hoffnungsschimmer zu vermitteln und mit so wenigen Worten so viel zu sagen. Ich wünsche seinen Büchern von Herzen noch viele Leser.

Vor dem Ende und der möglichen Auflösung des mysteriösen Initiators hatte ich etwas Bedenken - wie sich herausgestellt hat ganz umsonst. Ich fand das Ende genial.

Für mich 9/10 Punkten - und dies auch nur weil es für mich persönlich nicht an "Wilde Hunde" heranreicht - obwohl jedes der Bücher eine ganz eigene und unvergleichliche Geschichte erzählt.

Da das Buch anscheinend gut ankommt, habe ich es mal auf die Wunschliste gepackt...

ich glaube, jetzt muss ich mir das Buch auch endlich mal vornehmen....

Mir hat "Der Joker" gar nicht gefallen. Das Buch ist leicht lesbar und unterhaltsam. Es kommen viele sympathische und interessante Charaktere vor. Markus Zusak kann schreiben, auch wenn er sprachlich manchmal haarscharf am Unfreiwillig-Komischen vorbeischrammelt. Das mag auch an der Übersetzung liegen, aber Sätze wie Die Tränen trampelten auf seinem Gesicht herum. klingen einfach merkwürdig. Die oft poetisierende Sprache passt auch nicht zu dem eher lockeren Erzählstil des jugendlichen Erzähler. Insgesamt wirkt das in diesem Buch viel ungeschickter als in der Bücherdiebin.
Die Art und Weise, wie Ed seine Probleme löst, ist mir oft zu einfach. Das wirkt einfach nur kitschig. Schenke einer armen Familie eine Lichterkette und alle sind glücklich bis ans Lebensende. So ist das Leben einfach nicht.
Das Ende ist dann einfach nur hammerpädagogisch und fürchterlich sentimental. Warum dieses Buch den deutschen Kinderbuchpreis bekommen hat, kann ich wirklich nicht nachvollziehen!

Seit ich Markus Zusaks Roman "Die Bücherdiebin" gelesen habe und liebe, hab ich mir angeregt durch die LR auch diesen Roman gekauft.

Es war wieder eine schöne Geschichte, die von "Versagern" erzählt allen voran Ed, der als Taxifahrer in einer australischen Stadt arbeitet.
Nach einem Banküberfall feiert ihn die Presse als Helden und danach lebt er wieder sein normales Leben, das aus Arbeit, seinen Freunden Marv und Ritchie, seiner heimlichen große Liebe Audrey, regelmäßigem Kartenspiel und seinem überalles geliebten Hund Türsteher besteht. (Den Hund muss man einfach lieben, auch wenn er so übel riecht!)
Dann erhält er per Post ein Karo Ass und darauf stehen 3 Adressen. Er muss herausfinden, was zu tun ist. Er löst die Geheimnisse und dann kommen nach und nach, noch das Kreuz Ass, das Pic Ass und das Herz Ass. Jedesmal mit drei weiteren Aufgaben, die es zu lösen gilt.
Das Ende ist überraschend und vielleicht auch ein wenig verwirrend - zumindest für mich.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dieses Buch zu lesen. Es ist eindeutig für junge männliche Heranwachsende gedacht, aber auch für Frauen, wie mich (ein bisschen über 30) lesenswert. Die Sprache ist klar und manchmal sehr poetisch. Diese Mischung macht den Roman zu etwas Besonderem.

Von mir gibts 9 von 10 Punkten.

Die Fälle, die Ed zu lösen hatte waren alle lösbar. Keiner schien zu schwer zu sein.
Mal mit ganz einfachen Mitteln, mal mit drastischen Maßnahmen schaffte er diese Aufgaben.

Alles in allem ein nettes Buch, aber auch nicht mehr.

Wenn die letzten fünf Seiten nicht wären, wär's ein super Buch mit fast voller Punktzahl. Aber der Schluss zieht's echt runter.

Markus Zusak ist zweifelohne ein talentierter Schriftsteller und Geschichtenerzähler, die Idee ist interessant, die Figuren vielschichtig und sympathisch, er schreibt reich und man fühlt mit den Figuren. Er wechselt ab zwischen leicht und schwer, humorvoll und tragisch, intelligent und einfach gestrickt. Ed, der unfreiwillige Held, ist durch und durch sympathisch, ich mochte insbesondere seinen trockenen Humor.

Die Geschichte(n) bewegen und regen zum Nachdenken an, vielleicht Jugendliche noch mehr als "gestandene Erwachsene" und es animiert, ein bisschen differenzierter in die Welt zu gucken.

Für die Auflösung/den Schluss hätte ich mir allerdings gewünscht, dass der Autor eine andere, auch weniger moralinsaure, Richtung einschlägt. Kam mir vor wie so eine Art Notlösung, als wusste Zusak am Schluss selber nicht mehr, wie der die Geschichte zum (auflösenden) Ende bringen sollte.

Warum das Buch einen Kinderbuchpreis gewonnen hat, ist mir auch rätselhaft. Das ganze Stoff ist m.E. schon mehr was für reifere Teenager.

Wohlwollende 7 Punkte.

Ich habe diese englischsprachige Ausgabe gelesen.

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Im Rahmen der Leserunde habe ich Der Joker als zweites Buch von Markus Zusak gelesen. Es kommt absolut nicht an Die Bücherdiebin ran, aber es hat mir dennoch sehr gut gefallen.
Die Idee des Buches finde ich sehr schön, wie Ed nach und nach immer neue Aufgaben gestellt bekommt.
Schon der Anfang des Buches hat mich absolut überzeugt und diese Überzeugung ist bis zum Ende nicht abgerissen.
Im Gegensatz zu mach anderen hat mir auch das Ende gut gefallen und ich fand es schlüssig und absolut zufriedenstellend.
Die einzelnen "Fälle" von Ed haben mir unterschiedlich gut gefallen, aber insgesamt war nur einer dabei, der mir gar nicht gefallen hat. Bei den meisten war ich einfach gerührt und überrascht, wie Ed sie "gelöst" hat.
Insgesamt ein sehr gutes Buch meiner Meinung nach.
10 von 10 Punkten.

Mir geht es da ähnlich wie Dany. ich hatte auch die Bücherdiebin gelesen und es war mein Jahreshighlight 2008.
Ganz so gut war der Joker für mich nicht. Aber als Jugendbuch haben mir die Ideen für Ed - wie er seine Welt im Kleinen verbessern kann - gut gefallen.

Ich würde sagen: 8 von 10 Punkten.
Und ich lese bestimmt noch Bücher von Markus Zusak,
Jaune

Zitat

Original von Jaune
Mir geht es da ähnlich wie Dany. ich hatte auch die Bücherdiebin gelesen und es war mein Jahreshighlight 2008.

Mein absolutes Jahreshighlight 2008 war auch die Bücherdiebin.

uert :

Zitat

Original von uert:
Warum das Buch einen Kinderbuchpreis gewonnen hat, ist mir auch rätselhaft. Das ganze Stoff ist m.E. schon mehr was für reifere Teenager.

Ich verstehe deine Verwunderung nicht wirklich ... schließlich hat "Der Joker" den (verdienten) Preis nicht in der Kategorie Kinderbuch erhalten, sondern gewann den "Deutschen Jugendliteraturpreis 2007" vergeben durch die Jugendjury.

Zitat

Original von der offiziellen Seite des Deutschen Jugendliteraturpreises (<klick>
Eine unabhängige Jugendjury verleiht den "Preis der Jugendjury". Sie besteht aus sechs über die Bundesrepublik verteilten Leseclubs. Parallel dazu setzt sich die Kritikerjury aus neun erwachsenen Juroren zusammen. (...)
Die Nominierungen sind die Grundlage für die Entscheidung der Jurys, die unabhängig von einander ihre Preise vergeben. Die Kritikerjury zeichnet jeweils ein Buch in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch aus. Die Jugendjury prämiert einen Titel in der Sparte "Preis der Jugendjury".

Edit: sprachlich geglättet

Zitat

Original von grottenolm
uert :

Ich verstehe deine Verwunderung nicht wirklich ... schließlich hat "Der Joker" den (verdienten) Preis nicht in der Kategorie Kinderbuch erhalten, sondern gewann den "Deutschen Jugendliteraturpreis 2007" vergeben durch die Jugendjury.

@ grottenolm:

Wie ich ja oben schrieb, ich habe die Originalfassung gelesen, und diese hat im Jahr 2003 den Children's Book Council of Australia's Book of the Year Award gewonnen. Und ja, auch ich habe gegoogelt und ich weiß daher, dass Zusak den Award in der Kategorie "Older Readers" gewonnen hat. Meine Verwunderung - die Du im Übrigen auch gar nicht verstehen musst - bleibt dennoch

uert :

Ups, ich wusste gar nicht, daß das Buch auch in Australien ausgezeichnet worden ist.
Ich bezog mich nur auf den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Du hast aber wahrscheinlich dennoch recht: man muß nicht alles verstehen.

Zitat

Original von grottenolm
uert :

Ups, ich wusste gar nicht, daß das Buch auch in Australien ausgezeichnet worden ist.
Ich bezog mich nur auf den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Naja, Zusak ist gebürtiger Australier...da kann man in der Heimat schon mal einen Preis gewinnen.

Zwei Jahre später gab es dann noch einen US-Kinderbuchpreis, von Publishers Weekly. Ein hochdekoriertes Buch also

Meine Meinung ist:

Es ist ein klasse Buch.
Ich konnte nicht mehr auhören zu lesen!
Ich kann es euch allen nur empfehlen!

hi

ich hab das Buch letztens durchgelesen, da ich eine Facharbeit darüber schreiben will/muss. Nur habe ich jetz das Problem das mir kein ordentliches Thema einfällt bzw. keine ordentliche Formulierung für das Thema. Is echt dringend da ich nich mehr so lange für die Facharbeit Zeit hab.

Danke schonmal im Voraus

Ich habe dieses Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen und war sehr gespannt auf das Buch.

So ganz überzeugt hat es mich nicht. Lag aber wohl auch an den Erwartungen die ich nach "Der Bücherdiebin" hatte. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Aber es ist halt in meinen Augen der typische Zusak-Stil. Man findet recht schnell in die Geschichte hinein. Die Geschichte fängt rasant an, ebbt aber im Mittelteil etwas ab. Sie ist zwar flüssig geschrieben, aber stellenweise verschwand die Spannung.

Ed ist der klassische Anti-Held. Ich wurde auch nicht so recht warm mit ihm. Er führt fast schone in Doppelleben. Im Lösen der Rätsel gelingen ihm kreative Lösungsmöglichkeiten, aber im realen Leben gelingt ihm nichts. An sich eher eine widersprüchliche Persönlichkeit.

Das Ende gefiel mir auch nur bedingt. Die Idee dahinter ist wirklich gut. Aber ich konnte mich als Leser damit nicht anfreunden.

Alles in allem ein gutes Jugendbuch. Aber für mich nicht herausragend. Ich vergebe 7 Punkte.

Zitat

Original von joker93
hi

ich hab das Buch letztens durchgelesen, da ich eine Facharbeit darüber schreiben will/muss. Nur habe ich jetz das Problem das mir kein ordentliches Thema einfällt bzw. keine ordentliche Formulierung für das Thema. Is echt dringend da ich nich mehr so lange für die Facharbeit Zeit hab.

Danke schonmal im Voraus

Ich verstehe dein Anliegen nicht so richtig. Wenn du das Buch doch gelesen hast, ist das Thema doch klar. Oder um was für eine Facharbeit geht es?

Das Buch ist doch im Original auf Englisch, oder?
Wie ist es denn auf Englisch zu lesen, schwer oder einfach? Ich bevorzuge nämlich die Originalversion, da da oft "mehr rüberkommt", aber irgendwie bin ich noch unentschlossen...
Was würdet ihr empfehlen?