Kim Edwards - Die Tochter des Fotografen

  • Zitat

    Original von geli73
    Aber was ich mich frage, hat man wirklich immer das Gefühl, dass das Kind fehlt? Dass man eine dermaßen tiefe Trauer empfindet und eine Art Phantomschmerz? Ich hätte vermutet, dass es hin und wieder noch schmerzt, aber eben nicht über Jahre dermaßen intensiv, als wäre ihre Tochter erst letzte Woche verstorben. Grübeln Für das Buch war es ja nicht anders möglich, aber es kommt mir zu dick aufgetragen vor. Allerdings habe ich auch noch kein Kind verloren.


    Hm... Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Kind, das bei der Geburt gestorben ist und von dem man sich nicht verabschieden durfte bzw. wie in diesem Fall, das man nicht einmal mehr sehen durfte, eine ewig offene Wunde und noch mehr offene Fragen hinterlässt. Wie soll sie mit etwas abschließen können, was - wie auch immer - für sie nie zu Ende geführt wurde... Zusätzlich wird ihre Trauerverabeitung auch durch das geheimnisvolle Verhalten ihres Mannes und den damit einhergenden Bruch der Beziehung erschwert.
    Trotzdem erschien mir die ausschweifende Trauerbeschreibung, die sich für den Leser letztendlich immer wiederholt, im Roman selbst auch zuviel. Das meinte ich in meiner Rezi mit langatmigen Abschnitten.

  • Dank einer lieben Eule ( :wave Geli) konnte ich das Buch nun auch lesen. Ich muss sagen, es ging mir ähnlich wie Sue. Im Großen und Ganzen fand ich die Geschichte schon gut, allerdings war sie mir teilweise zu langatmig. Die Spannung hat mir auch ein bisschen gefehlt. Teilweise wurde mir auch zu viel beschrieben. Hmm, so richtig zufrieden bin ich mit dem Buch nicht. Schade eigentlich.

  • Zitat

    Aber was ich mich frage, hat man wirklich immer das Gefühl, dass das Kind fehlt? Dass man eine dermaßen tiefe Trauer empfindet und eine Art Phantomschmerz? Ich hätte vermutet, dass es hin und wieder noch schmerzt, aber eben nicht über Jahre dermaßen intensiv, als wäre ihre Tochter erst letzte Woche verstorben. :gruebel Für das Buch war es ja nicht anders möglich, aber es kommt mir zu dick aufgetragen vor. Allerdings habe ich auch noch kein Kind verloren.


    Ich denke schon, dass solch ein Schmerz einen stets begleitet. In unserer Familie verstarb auch der Sohn meiner Cousine, noch vor der Geburt und es war für meine Cousine über Jahre ein emotionales Rauf und Runter. Nachdem sie sich in psychologischer Behandlung begab, dem Jungen einen Namen gab, wurde es besser. Er gehört jetzt zur Familie auch wenn er nicht da ist.
    Ich denke es ist wichtig so ein Ereignis aufzuarbeiten. Im Roman ist es ja noch heftiger. Norah hat nie ihr Kind gesehen, sie spürt das etwas nicht stimmt und ich kann mir vorstellen, dass so eine Ungewissheit ein in Wahnsinn treiben kann.

  • @ Bat


    Ich kann deinem ersten Spoiler nur zum Teil zustimmen. David hat in seiner Kindheit einiges durmachen müssen und wollte das seinem Sohn ersparen, dass sich alles nur um seine kranke Schwester dreht.
    Auf der anderen Seite kann ich es nicht verstehen, dass er sich es so einfach gemacht hat und Norah nicht die Möglichkeit hatte, ihre eigene Entscheidung zu treffen.


    Ich habe das Buch heute aus dem SuB gezogen und habe es zu großem Teil gelesen. Bis jetzt ist es das beste Buch, das ich in diesem Monat gelesen habe und ich bin schon sehr gespannt, wie es ausgehen wird. Der Einstieg ins Buch hat mir sehr gut gefallen, die Geburt wird zwar als hart beschrieben, geht dann aber doch nicht zu sehr ins Detail.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ich habe das Buch heute zu Ende gelesen.


    [Sp]Ich fand es ziemlich schade, dass Henry seiner Familie nicht selber die Wahrheit gesagt hat und die Wahrheit erst nach seinem Tod bekannt wurde. Norah ist einer der Protagonisten die im Buch zu "blass" bleiben.[/sp]


    Das Buch hat im Ganzen ziemlich gut gefallen. So das ich es schade fand, dass das Buch doch so dünn war. :wave

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ich habe das Buch heute ausgelesen und war nicht sooo begeistert davon.


    An vielen Stellen hat mir die Spannung gefehlt, viele Stellen waren zu langatmig, andere dagegen nur kurz angerissen statt sie auszubauen.
    Und das ende war mir viel zu aprubt.



    Viele Dinge sind offen geblieben.


    Davids beweggründe sehe ich so:



    Insgesamt eine schöne Geschichte aber nicht so toll geschrieben.

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Hab es letztens zufällig im Laden liegen sehen. Jetzt kann man es ja vielleicht bald in Angriff nehmen ;-)


    Viel Spaß beim Lesen. Es lohnt sich auf alle Fälle!

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ein wunderschönes Buch! Einfach schade, dass ich es ausgelesen habe.
    Kim Edwards beschreibt sehr gefühlvoll diese ungewöhnliche Familiengeschichte (vielleicht war es Anfang der 60er Jahre gar nicht so ungewöhnlich – heute wäre es glaube ich einfach unvorstellbar). Eine Frau bekommt Zwillinge, einen gesunden Sohn, eine Tochter mit Downsyndrom. Die Frau, betäubt, bekommt wenig von der Geburt mit, der Vater ein Arzt lässt seine behinderte Tochter von der anwesenden Krankenschwester in ein Heim bringen und erzählt seiner Frau, dass die Tochter bei der Geburt gestorben ist. Die Krankenschwester sieht die Zustände in dem Heim, bringt es nicht übers Herz das Baby dort zu lassen und zieht es wie ihr eigenes Kind auf – mit Wissen des leiblichen Vaters.
    Kim Edwards versteht es sehr gut die Gefühle der einzelnen Personen sehr glaubhaft darzustellen. Man kann sich sowohl in die Trauer der Mutter um ihr verlorenes Kind, in die Beweggründe des Vaters, in die Zweifel der Krankenschwester und deren Liebe zu dem behinderten Kind und auch in die schwierige Kindheit des Sohnes sehr gut hineinversetzen.
    Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen, der gerne auch mal nicht ganz einfache Geschichten liest. Es war zum Teil auch sehr traurig, drückte aber nie kitschig auf die Tränendrüse.

  • Ich hab es mir heute gegönnt, und im Garten angefangen. Liest sich sehr schön, freue mich schon auf den weitere Leseabend :-).

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • ich lese gerade an dem buch und bin so in den letzten 100 Seiten... mir graut es davor, dass das buch bald zu ende ist. es ist einfach das tollste buch, das ich in den letzten wochen gelesen habe! der schreibstil ist total zum versinken und die geschichte an sich ist auch toll.
    ich habe selbst meinen sohn tot zur welt gebracht und kann nachvollziehen, dass dieses trauerthema immer mal wieder aufkeimt. anders als bei einem tot einer anderen person - wo das leben halt weitergeht und diese person irgendwie immer weiter in vergessenheit gerät, ist es bei seinem eigenen kind halt anders. schwer zu beschreiben... und für menschen, die so eine erfahrung nicht gemacht haben auch nicht zu verstehen...
    aber das buch ist auf jeden fall eines meiner lieblingsbücher geworden, obwohl ich es noch nicht durch habe.


    lg
    minerva


    :lesend Die tochter des Fotografen - Kim Edwards
    danach :lesend Der Wunde Punkt - Mark Haddon

  • Zitat

    Original von Kyara
    Klingt, als wäre es ein Buch für mich. Nur leider ist mein Geburtstag erst im August. Da werde ich wohl noch warten müssen.


    Meiner ist im November. :-]
    Das Buch klingt ja nett.Wenn ich Zeit hab,vll. :-]

  • Das Buch klingt sehr sehr toll! Hab es gleich auf meine Wunschliste gesetzt. Aber ich denke, lange warte ich damit nicht. Werde mir wohl selbst ein Geschenk machen! :-]

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • @ Yvi


    Magst du nicht mal für mich testen und mir dann sagen, ob es mir gefallen könnte? :lache Um das Buch schleiche ich schon was länger rum, da es das auch im Club etwas günstiger gibt. :gruebel

  • ich lese das buch gerade, auf empfehlung unserer buchhändlerin, und mir gefällt es nicht so sehr wie erhofft; die handlungsstränge sind einfach, und manchmal stören mich sprachliche plattheiten - aber das mag an der übersetzung liegen.


    und ein hilfeschrei: wie kann ich den spoiler öffnen? bei den faqs gibt es keinen hinweis.


    weta