Mieses Karma. David Safier

  • Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Zwar nicht durch Tiefgang, aber das erwarte ich von einem David Safier auch gar nicht. Aber es ist witzig und ich musste doch oft lachen.


    Kim Lange, eine berühmte Moderatorin, vernachlässigt für den Job ihren Mann und ihre Tochter und am Abend der Preisverleihung betrügt sie sogar ihren Ehemann. Sympathie kann man für sie da nicht empfinden und die Strafe folgt ja sozusagen auf dem Fuß. Sie stirbt und wird als Ameise wiedergeboren.


    Wie es immer so schön ist, weiß man erst dann etwas zu schätzen, wenn man es verloren hat. So auch hier und Kim versucht alles um in die Nähe ihrer Familie zu kommen.


    Fast immer an der Seite von Kim ist Casanova, der auch nicht ins Nirwana kommt und als Tier wiedergeboren wird. Die Erinnerungen von Casanova sind mit ein Highlight des Buches.



    "Ich hatte wegen Mademoiselle Nina viel zu schweren Liebeskummer und war daher der einzige Kater auf dieser schnöden Welt, der litt wie ein Hund."


    Sehr schön fand ich auch diesen Satz von Buddha:
    "Jeder bekommt das Leben nach dem Tod, an das er zuvor geglaubt hat."
    Wollen wir mal hoffen, das dem auch so ist.


    Ansonsten bin ich froh das die Gartensaison vorbei ist und ich nicht in die Verlegenheit komme Ameisen töten zu müssen. Wer weiß, vielleicht steckt ja die Reinkarnation einer Person hinter der Ameise? :gruebel :-]


    9 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich find, es ist nach wie vor das beste Buch von Safier (wobei mir "Plötzlich Shakespeare" auch ganz gut gefallen hat). "Mieses Karma" ist einfach ein lustiges, leichtes Buch mit einer doch ungewöhnlichen Geschichte.

  • Zitat

    Original von Macska


    Ansonsten bin ich froh das die Gartensaison vorbei ist und ich nicht in die Verlegenheit komme Ameisen töten zu müssen. Wer weiß, vielleicht steckt ja die Reinkarnation einer Person hinter der Ameise?


    ... man bekommt eine ganz andere Beziehung zu Ameisen ...

  • Am Anfang fand ich das Buch zu gewollt lustig und belanglos.
    Doch in Kims 2. Ameisenleben fand ich das Buch dann gar nicht mehr so schlecht und habe sogar ein paar Mal in mich hineingegrinst. Deshalb habe ich es dann doch zu Ende gelesen und mit Überraschung festgestellt, dass das Buch sogar eine Moral hat!
    Letztes Wochenende im Garten habe ich dann sehr darauf geachtet, keine Ameisen zu töten, auch nicht unabsichtlich :-)

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von kissy
    Am Anfang fand ich das Buch zu gewollt lustig


    :write Ganz genau so ging es mir auch. Dieses gezwungene, gewollt Lustige (das nur dummerweise oft überhaupt nicht lustig war) ging mir erst mal auf die Nerven. Der Schreibstil war auch gewöhnungsbedürftig. Es ist ja durchaus klar, dass Kim keine Sympathieträgerin sein soll (vorerst), das hat auch wirklich gut funktioniert.
    Bei mir ging es dann ab der 3. Reinkarnation aufwärts. Mir hat gut gefallen, dass die weiteren Entwicklungen, die die ganze Reinkarnierei nimmt, größtenteils unvorhersehbar waren und dass es keine klischeehaften "Bösewichte" gab (da hatte ich ja bei Daniel und Nina jeweils die Befürchtung).
    Die Idee Casanova mit einzubauen fand ich auch witzig und das auf sehr inovative Weise.
    Alles in allem hat sich das Buch bei mir nach einem schwachen Einstieg doch noch auf 8 Punkte hochgearbeitet. Gott sei Dank. Ich hab nämlich noch 2 Bücher von Safier im Regal stehen, wäre ja doof gewesen wenn's mir gar nicht gefallen hätte. :lache
    P.S. Ich glaube mein Highlight waren die Sorbet tanzenden Gynäkologen. :rofl

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Heute morgen zu Ende gelesen und fuer ueberraschend gut befunden. Es ist leichte Unterhaltung und anfangs dachte ich auch noch, da kann ja nicht viel bei rumkommen und vorhersehbar ist es auch ... doch letztlich hat Safier es geschafft, die genau richtige Mischung von Humor und echtem Leben zu treffen. Selbst einige ueberraschende Wendungen gab es.


    Und ja, Casanova ist auch meine Lieblingsfigur :grin


    Hab uebrigens gesehen, dass es sogar eine englische Uebersetzung gibt. Ist vielleicht auch ein nettes Geschenk.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Für Kim Lange ist ihre Karriere das Wichtigste in ihrem Leben. Dumm nur, dass sie dafür sogar über Leichen gehen würde und nebenbei großzügig ihre Familie vernachlässigt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie sich nach ihrem plötzlichen und unglücklichen Ableben im Körper einer Ameise wieder findet. Und dann heißt es plötzlich gutes Karma sammeln.


    David Safier kennt man als Drehbuchautor von Unterhaltungsserien wie ‚Mein Leben und ich’ oder ‚Nicola’, wo er mit bitterschwarzem Humor besticht. Auch in seinen Büchern setzt er diese Schiene munter fort, sodass man sich eine Weile wunderbar mit diesem Buch amüsieren und über die irrwitzigen Szenen lachen kann. ‚Mieses Karma’ ist leichte und amüsante Kost für zwischendurch und regt den einen oder anderen vielleicht sogar zum Nachdenken an [immerhin ist das Prinzip, dass man nach dem Tod für gute Taten belohnt und für schlechte/selbstsüchtige Dinge auf irgendeine Art bestraft wird, nicht ganz neu]. Auch wenn mir manchmal nicht ganz klar wird, auf welcher Grundlage die Taten gutes oder schlechtes Karma produzieren.


    Trotzdem ist ‚Mieses Karma’ ein unterhaltsames Buch, wenn man es nicht allzu ernst nimmt und sich auf eine zugegeben ziemlich abstruse Reise einlässt, die im Labyrinth eines Ameisenbaus beginnt. Außerdem ist es durchaus möglich, die Taten und Gedanken der Figuren verstehen und nachvollziehen zu können, egal ob sie sich nun im Körper einer Ameise befinden oder nicht.


    Fazit: Kurz und Knackig für zwischendurch!

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Das Buch hat mich für kurze Stunden sehr gut unterhalten.
    Ich musste ab und an immer wieder seeehr schmunzeln und laut auflachen - vorallem bei den "Erinnerungen von Casanova". Definitiv mein Liebling. :grin

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Für mich war das eins der schlechtesten Bücher, die ich je beendet habe. Danach ist es sofort in hohem Bogen rausgeflogen... Allerdings hat man es mir damals quasi aus der Hand gerissen.


    Mit diesem Autor werde ich wohl nicht mehr warm (und der komische Jesus-liebt-mich-Film, den fand ich auch so richtig schlecht...).

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Das Buch habe ich als Beifahrerin auf einer langen Autofahrt gelesen und mich gut amüsiert. Die Idee, als Ameise wieder geboren zu werden und gutes oder mieses Karma zu sammeln fand ich originell. Das Buch war für mich leichte Unterhaltung, witzig geschrieben. Die Autofahrt verging wie im Flug.

  • Also ich werde das Buch - wohl oder übel :-( - lesen müssen, und zwar aus 2 Gründen


    1) eine meiner besten Freundinnen hat es mir in die Hand gedrückt und gemeint, ich müsse das unbedingt lesen, sie hatte sich darüber total amüsiert - und gerade dieser Freundin möchte ich aus verschiedenen persönlichen Gründen diesen Gefallen einfach tun


    2) zu diesem Buch gibt es hier wirklich seeeeehr viele und seeeeeeeeehr unterschiedliche Meinungen, und genau das ist in der Lesechallenge 2014/2015 unter Kategorie 2.38 gefordert


    Aber ich hab die ersten paar Seiten mal angelesen und bin alles andere als begeistert oder amüsiert. Also werde ich mich halt durchquälen müssen... :-(

  • Belle,


    ich war am Anfang auch nicht so besonders angetan und fand es arg Klischee und vorhersehbar ... bis es sich zeigt, dass es doch nicht so gradlinig weitergeht wie zunächst befürchtet !

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Boah Leute, ich habs durch!! :rolleyes


    Meine Güte, ich kann mich nicht erinnern, je ein beknackteres Buch gelesen zu haben (jedes andere hätt ich ja auch abgebrochen...)


    Story: hanebüchen!!


    Witze: platt, langweilig, uralt, unpassend


    Casanova: gewollt originell, aber leider nicht gelungen


    Charaktere: flach, vorhersehbar, unsympatisch


    Schreibstil: fantasielos, nur runtergeschrieben, kein Stück gute Ausdrucksweise, Erzählkunst


    Botschaft: wohl vorhanden, kam aber viel zu kurz


    einfach nur schlecht


    :daumenrunter :daumenrunter :daumenrunter

  • Als ich das Buch vor Jahren zum ersten Mal gelesen habe, war ich begeistert, und ich hätte sicher die volle Punktezahl vergeben.


    Rückblickend, und nach dem 2.Lesen bin ich ein wenig kritischer...
    Der Roman brachte mich immer noch zum Lächeln, manchmal musste ich sogar lauthals lachen. Die Anspielungen auf Soaps und andere TV-Seltsamkeiten sind gelungen, auch die Re-Inkarnationsepisoden.


    Leider ist der Schluss sehr schwach und furchtbar kitschig. Friedefreudeeierkuchen mit einem Riesenklecks Schlagsahne und einer Überdosis Rührseligkeit.
    Und noch ein Manko hat dieses Buch: keine der Personen hat wirklich Profil und weckt meine Anteilnahme.


    Und die Ameisen sind mir immer noch egal :schlaeger


    Alles in allem: als leichte Lektüre für zwischendurch ist der Roman immer noch empfehlenswert.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde