weta
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Ich habe das Buch gestern Nacht zu Ende gelesen und bin leider etwas enttäuscht, da ich mir sehr viel mehr erwartet hatte .
Zwar habe ich während dem Lesen nie daran gedacht, das Buch vorzeitig abzubrechen, doch mit der Zeit habe ich gemerkt, daß ich mir immer mehr wünschte, bald fertig zu sein.
Die Idee und Handlung an sich fand ich spannend und interessant... etwas Neues auf dem Büchermarkt und ich hatte mir den Titel gleich notiert, als ich zum ersten Mal darauf gestossen bin.
Die ersten 100 Seiten lesen sich auch einfach toll, die Autorin erzählt ausführlich von der Geburt der Zwillinge und den darauf folgenden Ereignissen, ohne dabei aber zu sehr auszuschweifen.
Doch ab Pauls und Phoebes 6.Lebensjahr wird das Buch meiner Meinung nach oft zu langatmig und ich hatte trotz der bildhaften, detaillierten Beschreibung der Personen Mühe, sie wirklich greifen und ihre Beweggründe nachvollziehen zu können.
Es werden in Anbetracht der Seitenzahl relativ wenig Ereignisse dargestellt, diese wenigen dafür jedoch sehr ausführlich... und trotzdem bleibt mir zum Beispiel ein Rätsel,
Es heißt, er kam mit dem plötzlichen Sinneswandel seines Vaters nicht klar... für mich trotzdem nur schwer nachvollziehbar .
Ich finde, diese Stelle hätte entweder ganz weggelassen werden können oder aber besser verknüpft werden müssen.
Dasselbe gilt für diese ganze Wespengeschichte und für das Auftauchen des 16-jährigen schwangeren Mädchens. Beides wirkte auf mich konstruiert und wenig realistisch, obwohl es bis ins Kleinste erklärt wurde.
Ich selbst habe keine Kinder, geschweige denn eines verloren... und auch ich habe mich gefragt, ob die Trauer im Laufe der Jahre nicht langsam geringer werden "müßte", wobei mir aber bewußt ist, daß ich das natürlich nicht wirklich einschätzen kann.
Was ich allerdings wirklich als störend empfand war...
In meinen Augen wäre es sehr viel logischer gewesen, wenn David Phoebes komplette Existenz vor Norah verheimlicht hätte und ihr als Arzt die von der zweiten Geburt rührenden Schmerzen mit der Nachgeburt erklärt hätte. Sie selbst war ja betäubt.
Ich konnte Norahs Trauer um ein Kind, das sie ja nicht einmal bewußt in sich heranwachsen gespürt hat, nur schwer nachvollziehen; alles wäre meiner Meinung nach sehr viel schlüssiger gewesen, wenn sie von der Zwillingsschwangerschaft gewußt hätte.
Alles in allem ist "Die Tochter des Fotografen" ein gutes Buch, das man gerne liest, aber bei weitem nicht so fesselnd wie ich gehofft hatte.