Mieses Karma. David Safier

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen...


    Das Buch lebt letztendlich von seiner Situationskomik, wie die Protagonistin immer wieder zwischen Zynismus und Kampfesmut die Situationen meistert, großartig.


    Da zum Inhalt ja schon vieles gesagt wurde, kann ich nur noch jedem das Buch empfehlen...

  • Zitat

    Original von Batcat


    Aber ich warne Euch: Nach der Lektüre dieses Buches werdet ihr nicht mehr reinen Gewissens eine Spinne erschlage können (es könnte ja Hans Dieter aus der Nachbarschaft sein, der kürzlich erst verstarb....) und auch beim Essen eines Steaks sollte man sicj jedweden Reinkarnationsgedanken verkneifen.


    :write


    Mortadella sieht man plötzlich mit ganz anderen Augen... :grin


    Ich fand das Buch auch klasse, schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so amüsiert.
    Bitte mehr davon, Herr Safier!

  • Im Urlaub wollte ich etwas leichtes, ohne viele Hintergedanken, lesen und habe daher zu diesem Buch gegriffen (auch, weil ich den Autor kürzlich im TV gesehen habe und einen guten Eindruck von ihm gewann). Das Buch hat mich nicht enttäuscht. Ich habe auf dem Balkon der Ferienwohnung gesessen und öfters laut aufgelacht; vor allem auch über die Tagebucheinträge des Herrn Casanova.


    Der zweite Teil (ab 43. Kapitel) harkte dann etwas, wie schon öfters erwähnt. Irgendwie paßte das dann nicht mehr zum bisherigen Verlauf. Es wurde ernst, aber nicht ernst genommen (weiß nicht so recht, wie ich es sonst ausdrücken soll).


    Da wurde eine ernste Thematik für meine Begriffe zu leicht behandelt bzw. übergangen.


    Auch das Ende selbst hat mir persönlich nicht so zugesagt, obwohl ich normalerweise sehr für Happy Ends bin. Aber das war nicht so ganz mein Fall (so was habe ich schon sehr lange nicht mehr über ein Buch gesagt).


    Alles in allem war ich dennoch zufrieden und habe mich, zumindest über den ersten Teil, wirklich königlich amüsiert. Und die Sache mit den Ameisen ist ja auch nicht soooo schlimm; es könnte sich ja auch um eine nicht reinkarnierte handeln ;-)


    Wegen des nicht so gelungenen Endes gebe ich 8 von 10 Punkten (der erste Teil alleine würde 10 von 10 erhalten).



    Edit. Ich muß meine Meinung leider teilweise revidieren.


    Zu "Teil 1" bleibe ich bei dem was, ich gesagt habe. Darüber habe ich mich wirklich königlich amüsiert.


    Doch je mehr Zeit seit dem Lesen vergeht, um so mehr "grummelt" es in mir und ich verspüre zusehends den Wunsch, das Buch zu nehmen und in eine Ecke zu werfen (ich kann mich nicht entsinnen, daß mir so was schon mal mit einem Buch passiert wäre). Je mehr ich drüber nachdenke, um so mehr komme ich zum dem Ergebnis, daß mir der zweite Teil überhaupt nicht gefallen hat, sondern mich zunehmend ärgert und wütend macht. Vielleicht ist das der "moderne Way of Life", doch ich habe nie behauptet, modern zu sein. Im Rückblick und rein emotional gesehen, wurde eine ernste Thematik mißlungen behandelt und mit Füßen getreten. Schade, daß ich meine Bewertung nicht mehr korrigieren kann. Ich würde jetzt nur noch 6 (von 10) Punkten geben.


    Sorry, aber das mußte ich einfach noch los werden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von Batcat
    [...]
    Doch bei all dem Spaß hat das Buch für mich aber auch eine etws tiefere Note gehabt. Ich fand auch einige Passagen darin, die einem trotz Lachens darüber ein Nachdenken wert sind. Für mich steckt doch ein wenig mehr dahinter als nur der oberflächliche Humor, der aber für sich gesehen schon Spaß macht.


    Aber ich warne Euch: Nach der Lektüre dieses Buches werdet ihr nicht mehr reinen Gewissens eine Spinne erschlage können (es könnte ja Hans Dieter aus der Nachbarschaft sein, der kürzlich erst verstarb....) und auch beim Essen eines Steaks sollte man sicj jedweden Reinkarnationsgedanken verkneifen.


    Meine Meinung: Ein sehr, sehr schräges Buch, das mehr Substanz hat, als man es anfangs vermuten möchte. Ich habe mich prima dabei unterhalten und habe es heute vormittag in einem Rutsch verschlungen. Und jetzt hoffe ich schwer, ich werde nicht eines Tages als Ameise wiedergeboren. Ich geh jetzt am Besten - natürlich ohne jeden Hintergedanken, sonst gültet es ja nicht - erst mal gutes Karma sammeln. Ommmmmmmmmmm....



    Ja, genau so habe ich das auch empfunden.
    Es war sehr unterhaltsam und auf eine seltsame Weise leicht, ohne zu langweilen.


    Komisch fand ich allerdings, dass dieses Buch ausgerechnet ein Mann geschreiben hat. Irgendwie habe ich das erst zum Schluss kapiert und war sehr erstaunt...

  • Ich habe mir das Buch neulich bei einer Lesung von David Safier gekauft, die wirklich klasse war. Vorher war ich skeptisch, ob mich diese Art von Humor unterhalten würde, weil ich befürchtete, dass es zu flach wäre.


    Dass er die Drehbücher zu "Nikola", "Berlin, Berlin" und "Mein Leben und Ich" geschrieben hat, wusste ich bis dahin gar nicht.


    Ich habe "Mieses Karma" innerhalb weniger Stunden gelesen, hab dabei einige Male breit gegrinst und mich richtig gut amüsiert. So manche Stelle war dabei, die einen zum Nachdenken anregte, ob man sich selbst immer richtig einschätzt, oder ob man etwa auch schon jede Menge mieses Karma angesammelt hat.


    Die Auftritte von Casanova waren klasse. :lache


    Das Ende hätte für mich nicht ganz so kitschig sein müssen, aber alles in allem war das Buch gute Unterhaltung.


    Das gibt 8 Punkte.

  • Meine Meinung


    „Mieses Karma“ gehört eigentlich nicht in mein „Stammgenre“, aber der Klappentext und die Leseprobe hatten es mir einfach angetan. Als ich dann auch noch herausfand, dass David Safier Drehbücher für die TV-Serie „Berlin, Berlin“ geschrieben hat, musste ich das Buch einfach lesen und ich wurde nicht enttäuscht.


    Der Roman bietet eine unheimlich kurzweilige Unterhaltung, mit viel Witz und Originalität. In weniger als fünf Stunden hatte ich „Mieses Karma“ verschlungen. Es war mir einfach nicht möglich das Buch auch nur für einen Moment aus der Hand zu legen. Fast die ganze Zeit hatte ich ein dickes Grinsen im Gesicht, so dass ich schon fürchtete, nie mehr einen normalen Gesichtsausdruck zustande bringen zu können. Viele Sprüche erinnerten doch sehr an Lolle aus „Berlin, Berlin“. Aber vielleicht war ich genau deswegen so begeistert von dem Roman. Ich zähle mich zu den großen Fans der TV-Serie und war seinerzeit doch sehr enttäuscht, als sie in die letzte Staffel ging. Allerdings ähnelt nur der Humor des Romans der Serie. Die Figuren haben ansonsten keinerlei Ähnlichkeit mit den Charakteren aus „Berlin, Berlin“, weder optisch noch charakterlich.


    Sehr gelungen finde ich, dass David Safier dem Leser wirklich keine Zeit lässt, sich erstmal langsam in den Roman einzulesen. Schon auf den ersten Seiten wird man mitten ins dramatische Geschehen geworfen. Und so dramatisch die Ereignisse eigentlich auch sein sollten, ich musste wirklich mehrmals laut lachen. Gerade das finde ich so gut an diesem Buch. So schlimm es Kim Lange auch ergehen mag, David Safier findet immer einen Spruch, um dem Leser ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern und ihm damit sagen, ist doch alles nur erfunden, nimm es nicht so ernst. Die Handlung ist originell, wenn auch hin und wieder mit zu vielen Zufällen gespickt. Jemand schrieb zu diesem Buch, dass eine bestimmte Szene unrealistisch sei, aber im Prinzip ist doch das ganze Buch unrealistisch und genau das macht es wohl unter anderem auch so komisch.


    Kim Lange ist eine sehr einnehmende Person und es ist schwierig sich ihr zu entziehen. Aber sie ist keineswegs meine Lieblingsfigur. Vielmehr hat David Safier eine historische Figur eingeflochten, die genau wie Kim wiedergeboren wird und zwar auch nicht als Mensch. Und diese hatte mich vom ersten Moment an in ihren Fängen. Ich möchte über diese Figur nicht zu viel verraten, denn die erste Begegnung mit ihr ist so köstlich, dass ich sie keinem nehmen möchte. Durch das gesamte Buch ziehen sich kleine Anekdoten als Fußnoten von dieser Persönlichkeit und diese gehörten für mich eindeutig zu den Highlights des Buches.


    Aber, ich muss zugeben, zum Ende hin, hatte ich nicht nur Grund zum Lachen, sondern musste mir auch die eine oder andere Träne verkneifen. Das Ende selbst ist für manch einen vielleicht ein wenig zu kitschig und auch die Spritzigkeit und Komik nehmen zum Schluss ein wenig ab. Ich mochte es aber und freue mich schon auf den nächsten Roman von David Safier…


    Bewertung


    8 von 10 Punkten

  • Ich habe "Mieses Karma" jetzt auch mal schnell zwischengeschoben.
    Ist ja eigentlich auch ein Büchlein :grin


    Ich fand die Ursprungsidee lustig und habe mich auf eine fetzige Unterhaltung gefreut, und die leider nur teilweise bekommen.
    Das Buch ist lustig, keine Frage, doch teilweise waren mir die Dialoge doch etwas zu nervig, was man aber vernachlässigen kann.


    Was mich dann doch gestört hat, war die Beschreibung des Innenlebens von Kim, der ich am Ende gar nichts mehr abgenommen habe, was sie gefühlt hat.
    Auf der einen Seite Karierre und nichts als Karriere und dann soll die Liebe zu ihrer Tochter sie aus dem Nirwana zurück auf die Erde befördern, da nichts in ihrem Leben für sie wichtiger ist? ich habe ihr den beschriebenen Sinneswandel nicht wirklich abgenommen, aber das ist wahrscheinlich subjektives Empfinden.


    Die Episoden mit Casanova haben mich am Anfang amüsiert, später als es zuviel des Guten wurde, genervt.


    Gebunden hätte ich es mir auf jeden Fall nicht gekauft.


    mäßig amüsierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Auch ich hatte zunächst Bedenken, dass mir Mieses Karma nicht gefällt, weil es zu seicht sein könnte.


    Aber mir hat "Mieses Karma" richtig gut gefallen: Witzig, abgedreht, verrückt aber nicht ohne ein bißchen "Moral" :nono mitzuliefern: Die Karriere ist nicht alles, die Schönen sind nicht wirklich schön, was wirklich zählt, sind die Menschen, die Dich lieben und die Du liebst. Ich sehe Ameisen jetzt mit ganz anderen Augen :chen


    Ich fand die Geschichte klasse, das Buch leicht und schnell zu lesen, im Großen und Ganzen gute Unterhaltung für einen bis zwei Nachmittage. 10 von 10 Sternen!

  • Hallo,
    ich habe das Buch vor einigen Wochen gelesen und fand es witzig.
    Leicht zu lesende, unterhaltende Lektüre. :-)
    Gut für zwischendurch...
    LG
    Conor

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Das Debut von David Savier enthält wirklich einige witzige Stellen und bietet eine temporeiche Story. Der Blickwinkel, aus dem er sich mit Reinkarnation beschäftigt, ist frech und m. E. gleichermaßen durchdacht. Bis zur letzten Seite habe ich Kim die Daumen gedrückt , dass sie ihren Wunsch doch noch erfüllt bekommt. Die Satire lässt sich leicht lesen und wird vermutlich denjenigen gefallen, die einen Hang zum Skurrilen haben.

  • "Mieses Karma" ist ein witziges und kurzweiliges Buch, dass ich innerhalb von kürzester Zeit
    gelesen habe. Die Gundidee ist orginell und wird mit einer ironischen und leichten Sprache
    unterhaltsam präsentiert. Dennoch war es gerader diese Sprache, die mich teilweise etwas
    genervt hat. Dieser ständige Wortwitz war mir auf die Dauer zu viel des Guten.


    Gelungen fand ich die Figur von Casanova, der schon ewige Zeiten immer wieder als Ameise
    wiedergeboren wird, bis er auf Kim trifft. Seine Randbemerkungen haben bei mir für einige
    herzhafte Lacher gesorgt.
    Leider war mir die Hauptfigur viel weniger sympathisch. Ich fand Kim schrecklich egoistisch.
    Mir hat es nicht gefallen, wie sie mit allen Mitteln versucht ihr Ziel zu erreichen, egal wie und dabei
    trotzdem nach und nach die Reinkarnationsleiter erklimmt.


    Trotz allem bietet das Buch gute Unterhaltung und es gibt viele wirklich witzige Einfälle.


    Fazit
    Die ideale Urlaubslektüre, wenn man einfach gut unterhalten werden will. Nicht mehr, aber auch nicht
    weniger.

  • Mir war es ein wenig zu schräg. Obwohl ich sehr gerne lache. Irgendwie kam ich mir veräppelt vor, vielleicht lag es daran, dass ich durchaus an Karma "glaube".

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Weißt Du, was mir bei dieser ganzen Karma-Sache gefallen hat?


    Wenn Du etwas Gutes aus den falschen Beweggründen tust, dann bringt es Dich trotzdem nicht weiter. Gutes ist nur dann gut, wenn es echt ist. Diese Tatsache verleiht dem ganzen mehr Tiefe, als es der Ton und die Handlung vermuten lassen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • So verschieden kann ein Buch wirken.


    Zitat

    Batcat
    Wenn Du etwas Gutes aus den falschen Beweggründen tust, dann bringt es Dich trotzdem nicht weiter. Gutes ist nur dann gut, wenn es echt ist.


    Das ist richtig und kann ich :write . Aber mit der Ausführung in diesem Buch habe ich doch erhebliche Schwierigkeiten, ich kann die Tiefe nirgends finden. Es ist eines der ganz wenigen Bücher, über das ich mich wirklich geärgert habe. Ich meine, ich ärgere mich noch heute, es gelesen zu haben (meine Rezi habe ich damals ja noch ergänzt).


    Ich habe mich so geärgert, daß ich mir derzeit nicht vorstellen kann, nochmals ein Buch dieses Autors zu lesen. Obwohl er mir in einer Fernsehsendung gut gefallen hat und sympathisch war.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hab das Buch sofort, nachdem ich es gelesen habe, meinen Eltern ausgeliehen. Es ist bis heute noch unterwegs, weil alle Bekannten meiner Eltern es mal ausgeliehen haben möchten.... :gruebel


    So schlecht kann es dann doch nicht sein...


    SiCollier: Ich finde es total toll, dass du dir auch im Nachhinein noch Gedanken über das Buch gemacht hast. Gerade deswegen schätze ich deine Beiträge so sehr. Auch wenn ich dir fast nie zustimmen kann ;-)


    Ich habe mir tatsächlich Gedanken über Karma gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich, wenn ich religiös wäre, damit am meisten anfangen könnte.

  • Am Anfang war ich ja noch begeistert, aber dann ...


    Meine Meinung:
    Der Anfang ist wirklich komisch und amüsant zu lesen. Und daß herabstürzender Weltraumschrott tödlich sein kann, lernten wir bereits in „Ausgerechnet Alaska“. Casanova als Reinkarnation gefällt mir ausgesprochen gut, zumindest solange er als Ameise auftritt. Auch Buddhas Erscheinungen haben mir gefallen. Kim dagegen war mir von Anfang an unsympathisch und ist es auch geblieben. Die Wandlung zur so rührend um die Tochter besorgten Mutter nehme ich ihr nicht ab.
    Und nach und nach verkommt der Roman dann leider zu einer Hera-Lind-Schnulze. Schade. Leichte Unterhaltung für den Urlaub, im letzten Drittel zunehmend schwach.


    Ach ja: Ich entschuldige mich schon mal bei allen Ameisen, die ich in Zukunft aus Versehen tottreten werden.

  • Die Ursprungsidee des Romans ist witzig, der erste Teil dann auch durchaus lustig zu lesen (Ameisen werden ab jetzt für mich wohl für immer Eva-Herrmann-Gesichter haben :grin)


    Im Laufe des Buches läßt die Originalität dann aber merklich nach, spätestens ab der Meerschweinchen-Reise fand ich es albern, und je weiter im Buch ich kam, desto mehr hab ich mich geärgert, dass ich überhaupt angefangen habe zu lesen. Es ist mir einfach zu platt und zu vorhersehbar, zeitweise hatte ich den Verdacht, dass die ein oder andere Reinkarnation nötig war, damit das Buch lang genug ist, und nicht, um Kim auf ihrem Weg weiterzubringen.
    Alles in allem kein Buch, dass ich weiter empfehlen würde...

  • Kurzbeschriebung:
    Kim Lange ist erfolgreich, steht kurz vor dem Gewinn des Deutschen Fernsehpreises und hat einen liebenden Ehemann und eine süße Tochter. Das Leben könnte wunderschön sein, wenn nicht die Vereinbarung von Familie und Job so schwierig wäre. Kim tut alles dafür, sich im schnelllebigen Mediengeschäft durchzusetzen und macht sich damit nicht nur Freunde. Auch ihr Privatleben leidet unter ihrem Ehrgeiz: die Beziehung zu ihrem Freund ist in der Schieflage, ihre Tochter leidet unter der fehlenden Aufmerksamkeit der Mutter und der Kontakt zur eigenen Mutter ist mehr als gespannt.


    Doch dann findet ihr Leben ein jähes Ende: am Tag der Preisverleihung fällt das ausgemusterte Waschbecken einer Raumstation auf sie und bringt ihr bisheriges Leben zu Ende. Bezeichnend ist sicher, dass dieses "Erlebnis" von ihr bereits auf der ersten Seite nur als der sechstschlimmste Moment ihres Tages eingestuft wird.


    Nach dem Tod erfährt sie, dass sie wiedergeboren wird, um sich genügend gutes Karma sammeln zu können, um letztendlich ins Nirwana überwechseln zu dürfen. Doch welche Möglichkeiten bieten sich einem, als Ameise genügend Karma zu sammeln? Eine Frage, die auch Giacomo Casanova nach Jahrhunderten als Ameise nicht lösen konnte...


    Gemeinsam entwickeln die beiden einen groben Plan, der sich aber nicht als einfach umzusetzen darstellt. Vorrangiges Ziel ist es ursprünglich, dafür zu sorgen, dass es der kleinen Familie gut geht. Aber wie es mit Plänen so ist: Anpassungen sind notwendig.


    Meine Meinung:
    Für mich war es das perfekte Buch für Ablenkung innerhalb einer stressigen Phase. Es ist so fanatsiereich, flott und humorvoll geschrieben, dass man es gemütlich nebenbei weg schmökert, ohne allzu viel darüber nachzudenken. David Safier ist als Drehbuchautor der Serie "Berlin, Berlin" bekannt, die mir sehr gut gefiel!
    Der Stil findet sich auch im Roman wieder, immer wieder muss man schmunzeln, ungläubig oder entrüstet den Kopf schütteln und ein wenig Mitleid mit Kims Familie fühlen. Insbesondere die Fußnoten, in denen sich Casanova zu Wort meldet, lockern den Roman auf. Herrlich, welchen Humor er verbreitet.


    Wer sich ein paar Stunden lang berieseln lassen möchte, ist mit diesem Roman gut bedient. Aber auf eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Tod und Wiedergeburt sollte man nicht hoffen. Außerdem muss man schon mit dem flapsigen Ton und den unkonventionellen Ideen des Autors zu diesem Thema umgehen können. Im Zweifelfall: anlesen und dann entscheiden, ob "Mieses Karma" das passende für den eigenen Lesegeschmack ist.


    Im Mai erscheint übrigens die Taschenbuchausgabe bei Rowohlt.

    Edit: Anpassung nach Nikanas Anregung.