Original-Titel: Mannen med oxhjärtet von 1999
aus dem Schwedischen von Christel Hildebrant
btb-TB 72730
DE 09/2003
2. Auflage
Zur Autorin
Inger Frimansson ist eine der bekanntesten Autorinnen Schwedens. Ihr erstes Buch, „Gute Nacht, mein Geliebter" bedeutete sofort den Durchbruch für sie. Es wurde ausgezeichnet mit dem Schwedischen Krimipreis und begründete ihren Ruhm als „schwedische" Minette Walters.
Eine detaillierte Bigrafie gibt es bei Skandinavienkrimi
Inhaltsangabe im Buch:
Zwei Feuerwehrmänner sind tot - einer angeblich einem obskuren Unfall zum Opfer gefallen, der andere ermordet. Besteht eine Verbindung zwischen den Toten? Hat man es gar mit einem gerissenen Serienmörder zu tun? Schon bald gibt es einen Verdächtigen, doch erst, als es fast schon zu spät ist, erkennen die ermittelnden Beamten, dass man die ganze Zeit auf der falschen Fährte war... Ein ungeheuer raffinierter Kriminalroman, der mit den Erwartungen des Lesers spielt wie die Katze mit der Maus.
Der zweite Roman von Schwedens Bestsellerautorin Inger Frimansson, die gleich mit dem Thriller, „Gute Nacht, mein geliebter" bei deutschen Krimi-Fans den Durchbruch schaffte.
Meine Meinung:
Das Buch habe ich vom Wühltisch, u.a. auf Grund der Inhaltsangabe.
Im Nachhinein gehört dem Schreiber dieser Inhaltsangabe die Tastatur entzogen, denn er weckt Erwartungen im Leser, die der Roman nicht erfüllen kann und will und er nimmt diesem Roman den Spannungsbogen.
Ich versteh jeden, der diese Buch nach 100 Seiten in Ecke wirft, da in keinster Weise die erweckten Erwartungen erfüllt werden.
Wer es aber schafft, sich davon zu lösen, hat am Ende ein feines Psychodrama gelesen.
Es geht um eine Feuerwehrtruppe, die bei einem Einsatz einen Kollegen durch Rauchvergiftung verlieren. Die Frage ist, warum er seine Atemmaske entfernt hat. Ein Unfall oder Selbstmord, da er sehr seiner Frau nachtrauert, die sich von ihm getrennt hat. Nur der Leser weiß mehr, denn er war dabei.
Mit diesem Wissen rollte die Autorin das Leben einiger Feuerwehrmänner vor uns, die alle ihre Kindheit gemeinsam verbracht haben. Wir erfahren, wie sie mit dem Tod ihres Kollegen versuchen fertig zu werden, wie er Einfluß auf ihr Alltagsleben außerhalb der Feuerwache nimmt, mit welchen Mitteln die Feuerwehr selbst versucht Hilfestellung zu geben.
Von Ermittlern liest man nichts. Dafür viel über die privaten Probleme, sei es die störrische Stieftochter, die Angst der Ehefrau, Den Versuch, obwohl abgelehnt, doch noch als Feuerwehrmann eingestellt zu werden.
Unterbrochen wird immer wieder durch die Schilderung von Einsätzen.
Erst auf Seite 119 erlebt der Leser den zweiten Mord. Niemand kann einen Zusammenhang zwischen dem Unfall/Selbstmord und diesem herstellen.
Nur der Leser, der von außen auf die Geschehnisse schaut, meint Zusammenhänge erkennen zu können, da er Einzelheiten kennt, die keinem der Protagonisten zur Verfügung stehen.
Erst ganz zum Schluß zieht einer der Feuerwehrmänner aus verschiedenen Ereignissen seine Schlüsse und informiert die Polizei. Nur sind diese Schlußfolgerungen richtig??
Ein eindrucksvoller Psycho-Reigen um Mißverständnisse, Ängste, Wünsche, Erwartungen, die mir Lust auf mehr von dieser Autorin machen - nur die Inhaltsangaben lese ich erst einmal nicht mehr.
Eine Leseempfehlung für die, die von einem Krimi nicht nur das stets gleiche Strickmuster erwarten, denen die Beweggründe von Menschen wichtig sind, als die Mörderjagd. Damit auch für die Leser geeignet, die eher nicht zu den krimi-Fans zählen, aber gerne spannende Romane über Menschen und deren Verhalten lesen.
meint Dyke und vergibt 8 Eulen = sehr gut für einen Genre-Roman
Weitere Romane der Autorin in der Reihenfolge des Erscheinens lt. Krimicouch.de
Die Handpuppe (Handdockan)
Fruktar jag intet ont (noch nciht übersetzt)
Gute Nacht, mein Geliebter (God natt min älskade)
Der Beschützer (Mannen med oxhjärtet)
Die Katze, die nicht sterben wolllte (Katen som inte dog)
Die Skrupellose (Ett mycket bättre liv)
Die Insel der nackten Frauen (De nakna kvinnormas Ö)
Die Treulosen (Mörkenspör)
Der Schatten im Wasser (Skuggan i Vattnet)