Leben nach dem Tod?
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Aber auch da gilt: Scio, nescio
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Ut desint vires tamen est laudanda voluntas.
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Sowie: Naturam expelles furca, tamen usque recurret.
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Zitat
Original von Tom
Was ist Leben aus Sicht des Menschen? Eine unvollständige Antwort könnte lauten: Die bewußte Wahrnehmung seiner selbst und des Gefüges, in dem man sich befindet.
Ich finde diese Antwort insbesondere deswegen unvollständig, weil sie eine vollkommen passive Daseinsform postuliert - man nimmt wahr und wird wahrgenommen. Zum menschlichen Leben gehört zumindest für mich auch ein Gestlatungs- und Handlungsaspekt dazu - man formt seine Umwelt, hinterlässt Spuren etc.
Wenn es nur um die Wahrnehmung geht, ist eine Existenz nach dem Tode erst recht nicht auszuschließen. Es könnte Milliarden (tote) Menschen geben, die mich gerade beobachten, ohne dass ich es bemerke. Sie würden demnach leben, denn sie hätten eine bewusste Wahrnehmung. Beweisen könnte ich ihre Existenz allerdings nicht.
Jedenfalls scheint es, falls es denn weitergeht, ganz anders weiterzugehen, als wir es gewohnt sind. Das ist für mich aber auch kein (intellektuelles) Problem: Ein Eisklotz sieht auch ganz anders aus als flüssiges Wasser, dennoch ist es die gleiche Materie. Wasserdampf sieht wieder ganz anders aus, aber dennoch ist in der Substanz eine Kontinuität vorhanden. -
Zitat
weil sie eine vollkommen passive Daseinsform postuliert
Was bitte ist an einer "bewußten Wahrnehmung seiner selbst, und des Gefüges, in dem man sich befindet" passiv?
Substanzerhalt, von nichts anderem hat Molekülhaufen Tom gefaselt. Wir entleiben uns fortwährend, sondern Teile von uns ab und häuten uns mehrfach. Sogar der Geruch, den andere von uns wahrnehmen, ist substantiell. Wieviel "Seele" enthalten all diese Materialien? Anteilige Mengen bezogen auf die zweihundert Gramm, die am Schluß verpuffen?
Wir bestehen aus Wasser, Kohlenstoff und etwas Altmetall. Es wäre ja Verschwendung, das nicht zu recyclen. Der Große Überphysiker hat schon gewußt, was er tat.
Edit, für Beowulf: Memento homo, quia es ex pulvere et in pulverem reverteris.
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Vielleicht sind wir, bzw. alle Lebewesen nur Frischhalteboxen ...
Alles hier auf der Erde wird von irgendwem gefressen.
Der Wurm vom Vogel.
Der Vogel von der Katze.
Die Kuh vom Menschen.
Der Mensch tja der Mensch ...Ich glaube alles ist Energie.
Wenn wir sterben kommt das Licht (ebenfalls Energie) und wir fühlen Liebe. Zumindest berichten Menschen
an der Schwelle davon.
Dieses Licht, meiner Meinung nach ein riesiges Wesen das uns einsaugt. Uns verschlingt uns frisst.
Natürlich scheißt es auch die verbrauchte Energie wieder aus. Folglich wird man wieder geboren.
Als Mensch, Tier, Pflanze, Insekt ... Die Energie frischt sich in dem neuen Körper wieder auf.
Irgendwann kommt dann wieder das Licht und frisst, scheißt ...Ich hasse es so zu denken.
In diesem Sinne - Tu was du willst, du wirst eh gefressen.
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Ein Hallo an alle noch Suchenden und an alle die schon die meisten Antworten für sich gefunden haben....
Erst einmal, bevor ich es wieder vergesse: ich habe also, bevor ich diesen Thread eröffnete, per Suchfunkion nach >gestarteten Themen< in diese Richtung gesucht...und nichts gefunden. Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass noch nie in diese Richtung hier diskutiert wurde.
In letzter Zeit drängte sich mir diese Frage immer mehr auf, nachdem sich die Ereignisse häuften, wo ich von geliebten Lebensbegleitern für immer Abschied nehmen musste...Menschen und auch Tiere gehören dazu....Es wäre einfach sehr Tröstlich, wenn man wüsste, dass man sie alle irgendwann einmal wieder sehen könnte.
Es ist also keineswegs die Angst vor dem Tod, die mich umtreibt. Ganz im Gegenteil....wenn mir etwas Angst macht, dann ist es das Leben vor dem Tod....Diese Frage habe ich an Euch gerichtet, weil ich mir vorstellen konnte, dass Menschen, die so viel lesen, auch oft mit dieser Frage konfrontiert werden und auch mit den unterschiedlichsten Erklärungsversuchen... und sich daher auch selber damit sehr tief und meist auch so vollumfänglich wie möglich damit auseinandersetzen...und wie ich sehe, ich habe mich nicht getäuscht, denn....
...ich habe doch einiges an sehr Interessantem und Tröstlichem in Euren Feetback finden können...sogar bei Dir Tom findet man Tröstliches, man muss nur lange genug suchen
Ein so schöner und aufbauender Beitrag wie von Dir Bernard habe ich zu diesem Thema noch selten gelesen. Und gerade deshalb widerspricht er meines Erachtens Deiner Meinung, dass solche Themen für ein Forum vielleicht nicht so geeignet wären...Ich denke, solange die Auseinandersetzung mit einer gewissen Sensibilität und mit dem nötigen Respekt vor der Meinung Andersdenkender geschieht, ist das doch durchaus vertretbar.Jetzt noch eine Frage speziell an Tom Der Metallanteil in uns, der trägt höchstens dazu bei, dass wir mit den Jahren zu rosten beginnen... und auch die anderen Anteile haben garnichts oder nur bedingt zu tun mit unserem Geist und mit unserer Seele...sie haben keinen Einfluss auf unsere Gefühle, die doch so vielschichtig sind: Liebe, Hass, Trauer, Freude, Neid, Eifersucht, Grosszügigkeit im Denken und Handeln, Aggression, Machtgier, usw usf....
Also, das mit dem sofortigen Gewichtsverlust nach unserem Dahinscheiden, davon habe ich auch schon gehört, das scheint mir doch recht fragwürdig ....wenn ja, dann hat wohl kaum etwas mit dem Verlassen der Seele aus dem Körper zu tun....So, das war mal eine Zwischenbilanz meinerseits verbunden mit einem grossen Dankeschön an alle die sich hier beteiligt haben....Joan
NB. Kann mir bitte schön noch jemand eine Uebersetzung liefern von den lateinischen Bemerkungen....und auch die Erklärung des Wortes: Determination....?
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Hallo, Joan.
ZitatKann mir bitte schön noch jemand eine Uebersetzung liefern von den lateinischen Bemerkungen....
http://de.wikiquote.org/wiki/Lateinische_Sprichwörter
Zitatund auch die Erklärung des Wortes: Determination....?
Determinismus ist, sehr vereinfacht gesagt, die philosphische Lehre davon, daß alle Abläufe aufgrund verschiedener, in der Hauptsache physikalischer, Gesetze vorherbestimmt sind, und daß es "Zufälle" und etwas wie freien Willen nicht gibt. Wenn Du nach dem Begriff bei den Eulen fahndest, findest Du die eine oder andere interessante Diskussion.
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Zitat
Wenn wir sterben kommt das Licht (ebenfalls Energie) und wir fühlen Liebe. Zumindest berichten Menschen an der Schwelle davon.
Aber von denen, die sie überschritten haben, gibt es bisher keine Bestätigung.
Für dieses "Licht" und andere Nahtodphänomene gibt es inzwischen nachvollziehbare Erklärungen, die allesamt ohne Nachtodleben auskommen.
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Danke Dir Tom....schon wieder ein bisschen schlauer geworden..obs noch was nützt?
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Zitat
Original von Tom
Aber von denen, die sie überschritten haben, gibt es bisher keine Bestätigung.Für dieses "Licht" und andere Nahtodphänomene gibt es inzwischen nachvollziehbare Erklärungen, die allesamt ohne Nachtodleben auskommen.
Tom
Zum ersten: Glücklicherweise! Deshalb kann auch niemand den anderen belehrenZum zweiten: die Astronautenthese ...
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Zitat
Original von Yasse
Dieses Licht, meiner Meinung nach ein riesiges Wesen das uns einsaugt. Uns verschlingt uns frisst.
Natürlich scheißt es auch die verbrauchte Energie wieder aus. Folglich wird man wieder geboren.
Als Mensch, Tier, Pflanze, Insekt ... Die Energie frischt sich in dem neuen Körper wieder auf.
Irgendwann kommt dann wieder das Licht und frisst, scheißt ...Mist, nun ist meine gesamte Tarnung aufgeflogen.
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Mit dem Thema habe ich mich seit meiner Jugend mehr oder weniger intensiv beschäftigt.
ZitatJoan:
Vielleicht gibt es ja noch einige Bücher darüber, die Ihr empfehlen könnt...
Als mein Vater vor gut fünf Jahren starb, habe ich nach Literatur zum Thema gesucht. Aber nur sehr wenig gefunden, was für mich letztlich brauchbar war. (Auch bei den sehr bekannten christlichen Autoren, die als Kapazitäten gelten, bin ich nicht fündig geworden.)Ein Stück weiter kam ich dann da, wo ich’s gar nicht erwartet hätte, drum kann ich dieses Buch mit ruhigem Gewissen empfehlen: „Das Ende ist nur der Anfang“ von Richard Matheson (Goldmann TB, ISBN-10 3442443563, allerdings vergriffen. Das englische Original ist noch lieferbar: "What Dreams May Come", Saint Martin's Press, ISBN-13: 978-0765308702). Gibt’s auch als Film, doch das Buch ist um Längen besser.).
Interessant fand ich das Buch darum, weil Matheson seiner Geschichte eine Synthese aus Aussagen der Großen Weltreligionen, aber auch der Nahtodforschung, zu Grunde legt. -
Zitat
Original von licht
Mist, nun ist meine gesamte Tarnung aufgeflogen.
Ich wusste es, meine Theorie ist wahr!
PS. Yasse ist die BESTE
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Ich fand "Phaidon" von Platon gut als Auseinandersetzung mit dem Tod und der Frage, ob die Seele unsterblich ist.
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Eigentlich wollte ich mich an dieser Diskussion nicht beteiligen. Ich kann weder mit philosophischen noch religiösen und schon gar nicht wissenschaftlichen Antworten dienen.
Dann las ich diesen Beitrag von dir...
ZitatIn letzter Zeit drängte sich mir diese Frage immer mehr auf, nachdem sich die Ereignisse häuften, wo ich von geliebten Lebensbegleitern für immer Abschied nehmen musste...Menschen und auch Tiere gehören dazu....Es wäre einfach sehr Tröstlich, wenn man wüsste, dass man sie alle irgendwann einmal wieder sehen könnte.
... und mir folgendes dazu ein:
Wie du selbst schon sagst, weiß niemand , ob es ein Leben nachdem Tod gibt. (oder gar ein uns alles verschlingendes Licht ???)
Aber Menschen und Tiere, die uns in unserem Leben begleitet haben, die uns wichtig waren und uns beeinflusst haben, leben immer mit uns weiter. Immer dann wenn wir an einem Ort oder in einer Situation sind, die wir mit diesen Personen verbinden, erinnern wir uns an sie. Und Erinnerung an einen lieben Menschen (oder ein liebes Tier) ist dessen Leben nach dem Tod. -
SiCollier
schade, dass dieses Buch nur noch in Englisch erhältlich ist...leider reichen meine kümmerlichen Englischkenntnisse nicht aus, um ein Buch zu lesen...geschweige denn, dessen Sinn zu erfassen.....Delphin
uiuiui...Planton ist sicher eine hochintellektuelle, philosophische Auseinandersetzung mit diesem Thema...da reicht wieder mein geistiges Potential nicht aus, um das Gelesene zu verarbeiten...Joschi
schön, wie Du das siehst...ähnlich sehe ich das auch. Alle meine Lieben, die mich verliessen, die leben in meiner Erinnerung weiter....jedoch:
dieses Erinnern birgt auch unendlich viel Trauer und Sehnsucht, und um diese Gefühle für mich etwas zu dämpfen, suche ich nach Tröstlichem...und ich lande dabei immer wieder am selben Punkt: werde ich Euch alle eines Tages irgendwo wiedersehen?Dank Euch allen, die Ihr mir Eure Zeit geschenkt habt, Eure Gedanken, Eure Buchempfehlungen....Joan
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Die Frage nach einem Leben nach dem Tod ist ein philosophisches Problem, das die Menschheit schon seit dem Altertum beschäftigt. Zu allen Zeiten gab es zu dieser Frage verschiedene Ansätze:
1. Ablehnung:
Mit dem Tod endet die Existenz eines menschlichen Individuums. Der Mensch lebt nicht mehr als Subjekt weiter, sondern nur noch als Objekt, zum Beispiel in der Erinnerung der Mitmenschen. (siehe auch Ganztodtheorie)2. Vollendung:
In vielen Religionen wird das menschliche Leben im weitesten Sinne als eine Art Reifung oder Bewährung gesehen. Nach dem Tod wechselt das Individuum für alle Zeiten in einen anderen Seinszustand (Himmel, Hölle, Limbus...)3. Reinkarnation:
Der Mensch besitzt einen geistigen Anteil (Seele), der immer wieder in neuen Körpern auf der Erde erscheint, ein Leben lebt und wieder stirbt.Quelle Wikipedia
Vielleicht schweben wir ja alle in einem Paralleluniversum wäre doch auch nicht schlecht ODER??
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Ein Leben nach dem Tode ,egal in welcher Form, halte ich für unwahrscheinlich.
Sicherlich ist es für Hinterbliebene sehr tröstlich sich vorzustellen, dem verstorbenen Menschen oder Tier wieder zu begegnen.
Da mich diese Frage schon viele Jahre beschäftigt, bin ich für mich zum dem Schluss gelangt, alles Wichtige im Leben zu tun.