Fehlerhafte Bücher...ein Ärgernis?

Eben bin ich über einen Vertipper in einem Buch gestolpert, den ich aber eher amüsant als ärgerlich empfand:

"... zog den Briefumschlag aus der Tasche, den ich bei Martensson geholt hatte, und erbrach das Siegel."

Gefunden in "Der Nobelpreis" von Andreas Eschbach, Seite 181 (gebundene Ausgabe).

Twilight : das hätte man sicher können, aber ich hätte das Buch ja dann doch nur verkauft, also hab ich mir den Aufwand gespart.

Nikana :
ich stehe gerade auf dem Schlauch. Leider sehe ich den Vertipper nicht.

Zitat

Original von Nachtgedanken
Nikana :
ich stehe gerade auf dem Schlauch. Leider sehe ich den Vertipper nicht.

Der ist fett hervorgehoben. Erbrechen ist etwas das du tust, wenn du etwas falsches gegessen hast. Ein Siegel kann man brechen oder zerbrechen, aber nicht erbrechen. Es sei denn, man hat es versehentlich gegessen ...

...ich habe neulich in meinem Buch 'The Echo Maker' auch einen Fehler entdeckt. Und zwar wurde da Äthiopiens Hauptstadt Addus Abeba geschrieben. Meiner Ansicht nach heißt sie Addis Abeba...

Hallo liebe Eulen

Ich glaube, das kein Mensch so perfekt sein kann, das schon mal in einem

Buch sich ein " Schreibfehler oder ein falsches Wort einschleichen kann !!!

Denn letzten Endes sitzen da auch nur Leute , die auch mal einen Fehler

machen können .

Wie sagt man so schön : Nobody is perfect !!!

L.G. teufelchen

Nikana
"ein Siegel erbrechen" ist zwar etwas altmodisch, ist aber imho nicht falsch.
Liebe Grüße

Nachtgedanken

Zitat

Original von Nachtgedanken
Nikana
"ein Siegel erbrechen" ist zwar etwas altmodisch, ist aber imho nicht falsch.

Ups! Danke, das war mir neu, vor allem, weil ich "erbrechen" in erster Linie mit Krankheiten in Verbindung bringe.

Zitat

Original von teufelchen
Ich glaube, das kein Mensch so perfekt sein kann, das schon mal in einem
Buch sich ein " Schreibfehler oder ein falsches Wort einschleichen kann !!!

Ja, das ist ja auch kein Problem. Nur wenn sich die Rechtschreib- oder Logikfehler überhäufen, dann ist das natürlich nicht mehr so egal.

Vor allem plötzliche (unabsichtliche) Namensänderungen der Haupt- oder Nebenfigur oder das plötzliche Auferstehen von den Toten (von dem im Buch nix erwähnt wurde) nerven ungeheuer. Denn so etwas sollte einfach nicht in einem Buch sein.

Rechtschreibfehler? Kein Problem. Macht jeder. Aber bitte nicht so, dass man den Eindruck bekommen kann, dass sich da jemand keine Mühe gemacht hat oder die Rechtschreibung schlicht und einfach nicht beherrscht.

*g* Als ich das erste Mal in einem Buch las "sie erbrach das Siegel" habe ich auch gestutzt. Inzwischen habe ich das in vielen anderen Büchern gelesen und denke, das muss so heißen. Klingt aber immer noch seltsam.

***
Aeria

Mich nerven vor allem die Namensverwechslungen sehr, wenn sowieso schon zu viele Leute vorkommen und ich Probleme habe, die alle auseinander zu halten. Wenn dann auch noch der Autor/Lektor den Überblick verliert und die unpassenden Namen nicht korrigiert, rätsele ich darüber, ob das nun eine zusätzliche Verwicklung mit neuen Personenkonstellationen oder ein Fehler ist.

Und schon bin ich "aus der Geschichte" und mag das Buch ein ganzes Stück weniger.

Ich lese zur Zeit den ersten Band der "Schattengilde" von Lynn Flewelling. Mit jeder Seite schwindet der Spaß am Lesen ein wenig mehr, denn es gibt zu viele Fehler. Meine Ausgabe ist eine Club-Ausgabe, ich habe auch schon bei anderen Gelegenheiten feststellen müssen, dass die Club-Bücher vor Fehlern nur so wimmeln.

/edit:

Kennt jemand von euch "Bleib nicht zum Frühstück!" von Susan Elizabeth Phillips? (Habe ich ebenfalls in der Club-Ausgabe.) Dort bin ich jedesmal über das Wort Telephon gestolpert.

***
Aeria

Fehlerhafte Namen usw. sollen die Lektoren eigentlich entdecken.
Aber irgendwo ist es doch auch schmeichelhaft für den Autor, wenn sie so in den Text vertieft sind, dass sie über Flüchtigkeitsfehler weglesen. Es sind alle nur Menschen.
Aber dicke Recherchefehler sollten nicht sein - und logische erst Recht nicht. Meine Freundin hat da gerade einen in 'Der Schwarm' entdeckt. In dem Buch riechen sie Methangas - das ist aber in Wirklichkeit geruchlos. Und wenn man dann so was als 'Wissenschaftsthriller' beworben bekommt, und es sind solche elementaren Fehler drin, dann finde ich das schwach.
Aber wenn ich damit jetzt weiter mache, bin ich gleich bei meinem Liebling Dan Brown. Da gehören nicht nur der Autor, sondern auch Lektoren und Übersetzer verhauen. Ich denke da nur an das Wort 'Trip' in diesem Schlüsselsatz in 'Illuminati'. Das ist eine Amerikanisme, Leonardo da Vinci hätte sie nie benutzen können, selbst wenn er wirklich Englisch gesprochen hätte. Im Altenglischen heißt es sowas wie 'Milchkännchen'. Alles klar?

Ich bin letztens auch über einen logischen Fehler in einem Buch gestolpert, und zwar in Geschichte einer Täuschung von Joan Aiken.
Der Roman spielt 1815, und irgendwo in dem Buch bringt die Hauptperson jemandem anderen ein Buch von Jane Austen mit. Jane Austen (1775-1817) hat aber zu ihren Lebzeiten ihre Romane alle anonym veröffentlicht...
Und das von einer Autorin, die Jane-Austen-Nachfolgeromane geschrieben hat...

(Na ja, der Fehler ist nicht wirklich schlimm, ist mir aber halt aufgefallen, und wo sonst soll ich mit all dem angelesenen Wissen hin, als hier ein bißchen klugsch...en :grin)

Gerade habe ich mich mal wieder über ein Buch mit vielen Tippfehlern geärgert - auch wenn es mir sonst gut gefallen hat. Rebecca Shaws "Dorfgeflüster" war so voll mit Fehlern, dass es mich ständig in den Fingern juckte, mit Rotstift zu korrigieren. Nicht gerade ein Aushängeschild für den Ullstein-Verlag...

Zitat

Original von Nachtgedanken
Nikana
"ein Siegel erbrechen" ist zwar etwas altmodisch, ist aber imho nicht falsch.
Liebe Grüße

Nachtgedanken

Sehe ich auch so.

[quote]Original von Yasse
Vor kurzem las ich ein Buch mit wirklich sehr vielen Fehlern.
Aber ich muss sagen, das Buch war so spannend, dass mich
die Fehler nicht gestört haben. :lupe[/quote

Anerkannter Verlag oder Selbstverlag?

Zitat

Original von Joan
Vor einigen Tagen habe ich mir in einer Buchhandlung in der Kantonshauptstadt das Buch v. Hape Kerkeling ICH BIN DANN MAL WEG gekauft.
Gerade eben entdeckte ich, durch die Seite 90 geht ein Riss....das Papier ist zweigeteilt....lagenmässig schräg über die ganze Seite...aus einer Seite sind beinahe zwei geworden.... (kann Euch das jetzt garnicht so blidhaft erklären)...Auf jeden Fall kann ich die beiden Lagen wohl gut zusammenleimen mit einem "Leim-Stick"....(oder wie die Dinger heisssen)...nachher wird man kaum mehr etwas davon sehen...hoffe ich zumindest.

Pfffffft......

Kannst du es nicht reklamieren?

Bei uns sind in der Zeitung ziemlich oft Fehler, Rechtschreibfehler, Namen verwechselt und so weiter, das nervt mich wenn ich morgens die Zeitung lese und so viel falsch geschrieben ist.

In Büchern fällt mir das auch oft auf, aber ich kann jetzt keine Bücher nennen, weil ich grad keins im Kopf habe.

Einmal hatte ich ein Buch aus der Bücherei ausgeliehen, das wimmelte nur so von Fehlern und einer hat sich die Mühe gemacht und alle angestrichen gehabt, da musste ich schon grinsen als ich das gesehen hab.