Amazon Klappentext
Eigentlich müsste Vampirjägerin Anita Blake froh sein - ein Brandstifter mit unheimlichen Geisteskräften heizt den Untoten von St. Louis gehörig ein. Doch Anitas gefährliche Liaison mit Jean-Claude, dem Meistervampir der Stadt, macht den Fall mehr als kompliziert - und so findet sie sich plötzlich auf der Seite des vermeintlich Bösen. Die Lage spitzt sich zu, als auch noch der mächtige Rat der Vampire auf den Plan tritt. Jean-Claude soll seinen Platz in den Reihen des Rates einnehmen - eine zweifelhafte Ehre, denn als Jean-Claude ablehnt, beginnt ein tödliches Spiel.
Meine Meinung
"Was?" werden jetzt einige fragen, "Das Buch ist doch noch gar nicht erschienen?!" Richtig. Meine Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe "Burnt Offerings". Sollte jemand die vorherigen Bände noch nicht gelesen haben, ist das Lesen dieser Rezension nicht empfehlenswert, da sie dortige Vorkommnisse "verrät".
Anita hat sich nun also entschieden, sie teilt ihr Leben mit Jean-Claude und Richard ist, gelinde gesagt, stinksauer. Das dumme ist nur, dass alle drei durch das Triumvirat eng miteinander verbunden sind. Jean-Claude schafft es zwar meistens Anita vor der geistigen Nähe zu Richard abzuschirmen, aber eben nicht immer, einmal durchwandert er sogar ihre Träume. Richard macht zu Beginn des Buches gerade eine Fortbildung und ist nicht in der Stadt, er hat Sylvie zu seiner Vertretung ernannt.
Anita erhält einen Anruf von Stephen, der sie bittet ins Krankenhaus zu kommen. Einer der Werleoparden, Nathaniel mit Namen, wurde von einem seiner „Kunden“ aufgeschlitzt. Obwohl er schwer verletzt ist versucht einer aus seinem Rudel, Zane – nach Gabriels Dahinscheiden selbsternannter neuer Anführer der „Pards“, ihn aus dem Krankenhaus zu holen. Anita überzeugt ihn auf die ihr eigene Art und Weise (mit ein paar Löchern Marke Browning in den Oberkörper) das bleiben zu lassen. Die Aktion zeigt nicht ganz den gewünschten Erfolg: Zane sinkt weinend vor ihr auf die Knie und bittet sie, ihn und das Rudel zu beschützen.
Von Stephen erfährt sie schließlich, dass sie das Werleoparden-Rudel nach der Hinrichtung Gabriels ohne Anführer zurückgelassen hat. Da dieser seine Leute häufig gezwungen hatte bei Rainas Filmchen mitzuwirken sind die restlichen Gestaltwandler der Stadt verständlicherweise nicht gut auf die Leoparden zu sprechen und haben sie, mehr oder weniger, zu Frischfleisch erklärt. Speziell Sylvie, die einmal eines von Gabriels Opfern war, würde am liebsten jeden der Leoparden tot sehn. Nun ist Anita in einer Zwickmühle. Trotz der Trennung von Richard ist sie immer noch „lupa“ der Wölfe, auf der anderen Seite sehen die meisten der Werleoparden jetzt ebenfalls ihre Anführerin in ihr. Und wer Anita kennt weiß, sie lässt niemanden im Stich, der ihr vertraut…
Als ob das nicht schon konfus genug wäre bekommt Jean-Claude illustren Besuch. Der Rat (Original „Council“) der Vampire schickt ein paar seiner Vertreter vorbei. Grund ist die Tötung von Mr. Oliver (siehe Band 3 „Zirkus der Verdammten“), den die Council-Mitglieder Earthmover nennen. Auch er hat damit einen freien Posten hinterlassen, den Jean-Claude eigentlich hätte einnehmen müssen, sich jedoch geweigert hat. Nun soll überprüft werden, ob Jean-Claude vielleicht versucht sein eigenes Gegen-Council zu gründen, was als Verrat mit dem Tod bestraft werden würde. Die gesandten Meister und ihre Stellvertreter sind eine sehr kuriose Gruppe und vor allem auch alte Bekannte für Jean-Claude: Sein ehemals bester Freund Asher vertritt die Stimme seiner Meisterin Belle Morte und möchte Jean-Claude leiden sehen, da er glaubt dieser hätte ihn und ihrer beider damalige Geliebte verraten und dem Tod bzw. grausamsten Qualen und Entstellungen ausgeliefert (diese Geschichte wurde bereits in Band 6, „Tanz der Toten“, von Jean-Claude erzählt). Nicht von ungefähr erinnert Asher sehr stark an meinen geliebten Erik aka Phantom der Oper und hat damit natürlich einen ganz besonderen Platz auf meiner Favoritenliste.
Und als drittes Problemchen macht offenbar ein Brandstifter die Stadt unsicher und Anita wird von einem mit Dolph befreundeten Feuerwehrmann um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Die ganzen Handlungsstränge laufen nach und nach ineinander und es gibt auch ein Wiedersehen mit dem lieben kleinen Larry der langsam seine ersten eigenen Schritte als Vampirkiller geht (bzw. gehen möchte).
Der Band hat mir wie üblich sehr gut gefallen und gehört meiner Meinung nach mit zu den Highlights der Serie. Man muss allerdings aufmerksam sein, denn es werden viele neue Charaktere eingeführt (Werleoparden, Werwölfe, Council, usw.), einige davon sind wirklich sehr SEHR strange (ich sage nur Yvette). Anita muss hin und her springen zwischen ihrer Verantwortung gegenüber denen die auf sie vertrauen und sie lieben und ihren persönlichen Gefühlen, wie zum Beispiel der Schuld die sie Richard gegenüber verspürt und die er sie auch gerne immer wieder spüren lässt (Gooott, der Mann versinkt im Selbstmitleid und Zickigkeiten *kopfschüttel*). Auch ihr Verhältnis zu Dolph wird durch die Beziehung mit Jean-Claude arg strapaziert, für den es unverständlich ist, dass sie sich mit einem Monster eingelassen hat und der alle Anzeichen eines besorgten und vor allem enttäuschten Vaters aufweist.
Ich bekomme nur den Anflug des Gefühls, dass Laurell K. Hamilton aufpassen muss, dass Anita nicht den, wie ich es nenne, „Sailor-Moon-Effekt“ bekommt. Das bedeutet, dass sie, egal um was es geht, IMMER der Schlüssel zur Lösung ist. Sie ist lupa, wird Anführerin der Werleoparden, ist das wichtige Bindemitglied des Triumvirats, diejenige die sich mit dem Council anlegt usw. Dadurch fängt Anita langsam an, an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Kein Mensch kann so ein Tausendsassa sein. Im Moment geht es noch, aber sollte sich dieser Trend in den nächsten Bänden noch fortsetzen könnte das wirklich einen negativen Effekt auf die Handlung haben.
So, nun hab ich genug geschwafelt. Den Rest müsst Ihr euch selbst durchlesen. Es gibt noch mehr als genug, dass ich nicht erwähnt habe. Also, viel Spaß.