Edmund Schauer: Agent TQ – Mein erster Fall (ab. ca. 9 oder 10 Jahre)

  • Das ist mein absolutes Lieblingsprojekt auf dem Sektor "Bücher im Selbst- oder Kleinverlag". Originell, engagiert, abgefahren. Derzeit arbeitet der Autor an Band 4!


    Und das ist so ein Fall, wie ich ihn in meiner Selbstvorstellung hier an Board geschildert habe: Ich bin seit Erscheinen von Band 1 mit dem Autor in Kontakt. Meine Kritik, dass das ganze Agentenunwesen bei ihm eine reine Männerveranstaltung sei, nahm er sich zu Herzen. Seit Band 2 bin ich Patentante eines weiblichen Agententeams. :-)


    Sind jetzt ein paar Leser umgefallen, weil sie bisher dachten, ich sei ein Kerl?


    ***


    Agent TQ – eine Siamkatze macht James Bond Konkurrenz


    Edmund Schauer: Agent TQ – Mein erster Fall. Mit über 100 schwarz-weiß-Fotos, A-Zillingdorf 2004, erschienen im Selbstverlag, ISBN: 3-200-00127-5, 250 Seiten, flexibler Einband, Format 15 x 21 x 1,9 cm, EUR 12,90. Zu beziehen im Buchhandel oder direkt beim Autor: http://www.ATQ.at


    Mit dem Band „Agent TQ – Mein erster Fall“ hat der österreichische Autor Edmund Schauer ein gewaltfreies, ausgesprochen originelles und unterhaltsames Agenten-Abenteuer für Kinder vorgelegt. Auch so mancher Erwachsene dürfte an den sympathischen Helden, der spannenden Handlung und den raffinierten technischen Hilfsmitteln der Agenten seine Freude haben.


    Edi Cooper lebt , umgeben von einer großen Familie und vielen Tieren, in einem idyllisch gelegenen Haus auf dem Lande. Er arbeitet, was kaum jemand weiß, für eine Organisation namens COBRA, die im Auftrag der Regierung Verbrechen bekämpft. Obwohl die Nachbarn durchaus etwas hätten ahnen können, denn welcher gewöhnliche Familienvater hat schon eine private Flugzeuglandebahn hinter dem Haus?


    Cooper erkennt recht schnell, dass der junge sprechende Siamkater, den er von einem befreundeten Drogenfahnder bekommen hat, ein sehr intelligentes Kerlchen ist und bildet ihn zum COBRA-Agenten aus: Aus Katerchen Simba wird Agent TQ.


    Die Agentenschulung fällt auf fruchtbaren Boden, denn der kleine Kater hat bereits im Haushalt seines Vorbesitzers eine Art Grundausbildung bei Ex-Drogenhund Astor genossen. Er konnte sogar erste Erfahrungen in der Verbrechensbekämpfung sammeln: Zusammen mit Astor hat er eine Bande von Wilddieben ihrer gerechten Strafe zugeführt. Das trifft sich gut, denn TQs erster großer Fall geht in eine ganz ähnliche Richtung, nur in viel größerem Maßstab: Tierschmuggler bringen auf verschlungenen Pfaden afrikanische Wildtiere ins Land und verkaufen sie illegal an private Interessenten.


    Der Auftrag an TQ und Edi Cooper lautet: „Auskundschaften der Transportwege, Enttarnen der Auftraggeber, Überführung und Verhaftung aller beteiligten Personen und Befreiung der Tiere.“ Die beiden Agenten machen sich unverzüglich ans Werk.


    Um die ausgeklügelten technischen Hilfsmittel, die den COBRA-Mitarbeitern zur Verfügung stehen, würde selbst James Bond sie beneiden: ein Auto, das auf Knopfdruck die Farbe wechselt und sogar wie ein Chamäleon die Muster der Umgebung annehmen kann – eine perfekte Tarnvorrichtung, Überwachungshubschrauber, die in einen Kofferraum passen, Flitterstreuer, Kletten, in denen sich GPS-Ortungsgeräte verbergen, Handys mit eingebautem Bewegungsmelder und vieles andere mehr. An einem Tatort-Scanner, der später virtuelle Untersuchungen der Umgebung ermöglicht, arbeitet Agent Cooper noch.


    Hier macht es sich positiv bemerkbar, dass der Autor ein ausgebildeter Elektroniker ist. Er erklärt die Funktionsweise der Geräte so einleuchtend, dass man als Leser davon überzeugt ist, dass das alles spätestens übermorgen auf den Markt kommen wird.


    Doch all die raffinierte Technik nutzt nichts, wenn schnödes Pech im Spiel ist: Als die beiden Agenten ein verlassenes Fabrikgelände unter die Lupe nehmen, wird Cooper in einen Kühlraum eingesperrt. Darin wird es sehr schnell empfindlich kalt. Wird Agent TQ ihn rechtzeitig befreien können? Und werden sie es schaffen, den Tierschmugglern ihr schmutziges Handwerk zu legen? All dies und welche Rolle der gefürchtete „Gefleckte Tod“ in diesem brisanten Fall spielt, erfährt man im Buch …


    Eine besondere Erwähnung verdienen die über 100 Illustrationen in dem Band. Die Idee dahinter ist schlichtweg genial: Der Autor stellt Szenen aus dem Roman nach und hält sie mit der Digitalkamera fest. So werden er selbst (als Edi Cooper), seine Familie, seine Tiere, Freunde und Bekannte zu seinen Romanhelden. Auch die skurrilen technischen Geräte zeigt er und erklärt, wo nötig, Wichtiges mit Pfeilen oder sprechblasenähnlichen „Textigeln“ – eine Methode, die sonst überwiegend in naturwissenschaftlichen Sachbüchern Verwendung findet. Eine Leseprobe mit Abbildungen gibt es hier http://edmund-schauer.com/1652816.htm


    Durch diese spezielle Art der Illustrationen hat man das Gefühl, dass es die Romanhelden alle wirklich gibt. Das ist ja auch so … in gewisser Weise. Auf Edmund Schauers Homepage http://www.ATQ.at
    kann man TQ und seine Freunde sogar auf kleinen Videofilmchen in Aktion sehen.


    Mir sind die COBRA-Mannschaft und der sympathisch-bodenständige, tierliebe Cooper-Clan ans Herz gewachsen. Als das Buch zu Ende war, war das ein bisschen so, als müsse ich mich eine Weile von guten Bekannten verabschieden. Hoffentlich kommt bald Band 2. Und vielleicht darf ja auch mal eine beherzte Agentin mitwirken. Bis jetzt war’s bei COBRA eine reine Männerwirtschaft. Ich glaube aber, wir Mädels könnten das auch …

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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  • Ich denke, bei so einem Außenseiterprojekt, das eh nicht über amazon zu bestellen ist, sondern direkt beim Autor, wird's wohl okay sein, wenn ich alle drei Teile der Serie in einem "Fred" vorstelle.


    Haben die HerrInnen des Hauses was dagegen, dann einfach ändern.


    ***
    Edmund Schauer: Agent TQ – Das Schwert von Gen-Dor


    Agent TQ – Das Schwert von Gen-Dor. Das zweite Abenteuer des cleveren Siamkaters.
    Edmund Schauer: Agent TQ – Das Schwert von Gen-Dor. Mit über 100 schwarz-weiß-Abbildungen, A-Zillingdorf 2005, erschienen im Selbstverlag, ISBN: 3-200-00315-4, 236 Seiten, flexibler Einband, Format 15 x 20,8 x 1,6 cm, EUR 12,90. Zu beziehen im Buchhandel oder direkt beim Autor: http://www.ATQ.at
    Ein Kinderbuch, an dem auch Erwachsene ihre Freude haben.


    „Der Landsknecht schlägt um Mitternacht.“ Als dieser Losungsspruch fällt, wissen die Agenten Edi Cooper und sein Kollege, der intelligente Siamkater TQ, Bescheid: Wieder ist aus dem Schloss des Grafen Orlando ein wertvolles antikes Kunstwerk verschwunden – das berühmte Schwert von Gen-Dor.


    Doch dieses Mal waren die Agenten der Regierungsorganisation COBRA und Graf Orlando von Gen-Dor vorbereitet. Zum einen haben sie die Agentin Shirin Lennox und ihre Cornish-Rex-Katze Snofru im Schloss eingeschleust, zum anderen haben sie ein perfektes Duplikat des Schwerts anfertigen lassen. Das Duplikat ist mit einem GPS-System ausgestattet, und so sollte es eigentlich ein Kinderspiel für die Agenten sein, seiner Spur – und damit der Spur der Diebe – zu folgen.


    Doch anscheinend war das Duplikat zu perfekt, denn durch eine Verwechslung ist doch das unersetzliche Original in die Ausstellungsvitrine geraten und damit in die Hände der Kunstdiebe. Nun geht eine fieberhafte Verbrecherjagd los, denn das legendäre Schwert ist nicht nur ein kostbares Meisterwerk der alten asiatischen Waffenschmiedekunst, es trägt auch einen verschlüsselten Hinweis darauf, wo der Ritter von Gen-Dor vor Jahrhunderten seinen Goldschatz versteckt hat. Eine Botschaft, die bis jetzt noch niemand entschlüsseln konnte und die der Graf natürlich nicht in den Händen skrupelloser Verbrecher wissen will.


    Wer hinter den Kunstdiebstählen steckt, ist den COBRA-Agenten recht schnell klar: Der TROJANISCHE ORDEN, dessen verbrecherisches Oberhaupt sich Colonel Priamos nennt. Mit Drogenhandel und der Fälschung von Banknoten und Markenzigaretten finanziert er seine Kunstsammel-Leidenschaft. Er kennt die Legende des Goldschatzes von Gen-Dor und will ihn mit Hilfe des Schwerts heben.


    Der Colonel mag eine skrupellose Verbrecherbande befehligen, Geld haben und über raffinierte technische Hilfsmittel verfügen, aber die COBRA-Agenten haben ihm etwas Entscheidendes voraus: ihre tierischen Hilfstruppen. Agent Cooper und TQ haben den Bussard Vinzenz mit der Luftaufklärung beauftragt. Ausgestattet mit einer ferngesteuerten Videokamera folgt der Vogel dem Fluchtfahrzeug der Diebe, in dessen Fond sich die Katze Snofru versteckt hält. Edi, TQ und ihre Kollegen folgen unauffällig.


    Das Ziel der Ganoven sind die Produktionshallen des TROJANISCHEN ORDENS. Hier zeigt sich leider, dass der Einsatzeifer der beiden jungen Agentinnen Shirin und Snofru größer ist als ihre Berufserfahrung. Sie gehen dem TROJANISCHEN ORDEN ins Netz.


    In der umgebauten Windmühle, in der der Colonel lebt, kommt es zum dramatischen Showdown.


    Werden die COBRA-Agenten der Verbrecherbande das Handwerk legen? Werden Shirin und Snofru gerettet? Bekommt der Graf sein wertvolles Schwert wieder? Und was ist mit dem legendären Schatz von Gen-Dor? Gibt es ihn überhaupt? Das alles erfahren Sie im Buch …


    Auch für das zweite Abenteuer von Agent TQ und Edi Cooper gilt: Spannende, amüsante und vor allem gewaltfreie Unterhaltung für Kinder jeden Alters. ;-). Kräftig zugeschlagen wird hier allenfalls beim Essen. Die Agenten lösen ihre Fälle mit Verstand und dem Einsatz modernster Technik. Edi Cooper kennt immer jemanden, der ihm die erforderliche Ausrüstung beschaffen, anfertigen oder ausleihen kann. Wenn er sie nicht gleich selber bastelt.


    Da gibt es Multiband-Handys mit GPS-Modul, einen Blitzgenerator, Armbanduhren mit Morsetaste und Kontaktlinsen mit Restlichtverstärker. Ob Taschenlampen, die ohne Batterien funktionieren, Radiosender, die verschlüsselte Botschaften an das Display eines MP3-Players senden oder der BMW mit Tarnvorrichtung, der chamäleonartig das Aussehen seiner Umgebung annehmen kann – in punkto technischer Ausstattung kommen da weder James Bond noch McGyver mit! Die hatten auch allesamt keinen BTS. Was das ist, das erklären Ihnen die Agenten am besten selbst – in Kapitel 7.


    Während man der spannenden Geschichte folgt, lernt man ganz nebenbei noch allerhand: über Restlichtverstärker, Schwarzlicht, Sonarsysteme und Infrarotsichtgeräte … wie ein GPS-Navigationssystem funktioniert … was ein Beobachtungssatellit ist und was es mit den Röntgenstrahlen auf sich hat. Man erfährt Interessantes über das Morsealphabet und übers Ver- und Entschlüsseln von Geheimschriften. Im Anhang gibt’s als besondere Zugabe verschiedene Geheimschriften und das Morsealphabet zur persönlichen Verwendung.


    Über 100 Zeichnungen und schwarz-weiß-Fotos illustrieren das Buch. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wie man eine erfundene Geschichte fotografieren kann. Die Lösung dafür ist mindestens so originell und genial wie die technischen Hilfsmittel der Agenten: Freunde, Tiere und Familie des Autors stellen einzelne Szenen nach. Und manchmal wird auch ein bisschen in die Trickkiste der Fotomontage und Bildbearbeitung gegriffen.


    Dieses „Storyboard“ lässt die Helden ausgesprochen real wirken, fast als wäre man in einem Film. Und wer es noch ein bisschen realer haben möchte: Auf der Seite http://www.atq.at
    gibt es weitere Bilder und auch Videoclips von Agent TQ und seinen Freunden. Man kann virtuell das Schloss von Gen-Dor besuchen und sieht sogar die Tarnvorrichtung des Agenten-Autos in Aktion!


    Wenn Agent TQ so weitermacht, wird eines Tages wirklich noch Hollywood bei ihm anrufen. In der Zwischenzeit warten wir gespannt auf Band 3 …

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    Ingo Baumgartner

  • Edmund Schauer: Agent TQ – Die Zeitfalle. Das dritte Abenteuer des cleveren Siamkaters.


    Edmund Schauer: Agent TQ – Die Zeitfalle. Mit über 100 schwarz-weiß-Abbildungen und rund 90 Fußnoten, A-Zillingdorf 2006, erschienen im Selbstverlag, ISBN: 3-200-00560-2, 244 Seiten, flexibler Einband, Format 15 x 20,8 x 1,6 cm, EUR 12,90. Zu beziehen im Buchhandel oder direkt beim Autor: http://www.ATQ.at. Ein Jugendbuch, das auch Erwachsenen gefallen wird.


    Dass der Spiele-Fabrikant und Erfinder Carl Walter Briggs die Agenten der Regierungs-Organisation COBRA kennt, wissen die Leser der Reihe bereits aus Band 1 und 2. Jetzt braucht er dringend ihre Hilfe und ihre Erfahrung in Sachen Verbrechensbekämpfung: Sein Forschungslabor wird bespitzelt – und dort gibt es entschieden mehr zu stehlen als nur neue Spiele-Ideen. Denn der Erfinder arbeitet nebenbei noch an einem geheimen Projekt, das unter gar keinen Umständen in falsche Hände gelangen darf.


    Agent TQ, der clevere Siamkater, und sein menschlicher Kollege, der Elektronik-Spezialist Edi Cooper, nehmen sich des Falls an. Mit allen Mitteln versuchen sie, die Werksspione auszutricksen. Ein Motorrad fahrender Agenten-Azubi als Mittelsmann, eine versteckte Kamera, tote elektronische Briefkästen, ein steinernes Passwort und konspirative Treffen im Café eines Kaufhauses spielen dabei eine wichtige Rolle.


    Nun erfahren die beiden Agenten auch, welche brisante Erfindung es zu schützen gilt: Das SKYCAR, ein Fluggerät der Zukunft. Ein Senkrechtstarter mit Tarnfunktion und einem ganz besonderen Zusatznutzen: Das Flugzeug kann auf Knopfdruck einige Sekunden in die Zukunft und in die Vergangenheit springen.


    Kein Wunder, dass sich die Unterwelt für die Forschungen des Herrn Briggs interessiert!


    Trotz aller Bemühungen können die COBRA-Agenten nicht verhindern, dass C. W. Briggs entführt wird. Dafür wissen sie nun, mit wem sie es auf der gegnerischen Seite zu tun haben: mit einem alten Bekannten, dessen wahren Namen niemand kennt. Er nennt sich “Colonel Priamos”, ist Chef des “Trojanischen Ordens”, einer mächtigen Verbrecherorganisation, und den COBRA-Agenten bereits einmal entwischt. Geld ist für den Colonel und seine Leute kein Thema – sie drucken es einfach selber. Und auch sonst haben sie in allem die Finger drin, was illegal ist und Gewinn verspricht.


    Die Vorstellung, dass Briggs’ Erfindungen diesen Verbrechern in die Hände fallen könnten, ist einfach ungeheuerlich. Das muss unbedingt verhindert werden. Und Agent Cooper hat auch schon eine Idee: Vielleicht kann man ja die Entführung verhindern oder zumindest aufschlussreiche Informationen darüber gewinnen, wenn man mit der Zeitsprungfunktion des SKYCAR zum Augenblick des Geschehens zurückreist?


    Zusammen mit Agent TQ macht Cooper sich auf den Weg in Briggs’ Labor. Für ihn als ausgebildeten Piloten ist es eine Kleinigkeit, das SKYCAR startklar zu machen. Und schon sind sie damit in der Luft.


    Was die Agenten nicht wissen: Kurz vor seiner Entführung hat Briggs noch an dem Zeitmanipulator gearbeitet, kam aber nicht mehr dazu, die Veränderungen zu dokumentieren. Die Zeitsprünge betragen nun nicht mehr Sekunden … sondern Jahre! Als Edi auf den Knopf drückt, katapultiert er sich und seinen kätzischen Kollegen zurück ins Jahr 1943 und mitten hinein in einen Bombenangriff. Mit dramatischen Folgen für das SKYCAR.


    Schlagartig wird den beiden Agenten klar: Sie sind in der Vergangenheit gestrandet!


    Werden Agent TQ und Edi Cooper das Flugzeug wieder flott bekommen und den Weg aus der Zeitfalle finden? Werden Agentin Shirin Lennox und ihre Katze Snofru die Hinweise aus der Vergangenheit richtig deuten? Gelingt es den COBRA-Agenten, den Erfinder Briggs aus den Fängen des Trojanischen Ordens zu befreien? Und geht ihnen der verbrecherische Colonel dieses Mal ins Netz?


    Wenn TQ und Edi Cooper mit ihren elektronischen Gerätschaften loslegen, können James Bond, McGyver und das A-Team einpacken. Dabei merkt man stets, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Technisch Machbares wird einleuchtend erklärt, und auch das Phantastische liegt noch so nahe an der Wirklichkeit, dass es plausibel wirkt. Erleichtert denkt man sich dann und wann, wie gut es doch ist, dass der Verfasser seine raffinierten Spionagetechniken in den Dienst einer spannenden Detektivgeschichte stellt und nicht anderweitig verwertet. Mit diesen Kenntnissen wäre er ein gefährlicher Mann.


    Was die Agenten in diesem Buch so sympathisch und liebenswert macht: Es sind keine übermenschlichen Superhelden, sondern sie haben einen Alltag und kleine, nur zu vertraute Schwächen. Sie haben Angehörige und Freunde, die nicht immer Verständnis für ihr berufliches Engagement aufbringen. Sie sind mit Haushalt und Garten beschäftigt … und büßen ihre Leidenschaft für gutes Essen mit kleinen Gewichtsproblemen.


    Auch sind nicht alle ihre Einfälle durchweg genial. Die Sache mit dem “Trojanischen Pferd” – als Edi und TQ sich in einer Kiste per Kurier in Briggs’ Büro schmuggeln lassen –, wird ums Haar zu einem Debakel. Und auch die Tarnvorrichtung des Dienstwagens lässt noch Raum für Verbesserungen: Alles wird unsichtbar, nur die Rücklichter nicht. Der Leser grinst und freut sich, und die Agenten nehmen ihre Pannen mit Humor.


    All die großen Helden aus Kino und Fernsehen haben sicher noch nie über Schwierigkeiten mit der Ausrüstung geklagt, sich über Speckröllchen geärgert oder darüber, dass ihnen die Hühner die Gartenarbeit zunichte machten. Hier aber sind die Hauptpersonen Menschen wie du und ich, unterstützt von ihren intelligenten tierischen Gefährten.


    Durch die zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos, auf denen der Autor zusammen mit Freunden und Bekannten einzelne Szenen aus dem Roman nachstellt, rücken die Personen dem Leser noch näher. Man wird durch diese Momentaufnahmen gleichsam Augenzeuge der geschilderten Ereignisse.


    Und während die Agenten ihren spannenden Fall aufklären, kann man auch noch einiges lernen. Nicht nur als jugendlicher Leser, sondern auch als Erwachsener. Man erfährt allerlei über Licht und Zeit, über Flugzeuge und Aerodynamik, Abhöranlagen und Geheimschriften, Mobilfunk, Satelliten und Computer … Wie viele Jahre nutze ich schon das Internet ohne mir je Gedanken darüber gemacht zu haben, woher der Begriff kommt! In einer der Fußnoten dieses Buchs wird es erklärt.


    Helden mit Humor, Spannung ohne rohe Gewalt und eine wohldosierte Vermittlung von Wissen – dieses Buch lässt keine Wünsche offen. Außer natürlich den Wunsch nach Band 4 …

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich war gerade auf der Website des Autors und habe mir die Bücher mal angeschaut.
    Es sind ... Selbstverlagsprodukte.
    Ohne Zweifel mit Liebe gemacht.
    :grin


    Ich persönlich finde es etwas lästig, mich allein bei der Leseprobe erst mal durch zehn Seiten zu klicken, die Eigenwerbung und endlose Danksagungen enthalten sowie eine lange Erklärung der lauteren Absicht des Autors. Lobenswert, daß er sich im Voraus gegen 'Alkohol - und Drogenmißbrauch ausspricht. Leider verrät er uns nicht, ab welcher Menge der Mißbrauch begint. Ist ein Joint für 9jährige okay?
    Tröstlich zu wissen, daß weder Topagent 1 (ein Mensch) noch Nr. 2 (eine Katze) rauchen und daß sie im Lauf der Handlung jederzeit auf die Gefahren des Rauchens hinweisen werden.


    Der Einstieg in die Geschichte ist ... ein Einstieg. Gestolpert bin ich gleich in Abschnitt zwei, wo in vier Zeilen dreimal 'schwarz' und einmal zusätzlich 'dunkel' in der Beschreibung vorkommt. Es geht auch genauso weiter.
    Bei Selbstverlagsprodukten gibt es kein Lektorat, okay. Aber hätte nicht wenigstens eine/r von den vielen FreundInnen, denen der Autor dankt, ihn mal beiseite nehmen können und flüstern: Edi, alter Junge, da sehe ich ein bißchen zu schwarz?


    Ein weiterer Stolperer findet sich im Handlungsablauf. Zwei Männer sind zusammen unterwegs, einer zu Fuß durch den Wald zu einem 'Einbruch', der andere 'der ihm Rückendeckung geben soll' verbleibt im Auto im Wald. Ja, genauso stelle ich mir Rückendeckung vor. Ich breche ein und meine Deckung sitzt gemütlich einen Kilometer weiter weg im Auto. Gut, daß er wenigstens nicht rauchen darf.


    So geht es weiter. Der Agent Cooper wacht am nächsten Morgen auf, nimmt sein Frühstück zu sich, meldet sich am Telefon mit 'Cooper' und läßt seine Namen auch in den nächsten Zeilen öfter einfließen, damit ihn die LeserInnen nur ja nicht vergessen. Für die Katze gilt das Gleiche. Damit wir wissen, um wen es sich handelt, bekommen wir auch viele schöne schwarz-weiß-Photos der Protagonisten.


    Die Bücher haben neben dem moralischen auch einen didaktischen Anspruch in puncto Wissensvermittlung. Schwierige Begriffe wie 'Armbrust', 'Titan' 'Akku' werden in Fußnoten liebevoll erklärt. Die Armbrust als Waffe z.B. ist in Europa seit dem 12. Jahrhundert verbreitet. Das ist sicher eine elementare Information für 9jährige Leser eines Agentenkrimis hier und heute, ganz besonders, wenn sprechende Katzen darin vorkommen.
    Titan ist, für die, die's wissen wollen, ein leichtes Metall zur Herstellung leichter Metallgegenstände, wenn ich den Eintrag richtig verstanden habe. Und ein Akku eine 'wideraufladbare' (sic!) Batterie.
    Batterie wird nicht erklärt. Jedenfalls nicht in der Leseprobe. Obwohl viel geschwätzt wird.


    Ich würde das Lesealter auf 6 Jahre max. herunterkorrigieren und die Opfer vorher sicherheitshalber mit viel Kakao und Gummibärchen high machen. Dann läßt sich die nette Lektüre problemlos schlucken.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Sieht auch genau so aus. Aber schauerig schön! :grin


    Mich erinnern die Geschichten immer an die haarsträubenden selbst zusammenfabulierten Abenteuer, die mein Vater früher uns Kindern erzählt hat. Die herkömmlichen Märchen waren ihm - und uns - zu langweilig, und so dichtete er selber Abenteuer aus Afrika. Das war immer haarscharf an der Realität vorbei, spannend und saukomisch. Unsere Freunde erzählten dann daheim davon. Mit dem Nebeneffekt, dass heute noch - 40 Jahre später - manche Leute an Vaters Wohnort glauben, er habe mal eine zeitlang in Afrika gelebt.


    Nicht mal dort war er. Alles nur angelesen. Uns Kindern war das klar. Und wurscht. Hauptsache, die Geschichte war gut.


    So kommen bei mir auch die Agentengeschichten des Herrn Schauer an. Mag sein, dass sie mich deshalb so begeistern.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner