Fehlerhafte Bücher...ein Ärgernis?

  • Zitat

    Original von Bücherfrau
    Ich frage das, weil ich selbst Übersetzerin bin und weiß, unter wie schlechten Bedingungen viele von uns arbeiten. Wenig Geld, wenig Anerkennung, und man wird (oft) nur erwähnt, wenn jemand einen Fehler entdeckt. Sicher, es gibt immer Könner und Nichtskönner, wie in jedem Beruf, aber ich finde es unfair, die Übersetzer nur dann zu beachten, wenn sie negativ auffallen. :-)


    Du wirst lachen: In Deutschland werden Übersetzer noch am besten bezahlt.
    Dennoch, die finanziellen Regelungen sind der Arbeit nicht angemessen.
    Gebe ich dir aber Recht. Leider wird die Arbeit verkannt.

  • Zitat

    Original von Bücherfrau
    Zu Garfield: Ja, es ist was dran - gute Übersetzungen kommen meist so unauffällig daher, dass man sie nicht merkt und glaubt, es sei einfach ein gut geschriebenes Buch. Trotzdem meine ich, dass man - losgelöst von einer bestimmten Übersetzung - ab und zu dran denken sollte, dass Grisham, Rowling oder Brown ebenso wie die große internationale Literatur sich nicht von selbst ins Deutsche überträgt :-).


    Gute Übersetzungen machen es einem schwer, daran zu denken. ;-)


    Ich ärgerte mich neulich sehr, als ich merkte, dass meine Neuerwerbung (Susan Vreeland, "Mädchen in Hyazinthblau") eine Übersetzung aus dem Englischen war, denn die lese ich normalerweise nicht mehr. Nahm mir also trotzig vor, beim Lesen jede Menge Schräges zu finden und hinterher mal wieder über die Übersetzungen zu meckern. Aber was soll ich sagen... obwohl bei mir bei jedem Buch automatisch eine kleine Korrektorin/Lektorin im Kopf mitliest, vergaß ich über weite Strecken völlig, dass ich eine Übersetzung vor mir hatte. Ein größeres Kompliment gibt's von mir nur noch für die Donna-Leon-Übersetzerin Monika Elwenspoek, die ein noch besseres Buch geschrieben hat als die Autorin.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • MaryRead, wie lautet denn der Name der Übersetzerin?


    Ich kaufe mir auch nur noch dann übersetzte Bücher, wenn ich ganz sicher weiß, dass der Übersetzer wirklich gut ist. Ansonsten greife ich bei englischsprachigen Büchern lieber zum Original. Bei anderen Ursprungssprachen habe ich leider keine andere Wahl als die Übersetzung, aber die lese ich auch eher selten.

  • Joan


    Nein, leider ist kein Preis mehr drauf, den reiße ich immer runter. Ich weiß zwar noch, wo ich das Buch gekauft habe, aber wie sollen die denn wissen, dass ich das tatsächlich auch bei ihnen gekauft habe.


    ...Einmal hebt man die Rechnung NICHT auf...



    Die Geschichte mit deinem halben Buch... da finde ich es toll, dass der Autor dir ein neues Buch geschickt hat. Sowas nenne ich mal wirklich nett.


    Lg Kaede

    Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.
    (A. Einstein)

  • Kaede
    Bei uns in der Schweiz klebt mittlerweile auf jedem Buch hinten ein ziemlich grosses Etikett 7,5 x 3.5 cm (extra nachgemessen :lache) Da steht allerhand drauf...auch der Name des Bücherladens...
    Ich nehme diese Etiketten eigentlich meistens weg... und klebe sie auf den inneren Teil des Schutzeinbandes...da stören sie mich nicht beim Halten des Buches, wenn ich es lese....vom Glanzpapier kann man sie nämlich in der Regel sehr gut wegziehen und wieder aufkleben....


    Tipp: ich würde es halt doch versuchen in diesem Büchergeschäft...vielleicht hast Du ja Glück, und sie haben ein Einsehen....


    *Daumendrück* Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Also Fehler habe ich schon entdeckt. Das waren aber nicht so gravierende, eher mal ein Wort doppelt oder eins vergessen. Manchmal auch ein Rechtschreibfehler.... also nichts so schimmes wie bei dir. Damit kann ich auch ganz gut leben. Wenn es allerdings so ein Fehler wäre wie bei dir, dass der falsche Maler unter einem Bild steht oder so, das würde mich auch ärgern.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Branka
    Mir geht es mit den Schreibfehlern auch so wie Dir, ich nehme sie zur Kenntnis und vergesse sie auch sofort wieder....die kommen ja auch fast bei jedem 2. Buch vor....
    Es sind wirklich diese beiden Bücher, die ich eingangs erwähnte....wo ich jedesmal, wenn ich sie nur schon von weitem im Regal stehen sehe, sofort an diese Fehler denke....Zwar freue ich mich, dass ich die Bücher habe, das eine davon weil es aussergewöhnlich informativ ist....in Worten und Bildern über das Leben von Emmy Ball-Hennings....das andere, zusätzlich zum interressanten Inhalt, es nur noch ganz wenige Exemplare davon gibt....jedoch, diese Fehler sind so gravierend für mich, dass sie es fertig bringen, mir diese Freude zu trüben....

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  • Kaede, ein technisch versaubeuteltes Buch würde ich direkt an den Verlag zurückschicken, wurscht, wo ich es gekauft hab. Ich hätt zumindest die Hoffnung, ein heiles Ersatzexemplar zu bekommen.


    Solche Pannen wie vertauschte Druckbögen sind mir auch schon untergekommen. Und die Reklamation beim Verlag hat immer funktioniert.


    Bei uns haben sie mal in der Druckerei die Cover verwechselt. Da wurden Ausgaben in verschiedenen Sprachen parallel gedruckt, allerdings in einem Land, in dem man weder die eine noch die andere verstand. Und dann hatte am Schluss die polnische Fassung ein deutsches Cover und umgekehrt. Da werden wie Leser schön dumm geschaut haben, als sie es öffneten. Ein paar der Fehldrucke sind nämlich in den Versand durchgeschlüpft, weil das Malheur zu spät bemerkt wurde.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Nikana
    Mich ärgert es ziemlich, wenn in einem Buch Fehler sind. Egal, ob das nun grammatikalische, orthografische oder logische Fehler sind. Wenn eine Person auf einmal ganz anders heißt, bin ich maßlos verwirrt.


    Stört mich auch sehr. So etwas kann das ganze Buch runter ziehen.
    Aber das ist noch gar nichts im Vergleich zum Schock, wenn in einem Buch plötzlich 20-30 Seiten doppelt sind und andere ganz fehlen. Ist mir mal bei "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" passiert.


    ***
    Aeria

  • Ja, ich denke, ich werde es zuerst einmal in der Buchhandlung versuchen, dann beim Verlag. Danke für euren Rat!!


    Lg Kaede

    Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.
    (A. Einstein)

  • Vor kurzem las ich ein Buch mit wirklich sehr vielen Fehlern.
    Aber ich muss sagen, das Buch war so spannend, dass mich
    die Fehler nicht gestört haben. :lupe

  • Das mit den doppelten und dann fehlenden Seiten hatte ich auch mal bei einem Mängelexemplar von Grisham. Ich hab mich damals gefragt, ob die Mängel wirklich so weit gehen dürfen. Nachgelesen habe ich die 20 Seiten dann in einer Buchhandlung mit Leseecke und das Buch ist nach dem Fertiglesen direkt in den Müll gewandert.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • @Nachtgedanken....also ich glaube auch nicht, dass die Mängel so weit gehen dürfen...
    ...ich habe ja auch schon einige Mängelexemplare gelesen...ausser dem Stempel "Mängelexemplar" auf der Schnittfläche konnte ich keine solchen finden....Das hat mich dann zwar grad auch etwas verunsichert, weil ich mich immer wieder gefragt habe: "Wo sind denn nun wohl diese Mängel versteckt?"..... :rolleyes

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  • Zitat

    Original von Joan
    ...ich habe ja auch schon einige Mängelexemplare gelesen...ausser dem Stempel "Mängelexemplar" auf der Schnittfläche konnte ich keine solchen finden....Das hat mich dann zwar grad auch etwas verunsichert, weil ich mich immer wieder gefragt habe: "Wo sind denn nun wohl diese Mängel versteckt?"..... :rolleyes


    Das waren Ladenhüter, die der Buchhändler auf diese Weise loswerden wollte. Durch die Buchpreisbindung darf ein Buchhändler Bücher nicht einfach preisreduziert anbieten. Andere Mängel haben solche Bücher meistens nicht.


    Ein Buch als Mängelexemplar zu verkaufen, wenn einige Seiten fehlen, ist auf jeden Fall sehr unschön. Die sollte der Buchhändler besser zum Verlag zurücksenden, ein Verlag müsste normalerweise kulant genug sein, um diese Bücher auszutauschen.

  • Danke Nikana....durch Deine Info kann ich mich nun beim nächsten Mängelexemplar besser auf das Geschriebene konzentrieren....anstatt im Unterbewusstsein einer möglichen Fehlerquelle nachzuhirnen.... :-] Danke Dir

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    Original von Nachtgedanken
    Das mit den doppelten und dann fehlenden Seiten hatte ich auch mal bei einem Mängelexemplar von Grisham. Ich hab mich damals gefragt, ob die Mängel wirklich so weit gehen dürfen. Nachgelesen habe ich die 20 Seiten dann in einer Buchhandlung mit Leseecke und das Buch ist nach dem Fertiglesen direkt in den Müll gewandert.


    Soweit ich weiß kann man Bücher mit solchen Fehlern problemlos beim Verlag umtauschen. Mir ist das sogar mal mit einem Buch gelungen, das ich vom Flohmarkt hatte und das außerdem längst oop war und in dem auch einige Seiten fehlten (während andere doppelt drin waren).


    Zum Thema "Übersetzungen" finde ich auch das neue Buch von Umberto Eco sehr interessant.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht
    Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinguckt, so kann kein Apostel heraussehen.
    Georg Christoph Lichtenberg
    blooks