Memento – P.J.Tracy

  • Ich habe es jetzt als WB hier. Allerdings finde ich keinen richtigen Zugang. Liegt es daran das ich die Vorgänger nicht gelesen habe? Da sind die Meinungen hier ja geteilt. :gruebel

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • "Memento" ist der erste (und bisher einzige) P.J. Tracy-Roman, den ich gelesen habe und er hat mir außerordentlich gut gefallen. Die ersten drei Romane nicht zu kennen, tat dem Lesegenuss nicht den geringsten Abbruch.


    Was wieder einmal festzustellen ist, ist, dass der Klappentext ziemlich übertreibt:


    "Denn hinter den eiskalten Verbrechen steckt eine Geschichte, die so unheimlich ist, dass sie sie zuerst nicht glauben können. Bis die Monkeewrench Crew im Internet auf einen Chatroom stößt, der ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt ..."


    Das klingt so, als würde einen das nackte Grauen packen, wenn man erfährt, was los ist, tatsächlich aber geht es um ein gesellschaftliches Problem, dass leider sehr real und alltäglich ist.


    "Memento" wird im Verlauf immer düsterer. Trotzdem streuen die Autorinnen immer wieder einen herzlichen Witz ein, wenn sie ihre Figuren sprechen lassen, wobei dieser Witz nie übertrieben oder fehl am Platz ist, vielmehr sorgt er dafür, dass man die Protagonisten als ganz normale Menschen erlebt.


    Einer der ganz großen Pluspunkte des Romans ist, dass es keinen typischen Showdown gibt. Ich finde es total nervig, wenn auf den letzten 50 oder mehr oder weniger Seiten sich die Handlung nur noch überschlägt, man ständig mit neuen falschen Auflösungen konfrontiert wird, sich schnell noch gegenseitig gejagt und verletzt wird, jemand tot scheint aber plötzlich doch noch lebt und all das eben.


    Hier entwickelt sich die Handlung ganz normal weiter, gemächlich, so, wie es vorher die ganze Zeit auch war. Klar, je weiter die Ermittlungsarbeit voranschreitet, desto mehr erfährt man oder passiert in kürzerer Zeit, aber diese Hektik, die viele Thriller am Ende entwickeln, entsteht hier nicht.


    Ich bin auch der Meinung, dass das Ende genau richtig ist und zu dem ganzen Roman passt.


    Außer dem Schnee sehe ich übrigens keine Parallele zu dem Film "Fargo", auch hat Iris Rikker keine Ähnlichkeit mit der Figur von Frances McDormand in diesem Film.


    9/10 für diesen außergewöhnlichen Thriller


    :wave

  • Soooo ich habs nun auch durch.
    Ich hatte zu Beginn einige Einstiegsschwierigkeiten, weil dies mein erster Thriller dieser Reihe war und ich die Personen noch nicht kannte. Konnte mich dann aber nach und nach mit allen anfreunden.
    Am Anfang wusste ich auch noch nicht, wie ich das alles finde...mit den Leichen in Schneemännern und vor allem die Tatsache, dass es möglich ist, eine völlig unerfahrene Frau zum Sheriff zu wählen...damit kam ich irgendwie gar nicht klar. Aber es wurde immerhin noch ein wenig erklärt und ich muss sagen dass die Geschichte, als dann Bitterroot dazu kam, richtig spannend wurde...ich konnte mit dem lesen nicht mehr aufhören.
    Hinzu kam ein recht ungewöhnliches Ende, wie ich finde...und der letzte Satz hat mir super gut gefallen...von mir gibts 8 Punkte =)

  • Das Buch habe ich mir eigentlich nur aus dem Grund gekauft, weil mit "Der Köder" ziemlich gut gefallen hat. Dieses Buch hat mich allerdings ein bisschen enttäuscht.
    Die Protagonisten waren zwar durchwegs sympathisch und die Geschichte war flüssig geschrieben und daher schön zu lesen aber irgendwie hat mir das gewisse Etwas gefehlt.
    Ich bin mir unschlüssig, wie viel Punkte ich dem Buch geben soll...
    7 sind zu viel, 6 zu wenig...


    Ich bewerte aber jetzt mit 7 Punkte!

  • Ich dachte schon, es gäbe keine Hoffnung mehr (auf der Autorenhomepage gab es noch vor gar nicht so langer Zeit rein gar keine Äußerung zu einem neuen Roman), aber es wird tatsächlich ein nächster Monkeewrech-Roman erscheinen. Mal sehen, wie lange es dann dauern wird, bis die Übersetzung herauskommt, aber ich bin schon mal froh zu wissen, dass es überhaupt weitergeht. Es ist zwar keine herausragende Serie, aber doch eine ziemlich gute, finde ich, vor allem der letzte Teil hatte es mir besonders angetan.


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  • Zitat

    Original von Pilvi
    ich fand das Buch auch erst etwas dünn...aber der Inhalt hat mir dann doch sehr zugesagt und es hat auch meiner Meinung nach gepasst.


    Pilvi, bei dem Seitenumfang ging es um den nächsten Band, siehe oben.


    edit: habe gerade nachgesehen, "Memento" hatte ja auch nur ca. 310 Seiten, das war auch nicht zu kurz (wie Pilvi schon sagt).

  • Schritt für Schritt nähern wir uns dem neuen Teil ;-) , Amazon hat jetzt die deutsche Version für den fünften Teil gelistet, der im September erscheinen wird. Die Bewertungen auf Amazon.com, wo es im April erschien, sind schon wieder sehr gut.


    "Eine Braut wird ertränkt. Live. Zuerst halten alle den kurzen Film für eine Inszenierung. Doch dann werden Leo Magozzi und Gino Rolseth von der Minnesota Police zu einem Tatort gerufen. Ein Mann ist ertrunken. Er trägt ein Brautkleid. Leo und Gino holen die Monkeewrench Crew ins Boot. Was Grace MacBride und ihre Freunde im Netz entdecken, ist schlimmer als alles, was sie bisher gesehen haben. Denn der Kurzfilm ist nur einer von vielen … "


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  • Mein zweites Buch des Autorenduos.Seltsame Schneemannmorde erschüttern die Stadt. Erst nach und nach merkt der Leser, was für eine erschütternde Geschichte dahinter steckt.
    Die beiden Autorinnen schreiben mit sehr viel Charme und Humor, ohne die Spannung und ernste Hintergründe zu vergessen.
    Fürmich ein Krimihighlight der besonderen Art. Alleine der Schluß hat mich nicht ganz so glücklich gemacht, dafür Punktabzug und gute neun Punkte, die ich vergebe


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Wenig Monkeewrench-Beteilung bedeutet für mich immer wenig Grace. Deshalb gefällt mir Memento aus der Reihe rund um Rolseth und Magozzi besonders gut. Zwar wird in diesem Falle nur eine starke Frau durch eine andere ersetzt, aber im Grunde genommen ist mir jede recht, die Grace ersetzt. Nicht, dass ich sie besonders unsympathisch finden würde, aber meistens finde ich es anstrengend in jedem Buch das selbe Trauma beschrieben zu sehen, zumal sich der Grund dafür ja bereits im ersten Band der Reihe von der Bildfläche verabschiedet hat. Deshalb war ich positiv überrascht, dass man dieses Mal mit so gut wie keinem Bisschen Grace ausgekommen ist und es hat in meinen Augen der Geschichte nicht im Geringsten geschadet. Sicher, die Computerfreaks sind das besondere Etwas, das das Ermittlerteam der Reihe von denen anderer Reihen abhebt, aber zur Abwechslung war es einmal ganz schön darauf zu verzichten die eigentliche Ermittlungsarbeit deshalb in den Hintergrund zu stellen. Zumal so weitaus mehr Witz in die Sache kam [es kann durchaus amüsant werden, wenn zwei gestandene Männer auf einer vereisten und zugeschneiten Straße unterwegs sind]. Trotzdem bleiben die Leute von Monkeewrench weiterhin Teil der Geschichte und ich hätte es auch seltsam gefunden, wären sie vollständig aus dem Buch verschwunden, auch wenns nur für einen Band der Reihe wäre.


    Aber man braucht sich ja keine Sorgen zu machen: auch ohne Grace zieht sich das Thema rund um misshandelte und traumatisierte Frauen wie ein dicker fetter Wollfaden durch die gesamte Reihe. In ‚Memento’ ist es aber nicht ganz so subtil verarbeitet wie normalerweise [sprich man sieht nicht ständig, wie Grace prüft, dass ihre Waffen auch alle dort sind, wo sie hingehören].


    Ich habe allerdings bis zum bitteren Ende keinen tieferen Sinn darin gefunden, dass die Leichen in Schneemänner gesteckt wurden. Recht viel Aufwand für… nichts eigentlich. Zumal dieses zur Schau stellen meiner Meinung nach nicht wirklich zum Motiv der Tat passt. Sicher, es wirkt besonders spektakulär und verbindet anschließend die einzelnen Handlungsstränge und meinetwegen ist es eine Form von bizarrem Erkennungsmerkmal, aber wie gesagt: es passt nicht zum Bewegungsgrund des Mörders. Der Aufwand, der dabei betrieben wird, steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis.


    Fazit:
    Für mich bisher eines der besten Bücher der Reihe. Wenig Grace, dafür deutlich mehr Humor und eine nicht ganz so gedrückte Stimmung, die einen wohl dauerhaft daran erinnern soll, was in Band eins passiert ist. 9 von 10 Punkten!

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Dieses Buch habe ich, mit einigen Jahren Abstand, zum zweiten Mal gelesen.
    Wie bisher alle Bücher von P.J. Tracy, habe ich auch dieses verschlungen und war sehr begeistert. Allerdings ließ mich dieser Band etwas nachdenklich zurück, was vorallem der Schluss des Buches auslöste. Es wurde heir ja schon bereits diskutiert, und ich frage mich, was ich nun davon halten soll...
    Einerseits hoffte ich, es würde genauso ausgehen, andererseits bin ich


    Die Geschichte um die Schneemann-Morde ist komplexer aufgebaut als man Anfangs vermutete, und es führen alle Handlungsstränge zu einem schlüssigen, wenn auch offenen Ende.
    Etwas schade fand ich, das die Monkeewrenchcrew diesmal etwas im Hintergrund blieb. Dafür gab es eine neue Figur, Sheriff Rikker, von welcher in in Zunkunft gerne noch mal lesen würde.
    Halloran, Bonar und Sharon fehlten in diesem Band gänzlich, und sie fehlten auch mir ein bisschen, denn irgendwie mag ich diese Figuren.
    Insgesamt boten P.J. Tracy wieder eine spannende Krimigeschichte in ihrer "tyipsch amerikanischen" Erzählweise, welche zu dieser Reihe jedoch gut passt.
    Da ich momentan wieder im "Tracy-Fieber" bin, lese ich acuh schon Band 5 zum zweiten Mal...