Veronika Peters - Was in zwei Koffer paßt. Klosterjahre

  • Dank Richie, die mir das Buch netterweise geliehen hat (Danke noch mal an dieser Stelle!), konnte ich mir nun auch eine Meinung bilden. Die Auftritte der Autorin in der Presse haben mich ja schon sehr skeptisch werden lassen.


    Doch das Buch ist überraschend gut: man erfährt viel darin über den Alltag in einem Kloster und die Rechte und Pflichten der Nonnen. Interessant geschrieben bewährt das Buch Einblicke in eine uns völlig fremden Welt. Wir, die wir gewohnt sind, weitestgehend selbstbestimmt zu leben erfahren viel über einen Alltag, in dem selbst Gespräche und Besuche mit der Äbtissin abgestimmt werden müssen und nicht zu jeder Zeit erlaubt sind.


    Eine ganz andere Welt tut sich vor einem auf. Eine sonderbare, aber dennoch interessante Welt mit Werten, die nicht nur verbal gelobt, sondern auch wirklich gelebt werden und dennoch ganz menschlichen, alltäglichen Momenten – auch hinter Klostermauern bleiben Eifersüchteleien und Streitereien nicht aus.


    Doch eines fehlt mir: Der Glaube der Autorin bleibt das ganze Buch über für den Leser ziemlich blaß, wird kaum einmal erwähnt. Viel mehr nennt sie ihren Aufenthalt im Kloster mehr als einmal „Experiment“ und auch ihr Umgang mit ihren „zivilen“ Freunden aus der Zeit vor Ihrem Eintritt ins Kloster lässt in einem schon früh das Gefühl aufkommen, dass Schwester Veronika wohl nicht eine der Nonnen ist, die eines Tages alt und grau im Kloster sterben werden.


    Es scheint auch immer wieder ein Kampf zu sein, den Schwester Veronika mit sich und dem Klosterleben, aber wohl auch mit so manch einer der anderen Nonnen austrägt. Sie hatte es wohl in ihrem bisherigen Leben nicht leicht und macht es sich auch weiterhin nicht einfach. Sperrig kommt sie rüber. Nett, aber dennoch sehr kantig.


    Und so entsteht in mir der Eindruck dass sie – ihre schlimme Familiengeschichte und schwere Vergangenheit wird mehrfach angedeutet – im Kloster Stabilität suchte, Halt, feste Regeln… eben einfach ein geordnetes Leben. Daß dies letztendlich der Grund für ihren Eintritt war: die Sicherheit einer Familie um sich. Geborgenheit. Und dass die Art von Familie, die man im Kloster findet, sie letztendlich doch nicht erfüllte.


    Eine erste „Abkehr“, wenn man es so nennen mag, tritt m.E. mit ihrer neuen Aufgabe im klösterlichen Buchladen ein – es ist eine Aufgabe, die sie mehr vom typischen Klosteralltag entfernt und zu einer eher weltlichen Angestellten werden lässt. An einer Stelle schreibt sie selbst: Was hat mein Alltagsleben noch mit dem zu tun, was ich im Kloster wollte?


    Und so beginnt Stück für Stück der Ablösungsprozeß – bis hin zu ihrem abrupten Abschied.


    Ein letztlich doch unschönes Ende und für mich bleibt die Frage, ob sie nun in ihrem neuen Leben mit Mann und Familie das gefunden hat, wonach sie all die Jahre unausgesprochen gesucht hat, unbeantwortet.


    Auch in den Zeitungsberichten mit und über sie blieb diese Frage offen – Veronika Peters wirkt wie eine ewige Reisende: immer unterwegs auf der Suche nach einem Ziel. Nie wirklich (zuhause?) angekommen

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • ich habe das Buch letzte Woche gekauft und noch am gleichen Abend durchgelesen. Seit ich als junges Mädchen mal "Die Geschichte einer Nonne" mit Audrey Hepburn (der Film wird im Buch auch erwähnt) gesehen habe, bin ich vom Klosterleben seltsam fasziniert. Und da mal so einen Bericht zu lesen, reizte mich sehr.


    Die Beweggründe für Veronika, ins Kloster zu gehen, waren mir eigentlich doch relativ klar. Es wird wohl weniger der tiefe Glaube gewesen sein, sondern eher die Lebensweise - Geborgenheit, Strukur, alles Dinge, die ihr in ihrem bisherigen Leben gefehlt haben. Durch ihren vorherigen Kontakt zu dem Kloster hat sie dort viele patente Frauen kennen gelernt, die ihr sehr imponiert haben müssen.


    So hat mir persönlich eine Aussage zu ihrem Glauben auch gar nicht gefehlt, vor allem war ich heilfroh, dass es eher nüchtern und sachlich und keinesfalls verklärt und pathetisch war. ich habe bekommen, was mich interessiert: Informationen über die heutige Lebensweise in einem Kloster, wie ist es aufgebaut, sind die Regeln immer noch so streng, wie sind die Umgangsformen, wie gehen die Nonnen mit ganz alltäglichen Bedürfnissen und Problemen (zB Arztbesuchen oder Einkäufen) um. Das alles wird geschildert und hat mich wirklich an das Buch gefesselt!


    Den Schluss fand ich aber auch etwas zu abrupt - man hat das Gefühl, Veronika wollte auch nie so recht Verantwortung übernehmen. Die Position als kleines Licht in einer starken Gemeinschaft wäre ihr lieber geblieben und wer weiß, vielleicht wäre sie dann auch geblieben?


    alles in allem für mich ein wirklich lohnenswertes Buch!

  • Zitat

    Original von Batcat
    Neeee, eher nicht. Glaubs mir.


    :write Ich habe mir nochmals den Thread (und meine eigenen Beiträge auch, was habe ich hier schon alles geschrieben :rolleyes) durchgelesen. Als "Vorbereitung" für einen Klosterurlaub ist dieses Buch sicher eher nicht geeignet.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Batcat


    So kommt es mir vor, als ob die Autorin das Kloster als Flucht, wenn nicht sogar als Zufluchtsort gesehen hat, der endlich Stabilität und Regeln in ihr leben bringen sollte.


    (Auch auf deinen Spoiler bezogen): Ich denke, dass kann man durchaus verstehen. Natürlich sollte Weltflucht nicht der Grund für einen Eintritt ins Kloster sein. Wahrscheinlich gab es aber zu allen Zeit und gibt es auch noch heute verschiedene Gründe, warum Menschen sich einer klösterlichen Gemeinschaft anschließen wollen. Der Glaube allein war es wohl nicht immer.
    Ich empfinde es als sehr angenehm, dass Frau Peters die Hintergründe ihrer Person, die du in deinem Spoiler erwähnst, nicht mit in das Buch gepackt hat. So, wie die Familienverhältnisse dargestellt werden und z. B. ihr Problem damit die Äbtissin "Mutter" zu nennen, waren die Hinweise angenehm unreißerisch.




    Zitat

    Original von SiCollier


    Den Kernsatz sagte Frau Peters bei „Fröhlich lesen“ selbst; sinngemäß: „Diejenigen, die eine Kirchenkritik erwarten, werden von dem Buch enttäuscht, und diejenigen, die ein Zeugnis für Christus bzw. das Klosterleben erwarten auch.“ Ihr kam es darauf an, eine Geschichte zu erzählen und nicht für oder gegen etwas Zeugnis abzulegen.


    Ich kann nicht einschätzen, wie der Glauben von Frau Peters aussieht. Irgend einen Bezug dazu wird sie haben oder versucht haben ihn zu bekommen, was ja auch schon etwas wäre. Nur wegen der schönen Gesänge und der geregelten Gemeinschaft wird sie nicht ins Kloster gegangen sein. Es passt für mich mit allerdings zu dem, wie heute sehr viele mit Glauben umgehen. Sie tun dies hauptsächlich im Privaten. Kerkeling hat quasi auch nur geschrieben, dass er auf der Suche nach etwas ist. Aber nicht, was er gefunden hat und wie das genau war.



    Mich hätte eine Auseinandersetzung mit ihrem Glauben natürlich auch interessiert, kann aber gut damit leben, dass ich ihre persönliche Einstellung dazu nicht kenne.


    Die Beschreibung des Klosterlebens und der Schwestern hat sie gut hinbekommen. Wie viel davon allerdings wirklich so war und wie sehr sich die Wahrnehmung nach so vielen Jahren verschiebt, habe ich mich oft gefragt. Einzelne Schwestern werden schon etwas arg klischeehaft beschrieben. Und wie sehr geht Frau Peters davon aus, dass ihre ehemaligen Mitschwestern dieses Buch lesen? Wie viel ist davon dann Abrechnung oder Danksagung?


    Trotz allem habe ich das Buch gerne gelesen. Liest sich ja auch schnell und flüssig. Interessant und kurzweilig ist es auch. Einen Platz im Regal bekam es allerdings nicht.

  • Zitat

    Original von Ronja
    Einen Platz im Regal bekam es allerdings nicht.


    Das sagt ebenfalls sehr viel über Deine Meinung über das Buch aus.


    Bei mir hätte es einen bekommen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nun, bei mir hat es einen bekommen. Da ich in meiner Jugend allerdings selbst einmal vor der selben Entscheidung wie Frau Peters gestanden (und letztlich anders entschieden) habe, sind die Voraussetzungen und Interessen an diesem Buch vielleicht andere.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Batcat


    Das sagt ebenfalls sehr viel über Deine Meinung über das Buch aus.


    Bei mir hätte es einen bekommen. :lache



    :gruebel Eigentlich sagt es nur etwas über meine Sparsamkeit aus. :lache


    Derzeit bekommen quasi nur 10 Punkte Bücher einen Platz im Regal. Solche, bei denen ich weiß, dass sie mir beim Wiederlesen wirklich gut tun. Dieses Buch hat mir beim ersten Lesen gut getan. Keine Frage. Aber bei einem nochmaligen Lesen würden mich die negativen Aspekte zu sehr stören. So denke ich lieber an die positiven zurück. Die wenigen negativen haben allerdings auch wieder nur etwas mit meiner Sicht der Dinge zu tun.


    Dass es keinen Platz in meinem Regal bekommt, ist keine wirklich schlimme Abwertung.

  • Zitat

    Original von Ronja



    :gruebel Eigentlich sagt es nur etwas über meine Sparsamkeit aus. :lache


    Und über Deine Konsequenz, die ich sehr bewundere.... - sollte ich mir auch einmal angewöhnen....
    Um zum Thema zu kommen:
    "Was in zwei Koffer paßt" - da hätte ich ja nicht einmal meine Bücher untergebracht... ;-)
    Von daher habe ich die Autorin zunächst schon etwas (erstaunt) bewundert, als ich den Anfang des Buches gelesen habe.
    Allerdings fand ich es dann nicht gerade fair den Schwestern gegenüber, dass sie das Kloster mehr oder minder in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen hat (wenn ich mich jetzt recht erinnere, ich hatte das Buch nur ausgeliehen und stand daher nicht vor der Frage nach dem Platz im Regal... ;-) ) nachdem sie vorher immer so gekämpft hat, bleiben zu können. Schließlich mußte sie da auch manche Widerstände im Konvent überwinden - mit diesem Verlassen des Klosters hat sie eigentlich den Schwestern, die gegen ihr Bleiben waren, Recht gegeben - und die, die sich immer wieder für sie eingesetzt hatten wahrscheinlich ziemlich vor den Kopf gestoßen.
    Wäre nach so einer langen Zeit nicht auch ein entsprechender Abschied - auch für den eigenen Neuanfang - notwendig gewesen oder hätte das die Sache für sie nur noch schwerer bis unmöglich gemacht?
    (Oder ist einfach meine Erinnerung an das Buch falsch, vielleicht sollte ich es mir doch noch einmal ausleihen und nachlesen...)

  • Zitat

    Original von JuHu
    "Was in zwei Koffer paßt" - da hätte ich ja nicht einmal meine Bücher untergebracht... ;-)


    An dich hab ich beim Lesen denken müssen. :grin
    (Müssen uns unbedingt beim nächsten Treffen darüber unterhalten!)



    Zitat

    Allerdings fand ich es dann nicht gerade fair den Schwestern gegenüber, dass sie das Kloster mehr oder minder in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen hat (wenn ich mich jetzt recht erinnere [...] und die, die sich immer wieder für sie eingesetzt hatten wahrscheinlich ziemlich vor den Kopf gestoßen.
    (Oder ist einfach meine Erinnerung an das Buch falsch, vielleicht sollte ich es mir doch noch einmal ausleihen und nachlesen...)


    Du erinnerst dich schon richtig. Nein, fair war es mit Sicherheit nicht. Ich fand dieses Verhalten allerdings wieder allzu menschlich. Und es passt. Sie flüchtet wieder. Wie schon vorher ins Kloster. Wenigstens war so überhaupt nichts kitschig an dieser Geschichte. Wieder ein Pluspunkt. :grin

  • Das Buch hat mir alle Illusionen genommen die ich von einem Klosterleben hatte. Ich dachte immer im Kloster sei es friedlich, kein Gezicke, keine Machtkämpfe, ich stellte mir alles schön und ruhig vor, mit genügend Zeit zum lesen und für sich sein.
    Veronika hat erlebt, dass sie nicht von allem Nonnen liebevoll aufgenommen wurde und nicht von allen respektiert wurde. Zu der Zeit, als eine neue Äbtisstin gesucht wurde, glich das Kloster einem wildgewordenem Bienenstock, wo gelästert und getrascht wurde. Das Ende des Buches hat mich sehr enttäuscht,


    Das Buch wird mir noch etwas zu denken geben! 8 Punkte von mir.

  • Faraday,


    ich fürchte, die Autorin ist für mich kein Maßstab, was das "echte" Leben in einem Kloster angeht. Sicher herrscht in einem Kloster aber nicht nur eitel Harmonie, schließlich leben dort auch "nur" Menschen. Das Thema interessiert mich aber sehr und ich habe mir auch das eine oder andere Buch dazu auf meine Wunschliste gesetzt, die ich früher oder später sicher hier rezensieren werde! :wave

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Faraday
    Das Buch hat mir alle Illusionen genommen die ich von einem Klosterleben hatte. Ich dachte immer im Kloster sei es friedlich, kein Gezicke, keine Machtkämpfe, ich stellte mir alles schön und ruhig vor, mit genügend Zeit zum lesen und für sich sein.


    In einem Kloster leben auch nur Menschen. Und deshalb menschelt es auch dort bisweilen gewaltig. Und da Klöster in der Regel finanziell völlig auf sich gestellt sind und die Mitgliederzahlen doch deutlich zurückgehen sind auch die Arbeitszeiten nicht ohne. Vor allem wenn man bedenkt wie viel Zeit ansonsten noch für das gemeinsame Gebet investiert wird. Viel Freizeit bleibt da oft nicht übrig.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Das Thema interessiert mich aber sehr und ich habe mir auch das eine oder andere Buch dazu auf meine Wunschliste gesetzt, die ich früher oder später sicher hier rezensieren werde! :wave


    Immer her damit, Batcat!


    Ich habe gerade auch zwei wohl sehr interessante Bücher auf meinem A-SUB. Ein Beispiel hänge ich gleich mal unten an.

  • Ich habe das Buch vor einiger Zeit geliehen bekommen und muß sagen, es hat bei mir keine bleibenden Spuren hinterlassen. Weder positiv noch negativ. Es lies sich gut lesen. Aber warum die Autorin unbedingt ins Kloster wollte hat sich mir nicht erschlossen.
    Für jemanden, der mal selber ins Kloster möchte sicherlich das falsche Buch.

  • Ich habe mir dieses Buch vor kurzem in der Bücherei ausgeliehen und gestern fertig gelesen.
    Für mich persönlich war es ein sehr interessantes Buch, sowohl was den Klosteralltag angeht, von dem ich bislang keine echte Ahnung hatte, wie sich beim Lesen herausgestellt hat, als auch was Veronika Peters Beweggründe angeht.
    Es stimmt, die religiöse Komponente fehlt fast gänzlich in dem Buch, doch die Suche, auf der die Autorin gewesen ist (oder immer noch ist?), hat mich sehr fasziniert, kenne ich sie doch auch selbst, wobei mir noch nie die Idee gekommen ist, diese in einem Kloster fortzuführen. Einige Male habe ich mich ertappt, wie ich beim Lesen dachte "also, irgendwie hat so ein Klosterleben ´was"...
    Nein, ich gehe nun nicht in Klausur ;-) , aber ich kann gut nachvollziehen, was die festen Regeln und Abläufe Veronika Peters gaben, aber auch warum sie sich nie ganz dazugehörig gefühlt hat.
    Ich denke, im Grunde hat sie genau den festen Halt und die Sicherheit, die das Leben in einer Klostergemeinschaft bietet, gesucht, jedoch eigentlich im "richtigen" Leben finden müssen, um ans Ende ihrer Suche zu gelangen. Religion hat auf dieser Suche wohl nur eine untergeordnete Rolle gespielt, war in meinen Augen eher ein "Preis", den ihre Suche einforderte.


    Nach dem Lesen habe ich noch diesen STERN-Artikel ergoogelt, der mir die meisten meiner noch offen gebliebenen Fragen beantwortet hat.


    Das Ende des Buches war sehr abrupt, doch alles in allem dem Stil des übrigen Buches angepasst. Ich habe das Gefühl, Frau Peters flüchtet und sucht weiter, während sie mit ihrem späteren Mann in ihr neues Leben fährt.


    Im Juni kommt ein neues Buch von ihr heraus, habe ich gerade gesehen, das wohl auch autobiographische Züge hat.
    Kurzbeschreibung
    Wenn die Vergangenheit einfach nicht vergehen will
    Eigentlich könnte Marta mit ihrer Familie eine glückliche Kindheit in Afrika verbringen - wenn da nicht der Vater wäre, der seiner Frau und seinen Töchtern das Leben zur Hölle macht. Tief sind die Wunden, die er Marta schon in jungen Jahren zugefügt hat, und als die Familie nach Deutschland zurückkehrt, entschließt sich Marta, Reißaus zu nehmen. Sie bricht jegliche Verbindung zu ihren Eltern und Schwestern ab, verschanzt sich hinter einer Mauer aus Verdrängen und Vergessen. Doch alles ändert sich, als Marta vom Tod ihres Vaters erfährt - und wenig später eine Nachricht von ihrer Mutter Greta erhält. Siebzehn Jahre lang herrschte Schweigen zwischen ihnen, aber nun spüren beide, dass der Moment gekommen ist, sich der Vergangenheit zu stellen. Schwankend zwischen Zorn und Zuneigung machen Mutter und Tochter die ersten zögerlichen Schritte aufeinander zu - und stellen bald fest, dass nichts so ist, wie es all die Jahre schien, dass sie Bilder von der jeweils anderen mit sich getragen hatten, die der Gegenwart nicht standhalten. Und dass es in ihrer Freiheit liegt, die Scherben ihrer alten Beziehung hinter sich zu lassen und einen neuen Weg zueinander zu finden.

  • Zitat

    Original von Bücherelfin
    Ich habe das Gefühl, Frau Peters flüchtet und sucht weiter, während sie mit ihrem späteren Mann in ihr neues Leben fährt.


    Interessant, daß mehrere von uns diesen Eindruck hatten!


    Danke übrigens für den Link zum Artikel, den kannte ich noch nicht.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)