Philip Roth erster Gewinner des neuen Saul-Bellow-Preises

  • Die WELT berichtete in ihrer heutigen (03.04.2007) Ausgabe, dass der amerikanische Schriftsteller Philip Roth als erster den nach seinem Kollegen Saul Bellow benannten Preis des amerikanischen PEN erhalten solle. Dieser PEN-Award ist mit 40.000 Dollar dotiert. Der Preis soll alle zwei Jahre an einen Romanautor vergeben werden, der sich in seinem Leben einen Platz an der Spitze der amerikanischen Litaratur erworben hat.


    Leider wurde nicht mitgeteilt, was unter "Spitze" zu verstehen ist. Qualität oder Quantität? Bei quantativer Spitzenposition könnte auch ein Vollpfosten wie Dan Brown "awardisieren"...... :wow :wow

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Saul Bellows Witwe sowie wahrscheinlich PEN-Mitglieder sollen in der Jury gewesen sein. Die sollten hoffentlich für ein qualitatives Niveau stehen.


    Obwohl ich mich frage, wieviel Literaturpreise eigentlich noch vergeben werden müssen, freu ich mich über die Entschediung.


    Philip Roth nimmt die 40.000 Dollar sicher gerne mit und nachdem er schon den Pulitzer, den PEN/Faulkner Fiction Award und den National Book Award gewonnen hat, hilft der Saul Bellow Award vielleicht auch noch ein klein wenig auf dem Weg zum Literaturnobelpreis.


    Im Oktober soll mit Exit Ghosts wieder ein neuer Philip Roth Roman erscheine, da wird ein Hinweis auf den Saul Bellow Award bestimmt nicht fehlen.

  • Danke für die interessanten Informationen (auch zum neuen Roman von Philip Roth)!


    Der Preis klingt nach einem Preis für's Lebenswerk. Da bieten sich sicherlich noch einige amerikanische Autoren in den nächsten Jahren an.


    Ich denke, dass es schlechtere Verwendungsweisen für das Geld gibt als einen Literaturpreis. Obwohl Roth ihn sicherlich nicht nötig hat.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Leider wurde nicht mitgeteilt, was unter "Spitze" zu verstehen ist. Qualität oder Quantität? Bei quantativer Spitzenposition könnte auch ein Vollpfosten wie Dan Brown "awardisieren"...... :wow :wow


    :lache :lache


    ist da nichts rauszukriegen, nach welcher Prämisse
    die Preise verliehen werden ?:gruebel


    @ Herr Palomar
    ich bin auch schon gespannt auf den neuen Roth, hast Du schon irgend
    etwas gehört?


    neugierige Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Philip Roth gehört m.E. zu den bedeutensten und, was ich für noch wichtiger halte, sprachlich wie dramaturgisch besten Autoren unserer Zeit. Insofern stellt sich, lieber Voltaire, diese Frage nicht wirklich - hinsichtlich Quanti- bzw. Qualität. Brown und Roth in einem Atemzug zu nennen grenzt an Blasphemie. Bücher wie "Die Anatomiestunde", "Portnoys Beschwerden", "Sabbaths Theater", "Amerikanisches Idyll", "The Great American Novel" und viele andere mehr haben mich beeindruckt, fantastisch unterhalten und sicherlich auch irgendwie geprägt (Ausrutscher wie "Jedermann" verzeiht man angesichts dieser Bibliographie leichten Herzens). Ich glaube nicht, daß ihm die vierzig Riesen etwas bedeuten, aber ein Preis mit diesem Namen wahrscheinlich schon. Und für den LitNob wird's endlich Zeit: Ein sauguter Erzähler, der - im Gegensatz zu manch anderem Preisträger - auch noch eine erkleckliche Zahl Leser erreicht.

  • Zitat

    Original von Elbereth
    @ Herr Palomar
    ich bin auch schon gespannt auf den neuen Roth, hast Du schon irgend
    etwas gehört?


    Exit Ghost: Es wird Roths letzter Nathan Zuckerman-Roman werden


    Der Verlag spricht von einem „Porträt des Künstlers als alter Mann“, in dem er wieder nach New York zieht und sich dort mit einer jüngeren Autorengeneration auseinandersetzen muss.


    Nathan Zuckerman ist ein Alter Ego des Autors, der in 9 Philip Roth Romanen auftritt.
    Das erste mal 1974 in Mein Leben als Mann. Später auch in Der Ghostwriter, Zuckermans Befreiung, Die Anatomiestunde, Die Prager Orgie, Gegenleben, Amerikanisches Idyll, Mein Mann der Kommunist, Der menschliche Makel.

  • Zitat

    Original von Tom
    Insofern stellt sich, lieber Voltaire, diese Frage nicht wirklich - hinsichtlich Quanti- bzw. Qualität. Brown und Roth in einem Atemzug zu nennen grenzt an Blasphemie.



    Hab die Smilies vergessen gehabt. :bonk :bonk


    Würde man diese Frage ernsthaft gestellt haben, wäre es wohl wirklich Blasphemie gewesen. :-)


    Aber ernsthaft:
    Einige "Alterswerke" von diesem von mir sehr verehrten Schriftsteller haben mich dann doch ein wenig enttäuscht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.