Eine Fabel
Rowolth, Gebundene Ausgabe, 1.Auflage März 2007, 141 Seiten
Hier findet man eine Leseprobe:
http://www.rowohlt.de/leseprob…ere.19032007.1488604.html
Klappentext:
Allzu ungleiche Partner - das geht in der Liebe nicht unbedingt gut. Aber es erhöht die Leidenschaft: In einem marokkanischen Sommerhaus, einer lauschigen Kommune aus Menschen und Tieren, ist einiges los, als sich Putzi, die Katze, und Haluf, das Ferkel, ineinander verlieben. Vorerst funktioniert ihre Beziehung, obwohl sie ein Einzelgänger ist und er ein Familienwesen. Doch nach einem ungeklärten Unfall fällt Haluf ins Koma, und die Geschichte einer großen Liebe droht als Tragödie zu enden ... Helge Timmerberg kennt die Sehnsüchte und Träume der Tiere und Menschen mitten in Marrakesch - Welthauptstadt der Märchen und orientalischer Phantasie. Er erzählt von zweien, die nicht zusammenpassen, aber doch nicht ohneeinander sein können, von einer ungewöhnlichen Hausgemeinschaft - zu der auch Speedy, die Schildkröte, Chingachgook, das letzte Chamäleon, oder Rambo, das Streifenhörnchen, gehören - und, wie nebenbei, von den Wundern der Evolution. Mit den sprechenden Tieren versammelt er einen wahrlich exzentrischen Stimmenchor und verleiht ihrer Geschichte seinen einzigartigen, glänzenden, durchtriebenen Sound.
Zum Autor:
Helge Timmerberg geboren 1952 in Dorfitter (Hessen), ist Abenteurer, Journalist und Reiseschriftsteller.
Einen Teil des Jahres lebt er in Marrakesch.
Schon seine Reportagen für „Tempo“ hatten Kultstatus, heute schreibt er u.a. für „Stern“, „Die Zeit“, „Merian“ und „Playboy“. 2001 erschien „Tiger fressen keine Yogis. Stories von unterwegs“, 2005 "Timmerbergs Tierleben" und 2006 „Shiva Moon. Eine Reise durch Indien“.
Autoren-Homepage: http://www.tierisch-timmerberg.de
Meine Meinung:
In kurzen Kapiteln wechselt jeweils der Erzähler. Es beginnt mit Putzi, der Katze, Speedy, der Schildkröte, Aka, der Waran, Haluf, das Schwein, Chingachgook, das dichtende Chamäleon usw.
Und jeder dieser Erzähler hat seine eigene Stimme, mit den diesem Tier zugesprochenen speziellen Eigenschaften und Eigenarten. So ist der Ton der Katze frech und selbstbewusst, auch etwas eitel, die Schildkröte ist eher cool.
Absolut genial finde ich Chingachgook, das letzte Chamäleon, das mit kurzen Gedichten auffällt. Zu geil! (Leider sind die meisten seiner Gedichte nach seinem Tod verschollen, nur 5 haben ihn überdauert)
Das ganze spielt in einem marokkanischen Haus, in der die Tiere wie selbstverständlich der Wohngemeinschaft zugehörig sind. Aber die Menschen, als Sultans bezeichnet, werden nur aus der Sicht der Tiere geschildert Aber auch dadurch werden menschliche Schwächen schnell bloßgelegt. Außerdem sind Menschen ja manchmal auch nur Tiere und Parallelen bei Beziehungsverhalten können gezogen werden, wenn man unbedingt will!
Vermenschlicht werden die Tiere nicht.
Titel und Cover des Romans gefallen mir übrigens überhaupt nicht. Die Tiere sprechen nicht wirklich mieinander oder zu Dr.Doolittle, sondern tragen ihre Gedanken vor. Das Cover macht den verfälschenden Eindruck eines Kinderbuches.
Das Buch ist sehr amüsant, aber mit der Zeit nimmt der Witz dann irgendwie auch etwas ab, da der Eindruck „zu routiniert“ zunimmt.
Trotzdem lohnt es sich, dieses kurze Buch bis zu Ende zu lesen.
Ein Geniestreich zum Schluss: Mit einem Kapitel „Was wurde aus:“ werden die Schicksale der Beteiligten weiterverfolgt.
Mit einem Foto von Kätzchen Putzi und Schweinchen Haluf gemeinsam im Körbchen wird deren Zuneigung dokumentiert.