Leben nach dem Tod?

  • Zitat

    Original von Tom
    Türlich gibt es den. Hast Deine Hausaufgaben nicht gemacht, hä? ;-)


    Mir war nicht bewusst, dass ich welche hatte.
    Ich bleibe aber dabei. Es gibt keinen allgemein gültige Antwort auf die Frage nach dem Sinn, denn letztendlich hat das mit dem eigenen, subjektiven Weltbild zu tun. Ob ich glaube oder nicht, ob ich mir Rosenquarze gegen die Stirn klopfe oder nicht, oder ob ich mich dem Atheismus oder anderweitigen Anschauungen zugeneigt fühle. Jeder definiert (oder auch nicht) sich seinen eigenen Sinn des Lebens.


    Gruss,


    Doc

  • Wenn ich anfange, mir die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen, dann lande ich früher oder später unweigerlich bei der Frage: welchen Sinn hat es überhaupt, dass es auf diesem Planeten Lebewesen gibt....denn das grosse Leiden, das die meisten zu ertragen und zu erdulden haben überwiegt ...und zwar gewaltig.
    Und all diesen Menschen wird es noch schwerer fallen, diese Frage zu beantworten...die Tiere können wir leider nicht fragen.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Liebe Joan
    Diese Frage hat sich mir nach dem Tod meiner älteren Schwester mit 51 Jahren und meiner Mutter mit 73 Jahren (schlimmer Krebs) auch gestellt. Innerhalb 3 Jahren wurden mir zwei liebe Menschen genommen. Es brauchte 2 Jahre bis ich ohne in Tränen auszubrechen über die beiden Menschen reden konnte. Aber noch heute muss ich weinen, wenn ich denke, dass Beide nie mehr die Blumen, die Tiere, überhaupt die Natur sehen können, die sie so sehr geliebt haben.
    Ich glaube nicht, dass der Mensch soweit ist, dass er den Sinn des Lebens erfassen kann.
    Und warum wir überhaupt hier sind? Ich denke, dass wir einfach eine Aufgabe zu erfüllen haben. Wir sehen nicht welche, aber vielleicht wissen wir es irgend einmal!
    Was wir brauchen ist Hoffnung, ohne Hoffnung können wir nicht leben.
    Ich hoffe, dass mir eines Tages bewusst wird, warum dies alles geschieht.
    Und was die Tiere angeht: ich weine um jedes Tier das ich hergeben muss genauso wie für die Menschen die ich verliere. Sie geben mir soviel und verlangen so wenig.
    Niemand sollte leiden müssen, weder Menschen noch Tiere.


    Ob wir nach dem Tod weiterleben bezweifle ich sehr. Aber sicher ist es für viele Menschen ein Trost daran zu glauben. Vielleicht ist es auch leichter zu sterben, wenn man an eine weitere Zukunft glaubt. Ich muss gestehen, dass ich Angst habe vor dem Sterben. Meine Schwester hat an die Wiedergeburt geglaubt, sie war ruhiger vor dem Tod als meine Mutter, die nicht an eine Zukunft geglaubt hat.
    Liebe Grüsse BronteSisters

  • BronteSisters
    Danke für Deine so sehr persönlichen Worte....sie werden mich nun durch die Ostertage begleiten und ich werde so in Gedanken auch bei Dir sein...Liebe Grüsse Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Joan
    denn das grosse Leiden, das die meisten zu ertragen und zu erdulden haben überwiegt ...und zwar gewaltig.


    Das ist Dein subjektives Empfinden, das ich Dir auch gar nicht absprechen möchte. Nur ist mir das dermaßen pauschal, dass ich mich so einer Sichtweise nicht anschließen möchte.
    Bei Milliarden von Menschen traue ich mir nicht zu beurteilen zu können, ob die "meisten" davon große Leiden zu ertragen haben. Selbst der Ärmste der Armen, der von Krankheiten Gezeichnetste kann eine Lebensfreude im Herzen tragen, die angesichts seiner Lebensumstände unfassbar scheint. Es ist nicht eine Frage des äußeren, sondern des inneren Zustandes, ob ich leide, und wenn ja in welchem Ausmaß und wie ich mich dem stelle und damit umgehe.


    Gruss,


    Doc

  • Doc


    Das was Du schreibst, bringt mich jetzt auf einen Gedanken...


    Dann könnte vielleicht der Sinn des Lebens sein, dass wir alles daran setzen, uns eine innere Lebensfreude zu schaffen, damit wir dann etwas gewappnet sind gegenüber den Leiden und Nöten, die uns manchmal an den Rand des Erträglichen bringen...


    ....ein Gedanke nur, der zugegeben noch sehr vage und unausgereift ist....und so gesehen eigentlich nur für uns Menschen gelten könnte...die anderen Lebewesen die mit uns zusammen die Erde bewohnen, die wären davon wohl ausgeschlossen....Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Zitat

    Original von Joan
    die anderen Lebewesen die mit uns zusammen die Erde bewohnen, die wären davon wohl ausgeschlossen.


    Nein, sie sind nicht ausgeschlossen, sondern Teil des Ganzen. Es gibt sehr viele hochentwickelte Spezies auf diesem Planeten, Tierarten, die ein dem Menschen ähnlich entwickeltes Bewusstsein für sich selbst und ihre Umwelt haben. Nur bin ich aufgrund meines Glaubens der Ansicht, dass eben dem Mensch eine herausragende Bedeutung zukommt, weil uns ein besonderer, göttlicher Funke innewohnt.


    Für die Naturwissenschaft mag der Mensch nur die bislang am höchsten entwickelte Lebensform auf der Evolutionsleiter darstellen, die nach oben hin offen scheint. Wenn dem so ist, besteht der Sinn des Lebens für den Menschen vielleicht (wie für jede andere Spezies) einfach darin, den Fortbestand zu sichern und schlichtweg zu leben.



    Gruss,


    Doc

  • Hier entsteht langsam eine Kraut- und Rübendiskussion, weil zwei Begriffe, die nicht synonym sind synonym verwendet werden.


    Sterben ist ein Vorgang, dessen Ende einen Zustand bezeichnet, der Tod heisst. Angst haben die meisten Menschen vor dem Vorgang, nicht dem Zustand. Sein Endpunkt mag für die einen ein Ende für alles bedeuten, für andere ein Transitionsstadium, wieder andere eine Erlösung, das ändert nichts daran, dass der Vorgang dahin, das Sterben, das Getötet werden, das mit heftigsten Vokabeln wie krepieren, verrecken oder mit liebevollen Worten, wie entschlafen, von uns gegangen o.ä. bezeichnet wird dem Menschen Angst einjagt.


    Den Gedanken an ein Leben nach dem Tod hat der Mensch daher nicht unter dem Aspekt der Angst vor dem Tode erfinden müssen, eher vielleicht aus dem Gedanken heraus, das kann doch nicht alles gewesen sein.


    Was dann tatsächlich die Frage nach dem Sinn stellt, die letztgültig bentwortet ist:


    42


    Wobei diese Antwort eben die Frage gibt es ein Leben nach dem Tode nicht beantwortet. Allerdings gibt es so viele Berichte von Nachtoderlebnissen, das ich davon ausgehe, dass nicht nur Spinner darunter waren. So wie es im Mittelalter Scharlatane gegeben hat, die Medizin betrieben haben und niemand ihnen nachweisen konnte, dass in Hühnerkacke geschmortes Rinderhaar kein geeignetes Mittel gegen Rheuma ist, so gab es eben auch Heilkundige die wussten, weshalb sie die Wurzel und nicht das Blatt einer Pflanze zur Heilung einsetzten.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Allerdings gibt es so viele Berichte von Nachtoderlebnissen, das ich davon ausgehe, dass nicht nur Spinner darunter waren.


    geht gar nicht, denn letzendlich waren sie ja nicht tot, nur halbtot

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wenn dem so ist, besteht der Sinn des Lebens für den Menschen vielleicht (wie für jede andere Spezies) einfach darin, den Fortbestand zu sichern und schlichtweg zu leben.


    Hey super, du hast es erfasst, mehr Sinn hat das Leben nicht, ausser dass es sich ständig "versucht" zu verbessern.

  • Erstens das (nicht tot/nur halbtot von Alexx) und zweitens konnte man fast alle "Nahtod"-Halluzinationen inzwischen erklären und zum Großteil sogar simulieren bzw. an Lebenden nachstellen, da sie auf die Ausschüttung diverser Hormone und Botenstoffe zurückzuführen sind. Träume hält komischerweise niemand für eine "zweite Realität" oder so, dabei sind das auch ziemlich pfiffig gemachte, zuweilen recht grenzwertige ... Dinge. Unser Hirn kann vieles. Uns in Grenzsituationen zu schützen ist eine der Aufgaben.

  • Zitat

    Original von Alexx61


    geht gar nicht, denn letzendlich waren sie ja nicht tot, nur halbtot


    Ich meine dabei auch die Berichte von Müttern, die zwei Wochen vor dem Telgramm wissen, dass ihr Sohn im Krieg gefallen ist, weil sie erzählen, er sei vorbeigekommen um sich zu verabschieden, von Müttern, die in Ohnmacht fallen, weil das Kind in der Schule einen Unfall hatte- genau in dem Moment, als das Kind starb, von Großmüttern, die in 100ten von Kilometern Entfernung von ihrer Tochter erklären, die Tochter sei bei der Geburt des Kindes gestorben, dem Enkel ginge es gut.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • *hüstej*
    ich willl ja nciht darauf herumreiten, aber auch das gehört zu vielen Religionen, dass eben Halluzinationen oder ähnliches hervorgerufen werden um irgendwelche "Erlebnisse" zu haben z. B. durch Essensentzug, dramatische Tänze u.ä.


    Kennen wir heute aud dem Heilfasten, den Leuten wird Essen entzogen, der Körper reagiert mit Glückshormonen um sich zu schützen u.s.w. könnte man Romane drüber schreiben.


    Wer einmal einen falschen Ohnmachtsanfall herbeiführte (haben wir als Kinder ab und zu gemacht) der weiß wie sich so ein halbtotes Leben anfühlen kann...Erschreckend was das Hirn mit einem macht

  • Nach dem Sinn des Lebens hab ich auch irgendwann aufgehört zu fragen. Meine Mutter meinte dazu: "Das Leben beginnt durch Zufall, wird vom Zufall bestimmt und endet durch einen solchen."


    Is' halt so geworden, dass hier auf der Erde Leben rumwuselt. Und nun muss es sehen, wie es zurechtkommt.


    Wenn man aufhört, sich nach dem Sinn zu fragen, erspart man sich viel Grübelei. Kein "warum?" und kein "warum ausgerechnet ich?" mehr. Nur noch: "Shit happens. Nu kommt halt irgendwie damit klar."

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Zitat

    Original von Alexx61
    *hüstej*
    ich willl ja nciht darauf herumreiten, aber auch das gehört zu vielen Religionen, dass eben Halluzinationen oder ähnliches hervorgerufen werden um irgendwelche "Erlebnisse" zu haben z. B. durch Essensentzug, dramatische Tänze u.ä.


    Kennen wir heute aud dem Heilfasten, den Leuten wird Essen entzogen, der Körper reagiert mit Glückshormonen um sich zu schützen u.s.w. könnte man Romane drüber schreiben.


    Setzen sechs, Thema verfehlt.


    Frauen die Erlebnisse von gefallen Männern oder Söhnen haben, mögen kriegsbedingte Hungerprobleme gehabt haben, aber mit Religion hat das wenig zu tun bis gar nichts und das Ding mit dem Zusammenbruch der Frau: die war in der PDS und war der Meinung Religion ist Opium fürs Volk.

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Die [Frage nach dem Sinn des Lebens] muss jeder ganz für sich allein beantworten. Da gibt es keinen allgemein gültigen Standpunkt.


    Ja. Deshalb fragte ich, wie Ihr die Frage für Euch beantwortet. Vielleicht gibt es Ansichten und Ideen, die mir helfen können, meine Antwort zu finden. :-)


    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wenn dem so ist, besteht der Sinn des Lebens für den Menschen vielleicht (wie für jede andere Spezies) einfach darin, den Fortbestand zu sichern und schlichtweg zu leben.


    Ja, aber ist das ALLES? Wahrscheinlich schon. Wir wollen es vielleicht nur nicht wahrhaben. :gruebel

  • Zitat

    Original von Vandam
    "Das Leben beginnt durch Zufall, wird vom Zufall bestimmt und endet durch einen solchen."


    Das ist ein total guter Ausspruch, den ich auch so unterschreiben kann...


    Ich denke, einen Sinn im Leben gibt es nicht, ausser, dass die Menschen versuchen unter allen Umständen glücklich zu sein! Egal wie. Jeder möchte glücklich und zufrieden werden....


    Wie das Leben nach dem Tod aussieht oder ob es eins gibt - keine Ahnung!
    Ich finde, es ist eine schöne Idee, dass es da was geben kann - einfach um sich zu beruhigen, dass man keine Angst vor dem Tod haben muss... Aber ich befürchte es gibt nichts danach....

  • Zitat

    Original von Joan
    BronteSisters
    Danke für Deine so sehr persönlichen Worte....sie werden mich nun durch die Ostertage begleiten und ich werde so in Gedanken auch bei Dir sein...Liebe Grüsse Joan


    Danke liebe Joan, ich hoffe, dass Du etwas Ruhe findest. Ein langer Spaziergang in der Natur hilft mir z.B. immer. Es gibt ja doch so viel Schönes im Leben, manchmal hat man nur etwas Mühe es auch zu sehen. Aber die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden, auch die Trauer nimmt ab, und dann erinnert man sich auch der schönen Momente.
    Das ist off topic, ich wünsche Dir schöne Ostertage.


    Allen anderen Eulen ebenfalls schöne, erholsame und schöne Bücher lesende Ostern