OT: The Dorothy Parker Murder Case
1. Band der Prominentenkrimis (Mordfall für...) oder auch: Jacob Singer-Reihe
Kurzbeschreibung:
Jacob Singer wird von seiner Bekannten Dorothy Parker zu Hilfe gerufen, denn ein Mitglied aus ihrem legendären Literaturzirkel findet eine weibliche Leiche in seinem Appartment, das er dieser Dame zu einem heimlichen Stelldichein zur Verfügung gestellt hat. Hier ist Diskretion gefragt, die Jacob Singer auch prompt zusagt, doch Dorothy Parker lässt es sich natürlich nicht nehmen, mit ihrer einmalig scharfzüngigen und sarkastischen Art selbst bei den Ermittlungen behilflich zu sein, schließlich bewegt sie sich als Prominente in Kreisen, in die ein normaler Polizeibeamter nur schwerlich Zugang erhält.
Über den Autor:
George Baxt, geboren 1923 in Brooklyn, veröffentlichte seinen ersten Text mit neun Jahren in der in Brooklyn erscheinenden "Times-Union". Sein erstes Theaterstück wurde produziert, als er 18 Jahre alt war. Nachdem es zur Aufführung kam, schrieb er von da an am laufenden Band Stücke für die Bühne und einige Drehbücher. Mit seinem ersten Kriminalroman erschuf er 1966 zum ersten Mal überhaupt einen schwulen Serienhelden. Die Bücher aus der zweiten Krimireihe werden als Prominentenkrimis bezeichnet, denn in ihnen agieren prominente Persönlichkeiten aus dem Showbusiness. George Baxt starb 2003 in New York.
Meine Meinung:
In dem ersten der so genannten Prominentenkrimis begleiten wir die zynische und mit äußerst trockenem Humor gesegnete Dorothy Parker, die sich an Jacob Singer wendet, als einer ihrer Bekannten in eine delikate Situation gerät. Exzentrisch wie sie selbst ist auch das Leben der New Yorker Prominenz, die sich hier ein Stelldichein gibt. Ein ständiges Schmunzeln begleitet das Lesen der Ereignisse, die sich zwar um einen Mord drehen, doch der Charme des Buches entspringt vor allem dem Schreibstil von George Baxt. Erfrischend anders und doch - so vermute ich - fast unglaublich realistisch zeichnet er seine Figuren, die in einer außergewöhnlichen Situation aufeinandertreffen und sich doch ganz gewöhnlich menschlich verhalten. Die eingeflochtenen Bemerkungen und Beschreibungen der damaligen Gesellschaft machen diesen Krimi eher zu einer scharfzüngigen Satire auf die prominenten Künstler und Politiker im New York der 20er Jahre, was auch die relativ schnell abgehandelte Auflösung belegt. Dennoch amüsant zu lesen und wenn Dorothy Parker nur halb so originell und sarkastisch war, wie es George Baxt ihr hier in den Mund legt, werde ich demnächst auch etwas von ihr lesen.